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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1889
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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»Gsellius, Bücherhandlmig (gehört nicht zum sog. Buchhändler-Ring).» Wieder eine neue Firma, dachte Schreiber dieses, als er das nachstehende Inserat las; doch erkannte er bald durch die Adresse Berlin, Mohrcnsiraßc 52, das; cs die laut Buchhändler- Adreßbuch in, Jahre 1737 gegründete Gsellius'- schc Buchhandlung ist, die sich nun Bücher handlung nennt. Das Inserat lautet: Weihnachts-Katalog, au. »rl 46. Jahrgang. Eine reichhaltige Auswahl (200 S.) der besten Werke säst aller Wissenschaften, besonders der swönwissenschaftlicheu Literatur: Klassiker, Gedichte Prachtwerke u. s. w., für die Bedürfnisse der Festzeit geeignet, Erd- und Himmelsgloben. Preise notorisch billig. jM" Katalog "VStz- gntcr Jugend und Volksschriftcu und christlicher Erzählungen. Gsellius, Bücherhandliing, (gehört nicht znm sogen. Buchhändler- Ring), 52Mohicnstr. Berlin W. Mohrenstr. 52. Mit Rücksicht auf das Wcihnachtsscst rechtzeitige Aufträge erbeten. Der Gjellius'schcn Buchhandlung zu Liebe haben viele große Verlagsbuchhandlungen ihre Unterschrift von der Verleger-Erklärung zurück gezogen. Jetzt geht diese Firma einen Schritt Weiler: sie sagl sich durch die Gegenüber stellung ihrer -Büchcrhandlung» mit dem sogenannten Buchhändler-Ring ausdrücklich von dem Buchhandel los! Welchen andern Sinn sollte sonst die Bezeichnung -Bücherhan dlung» haben? Ob die neue Bezeichnung geschmackvoll ist, steht dahin. Ob aber geschmackvoll oder ge schmacklos — wichtiger ist die Frage: Wie werden sich die Verlagsbuchhandlungen, welche der Gsellius'schen Buchhandlung zu Liebe sich von der Verleger-Erklärung losgcsagt haben jetzt zu »Gsellius'B üchcrhandlung» stellen? Aber noch eine andere Frage drängt sich auf. Das obige Inserat steht nämlich in der Allgemeinen Zeitung 1889 Nr. 327. Mit großer Gcnugthuung hat wohl jeder Buchhändler den Abdruck eines Artikels dieser Zeitung im Börsenblatt vom 25. November d. I. gelesen, in welchem der viclbcrufcncn Acuhcrung des Reichstags-Abgeordneten Or. Meyer über den -Buchhändler-Ring- eine treffende Abfer tigung zu teil wurde. Da drängt sich die Frage auf: Wie ist es möglich, daß diese An zeige in die Allgemeine Zeitung ausge nommen werden konnte? IV. Erwiderung. Die vorstehende Anfrage wird mir, als Verleger der Allgeuuinen Zeitung, von der Re daktion des Börsenblatts zugcsandt, und ich stehe nicht an zu erklären, daß auch ich aufs unan genehmste durch die Entdeckung des fraglichen Inserates in der Allgemeinen Zeitung über rascht wurde. Selbstverständlich habe ich alsbald entsprechende Vorkehrungen getroffen, so daß der Fall (die Münchener Expedition hatte in sorgloser Weise den Inhalt des Inserates nicht näher geprüft) sich schwerlich wiederholen wird. Stuttgart, 30. November 1889. Adolf Kröner. -r- Sprechsaat. Zur Charakteristik des Sortiniciitcr- Bnndcs. Mein letztes Novitätcn-Cirkular erhielt ich von einem Miigliedc des Sortimcntcrbundcs mit der Bemerkung zurück: »Da Sic die Verleger-Erklärung nicht unterzeichnet haben, so muß ich auf den Bezug Ihrer Neuigkeiten verzichten.» Ich schrieb ihm darauf: -Da Sic für die Neuigkeiten meines Ver lags keine Verwendung mehr haben, so halte ich cs für sehr überflüssig, Ihnen ferner noch offene Rechnung zu gewähren, zumal die Verminderung offener Conti eine gebieterische Notwendigkeit besonders für den Verleger wissenschaftlicher Littcratur geworden ist. Ich bitte Sic daher von jetzt an alles gegen bar zu verlangen, was Sie etwa von meinem Verlag noch ge brauchen sollten. Ich bemerke zugleich, daß ich, wie Ihnen ja bekannt ist, höheren Rabatt bei Barbczug nicht gewähre. Ihre dortigen Sortimenlskollcgcn werde ich übri gens veranlassen, meinen Neuigkeiten nun mehr doppelte Aufmerksamkeit zu schenken.<- Hierauf erhielt ich ungesäumt ein äußerst höf liches Schreiben mit der Versicherung, daß die fragliche Bemerkung auf dem zurückgesandtcn Cirkular ohne Borwisscn des Prmzjpmls fihr voreilig von einem Gehilfen gcsck,rieben worden sei. und mit der dringenden Bitte, die lang-! jährige höchst angenehme und ersprießliche Ver- : bindung doch ungestört fortbcstchen zu lassen. Dem Schreiben lag zugleich eine L cond.- Bcstcllung auf die unterdessen bereits versandten Neuigkeiten bei. Ich schließe hieraus, daß der Sortimentcr- bund auch für diejenigen Verleger keineswegs gefährlich sein wird, welche sich das freie Ver- f sügungsrecht über ihr Eigentum nicht schmälern lassen wollen, sondern die Entscheidung darüber, an wen sie ihren Verlag käuflich ablassen wollen, dem eignen Ermessen Vorbehalten, und darunter sind doch manche bedeutende Verleger (nicht bloß in Berlin und Leipzig, wie Herr W. Ruprecht meint), welche auch ohne Zwangsmaßrcgeln die Schleudere! seither bekämpft haben und gewiß auch ferner bekämpfen werden, soweit cs in ihrer Macht steht Die Sortimenter aber werden in ihrem eigenen Interesse sich nach wie vor für alle Neuigkeiten verwenden, von denen sie sich Absatz versprechen, gleichviel in welchem Verlag die selben erschienen sind. Aber die armen Gehilfen, was ihnen doch alles in die Schuhe geschoben wi.ro!! V. Auch zur »Verleger-Erklärung« und zur »Lage des Sortiments.« Es ist neuerdings an dieser Stelle ganz richtig erwähnt worden, daß etwa 6 bis 8 Sorti ments-Firmen (die Abtrünnigen im Buchhandel) die Ursache sind, daß sich nunmehr der ganze Buchhandel so zu sagen bekämpft: eine Erschei nung, die einem schon deshalb fremd ist, weil früher oder bis vor dem Beginn des Kampfes den Gesamtbuchhandel ein freundschaftlicher und kollegialischer Geist der Zusammengehörigkeit wie die von Leib und Seele erfüllte und verband. Einen Teil der Schuld an diesem Kampfe in seiner neuesten Phase sollen die Nichtunter zeichner der Verleger Erklärung haben, wie wie der .anderseits Vcrlegerstimmcn über das Sorti ment klagen. Daß zu letzterem eine thatsächliche Berechtigung vorlicgl, das möchte ich durch einen kleinen Beitrag in weiterem Sinne bekräftigen. Ich habe vor kurzem ein sehr — nicht nach meiner Meinung, sie ist anderweitig autorisiert — beachtenswertes und ganz neues Werk durch splendides Cirkular und durch Anzeige» im Börsen blatt dem Buchhandel ä cond. angeboten. Da finde ich nun, daß, abgesehen von einer ganzen Zahl von Städten mit 20 bis 50 Tausend Einwohnern, z. B. in einer Stadt mit 78 Tau send Einwohnern und 5 Buchhändler-Firmen, ferner in einer Stadt mit 55 Tausend Einwoh nern und 8 Firmen, (laut Verleger-Liste) sich nicht eine Firma findet, welche das betreffende Werk ä. cond. verlangt hätte. In der einen der beiden Städte leben viele Offiziere, wohlhabende Rentiers, Pensionäre, Fabrikanten und sie hat außerdem eine wohlhabende Umgegend. Ich setze nun folgenden Fall: Der Ober bürgermeister oder ein Oberst in dieser Städt werden durch einen Weihnachts-Katalog auf das obcngedachtc Werk aufmerksam und hoffen, es bei einem ihrer acht Buchhändler sehen zu können, sind natürlich aber sehr enttäuscht, daß das Werk nicht in einer einzigen zu finden war. Sie werden sich deshalb ganz richtig sagen: mit dem hiesigen Buchhandel ist nichts los, und sie werden sich nach einer der Centralen des Buchhandels, Berlin oder Leipzig, wenden. Tragen nun die Buchhändler solcher Städte nicht selbst die Schuld, wenn sie ! geringen Umsatz haben, wenn sie sich so selbst die Konkurrenz von auswärts Her ls erziehen? Oder wundern sie sich noch über den Verleger, wenn er sich in einem solchen Falle das Adreßbuch der betreffenden Stadt kommen läßt und dann direkt arbeitet? — Ich behaupte: ein gut organisiertes und namcnllich wohlgcleitetes Sortiment ernährt seinen Mann auf jedem fruchtbaren Boden; aber wie kann von einen. Blühen und Gedeihen die Rede sein, wenn thatsächlich beachtens werteste Erscheinungen im Buchhandel einfach übergangen werden? R. 6. Zur Gemütlichkeit im Buchhandel. Im lieben Buchhandel passiert so manches, das sich ein gewöhnlicher Mensch nicht träumen läßt, und man sollte bei jedem neuen Ereignis einfach zur Tagesordnung übergehen. Ich glaube aber doch im allgemeinen Interesse zu handeln, wenn ich folgende verbürgte Thatsache zur Er heiterung der KoUegenschaft der Oesfentlichkeit übergebe. Ein Kollege einer benachbarten Stadt sendet einem in erster Zone entfernten Kollegen auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege über Leipzig zwei Beischlüsse zur gefälligen Abgabe an Adressaten. An Fracht und Spesen kosten die selben 24 A während das Postporto nur 25 H betragen haben würde — nur mit dem kleinen Unterschiede, daß nicht der Sortimenter-Ab sender, sondern der Sortimenter-Vermittler die Spesen zahlt. So etwas ist schon häufig vorgekommen; aber daß der Absender seinem Kollegen obendrein zumutcn mag, außer Tragung des Portos auch noch dessen Ansichtssendungen, und solche waren es, zu befördern, erscheint kaum glaublich, ist aber dennoch wahr! X. X. 2. (44897 j Ich suche ein verständliches Werk über Wartung und Heizung von Dampfmotoren. Leipa. Johann Knnstncr. (47353) X. Aeäer (8. Würtrburg), Uoklrunsb- baucklung iu Ikeickelberg, obavgiert 8ti,üs eigenen Verlages gegen gute Werks. (45614) Nichts unverlangt. Remscheid. Hermann Krumm.
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