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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1888
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1888
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- Deutsch
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Setzrahmen zu viel Raum einnimiut, und deshalb hier unver wendbar ist, baute der Erfinder ein Schließlineal, welches so steile Treibflächcn besitzt, daß der Schließkeil in uiigcsperrlem Zustande des Lineals mit letzterem zugleich in den Rahmen ein gelegt werden kann. — Der Vollständigkeit wegen sei endlich erwähnt, daß die 'Iborne Llaelline 6o. in New-Uvrk, deren Setzmaschine wir s. Z. besprachen, sich unter Nr. 44 472 einen yierzu passenden Kolumnenrahmen patentieren ließ. Der bekannte Maschinenfabrikant I. Derriey in Paris erhielt unter Nr. 43 941 ein Patent ans eine rotierende Ma schine zum Drucken von ebenen Schrift formen. Wir müssen uns leider versagen, ans die schone Maschine näher einzugehen, weil die Beschreibung ohne Abbildung unverständlich bliebe. Es sei nur hervorgehoben, daß die Presse das Bedrucken von end losem Papier mit gewöhnlichem Schriftsatz gestattet, also die Stereotypie entbehrlich macht. Welche. Geschwindigkeiten durch dieselbe zu erzielen sind, wird leider nicht angegeben. Die berühmte lithographische Anstalt von W. Hagelberg in Berlin erhielt unter Nr. 44 514 ein Patent ans eine Neue rung an Steindruck-Schnellpressen. Beim lithographischen Farbendruck, heißt es iu der Beschreibung, ist es wünschenswert, ein mangelhaft aufgenadeltes Blatt vor Beginn der Druckarbeit entfernen zn können, um das Verderbe» desselben zu verhüten, nnd zwar ohne die Schnellpresse anzuhalten. Diese Aufgabe löst nun die Erfindung, indem sie dem Arbeiter gestattet, den Drnck- cylinder anzuheben, ohne dessen Umdrehung aufzuhalten und ohne daß er hierbei den Stein berührt. Ferner vermag der Arbeiter die Feucht- und Farbwalzen ebenfalls anzuheben, so daß der Stein seine Hin- und Herbewegung fortsetzt, ohne dabei gefeuchtet oder gefärbt zu werden. Endlich kann der Arbeiter die Greifer öffnen, ohne die Maschine anzuhalten. Die autographische Presse von Th. Reiner in Leipzig (Patent Nr. 44 182) weicht von den bisherigen darin ab, daß zwei nicht metallene Cylinder verwendet werden, die mittels be sonderer Vorrichtungen mit Präparat und Druckfarbe versehen werden. Diese Cylinder bestehen aus Pockholz, Hartglas oder Porzellan; deren Oberfläche wird zur Aufnahme der Schrift mit Salpetersäure überstrichen; gleiches geschieht mit der Rückseite des Originals. Nach Uebertragung desselben auf die Cylinder be streicht mau diese mit einem Präparat aus Phosphorsäure, Gummi arabicum und Tannin, wodurch die Schriftstellen für die Farbe annehmbar gemacht werden. Das Einschwärzen geschieht mit einem eigentümlich gestalteten Farbwerk, dessen Beschreibung uns zn weit führen würde. Nur so viel sei erwähnt, daß Kugeln als Farbverteiler wirken. Die Aktiengesellschaft »1,68 urks Arapbignec-« in Brüssel erhielt ein Patent (Nr. 44 800) auf ein Verfahren, um abge tönte Photographieen für den Pressendruck geeignet zu machen. Mittels eines Projektionsapparates wird das zu vervielfältigende Bild auf ein mit Linien bedrucktes Blatt Kaut schukpapier geworfen. Das auf diese Weise erzeugte Bild wird dann photographiert und durch die bekannten Verfahren auf Zink oder Kupfer übertragen. Proben liegen nicht vor; es ist daher unmöglich, sich ein Urteil über das Verfahren zu bilden. Zum Schluß des der Druckerei gewidmeten Abschnittes sei eines Aufsatzes des »Stereotypeur« erwähnt, in welchem die be kannte» Vorteile der elektrischen Beleuchtung für Drucke reien hervorgehoben sind und ansgeführt wird, daß jeder Buch druckereibesitzer sich sehr leicht einen Kostenvoranschlag hierzu machen könne, wenn er folgendes berücksichtigt: Eine Glühlampe lostet in der fertigen Anlage 30—40 Auf 8 Glühlampen ist eine Pserdekraft zu rechnen, so daß eine Anlage von ca. 60 Lampen aus 1800—2400 zu stehen kommt, voraus gesetzt, daß Maschinenkraft überschüssig vorhanden ist und man keinen eigenen Motor anzuschaffen braucht. Die letzte Generalversammlung der Papierfabrikanten richtete an das preußische Staatsministerinm eine Eingabe, in welcher u a. darum gebeten wird, es mögen bei der Leitnng der Papier prüsnngs-Anstalt praktisch geschickte Papicrsabrilaicken Mitwirken. Die Beiräte wären ständig nnd würde» ein- oder zweimal im Jahre znsammentretcn. Damit wäre gleichzeitig die schmerzlich vermißte höhere Instanz in Fällen streitiger Begutachtung ge schaffen. In Japan bestehen jetzt bereits, der »Papierzeilung« zu folge, zehn Papierfabriken, welche die einheimische Art der Papierbereitung über Bord geworfen nnd mit europäischen Ma schinen arbeiten. Diese Fabriken verarbeiten Lnmpen nnd liefern Papier für die Schnellpressen, welche sich ebenfalls schnell ver breiten. Ob auch Rvtationsmaschinen Eingang fanden, wird nicht gesagt. Das japanische Maschinenpapier ist etwa nm zwei Drittel billiger als das Handpapier, was seine steigende Verwendung ge nügend erklärt. Ja es steht infolgedessen zu befürchte», daß wir sehr bald kein eigentliches japanisches Papier mehr erhalten nnd in dieser Hinsicht aus China angewiesen bleiben. Der Verbrauch ist in Japan bereits so groß, daß die Lumpen nicht mehr aus reichen und daß man sich nach Ersatzstoffen nmzusehen beginnt. Zu diesem Zwecke weilt ein Japaner, Herr Mashima, in Deutsch land und sucht iu die Geheimnisse der Holzschlciferei und Sulsit- stosf-Fabrikation cinzudringen. Hoffentlich bestellt er hier die er forderlichen Maschinen. Dasselbe Blatt bespricht die von Melly, Lang L Co. in Leipzig-Lindenau hergestellten gestrichenen Papiere zum Jllustrationsdruck. Sie sollen den amerikanischen durchaus nicht nachstehen. Namentlich scheinen die mattsatinierten Sorten, und zwar hauptsächlich für deu Autotypie-Druck, wertvoll zu sein. Zu erwähne» sind heute drei Patente aus dem Gebiete der Papiersabrikation. H. Blackman in New-Dork erfand ein Verfahren und Vorrichtungen zum Aufschließen, Zerfasern und Reinigen von Faserstoffen (Nr. 44 471). Das Zer fasern erfolgt durch die Explosivwirkung einer plötzlich unter Vacuum sehr stark verdampfenden Flüssigkeit, während das Aus schließen durch Kochen abwechselnd unter Druck und in Luftleere bewerkstelligt wird. — Br. Mcinert in Berlin erfand einen verbesserten Sieb- und Gewebeführer für Papierbahneu (Nr. 44 586), und H. Pitzler in Birkersdorf eine Aufhänge vorrichtung an Papiertrocknern (Nr. 44 483). Hieran anschließend seien zwei neue Patente aus der Klasse 1 l kurz erwähnt. Unter Nr. 44 549 ließ sich I. Mo Hs in Dresden eine Drahtheftmaschine mit selbstthätiger Klammerbildnng patentieren, die sich in einigen erheblichen Punkten von den bis herigen unterscheiden. — CH. Mansfeld iu Leipzig-Reudnitz endlich erfand eine selbstthätige Preßvorrichtung au Papier schneidemaschinen (Nr. 44258). Sie gestattet angeblich das Einspannen von beliebig hohen Stößen und erfordert weniger Kraft als die bisherigen. Zum Schluß zwei kurze Abschweifungen. Unternommen hat eS in Europa leider noch niemand, ganze Stadtteile von einem Punkte aus mittels Dampf oder Warm wasser zu Heizen, nnd es ivar Amerika Vorbehalten, auf diesem Gebiete bahnbrechend vvrzugehen. Dafür besitzen wir aber zahl reiche, sehr gute Anlagen zur Heizung einzelner Gebäude vom Kellergeschoß aus. Zu deu besten derartigen Anlagen gehört, den »Annalen für Gewerbe und Bauwesen« zufolge, die Nieder druck-Dampfheizung und Lüftungseinrichtung des neuen Buchhändler-Hauses in Leipzig. Die Anlage ist von Titel nnd Wolde in Berlin ausgeführt und zerfällt in drei Systeme, da das Haus ganz verschiedenen Zwecken dient und Räume auf weist, die nur selten geheizt zn werden brauchen. Das erste System heizt die Geschäftsräume des Börsenvereins, das zweite die Ausstellungs- und Druckereiräume, daS dritte endlich die Festsäle. Beim Kellergeschoß hat mau von der Centralheizung absehen müssen und begnügte sich mit Lönholdt'schen Majolika- kamiuen und Schachtöfen. Die Lüftungsanlage berücksichtigt vor allem die Entfernung des Rauches nnd der Gashitze ans den
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