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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1921
- Strukturtyp
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- 1921-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1921
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- Deutsch
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>6 279. 30. November 1921. Redaktioneller Tel! Weihnachtskatalogc. — Wie alljährlich will das Börsenblatt auch tn diesem Jahre eine Übersicht über alle im deutschen Buchhandel herausgegebencn Weihnachtskataloge und Büchcralma- nachc Anfang Dezember veröffentlichen, deshalb bittet die Redaktion, ihr von allen in diesem Jahre herausgegebencn Weihnachtskatalogen «nd Vücheralmanachen rechtzeitig ein Besprechungsstück einsenden zu wollen. Preiserhöhung für Steindruck. — Die sprunghafte Aufwärtsbe wegung sämtlicher Materialienpreise und Löhne hat den Verband Deutscher Steindruckereibesitzer gezwungen, eine mit sofortiger Wirkung «intretende Erhöhung sämtlicher Herstellungspreise eiutreten zu lassen. Die Erhöhung bemißt sich, wie uns mitgeteilt wird, auf den Prozent satz, um den sich die Unkosten in den letzten Wochen erhöht haben. Briefmarkenhändlertag. — Der fünfte internationale Brief- markenhändlertag wird vom 8.—11. Dezember in München abge halten werden. Bibliotheksbrand. — In der Lippischen Landesbiblio thek in Detmold, einer der ältesten Bibliotheken Deutschlands, brach am Dienstag, dem 22. November, nachmittags Feuer aus, dem «Lwa 30000 wertvolle Bände zum Lpfer fielen. Die Biblio thek umfaßte 150 000 Bände und mar ursprünglich als herrschaft liche Bibliothek des Grafen Simon VII. von Lippe 1614 errichtet wor den. Ihren Grundstock bildeten die Handbibliothek des Grafen Simon VI. von Lippe und die Büchersammlung des Superintendenten v. Eckbert. Wertvolle Bücher, Handschriften, «Stiche, Zeichnungen im Werte von mehreren Millionen sind verloren. Zum Wiederaufbau der Bibliothek hat sich eine »Vereinigung von Freunden der Landes- bibliothek« gebildet, für deren Zusammenkommen besonders Herr Hof rat S ta e r ck e in Detmold geworben hat. Max Beckmann-Ausstellung im Graphischen Kabinett I. B. Neu mann, Berlin W. 50, Kurfürstendamm 232. — Die Eröffnung fand am Dienstag, dem 29. November, statt. Es wenden Gemälde und Graphik aus den Jahren 1915 bis 1921 gezeigt. Betriebs-Besichtigung in Leipzig. — Die Teilnehmer am Buch gewerbeunterricht (Abendkurs Wetzig) in der Buchhändler- Lehranstalt besichtigen Donnerstag, den 1. Dezember, abends 7 Uhr, die Betriebsabteilungen der Leipziger Neuesten Nachrich ten, Peterssteinweg 19. Bücherverbot. — Der Erste Staatsanwalt in Hof (Saale) machte unterm 17. November bekannt: Durch Beschluß des Amtsgerichts Hof vom 17. November 1921 wurde -das Buch: »Reigen, zehn Dia loge, geschrieben Winter 1896/97 von Arthur Schnitzler, mit zehn Illustrationen nach Radierungen von Stefan Eggeler« be schlagnahmt. Inhalt und Abbildungen des Buches sind un züchtig. ^ 754/21. (Deutsches Fahnöungsblatt Stück 6843 vom 24. Nov.) PersmmliiMrWeii. Aus dem Bibliotheksdienst. — Prof. vr. Christoph Weber wurde zum Abteilungsdirektor an der P r e u ß. Staatsbiblio thek zu Berlin ernannt. Prof. vr. Max Cornicelius, bisher Herausgeber der Internationalen Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik, ist als Bibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin angcstcllt worden. — Die Bibliothekare au der Universitäts bibliothek in Heidelberg Prof. vr. püil. Paul Hintzelmann und Prof. vr. Rudolf Sillib. Vorstand der Handschriften-Ab- teilung, sind zu Oberbibliothekaren ernannt worden. — Die wissen schaftlichen Hilfsarbeiter an der Universitätsbibliothek in Heidel berg vr. pvil. Ascan Westermann, Hauptmanu a. D. vr. Friedrich Lautenschlager und vr. Werner Cuntz sind zu außerplanmäßigen Bibliothekaren ernannt worden. Auszeichnung. — Dem Literarhistoriker und Biographen Professor vr. Anton Bettelheim in Wien wurde anläßlich seines 70. Ge burtstags vom Vorort Weimar der Deutschen Schiller-Stiftung die Schiller-Plakette verliehen. Er hat durch eine Reihe guter Biographien, so über Auerbach, Anzengruber u. a., sich einen guten Namen geschaffen und hat mehrere Jahre lang die Allgemeine deutsche Biographie geleitet. Emile Boutroux ch. — Emile Boutroux, neben Henri Berg fon der bedeutendste Philosoph im gegenwärtigen Frankreich, ist, 76 Jahre alt, in Paris gestorben. Ce-ine philosophische Lehre war den Anschauungen Vergsons verwandt und hatte einen stark mystischen Einschlag. Den Gesehen, die die Naturwissenschaft gefunden zu haben glaubt, gestand er nur sehr bedingten Wert zu. Das Verhältnis zwi schen gesetzmäßiger Notwendigkeit und schöpferischer Freiheit hat er in seiner Schrift »ve la continZence <168 low cle 1s nature« und in dem Werke »Science et lleli§ion« dargcstellt. Boutroux war bis zum Kriege ein warmer Verehrer deutscher Geisteskultur und Philosophie; I mit Eucken verband ihn aufrichtige Freundschaft. Und wie er einst j seine wissenschaftliche Arbeit mit französischen Ausgaben deutscher Philosophen (Leibniz, Zeller, Jakob Böhme) eröffnete, so hielt er noch kurz vor dein Kriege an den Universitäten Jena und Berlin Vorträge, in denen er den gemeinsamen geistigen Besitz und die Notwendigkeit ^ gegenseitiger Schätzung Deutschlands und Frankreichs darlegte. Diese Beziehungen beendigte Boutroux bei Beginn des Krieges mit einer Absage an die gelehrten »Baubaren«, indem er den Geist der deutschelt Wissenschaft und Philosophie für das Unheil des Weltkrieges verant wortlich machte. Hugo Buchholz f. — Infolge einer Operation starb der Professor der Astronomie vr. Hugo Buchholz im 57. Lebensjahre in Halle. Professor Buchholz war Schüler von Geheimrat von Seeliger in Mün chen und des bekannten theoretischen Astronomen Gyld6n in Stockholm. Als Assistent der Göttinger Sternwarte publizierte er 1899 seine Neu bearbeitung des bekannten Werkes »Theoretische Astronomie von Klinkcrfues«. Im Jahre 1902, ein Jahr nach seiner Habilitation in Halle, erschien der erste, im Jahre 1905 der zweite Teil seiner »Unter suchung der Bewegung vom Typus 2/3 im Problem der drei Körper und der »Hilda-Lücke« im System der kl. Planeten auf Grund der Gyldönschen Störungstheorie«. Im Jahre 1908 veröffentlichte er den ersten Band seines wissenschaftlichen Lehrbuchs über »Das mechanische Potential und die Theorie der Figur der Erde«. Felix Philippi ch. — Der Berliner Dramatiker und Erzähler F e l i x P h i l i p p i ist in der Nacht zum 24. November im 71. Lebens jahre in Berlin gestorben. Er mar ein Urberliner und hat nament lich in seinen späteren Prosaschriften die alte Berliner Gemütlichkeit in köstlichen Farben geschildert. Eine Reihe seiner jungen Jahre ver lebte Philippi in München, wo er sich innig an hervorragende Lite raten und Künstler anfchloß und unter anderen auch mit Josef Kainz und Direktor Fritz Schwarh (Bruckmann) in ein enges Ver hältnis trat. Als Frucht seiner Münchner Jahre ist die Abhandlung: »Die Münchner Oper und das Münchner Schauspiel« (1884) zu betrach ten. Dann ging Philippi nach Berlin zurück und wandte sich dem Büh- ncnschrifttum zu. Es gingen von ihm u. a. mit Erfolg über die Bühne: Daniela, Schauspiel (1886), Meeresleuchten, Lustspiel (1887), Das alte Lied, Schauspiel (1890), Das große Licht (1901), das erfolgreichste Schauspiel Philippis, und Das dunkle Tor (1902). Von seinen Prosa schriften seien genannt: Alt-Berlin und Monioa Vogelfang. Gerhard Seeliger ch. — In der Nacht vom 23. zum 24. November ist der Vertreter der mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte, der Direktor des Historischen Instituts an der Universität Leipzig, Herr Geheimer Hofrat Professor vr. ptril. Gerhard Seeliger, im 62. Lebensjahre einem Schlaganfall erlegen. Der Verstorbene lehrte seit 1895 an der Universität in Leipzig, deren Rektorat er 1905/06 innehatte. Von seinen Werken seien genannt: Das deutsche Hofmeisteramt im späteren Mittelalter (1885), Erzkanzlcr und Reichs kanzleien (1889), Kapitularien der Karolinger (1893), Bedeutung der Grundherrschaft im früheren Mittelalter (1903), Bildungen im deut schen Volk, Nektoratsrede (1905), Studien zur älteren Verfassung Kölns (1909), Staat und Grundherrschaft in der älteren deutschen Geschichte ' (1909), Deutsche und englische Reformation (1915), Deutsch-Oesterreichs Anschluß (1919). Seeliger war Herausgeber der Leipziger Historischen ^-Abhandlungen, der Historischen Vierteljahrsschrift, der Quellensamm- ! lungen zur deutschen Geschichte, der Urkunden und Siegel in Lichtdruck- ' Nachbildungen (1914/IV) und bearbeitete den 6. Band von Waitz' Ver- j fassungsgeschichte. Max Verwarn f. — Wie aus Bonn gemeldet wird, ist der Gc- ' Heime Medizinalrat Professor Vr. Max Verwarn, Ordinarius der Physiologie an der Bonner Universität, im Alter von 58 Jahren gestorben. Verwarn war einer der bedeutendsten und vielseitigsten Biologen unserer Zeit; namentlich ist es die allgemeine Physiologie der Lebeuserscheinungen, die er durch grundlegende Arbeiten bereichert hat. Daneben hat er sich auch vielfach mit Fragen der prähistorischen , Archäologie und der Kulturgeschichte befaßt und durch eine Anzahl l scharfsinniger philosophischer Schriften bedeutsam in die Erörterung der schwierigsten erkcnntnistheoretischen Probleme eingegriffcn. Von seinen zahlreichen Schriften seien angeführt: Psycho-physiologische Pro- tisten-Studien (1889), Bewegung der lebenden Substanz (1892), Allge- , meine Physiologie (1895, 6. Ausl. 1915), Beiträge zur Physiologie des 1731
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