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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1890
- Sprache
- Deutsch
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standes, das; auf diese Art das Unternehmen bereits in feste Hand gekommen war, glaubten wir von weiteren Schritten abstehcu zu müssen und dies um so mehr, als überhaupt unser Vorgehen bei der betreffenden Kommission eine ziemlich kühle Aufnahme ge funden hatte.*) Die Lösung der zweiten Aufgabe, welche uns vom vorigen Jahre her noch zu teil wurde, ist uns leider auch nur unvoll ständig gelungen, indem bloß Herr W. Hausknecht in St. Gallen sich bewegen ließ, in den schweizerischen Buchhändler-Verein ein- zntrctcn, während die andere» noch draußen stehenden Handlungen der inner - schweizerischen Kantone auf unsere freundschaftlichen Einladungen mit einem kalten non posLumus geantwortet haben. Seien Sie versichert, daß wir es an mündlichen und schriftlichen Vorstellungen nicht haben fehlen lassen; allein unser Werben war, wie gesagt, ein vergebliches. Im Lause des Berichtsjahres sind durch Vorstands-Beschluß folgende neue Mitglieder in den Verein ausgenommen worden: I. Herr W. Hausknecht in St. Gallen, 2. Herr F. Müllhaupt, geogr Kunst-Institut in Bern, 3. Herr Jul Laurencic, Städte- bilder-Verlag in Zürich, 4. Herr Theod Petri in Solothurn, 5. Herr Eugene Vodoz in Vevey, 6. Herr W. Krüger- Römer in Zürich. Dieselben haben sich vorschriftsgemäß schrift lich verpflichtet, unseren Satzungen getreulich nachzuleben, so daß ich mich für berechtigt halte, sie im Namen des Vereins freudig zu begrüßen. Ausgetreten ist Herr I. Wanuer in Vevey wegen Verkaufs seines Geschästes an Herrn Vodoz daselbst Nekrologe über verstorbene Mitglieder hat der Berichterstatter diesmal glücklicherweise keine vorzulegeu. Die Mitgliederzahl des Vereins beträgt 108, wovon ü nicht dem Börsenverein angehören. Es freut mich besonders Ihnen auch mitteilen zu können, daß im ganzen Jahr aus dem Vereinsgebiet eigemlich keine Klage über Schleuderei von dem Vorstand behandelt werden mußte, denn der einzige Fall, welcher von Genf gemeldet wurde, ist im Moment, wo vom Vorstand deshalb Schritte gethan werden wollten, vom gleichen Ort aus als erledigt bezeichnet worden. Wie cs in dieser Hinsicht im Reich draußen bestellt ist, könnte ich nur vermittelst dessen, was im Börsenblatt darüber zu lesen war, konstruieren. Da Sie aber das Vereins-Organ wohl zum größten Teil selbst halten, sichle sich mich nicht berufen, Ihnen bereits Bekanntes noch einmal vorzulegeu. Nur das sei »och erwähnt, daß einer speziellen Einladung zufolge sämtliche Verlag führende Mitglieder unseres Vereins, welche bisher der bekannten, den Sortimenter schützenden Verleger-Erklärung fern gestanden sind, solche nun auch unterzeichnet haben. Auch über die Ent wicklung des von nnserm heimischen Boden aus ins Leben ge rufenen Sortimenter-Bundes ist mir nichts weiter bekannt geworden. Vielleicht ist aber unser Delegierte Herr Francke im Falle uns da rüber Näheres zu berichten. Ihr Vorstand hat während des Jahres nur einmal und zwar am 15. März 1890 in Zürich eine Sitzung abgehalten. Es handelte sich darum, einer Aufforderung des Börsenvereins- Vorstandes nachzukommen, welche dahin ging, es sollten sämtliche Provinzial-Vereine die am 28. April 1888 angenommene buch- handlerische Verkehrsordnnng einer gründlichen Beratung durch Kommissionen unterstellen, da solche im Laufe dieses Jahres auch vom Vereinsausschnß revidiert, d. h. ans Grund der Ver- bcsscrungsvorschläge abgeändert werden soll. — Unsere Abände rungsvorschläge sind rechtzeitig an de» Börsenvereins-Vorstand abgegangen. Dem laut letztem Protokoll erhaltenen Auftrag bezüglich des Delegierten-Reglcments wird der Vorstand nun Nachkommen können, da in der diesjährigen Leipziger Versammlung die neuen *) Den jüngsten Offerten des Vcreins-Sortiinentcs ist aber zu ent nehmen, daß dieses den Vertrieb des neuen Gesangbuches doch in seinen Wirtungskreis zu ziehen wußte. Bestimmungen des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine an genommen worden sind. II. Rechnnngsablage des Kassierers, HerrnH.Georg. Die Einnahmen im abgelaufenen Vereinsjahre betrugen, inkl. Saldovortrag, 1695 Fr. 86 C., die Ausgaben 1049 Fr 2 C, so daß ein Saldo von 64 6 Fr. 84 C. bleibt. Auf Antrag des Herrn Fehr, der die Rechnung geprüft und richtig befunden hat, wird dieselbe unter Verdankung genehmigt. Der Jahresbeitrag pro 1890/9 l wird wieder auf 10 Fr. festgesetzt und beschlossen, auch für das kommende Vereinsjahr einen Beitrag von 100 Fr. an die schweizerische Gehilfenkrankenkaffe zu leisten. kll. Der diesjährige Delegierte, Herr A. Francke in Bern berichtete über die Leipziger Ostermeßverhandlungen. IV. Wahlen Trotz Ablehnung einer Wiederwahl werden die Herren Carl Schoch mit 30 und Alexander Francke mit 32 Stimmen wiedergewählt, dazu als dritter, an Stelle des ebenfalls ablehnenden Herrn G. Georg, Herr L Hitz in Chur mit 22 Stimmen. Die Präsidentschaft wird mit 28 Stimmen Herrn Friedrich Schult Heß übertragen. Der Vorstand für das Vereinsjahr 1890/91 besteht daher aus den Herren: Fried rich Schultheß in Zürich, Präsident; Carl Schoch in Schaff- Hausen, Vizepräsident; Engen Fehr in St. Gallen, Kassierer; Alexander Francke in Bern, Schriftführer; L. Hitz in Chur, Beisitzer. Zum Friedensrichter wird einstimmig Herr vr. Huber in Frauenfeld wiedergewählt, zum zweiten Delegierten für die Leip ziger Ostermcsse Herr H. Georg in Basel. Herr R. Reich bleibt als erster Delegierter im Amte. Schluß der Sitzung um 1 Uhr. Das Mittagessen, welches um l Uhr im UStol Uatioval stattfand, war zahlreich besucht und besonders belebt durch Toaste, Vokal- und Jnstrnmentalvorträge. Der Züricher Lokalverein hatte sich zu einer Höhe der Gastlichkeit anfgeschwungen, die warme Anerkennung verdient. Unter anderem fand jeder nach berühmten Mustern einen schön von Orell Füßli L Co. gedruckten und von Gebrüder Hug gebundenen »Spyszeddel fürs Jmbisesse der Literatnrbeförderer« ans seinem Platz, mit manchem gelungenen Witz (»Neue Kartoffeln aus den eidgenössischen Kolonieen in Süd- Westafrika«, »Kopfsalat mit Eiern, von Schleuderern gelegt in die friedlichen Nester der Sortimenter«, »Gefrorenes ans dem Eiskeller buchhändlerischer Kollegialität« re. rc.) und einem »Dank lied an Kröner und seine» Stab«, welches voller Begeisterung gesungen wurde. Ein im Anschluß daran nach Stuttgart ge sandtes Begrüßungstelegramin fand am gleichen Abend freundliche Erwiderung seitens unseres verehrten Börsenvereinsvorstehers. Auch eines anderen Mannes wurde gedacht, unseres größten, leider schwer kranken Dichters. Eine Depesche »Unserm Gottfried Keller, zu dem das Vaterland mit Liebe und Verehrung, die ganze gebildete Welt mit Bewunderung ausschant, hochachtnngs- vollen Gruß und beste Wünsche zur Genesung« wurde an den Dichter des »Grünen Heinrich« gerichtet und dann sein hin reißendes Lied »O mein Heimatland, o mein Vaterland« angestimmt. Den Schluß dieses ereignisreichen Tages bildete eine von den gastlichen Züricher Kollegen gebotene Ausfahrt in das grüne Hügelgelände des Sihlthales am Fuße der Albiskette. Der Wildpark Langenberg that seine Pforten vor den Wanderern auf. Unter mächtigen Tannen ging es bergan. Vor einem waldver steckten Wirtshause ward eine Maibowle bereitet; lustig schmetterten die Klänge des Hornguartetts in den Forst, wie traumverloren antwortete das Echo. Vom Schall gelockt nahte ein Rudel Dammwild, — es war ein Waldeszanber, wie er dem Buch händler, — oft selbst ein gehetztes Wild! — selten zu teil wird und daher ausnahmsweise in unfern; ernsten Börsenblatt Er wähnung finden mag zur Erinnerung an die zweiundvicrzigste Generalversammlung des Schweizerische» Bnchhändlervereins.
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