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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1888
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1888
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- Deutsch
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Weise erledige» ließen »nd die Vereinsmitglieder beider Pro binzen sich immer näher treten, auch von Jahr zu Jahr regeres Vereinsinteresse zu haben scheinen. Die Buchbinderfrage bildete wieder den Kardinalpunkt der Verhandlungen und Besprechungen. Es wurde betont, daß die Konkurrenz der gewerbsmäßigen Bücherwiederberkäufer doch nicht so gering sei, als man von einigen Seiten anzunehmen scheine; daß jetzt nach Inkrafttreten der neuen Satzungen es für den gesamten Sortimentsbuchhandel Pflicht sei, dieser Konkurrenz energisch entgegenzutreien. Nehmen sich doch fast täglich Firmen, deren Besitzer wir nicht zu unseren Berufsgenossen zählen dürfen, Kommissionäre in Leipzig an und verkaufen schließlich die Bücher billiger, als wir berechtigt sind. Daher muß es eine der vornehmsten Aufgaben des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel sein, durch führbare Mittel und Wege zu finden, um diesem Unwesen zu steuern, wobei jeder Sortimenter sein Scherflein getreulich mit beizutragen versuchen muß. Die anderen Punkte der Tagesordnung erledigten und ent wickelten sich in herkömmlicher Weise. Auch die Durchführung des Skontos von 5"/o scheint im allgemeinen keine Schwierig keiten zu bereiten, wenn auch von einer Seite betont und hervor gehoben wurde, daß die Berliner Konkurrenz, welche sich bis jetzt zu einem derartigen Skonto noch nicht zu entschließen scheine, immerhin sehr fühlbare Verluste bereite. Nachdem noch beschlossen war, einen Gruß an den zu gleicher Zeit in Heidelberg tagenden Mitteldeutschen Buchhändlerverband in Form einer Depesche abzusenden, hatte die Sitzung um I chj Uhr ihr Ende erreicht. Ein fröhliches Mahl und eine auf der Havel stattfindende Dampferfahrt nach der Pfaueninsel vereinte darauf noch längere Zeit die Festgenosseu in heiterer Stimmung, welche manchem Teilnehmer noch lange in freundlicher Erinnerung bleiben wird. Den lieben Potsdamer Kollegen, hauptsächlich den Veranstaltern dieses fröhlichen und gemütlichen Tages, rufen wir in dankbarer Erinnerung ein »Auf Wiedersehen!« zu. Pr. Th. B. Technische Rundschau im Buchgewerbe. 1888. Nr. 10. Zunächst einige Angaben aus einem Vortrage des Regierungs rates O. Vollmer in Wien. Derselbe behandelte einen Zweig der Technik, welcher gerade in Wien zu hoher Blüte gelangte, dem aber die neueren aus die Photographie gegründeten Ver fahren wohl über kurz oder lang das Lebenslicht ausblasen dürften. Wir meinen den xylographischen Farbendruck oder Farbendruck mittels Holzstöcken auf der Buchdruckpresse. Diese Technik ist allerdings sehr alt; doch war sie jahr hundertelang so gut wie verschollen, und sie feierte erst ihre Auferstehung, als der Wiener Holzschneider Kn öfter sich der selben wieder annahm. Er verlegte sich hauptsächlich auf reli giöse Gegenstände, bei welchen grelle Farbenwirkungen am Platze sind; sein Hauptschüler Paar schlug dagegen eine andere Richtung ein und suchte eine mehr malerische Wirkung zu erzielen. Die Anordnung der Druckplatten für den Holzschnitt-Farben druck erfolgt nach anderen Grundsätzen als beim Farben-Stein- druck, weil ausschließlich mit Lasurfarben gearbeitet wird. Eine Hauptschwicrigkeit verursacht beim Holzschnitt-Farbendruck der Um stand, daß die Stöcke sich bald dehnen, bald zusammenzieheu. Bei den schwarzen Platten hat dies nicht viel auf sich; wohl aber bei den bunten, weil es häufig vorkommt, daß die einzelnen Platten sich verschieden ausdehnen und dann nicht mehr aufein ander passen. Man soll daher nur sehr gut getrocknetes Holz dazu nehmen, dessen Dichtigkeit möglichst gleichmäßig ist. Auch müssen die Platten gleichzeitig angesertigt und bei gleicher Tempe ratur aufbewahrt werden. Der Holzschnitt-Farbendruck beruht, wie gesagt, ausschließlich ans der Anwendung von Lasurfarben, und es sind Deckfarben ausgeschlossen. Die Reihenfolge der Drucke ist daher eine andere als beim Farben-Steindruck. Es wird die Umrißplattc gedruckt, dann kommen die einzelnen Farben, die dem Ganzen etwas eigenartig Feines, Durchsichtiges verleihen, während dies bei Deck farben schwer zu erreichen ist. Daß der Holzschnitt-Farbendruck immer mehr verschwindet, ist unter solchen Umständen nicht zu verwundern. Schon die Be schaffung der erforderlichen Holzstöcke von gleichmäßiger Dichte macht große Schwierigkeiten; ebenso deren Aufbewahrung, ganz abgesehen von den technischen Schwierigkeiten beim Druck. Zink giebt, wenn man sich an die Buchdruckpresse halten will, zumal in Verbindung mit der Photographie, ein viel bequemeres und billigeres Material, mit welchem freilich die Schönheit der besseren Farbenholzschnitte der Wiener Schule kaum jemals erreicht werden wird. Demselben Gegenstände ist ein Aufsatz im »Journal für Buchdruckerkunst« gewidmet, in welchem die Erfahrungen des amerikanischen Holzschnitt-Farbendruckers Earhart niedergelegt sind. In demselben wird besonders auf den Umstand aufmerksam gemacht, daß Holzplatten die Farben nicht verändern, was bei Zink- und sonstigen Metallplattcn fast stets der Fall ist. Was die Aufbewahrung der Farbenstöcke anbelangt, so rät Earhart sie in trockenes Papier einzuschlagen und in einem trockenen Raume mit der Kante in Regalen aufzustellen. Wir finden in einem amerikanischen Blatt, dem »Llanukueturer anck Zwicker«, Abbildung und Beschreibung einer von L. Red- field in Minneapolis erfundenen Matrizen-Stanzmaschine, welche in zweifacher Hinsicht von den bisher bekannt gewordenen derartigen Apparaten wesentlich abweicht. Erstens durch den sehr geringen Raum, den sie einnimmt. Sie ist kaum größer als eine Schreibmaschine und findet auf jedem Tische Platz. Ferner hat der Erfinder den schwerfälligen Tretmechanismus der Hagemannschen und anderer Maschinen, dem Zuge der Zeit ent sprechend , durch einen zierlichen elektrischen Motor ersetzt. Der Mechanismus gleicht sonst dem Hagemannschen, und es muß auch hier das Manuskript vermittelst Schreibmaschine für die Anfertigung der Stereotyp-Matrizen vorbearbeitet werden. Ob die erhaltenen Platten von den Mängeln frei sind, die den bis herigen derartigen Erzeugnissen anhaften, vermögen wir nicht zu beurteilen, da Proben nicht beigesügt sind. Angeblich leistet die Maschine 5000 m in der Stunde. Das »Journal für Buchdruckerkunst« bespricht die neuesten Verbesserungen der allbekannten Liberty-Tiegeldruckpresse. Das Ausrücken des Tiegels, welches früher nicht möglich war, läßt sich jetzt durch einen leichten Zug au einem Griff bewerk stelligen. Dadurch kann man verhindern, daß schlecht angelegte Bogen bedruckt werden; auch kann man die Form doppelt ein walzen. Außerdem hat die Fabrik eine sehr gute Farbenverreibung dadurch erzielt, daß sie eiserne Reibwalzen zum Auflegen auf die Auftragwalzen anvrdnete. Endlich wurde die Spiralfeder, welche die Greiferstange bisher bewegte, durch einen Gewichtshebel mit exzentrischer Führung ersetzt. Von neueren Patenten aus Klasse 15 ist zunächst Nr. 44 030, K. Spranger in München, Neuerung an Setzschiffen zu erwähnen. Das Setzschiff zeichnet sich dadurch aus, daß die vierte, sonst freie Seite mit einen, beweglichen, um die Achse drehbaren Schenkel versehen ist. Dies gewährt den Vorteil, daß man durch diesen Schenkel und durch einen Schließsleg den Satz sofort schließen und daher ohne weiteres einen Korrektnr- abzug machen kann. Die sonstige Anwendung des Schiffs bleibt unverändert. Das Setzschiff läßt sich übrigens auch als Schließ rahmen für Stereotyp- und Druckformen verwenden. — Auf engverwandtem Gebiete liegt der von A. Tätzner in Leipzig er fundene Schließapparat für Buchdruckformen (Patent Nr. 44 057). Davon ausgehend, daß ein Schließzeug in dem
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