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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1886
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- Erscheinungsdatum
- 29.12.1886
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- Deutsch
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Dieselbe Ansicht, nämlich für abwartendes Verhalten, ist auch in einem vom Hauptausschuß erbetenen Gutachten ausgesprochen. Übrigens ist auf Dauer eine besonders schädigende Kon kurrenz von dem neuen Unternehmen, nach Ansicht des Vorstandes nicht mehr zu befürchten, wenngleich die Folgen aus der einge tretenen Lockerung der Gesamtheit und die herbeigeführte Zer splitterung, auch der Anschauungen über die Bedeutung und die uotwcndige Entwickelung der Korporations-Anstalt nicht unter schätzt werden dürfen. — Das neue Unternehmen scheint auf eine gewisse Ausdehnungsfähigkeit eingeschränkt zu sein, und eine wirk liche Gefahr für unsere Anstalt ist gar nicht zu befürchten, wenn die Herren Genossen den Verpflichtungen Anerkennung nicht versagen, welche in der Mitgliedschaft zur Korporation enthalten sind und ans die jeder bei seiner Aufnahme in die Korporation einen Revers*) zu unterzeichnen hat. Der Vorstand hat geglaubt, der Hauptversammlung Dar legung und seine Auffassung dieses Vorganges schuldig zu sein; weiteres Befinden darüber muß er selbstverständlich den einzelnen Genossen überlassen. Was nun die Geschäftsbewegung in unserer Korporation anbelangt, so ist mit Befriedigung hervorzuheben, daß diese eine fortschreitende verblieben ist, mit einziger Ausnahme, betreffend die Zahl der Bestellanstalts-Mitglieder, die sich um 40 vermindert hat. Der Korporation sind im Vereinsjahr wieder 14 Mitglieder beigetreten, unier Vermögen hat einen Zuwachs aufzuweisen und auf unserer Bestellanstalt ist abermals eine ganz erhebliche Stei gerung des Päckerei- und des Geldverkehrs eingetreten, wie nach stehende vergleichende Zahlen darthun: Von Berliner Handlungen wurden, das Rechnungsjahr von Juli zu Juli laufend, zur Spedition aufgegeben: im Rechnungsjahr 1884/85 . . 97 265 Ko. do. 1885/86 dagegen 127 455 „ also wiederum ein Mehr von 30190 „ Von auswärtigen Handlungen wurden aufgegeben: im Rechnungsjahr 1884/85 . . 123 120 Ko. do. 1885/86 . . 152 998 „ also auch hier ein Mehr von 29 878 „ Die Gewichtsvermehrung im Laufe des letzten Jahres beträgt im ganzen somit 60 000 Ko., und beide Gesamtzahlen zusammen gerechnet erweisen einen Päckerei-Verkehr auf unserer Anstalt für den Lauf eines Jahres von: 280 453 Kilo. An Barpaketen haben unsere Anstalt durchlaufen: im Rechnungsjahr 1884/85 für 148 718 ^ do. 1885/86 „ 206 139 ,. es ist also auch hier die erhebliche Steigerung von 57 421 ^ eingetreten. Lassen diese Zahlen an sich auch Schlüsse nicht zu ans das allerdings unverkennbare Wachstum des Berliner Buchhandels überhaupt, so gewähren dieselben doch immerhin einen Einblick, und besonders zu beachten ist die nach und nach sich vorbereitende Koncentration des hiesigen Verkehrs auf unserer Anstalt, und das ist ja hier die Hauptsache; und gar nicht zu unterschätzen dabei ist auch die Zunahnie der Sendungen von auswärts. Der im vorigen Jahre hervorgetretene Vorschlag zur Begrün dung einer Filiale ist vom Vorstand im Laufe des Jahres wieder holt erörtert worden. In diesem Vorschlag ist nun vor allen *) »Der Unterzeichnete verpflichtet sich hierdurch, indem er, seinem Anträge gemäß, der Corporation der Berliner Buchhändler als Mit glied beitritt, das Statut derselben vom 14. März 1873, sowie alle ans Grund dieses Statuts gefaßten Beschlüsse für sich verbindlich an zuerkennen.« Dingen eine ganz erhebliche Geldfrage gelegen, deren Lösung dem Vorstande doch nicht ohne Bedenken erscheint. Aber auch die nicht minder wichtige Frage nach einheitlicher Leitung unserer Anstalt, die nicht entbehrt werden kann, würde hier, sicherlich nicht zum Nutzen, stark berührt werden. Eine so gedachte Zweiteilung der Anstalt wird daher nach Ansicht des Vorstandes besser zukünftigen Erfahrungen Vorbehalten. Was sonst, unabhängig von der Ver mehrung des Wagenverkehrs, zur Erleichterung vorläufig geschehen konnte, ist gcthan. In Anbetracht der bereits bewirkten und der in Zukunft wünschenswert werdenden Ausgestaltung der Betriebsfähigkeit der Bestcllanstalt einerseits und andererseits im Hinblick auf die That- sache, daß eine Zahl von Korporations-Genossen von der Benutzung derselben einfach zurückgetreten ist, ist wiederholt zur Erörterung gelangt die überaus wichtige Frage: Kann ein Korporations-Mitglied von der Anteilnahme an unserer Korporations-Bestellanstalt trotz ganzjähriger Veran lagung zu beliebigem Zeitpunkt zurücktreten oder nicht? In dem bereits gedachten Gutachten des Hanptausschnsses vom 29. Mai d. I. ist nun die Ansicht vertreten: »daß zur Zeit die Mitgliedschaft der Korporation und der Bc- stellanstalt nicht getrennt ausgeübt werden könne. Die Bestell anstalt sei ein integrierender Bestandteil der Korporation und man könne aus ihr nur ausscheiden, wenn man auch aus der Korporation austräte« — eine Ansicht also, der man nach gewissen Gesichtspunkten Zustim mung nicht versagen kann, wiewohl bis jetzt für dieselbe — wörtlich betrachtet — ein Beleg im Statut nicht vorhanden ist. Es bleibt aber in Erwägung zu halten, daß unsere Korpo ration doch nicht lediglich nach ideellen Gesichtspunkten betrachtet werden kann. Bei ihrer Begründung ist ebenso wie in jeder anderen korpo rativen Vereinigung die Vertretung praktischer Interessen natürlich Hauptzweck*) gewesen, und muß mau dieser Ansicht beitreten, dann kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß die Bestellaustalt als Mittelpunkt dieser praktischen Interessen im vollen Sinne des Wortes anzusehen ist. Und darum könnte folgerichtig die Anteilnahme an diesem Mittelpunkt nicht in das Belieben der Korporationsgenoffen bezw. der einzelnen Geschäfte hineingestellt sein; nur eine einzige Ausnahme besteht, und zwar gegenüber denjenigen Korporations genossen, welche ein Geschäft nicht mehr führen. Gegen beliebige Behandlung spricht auch der Umstand, daß die Verwaltnngskosten der Bestellanstalt und alle Berechnungen für die Dauer eines Jahres vorher bestimmt werden müssen. Im Hinblick auf die Zukunft ist daher dringend erforderlich, dies betreffend, eine Berichtigung der Auffassung und der Ver hältnisse selbst herbeizusühren. Zu diesem Zwecke erscheint eine Revision des Statuts sehr wünschenswert, da dasselbe für die Bestellanstalt gemäß ihrer gegenwärtigen Gestaltung und Bedeu tung ausreichende Bestimmungen über Rechte und Pflichten der Korporationsgenossen nicht enthält. Wandel im Praktischen Sinne genommen, wird schon jetzt angestrebt von einer hervorragenden Firma, die wiederholt leb haftes Interesse an dem Gedeihen der Bestellanstalt bethätigt hat, insofern, als die von der Anstalt abgesprungenen Handlungen *) 8 4 des Statuts (Zweck der Korporation): »Das Wohl und die Ehrenhaftigkeit des deutschen Buchhandels im allgemeinen und die Beförderung der gewerblichen Interessen der Korporationsgenossen ins besondere, sowie die Begründung und Pflege der Anstalten, wejchc zur Förderung dieser Interessen dienen, sind Zweck der Korporation.«
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