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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1888
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- Deutsch
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185, 11. August 1888. Sprechsaal. — Vermischte Anzeigen. 3988 Die Hauptversammlung des Vereins der österreichischen Buchhändler. In Nummer 173 des Börsenblattes vom 28. Juli d, I. habe ich auf die schweren geschäft lichen llebelstände aufmerksam gemacht, die jedem österreichischen Sortimenter das Leben verbittern und lähmend auf seine Thätigkeit wirken. Ich erwähnte auch, daß von seiten des Ver eins österreichischer Buchhändler bisher gar nichts geschehen sei, um den Kunden-Nabatt aus der Welt zu schaffen. Wie recht ich mit dieser Be hauptung gehabt habe, zeigt Nummer 31 der Oesterreichischen Buchhändler-Correspondcnz vom 28. Juli, welche die Aufforderung zur Beteiligung an der am 1. September in Wien stattfindendcn Hauptversammlung des Vereins österreichischer Buchhändler enthält Es stehen 9 Anträge auf der Tagesordnung, aber ein Antrag auf Regelung, beziehungsweise Abschaffung des Kunden-Rabatts der fehlt. Und doch sind die österreichischen Sortimenter dadurch, daß sie viel größere Spesen und Lasten zu tragen haben, als ihre reichsdentschcn Berufs genossen, viel weniger in der Lage Rabatt geben zu können. Zu gewiß abseitiger Freude — die «Schleu- dercr» ausgenommen — enthält dagegen die neueste Nummer der Oesterreichischen Buchhändler- Correspondenz (No. 82 vom 4. August) abermals die Tagesordnung der Hauptversammlung, aber siehe da! aus den 9 Anträgen, die zur Verhand lung kommen sollen, sind jetzt 10 geworden, und der neue vom Vorstande cingcbrachtc Antrag lautet auf — Regelung des Kunden-Rabatts! Das ist ein sehr löblicher Antrag, und dem verehrten Vorstande des Vereins österreichischer Buchhändler gebührt dafür volle Anerkennung. Aber die Herren Lechner, Manz und Dominicus sollten nicht auf halbem Wege stehen bleiben, sondern dem neuen Anträge noch einen weiteren, ebenfalls sehr wichtigen und dringenden hinzufügen, nämlich den Antrag auf Regelung der Schulbücherfrage. Der Vorstand kann sich ja leicht die Ueberzcugung verschaffen — — Herr Dominicus weiß es gewiß wie traurig es mit dem Schulbüchergeschäft beschaffen ist. Die Sortimenter Oesterreichs arbeiten beim Schul- bücherverkaufe umsonst, manche vielleicht mit Schaden, nicht erst seit heute und gestern, son dern seit Jahren. Da muß einmal Wandel geschaffen werden. Jeder Geschäftsmann, Wenn er bestehen will muß und soll verdienen, um seinen Verpflichtungen pünktlich Nachkommen zu können. Mau gebe den Sortimentern Oesterreichs wieder, was sie früher hatten, als noch ein großer Teil der Schulbücher aus dem Deutschen Reiche bezogen wurde, näm lich Bezugsbedingungen, wie sic die Firmen Teubner, Weidmann, Justus Perthes und viele andere deutsche Verlagshandlungcn gewähren; dann wird der österreichische Sortimentsbuchhandel wieder gesunden. Ein kräftiges, lebensfähiges Sortiment ist die beste Stütze für den Verlag. Die jetzt so üppig wuchernden Ideen von einem direkten Verichr zwischen Verleger und Publikum sind weiter nichts als Seifenblasen, die zerplatzen werden, sobald nur einige Herren diesen vollständig direkten Verkehr eröffnet haben. Die Bücherkäufcr würden bald Front gegen diese unbequeme Neuerung machen, und jene Firmen, die mit Umgehung des Sortiments direkt ar beiten, können auf bittere Enttäuschungen ge faßt sein. Nur im einträchtigen Zusammenwirken der f Elsiepen L Lange in Frankfurt a/M. s41771j erbitten effektvolle Hll'akate. r- S p r e ch s a a l. Verleger und Sortimenter liegt die Gewähr für das Gedeihen des Gesamtbuchhandels. Die Hauptversammlung des Vereins österr. Buchhändler findet, wie ich bereits bemerkte, am 1. September in Wien statt. Mir scheint dieser Zeitpunkt wenig glücklich gewählt! Am 1. September beginnen die Landschulen, wie auch manche Privalschulcn mit dem Unter richt; außerdem kommen die Ballen mit den Schulbüchern für die städtischen und Staats schulen ; das Lager ist noch aus seine Vollständig keit zu prüfen, kurzum für die meisten Sorti menter wird dann keine Zeit zu einer Reise vor handen sein. Anfang August dürfte der Mehr zahl der Kollegen sicher gelegener sein. Ein österreichischer Sortimenter. Neue Kalender. Die übergroße Hast der Kalender-Verleger, dem anderen um eine -Nasenlänge» zuvorkom men zu Wollen, hat sich anno 1888 bitter be straft. Fast alle bisher erschienenen 1889er Kalender verzeichnen noch Kaiser Friedrich als den der- maligen Führer und Leiter des Deutschen Reiches. Solcherlei Unzuträglichkeit muß sich zeigen, wenn bereits im Januar und Februar die Kalender für das nächste Jahr begonnen werden. Große Auflagen lassen sich freilich nicht erst im Oktober und November Herstellen; aber es wäre voll kommen Zeit, wen» die ersten Versendungen der nächstjährigen Kalender stets erst Ende August beginnen würden. Es bedürfte nur des Hand- inhandgchens der hervorragendsten Kalender-Ver leger Dann könnten ohnehin die Kalender noch besser als ein -Jahrbuch der Ereignisse» bezeichnet werden, das die nennenswerten Wclthändel für das ganze erste Halbjahr noch umfaßt Das Publikuni könnte das etwas spätere Erscheinen erwarten; ebenso der Buchhandel; denn die wenigen Exemplare, die sich der Sorti menter schon im Juni und Juli von den -neuen Kalendern» zulegt, dienen doch nur als Schau- fensterstücke, die in der Julihitze bleichen und un ansehnlich werden. Diesmal wird das Publikum sicherlich mit Vorliebe nach den Kalendern greifen, welche nach dem neueren Stand der Dinge bearbeitet sind — der Sortimenter wird mit Vorliebe aber auch der artige Exemplare aus der Hand geben, wenn nicht gerade übergroßes Lager -voreiliger» Kalen der ihn anders bestimmt. Wenn die Kalender-Verleger ehrlich sein wollen, so werdensiezugeben, daß sich erst im Herb st, etwa von Oktober an, der namhaftere Absatz der Kalender zeigt, außer etwa dem Bezug von Par tien, den einzelne -Grossisten» im August und September ebenso erfolgen lassen würden, wie im Mai und Juni. Der Sortimenter, der nur mit dem Publi kum direkt arbeitet, kann ja auch erst im Herbst und Winter ersehen, welche Sorte jedes Jahr beim Publikum mehr Anklang findet. Schreiber dieses ist von der Thorheit, im Mai oder Juni sich Kalender nach Hunderten hinzulegen, trotz der paar Prozent Vorzugsvergünstigung abgckommcn, seitdem er urplötzlich gegen die Erfahrung anderer Jahre die Neigung der Käufer auf andere Kalen dersorten gewechselt sah. R. 17 Auch zur Lcrkchrsorduuug. Nachdem durch Regelung der Rabattfrage dem Sortiment der langersehnte kräftige Schutz geleistet worden ist, dürfte auch die Frage auf s41772j Wer liefert billigst KLas- Kmailbilder? Preiskurante durch Eduard Strauch in Leipzig erbeten. geworfen werden, ob daraus nicht gewisse Ver pflichtungen entstehen, sich dieses Schutzes wert zu zeigen. Beispiel; Ich versandte (dlkt. nur auf Ver langen) im April d I. eine Neuigkeit wissen- schaftlichen Inhalts von ziemlich großem Interes sentenkreis. Dieses Buch remittiert mir soeben eine angesehene, viel im Fach der buchhändlc- rischen Reformen arbeitende Firma mit dem Be merken: -Mit Dank zurück nach geschehener Ver sendung.» — Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Nach frage nach dem Buche erst mit dem Bekanntwerden der noch zu erwartenden Besprechungen und meiner im Herbst erfolgenden Anzeigen entstehen und zunehmen wird, und daß es dann in meinem Interesse liegt, wenn das Buch, der üblichen An zeigephrase gemäß, -in allen Buchhandlungen zu haben ist«. Soll der Kunde es sich erst ver schreiben lassen, dann kann er cs mindestens eli-nso schnell und für denselben Preis von mir direkt verschreiben; vielleicht lauster es aber über haupt nicht, wenn er cs nicht sofort ansehen kann. Mir scheint die Aufgabe des Sortimenters nicht erschöpft durch das Ansichtsversendcn einer- eben erhaltenen Neuigkeit; das Sortiments- lager soll vielmehr gut assortiert sein; dann leistet cs etwas dem Publikum und dem Verleger gegenüber! Ein wissenschaftliches, nicht rasch veraltendes Buch, von welchem Ausgaben in 4 Sprachen vcran staltet worden sind, sollte daher nicht gleich nach der ersten erfoiglvsen Ansichtsverseudung remit tiert werden dürfen, wenn nicht der Verleger- ausdrücklich um Rücksendung gebeten hat. ^ ^ 8t. Z» den neue» Satzungen. Herr A. Fr. berührt im Sprechsal Nr. 179 einen Punkt, der auch unter hiesigen Kollegen lebhaft besprochen wurde. Mit Eifer wollten wir das Publikum be richten, oder doch durch Gratis-Versendung des bekannten Grenzboten-Aufsatzes, Verteilung der vom Börsen - Verein gedruckten Rundschreiben, Stimmung machen, aber — wozu der Lärm? Die vielen, dank den Bestrebungen einiger Leipziger Herren zu Buchhändlern avancierten Buchbinder und Kramladen-Besitzer würden nicht ermangeln — nach großem Vorbilde — den Familien, die schulpflichtige Kinder haben, die Zusicherung eines größeren Rabattes auch für fernerhin ausdrücklich zu geben. Die Kinder bringen mit den Schul büchern auch Probenummern nach Hause; denZeit- schriften folgen Prospekte, und bald biüht beim Herrn Kramladen-Kollegen der schönste Bücher handel. Kenntnisse? — wozu? Die Herren Kom missionäre solcher Kollegen — gewiß übrigens sehr ehrenwerter Männer — greifen gegen ge ringe Prozente dem hilflosen Buchbindcrmeister gern unter die Arme und sorgen schon dafür, daß der gute Mann auch Bücher mit so bösen lateinischen Titeln beschaffen kann. — Freilich, viel verdient der Herr Meister hierbei nicht. Je nun, für sein Auskommen sorgt ja in erster Linie — der Kleister. Ich will hiermit nur den eingangs erwähnten so sehr beachtenswerten Aufsatz des Herrn A. Fr. nochmals hervorheben und würde mich freuen, hierüber weitere Meinungsäußerungen zu hören. — Allerdings; man muß ein kleiner Provinzial- Buchhändler sein, um die Wichtigkeit dieser Frage voll nehmen zu können. N., 5. Aug. 1888. 6. H. s4i773j Verleger gesucht für Volkstum!. Werk über Friedrich III. A. Franke in Kl.-Bresa b. Bohrau.
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