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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1889
- Sprache
- Deutsch
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298, 28. Dezember 188S. Nichtamtlicher Teil. 6895 Nichtamtlicher Teil. A. E. Nordenfkiölds Faksrinile-Atlas rur ältesten Geschichte der Kartographie. k'ao8>mils-^tln8 tili Xartoxrapbiorm älck8t» Ui8toriL, inns- tuUInncko ^kbilckninbsr ak cke viKtixsta Xartor tr^oütL töro ^nr 1600 st L. Uorcksn8l<iölck. lKtooüboIru HII)606I-XXXIX, sv lautet der schwedische Titel eines Werkes des berühmte» Nordpolsorschers und Umscglers Sibiriens Nordeuskiöld, das einen mächtigen Folianten bildet von 139 Seiten mit 84 Karten im Text und einem Atlas von 49 Doppeltafeln in Folio (51:35 ein), in welchem der Verfasser die Geschichte der Kartographie von ihrem Ursprung durch Ptolemäus bis z» Ende der geographischen Jnknnabelzeit, d. I. 1550, und den Uebergang zur neueren Zeit bis zum Jahre 1600 schildert und illustriert. Von einer kritischen Würdigung des wissenschaftlichen Wertes des vorliegenden bedeutenden, bereits durch die Persönlichkeit des Verfassers die allgemeine Anfmcrksamkeit erregenden Werkes, kann in einem Blatte, wie das Börsenblatt, und von einem Bericht erstatter, wie der Unterzeichnete, selbstverständlich keine Rede sein. Jedoch darum handelt cs sich in diesem Fall auch gar nicht. Es ist nur die Absicht, die Aufmerksamkeit eines größeren Kreises von Berufsgcnossen auf eine, für das Buchgewerbe in mehr als einer Beziehung wichtige Erscheinung zu lenken, die nicht jedermann ohne weiteres zu Gesicht bekommt und wegen des Idioms, in welchem der Verfasser schreibt, selbst manchem tüchtige Gebildeten nicht leicht zugänglich ist. Es soll deshalb in folgendem versucht werde», ein kurzes Resums des Inhaltes zu gebe», um diejenigen, die dieser zumeist betrifft, zu veranlassen, dem Werk näher zu trete». Als solche nennen wir i» erster Reihe die Antiquare wegen der vielen bibliographisch-kritischen Verzeichnisse, die eine erhöhte Bedeutung dadurch gewinnen, daß sie von einem Manne herrühren, der Gelegenheit hatte, seinen wissenschaftlichen Blick durch eine ganz ungewöhnliche Praxis zu erweitern, und seine auf weiten Reise» erworbenen Erfahrungen mit ans die kritische Wagschale legen konnte. Dem Buchhändler im allgemeinen ist vielleicht ein kleiner Dienst erwiesen, wenn er in die älteren Werkstätten der Karten- hcrstcllung einen flüchtigen Blick werfen kann, die ihm wohl in vielen Fällen, wie cs so oft auf den alten Karten heißt, eine terra auetrnlm noiulum cvAmta sein wird. Das größte Interesse dürste jedoch das Werk für Verleger und graphische Institute haben als Fingerzeig, welch' eine reiche Fundgrube alter geogra phischer Schätze noch vorhanden ist, die im Verhältnis zu der fast übermäßigen Ausbeutung der xylographischcn Schätze noch wenig in Angriff genommen wurde, während doch die Hochätzung und die, für Kunstblätter nicht immer zu empfehlende Photolithographic siirKarten die vortrefflichsten Rcproduktionsverfahren bieten. Dazu kommt noch, daß die alten Kartenzeichnnugen zum bedeutenden Teil Unica von großem pekuniären Wert sind, so daß es den kleineren öffent lichen Bibliotheken und den Privatsammlungen selten möglich sein wird, die Kartographie in einem einigermaßen abgerundeten Bilde vorzuführcu. In diesem Falle ist somit die Reproduktion vollständig an ihrem Platz. Aus de» angegebenen Gründen dürfte es nicht ungerecht fertigt oder zwecklos sein, dem Werke einige Spalten des Börsen blatts zu widmen. Dasselbe zerfällt in zehn Kapitel: I. Das Kartenwerk des Ptolemäus (mit 5 Abb.). ll. Dir gedruckten Ausgaben dieses Werkes (9 Abb.). III. Die Pseudoansgaben desselben. Die Verdienste und die Fehler des Verfassers (3 Abb.). IV. Sonstige Kartenwerke aus uralter Zeit (II Abb ). V. Erweiterungen der vor Ptole mäus bekannten Welt gegen Nord und Nordwest (8 Abb.). VI. Die ersten Karten der neue» Welt (3Abb.). VII. Erd- globen aus den« XV. Jahrhundert und aus der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts (10 Abb.). VIII. .Kartcnprojek- tionen (12 Abb.). IX. Schluß der Jncunabelperiode der Kartographie (13 Abb.). X. Der Uebergang zu der neuen Periode der Kartographie und der Beginn derselben bis Ende des XVI. Jahrh. (10 Abb.). Die 49 Doppeltafeln, von welchen 27 das Werk des Ptole mäus umfassen, enthalten 68 Karten in der Größe der Ori ginale. lieber den Zweck des Werkes spricht sich der Verfasser dahin aus, daß es kaum möglich sei, zu einer richtigen Auffassung der Geschichte der Geographie in der ersten Periode der Entdeckungen zu gelangen, ohne gleichzeitiges Studium der zu jener Zeit zu gänglichen kartographischen Arbeiten, auf Grund deren in den »leisten Fällen die Pläne zu den neuen Forschungsreisen ge macht wurden. Diese alten Urkunden sind jedoch, selbst wenn sie durch den Druck vervielfältigt wurden, jetzt sv selten, daß nur wenige Bibliotheken eine einigermaßen genügende Sammlung aufweisen können. Diese Umstände gaben dem Verfasser Veranlassung zur Herausgabe der vorliegenden Arbeit, welche die wichtigsten der in der Jnknnabelzeit der Kartographie gedruckten Karten in ge treuen Faksimile» wiederzugeben, und somit jeden Forscher in die Lage zu versetzen beabsichtigt, an seinem Arbeitstisch die ihm un entbehrlichste» Quellenschriften zu prüfen und mit einander zu vergleichen. Der Herausgeber wollte nicht irgend eine Serie von Kartenzeichnungen vollständig liefern, auch hat er nicht die wenigen, jedoch wichtigen Karten aus dem Ende des XVI. Jahr hunderts in seinen Reproduktionsplan ausgenommen, da das Format derselben fast immer ein so großes ist, daß ihre Ein fügung in den äußeren Rahmen des Werkes eine so bedeutende Verkleinerung notwendig gemacht haben würde, daß sie für die Praxis so gut wie unnütz geworden wäre. Was solche Karten betrifft, so verweist der Verfasser aus die bekannten Arbeiten von Jomard und Theobald Fischer, sowie auf zahlreiche von ihm citierte Monographien In den drei ersten Abschnitten beschäftigt sich Norden skiöld ausschließlich mit Claudius Ptolemäus und dessen Karten werk, dem Urmodell fast aller nach der Erfindung der Druck kunst ausgesührten geographischen Kartenwerke nicht nur, weil die Regeln und Vorschriften des Ptolemäus für die Anfertigung von geographischen Karten noch bei dem Kartenzeichnen der Län der und Meere, über welche der Geodät sein Triangelnetz nicht spannen konnte, befolgt werden, sondern auch, weil die Art und Weise, in welcher die Verschiedenheiten von Land und Meer, Fluß und Berg, Stadt und Wald u. dgl. bezeichnet werden, mit wenigen Abänderungen noch ebenso zur Geltung kommt, wie es in den alten Zeichnungen des Ptolemäus oder in den ältesten gedruckten Ausgaben seines Werkes der Fall war. Desgleichen begegnet uns noch fortwährend die geographische Stellung: Nord oben, Ost rechts, die Gradeinteilung, ja oft sogar die Projektion des Ptolemäus. Es werden, so zu sagen, noch heute die geographischen Lehren mittels des geographischen Alpha bets des Ptolemäus vorgetragen. Von dem Leben des merkwürdigen Mannes wissen wir nur, daß er in der Mitte des II. Jahrhunderts n. Ehr. in oder bei Alexandrien gelebt hat. Diese Stadt war nicht allein durch die dort herrschende wissenschaftliche Thätigkeit, sondern auch als die erste Handelsstadt der Welt bekannt, wo Schifsahrende und Rei sende in immerwährendem Wechsel verkehrten, so daß der Platz für einen Geographen besonders geeignet war. Glücklicherweise wurde ein Teil seiner Arbeiten vom Untergang gerettet: sein astronomisches Werk Almagest (eigentlich z/a^zt«rtx^ crr>v- roAx) und seine große geographische Arbeit rqpsi-
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