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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1890
- Sprache
- Deutsch
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4130 Nichtamtlicher Teil. ^ 180, 6. August 1890. Nichtamtlicher Teil. Der Centralverrin für das gesammke Buchgewerbe zu Leipzig hielt am 2. August in dem Parterre-Saale des Deutschen Bnch- häudlcrhauscs seine vierte ordentliche Generalversammlung ad. Der erste Vorsitzende des Vereins Herr vr. Oskar von Hase erstattete den Geschäftsbericht, den wir unfern Lesern in der Montagnnmmcr vom 4. August im Wortlaut bringen konnten. An Stelle des verhinderten Schatzmeisters Herrn H. Flinsch gab ebenfalls Herr vr. v. Hase einen Bericht über die Ausgaben und Einnahmen im verflossenen, und einen Voranschlag für das laufende Jahr. Bei dem darauffolgenden Wahlgangc wurden die bisherigen um den Verein so verdienten Vorstandsmitglieder wicdergewählt. Nachdem der Kustos des Buchgewerbe-Museums, Herr K. Burger, über den Stand der Sammlungen Bericht erstattet hatte, wurde noch die Frage der Errichtung eines Gntenbergdenk- mals besprochen, zu dem die 450jährige Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckcrknnst den Anstoß gegeben hatte. Der Vorschlag des Herrn Vorsitzenden, daß der Centralvcrein für das gesammte Buchgewerbe, als die geeignetste Geschäftsstelle, die nötigen vor läufigen Schritte zur Einführung des Planes in die Oeffcntlichkcit veranlassen möchte, wurde genehmigt. Erinnerungen ans drciszig Jahren. 1860—1899. Bon Otto Mühlbrecht. Als Manuskript gedruckt und nicht im Handel. 8«. XII, 636 S. Berlin 1890. Zu den Berufsgenossen und Mitgliedern unseres Börsen- Vereins, die während der letzten Jahrzehnte das Gemeinwohl fördernd an die Oeffentlichkeit getreten sind, zählen wir gev und dankbar als der Hervorragendsten Einen den verdienten, unermüdlich bibliographisch und schriftstellerisch thätigcn Herrn Otto Mühlbrecht in Berlin. Sein ausgeprägter Sinn für Ordnung und systematische Gruppierung hat seine eigene geschäft liche Thätigkeit mit schönem Erfolge auf eine bestimmte Richtung hingewiescn, und die gleiche glückliche Begabung hat der biblio graphischen Wissenschaft und dem Buchhandel manche» schätzens werten Dienst erwiesen. Neben den halbjährlich in diesem Blatte erscheinenden Verzeichnissen von Uebersetzungen deutscher Bücher in fremde Sprachen kennen unsere Leser von seiner rastlos schaffende» Hand eine umfangreiche bibliographische Litteratnr, die zum Teil hier, zum Teil in besonderen Heften und Werken veröffentlicht ist und vielfach in der Hand des Buchhändlers ihre tägliche praktische Verwertung findet. Wer die Mühe und den Zeitaufwand bibliographischer Arbeit zu schätzen weiß, wird mit uns übereinstimmen, daß diese förm liche bibliographische Bibliothek, die uns Herr Mühlbrecht ge schaffen und beständig weiter schafft, den Arbeitstag eines da neben im eigenen Geschäfte thätigen Mannes mehr als nur ausznfüllen geeignet ist. Aber wir finden durch eine lange Reihe von Jahrgängen vielfach auch hoch interessante Aufsätze aus seiner Feder i» diesem Blatte, die dem Leser gewiß in guter Erinnerung sind; und damit nicht genug, lernen wir aus dem vorliegenden Bande »Erinnerungen«, daß der trockene Bibliograph und ernste Fachschriftsteller auch liebenswürdig zu erzählen weiß und mit einer ausgezeichnet entwickelten Beobachtungsgabe eine Form der Darstellung verbindet, welche die höchste Beachtung verdient. Einer vortrefflichen Erziehung verdankt Herr Mühl brecht neben anderem die nützliche Kunst der Zeiteinteilung und vollen Zeitausnutzung, die dem außergewöhnlich rührigen Ge schäftsmanne die Muße giebt, über das Geschäft hinaus auch in die Welt zu blicke» und die gewonnenen Eindrücke in unmittel barer Empfindung niederzuschreiben. Ein Zeugnis dieser vielseitigen Arbeitsenergie ist der vor liegende, weit über 600 Seiten füllende, prächtig ausgestattete Band »Erinnerungen aus dreißig Jahren 1860—1890«, der nur für Freunde als Manuskript gedruckt und, wie aufrichtig zu bedauern, nicht im Handel ist. Er vereinigt, mit Ausnahme aller bibliographischen Arbeiten des Verfassers und einiger wenigen anderen Veröffentlichungen, alles was im Börsenblatt und ander- weit aus des fleißigen Verfassers Feder erschienen ist: Erzählungen ans dem Dänischen übersetzt, die in früheren Jahrgänge» des »Morgenblatts«, der »Elberfclder Zeitung«, des »Braunschweigcr Tageblatts« ihre Stelle gefunden haben, daneben manches bisher noch nicht Veröffentlichte, Vorträge und Abhandlungen, nament lich aber Reiscbricfc, in denen ein bisher »»gekanntes Talent un befangener Beobachtung und frischer Darstellung sich ungezwungen entfaltet. Wie der Verfasser im Vorwort bezeugt, verdankt das inhalt reiche und außerordentlich anregende Buch, das gewiß kein Bc- rufsgenosse ohne mannigfache Belehrung und Unterhaltung aus der Hand lege» wird, sein Entstehen deni Wunsche des Verfassers, nach überschrittenem fünfzigsten Lebensjahre einen Rückblick zu thun ans die Arbcitsfrüchte der eigenen Vergangenheit, wie der Wanderer, der eine Höhe erklommen hat, in kurzer Rast den zurückgelegten Weg überschaut, ehe er auf der anderen Seite bergab schreitet. Dieser durchaus berechtigte Wunsch, der sich ge wiß bei vielen einstellt, wofern sie, wie der Herr Verfasser, mit Befriedigung auf Erfolge zurückblicke» können, äußerte sich um so zwingender bei der unschätzbaren Anlage des Verfassers, die ihn zum Bibliographen gemacht hat, seinem schon eingangs erwähnten Ordnungssinn Er selber äußert sich darüber folgendermaßen im Vorwort: Blei» Vater sdessen Andenken das Buch gewidmet istj hat mir nur ideale Lebensgüter Hintersassen, vor allem einen fröhlichen Lebensmut und Sinn für Ord nung. Beides hat er in mir von Jugend ans geweckt nnd stets gepflegt, nnd damit hat er mir ein Erbteil hintcrlaffen, das ich zeitlebens gehütet habe, dem ich es verdanke, daß ich mich emporarbeiten konnte, nnd wofür ich sein Andenken noch heute segne.« »Wie ich jetzt noch keine Nadel an der Erde liegen sehen kann, ohne sie aufzunehmen, ebenso unangenehm war mir stets der Gedanke an eine unerfüllte Verpflichtung, an eine begonnene, noch nicht vollendete Arbeit oder ähnliche Unter lassungssünden. Klarheit in allen Verhältnissen ist mir ein Lebensbedürfnis Er schildert dann weiter, wie ihn dieser Ordnungssinn und eine gewisse Neigung zum Systematisieren in dem erwählten Be rufe zur Pflege der Bibliographie geführt nnd ihn im Grunde genommen auch veranlaßt habe, sich als selbständiger Buchhändler auf ein bestimmtes, übersehbares Feld der Litteratnr zu be schränken, das' die Leistungsfähigkeit erhöhe und vor Verzettelung bewahre Dann begründet er die Herausgabe des Buches mit folgenden Worten: »Und durch meine Lust daran, alles bibliographisch zu behandeln und zu ordnen, bin ich auch jetzt dazu veranlaßt, meine verschiedenen litterarischen Arbeiten einmal wohlge ordnet in eine» Band zusammcnzufassen; cs widerstrebt meinem Ordnungssinn, sie so verzettelt nnd zerstreut zu sehen, ich muß auch hier mir die gewohnte Uebersicht verschaffen«. De» Eingang bilden drei ans dem Dänischen übersetzte oder mit Geschick frei »acherzählte Novellettcn des Carit Etlar: Sam Sivers, Brnderhaß, Lune, alle drei fesselnd geschriebene Erzählungen von einfachem, schlichtem Gefüge, das erste eine Seemanns-, die beide» anderen Dorfgeschichten, aber alle von
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