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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1890
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- Deutsch
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4210 Nichtamtlicher Teil. ^ 184, 11. August 1890 drittes Heft der von Dziatzko herausgegebenen «Sammlung bibliotheks- wissenschasllicher Aussätze», eine interessante Schrift von Joh. Franke*) erschienen, die eine Geschichte der Entstehung und Entwicklung dieser Ab gabe, meist nach archivalischen Quellen, nicht nur in Deutschland giebt, sondern auch den Stand der Gesetzgebung der übrigen außerdeutschcn Kulturländer behandelt Seit im deutschen Reichstage 1874 der Antrag des Rcichstagsab- gcvldneten Herrn Or. Ed. Brockhaus auf Abschaffung dieser sogen. Pflicht- exemplar-Lieserung leider abgelehnt und diese Angelegenheit der Ent scheidung der Einzclregicrungcn anheim gegeben ivard, hat sich dieselbe bekanntlich sehr verschiedenartig innerhalb Deutschlands gestaltet und legt dies Zeugnis ab von den vom rechtlichen sowohl, als aucb vom Zweck- inäßigkeiisstandpunkl aus stattgehabten abweichenden Auffassungen an maßgebender Stelle. — Franke, welcher diese Thalsachcn gleichfalls, unter Ansührung^ der gesetzlicken Bestimmungen, mitteilt, kommt in seiner Besprechung des Gegenstandes zu dem Resultat, daß schon allein im Interesse der Kulturgeschichte dieser Zwang notwendig und deshalb die Beibehaltung bczw. die Wieder-Einsührung des selben in allen deutschen Staaten wünsche ns- und erstrebens wert sei. In den durch den Verfasser vertretenen Kreisen ist das erklärlich. Aber auch wir wollen dcni Verfasser darin insofern beipflichten, als auch wir der Ansicht sind, daß der moderne Staat da, wo cs sich um das Ge meinwohl oder um Wahrnehmung oder Wahrung höherer Interessen Han- delt, nicht nur die Macht sondern auch das Recht haben muß, den wider strebenden Einzelwillcn zu brechen, aber — er darf dabei die Grundsätze des gemeinen Rechts nicht verletzen. Wir führen in dieser Hinsicht nur das Enteignungsverfahren an, bei dem stets ein dem Wert des der Ent eignung unterworfenen Gegenstandes entsprechender billiger Ausgleich statt findet. Wenn der Staat also u. a berechtigt ist, auch hier einen Zwang auszuüben, so darf doch die Entschädigung ebensowenig fehlen wie anderwärts. Von den Gründen, die s. Z. im deutschen Reichstage gegen den Antrag des Herrn Dr. Ed. Brockhaus geltend gemacht wurden, ist der am meisten charakteristische der von der Geringfügigkeit dieser Abgabe für die Betroffenen. Abgesehen davon daß bei Verwerfung dieses zeit gemäßen Antrags eine große Unkenntnis der Verhältnisse und deshalb eine Oberflächlichkeit der Urteile zu Tage trat, ist es doch jedem gesunden Verstand einleuchtend, daß der Staat öin kleines Unrecht ebensowenig als ein großes gutheißen darf! Wir sind deshalb fest überzeugt, daß es nur eine Frage der Zeit sein kann, daß diese Angelegenheit durck die Gesetzgebung irr einer den Nechtsanschauungen der Jetztzeit cntsprechenden Weise geregelt werden wird. X. k. Bibelausstellung in Bremen. — In der großartigen und interessanten Nordwestdeutschcn Gewerbe- und Industrieausstellung in Bremen dürste Buchhändler der von der Bremer Bibel-Gesellschaft er richtete Bibel-Pavillon, auf welchem beständig die Flagge dieser Bibel Gesellschaft weht, neben anderem besonders interessieren. lieber die in demselben untergcbrachte Bibel-Ausstellung entnehmen wir der Kr.-Ztg. folgende Schilderung: Die Wände dieses Pavillons sind, wie auch Teile der Schaufenster, nnt biblischen Sprüchen in mehr oder weniger künstlerischer Aussührung geschmückt; die biblischen Bilder aus dem Rauhen Hause haben da gleichfalls Platz gesunden und erfreuen in ihrer Einfalt jeden, der sie zum erstenmal sucht, wie auch den, der sie lange kennt. Rings herum aber, auf Tischen, unter den Fenstern, sowie in der Mitte des Raumes und in Schränken an der Wand liegen die Ausgaben heiliger Schriften in deutscher Sprache, wie sie von einheimischen Bibclaustalten und Gesellschaften, von Buchhändlern und zuletzt von der britischen und ausländischen Bibelgesellschaft hergestcllt und verbreitet werden Die Bremer Bibelgesellschaft stellt zwar selbst keine Bibeln her, aber sie hat ein großes Arbeitsgebiet auch über die Grenzen des Freistaates hinaus und gern haben die preußische Haupt - Bibelgesellschaft, die v. Can- stein'jche Bibelaustalt zu Halle, die württembergischc privilegierte Bibcl- anstalt zu Stuttgart, die sächsische Haupt-Bibelgesellschaft zu Dresden und der bayrische Central-Bibelverein zu Nürnberg ihrer Aussonderung entsprochen, die verschiedensten Ausgaben heiliger Schriften nach Bremen zur Ausstellung zu schicken. Ein ganz besonderes Interesse erregt bei den Besuchern, deren sich an den Sonntagen etwa fünfhundert einfindcn, die von der Stuttgarter Bibelanstalt ausgestellte Blindenbibel nach dem Buchstabcn-Punktiersysteni. Es sind dies 64 starke Bände, welche zusammen für 180 ^ zu haben sind. Das Evangelium des Markus ist für sich allein ein Band so stark wie eine gewöhnliche Bibel großen Formats. Man hat auch den Anfang mit der Herstellung einer Blindenbibcl nach dem Braille'schen System gc- *) Besprochen in Nr. 90, S. 2143 des Börsenblattes von diesem Jahre. macht, das anstatt der Buchstaben leichter tastbare, durch erhöhte Punkte gebildete Zeichen giebt. Das Evangelium Johannis ist i» dieser Weise zuerst fertig gestellt worden und man kann es auf der Ausstellung in Augenschein nehmen. Ucber die praktische Brauchbarkeit der beiden Systeme ist das letzte Wort noch nicht gesprochen An fremdsprachlichen Bibeln und neuen Testamenten ist eine Auswahl zur Stelle, auch jenes kleine Büchlein der englischen Bibelgesellschaft, in welchem der Text von Joh. 3, 16: -Also hat Gott die Welt geliebet« re. in nahezu dreihundert Sprachen und Dialekten dargeboten wird. Besonderen Beifall findet auch die mit der Psannschmidtschen Familienchronik gezierte Traubibel-Ausgabc der preußischen Haupt-Bibelgesellschaft. Unter den von zahlreichen Buchhändlern eingesandten Bibelausgaben be finden sich mehrfach illustrierte, so z. B. die von Friedrich Pfeilstücker in Berlin, welche durch ihre vielen geschichtlichen und geographischen Holz schnitte zur Anschauung und zum Verständnis allerlei beizutragen sucht und von welcher demnächst auch eine deutsche katholische, noch pracht voller ausgestattcte Ausgabe in Großquartformar unter Benutzung des Textes und der Anmerkungen von Allioli in Lieferungen erscheinen soll; dann die Brockhaus'schc Bilderbibel in Quartformat, die Schnorrsche Bibel mit ihren vorzüglichen Holzschnitten und auch die Doröschc Bibel fehlte nicht. B. G. Teubner in Leipzig hat drei nicht illustrierte Ausgaben ge sandt, darunter eine mit revidiertem Text. Die vielen anderen Ausgaben noch aufzusühren, würde zu weit führen. Ist hierdurch auch noch kein vollständiges Bild von der gesamten Herstellung und Verbreitung heiliger Schriften durch deutsche Bibelgesell schaften und den Buchhandel gegeben — denn in jedem Jahre tauchen jetzt mehrere neue Unternehmungen auf, die heilige Schrift entweder un Gewände religiöser Kunst oder in neuen Uebersetzungen, Bearbeitungen, Zubereitungen herauszugeben —, so ist doch das Dargcbvtenc wohl zu beachten und fordert vollste Anerkennung. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelcgenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Blumcnthal, Hans, Wie richtet man einen Journal-Lesezirkel prak tisch ein? Nach langjähriger Erfahrung dargestellt. 8". )32 S. m. Tabelle.) Jglau 1890, Selbstverlag o. Verfassers. Brosch. 1 ^ no. bar: geb. 1 V6 50 no. bar. Oorrosponckenr. Nmnisumtisebo. keriockisobes Drvisvsrroieboiss ver- stäuüieber Llüm-en unck Lüober von Xckolpb IVozck in Koriin 6., Xcklorslr. 5. IX. lakr^au^. 1890. Nr 89—90. kkieber. 8°. (12 8.) OooArapbie unck keinen. Xuliguariats-Xatalux Nr. XVII von 6arl Karow in 6otba. 541 Nrn. dli ne ralo^io, Ooolo^io, kor^bau; neuere Lrworbuugon. Xotck- guariabs-XataloA Nr. XVIIl von Oarl Karow iu dutba. 83 Nrn. Wolk's naturwissensobaktliobes Vnckomoeui». XbtoilunA IV. X. I'eebauloxiv- kck. I. Xlasebiuoobau. Lisenbabuwossu. 8ebitlbs.ll unck Nnrineweseu. Dnktsebitt'kabrt uack Nlu^tsebniir. Xatilloristcksobo ll'eebnoloxio etc. unck Lülkswissousobaktoa Die lckt.tsra1.ar bis Lacke 1890 eutbaltsuck. dlit kegistsr cker Lsiila^- wörtsr. 8". (132 8.) 1-sipri^, kecknsttioa uack Verlag von,,Wolk's Vackemeeuw." 1 V6 20 -H. Vom Luchdruckgewerbe. — Der -New Jork Herald- in New Jork besitzt Buchdruckmajchinen, welche im stände sind, stündlich 48 000 Exem plare eines achtseitigcn und 12 000 Exemplare eines vierundzwanzigseilige» Großfolio-Zeitungsblattcs zu drucken und gleichzeitig zu falzen. Diese Leistung genügt indes der Verwaltung des «New.Jork Herald« noch nicht; sie läßt sich gegenwärtig eine neue Presse Herstellen, welche noch erheblich leistungsfähiger sein soll. Man erwartet von der Maschine den Druck und das Falzen von 90 000 lB Exemplaren eines achtscitigen und von 24 000 (?) Exemplaren eines vierundzwanzigseitigen Journals in der Stunde. (Nat.-Ztg.) Persoiialuachrlchteil. Hoftitel. — Se. Majestät der König von Preußen verlieh dem Musikalienhändler Karl Warmuth in Christiania das Prädikat eines Königlichen Hof-Musikalienhändlers. Gestorben: am 5 August nach langen Leiden Herr Berlagsbuchhändler und Buch druckereibesitzer Johannes Wiesike in Brandenburg a/Havel. Derselbe war seit 1852 Inhaber des alten Geschäftshauses I. Wiesike daselbst, das bereits zu Anfang des vorigen Jahrhunderts gegründet wurde und seit 1816 im Besitz der Wiesike'schen Familie ist.
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