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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18900528
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189005284
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
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2846 Amtlicher Teil. ^ 120 28 Mai 1890. außer ordentlichen Weise beschränkt wird, daß Titclzeilen, welche lang gedacht sind, zwei-, dreimal umbrochen dem Leser zu Gesicht kommen. Eine Benachteiligung des Gemeinwohls birgt aber die Jnseratcnfrciheit in keiner Weise in sich; im Gegenteil, der Börsenvercin, der doch unser Gemeinwohl ist, hat den größten Nutzen davon, wie bereits vorhin in dem Bericht des Rechnungs-Ausschusses ausgeführt wurde. Das Rcchenexempel über den-Nutzen, den der Börsenvercin von der Frcigebung der Inserate haben würde, ist höchst cinsach. Der Druckbogen Inserate kostet dem Börsenverein 81 Mark. Die Einnahme ist von Mitglieder-Jnseratcn 200 Mark, von Nichlmitglieder-Jnseraten 400 Mark, von Nichtbuchhändler-Jnseraten 600 Mark. (Auf letzteren Ansatz komme ich noch zurück.) Der Börsenvercin verdient also am Bogen 1 9, 8 >9, 019 Mark; der Durchschnitt für 1889 war 146 Mark an 697, rund 700 Bogen. Nehmen wir an, daß bei Jnseratcnfrciheit aus 700 Bogen 750 Bogen werden, so ist das ein Mehrgewinn von 7300 Mark. Das ist wahrscheinlich aber noch zu niedrig veranschlagt. Nun, meine Herren, wenn das Vereinsinteresse hier allein berücksichtigt wird, so kann, meine ich, die Entscheidung gar nicht fraglich sein. Ich darf vielleicht daran erinnern, daß auf diesem Gebäude noch eine halbe Million Hhpotheken- schuldcn lasten, und es also wohl kein unwillkommener Beitrag zur Schuldentilgung wäre, wenn wir diese 7000 Mark oder noch etwas mehr gewinnen. — Eine weitere Verbesserung des Erträgnisses wird Ihnen vorgeschlagen in Z 5, Absatz 1, wo für Nicht-Buchhändler der neue Preis von 30 Pfennigen für die Anzeigenzcile eingestellt ist. Das Börsenblatt ist in dem letzten Jahre erheblich in der Auslage gestiegen (von -447 auf 2618 Exemplare); der Preis von 30 Pfennigen ist der für Anzeigeblätter dieser Art übliche, so daß dem wohl kein Bedenken entgegenstchcn wird. In der Endsumme wird die Erhöhung, bei der jetzt geringen Anzahl solcher Anzeigen, von nicht großem Belang sein. Eine nicht ganz unerhebliche Aenderung des Bestehenden birgt die jetzige Form von 8 2, Ziffer 8: Monatliches Verzeichnis der Neuigkeiten. Es soll hiernach der bisher dem Börsenblatt beigegebene Schlüssel zum monatlichen Verzeichnis der Neuigkeiten aufhören. — Die Anregung hierzu ging dem Ausschuß von einem Kollegen im Sortiment zu. Dieser hielt de» Schlüssel für wenig nutzbringend und noch dazu durch die jetzt in Hannover erscheinende Bücherkundc für außer Gebrauch gesetzt: Bearbeitung und Druck des Schlüssels kosten rund 3000 Mark jährlich. So sahen wir uns veranlaßt, von einer Anzahl von Sortimentern in verschiedenen Orten und verschiedener Geschäftsstellung gutachtliche Aeußerungen zu erbitten. Die Mehrheit sprach sich für Abschaffung des Schlüssels aus. So glauben wir Ihnen die Sache zur Entscheidung vorlegcn zu sollen. Die weiteren Acnderungen sind weniger wichtiger Art, und ich glaube in Ihrem Sinne zu handeln, wenn ich Erläuterungen nur da gebe, wo solche besonders gewünscht werden sollten. Ich spreche aber die Hoffnung und Bitte aus, daß Sie den Entwurf, so wie er jetzt aus den Beratungen der Ausschüsse und des Vorstandes hervorgegangen ist, an nehmen mögen. Vorsitzender: Den Vorsitz während der Beratung dieses Gegenstandes wird Herr 1>r. Eduard Brockhaus führen. Stellvertretender Vorsitzender Herr vr. Ed. Brockhaus-Leipzig: Wünscht jemand zu diesem Punkt der Tagesordnung im allgemeinen das Wort? Herr Theodor Ackermann-München: Meine Herren! Was ich Ihnen vorzutragen habe, richtet sich zum großen Teil gegen die Ausführungen des Herrn Voigtländer. Bevor ich aber dazu übergehe, gebe ich einem Bedenken Ausdruck, welches von verschiedenen Seiten gegen 8 2, 7b Ziffer 1 und 2 gellend gemacht worden ist. Durch diese Fassung, im Zusammen hang mit 8 2, 6 Ziffer 1, ist, glaube ich, bei allen Kreis- und Ortsvereinen die Meinung entstanden, daß deren amtliche Bekannt machungen zurückgcsetzt werden sollten gegenüber den Bekanntmachungen des llnterstützungsvereins und des Buchhandlungs gehilfenverbandes. Wenn diesen letzteren beiden Vereinen eine hervorragende Stellung, eine besondere Berücksichtigung dadurch cingeräumt worden ist, daß ihre Bekanntmachungen in den amtlichen Teil gebracht werden, so wird niemand den jedenfalls edlen Motiven für diese Rangierung irgendwie ein Bedenken entgegenbringen, aber es ist ein drückendes Gefühl, wenn den Kreis- und Ortsvereinen, die Organe des Börsenvercins sind — was diese beiden- anderen Vereine nicht sind — ein minderer Rang dadurch zugewicsen wird, daß ihre Bekanntmachungen in das Anzeigeblatt verwiesen werden. In der Abgeordnelen-Versammlung des Verbandes ist dieses Bedenken gestern von Herrn Voigtländer dadurch zerstreut worden, daß er erklärte, cs seien die Bekanntmachungen der Vereinsvorstände mit inbegriffen in dem Satze Bekanntmachungen des Vor standes und der sonstigen Organe des Börsenvereins«. Ich habe mich gestern, und meine Freunde mit mir, durch diese Erklärung beruhigen lassen, weil uns der ganze Wortlaut der »Bestimmungen« nicht vorlag und wir nicht mehr daran dachten, daß dieses Bedenken durch den Satz unter 6 1 bei uns aufgekommen sei. Wenn thatsächlich unter 7b 1 gemeint werden sollte, daß die Bekanntmachungen der Kreis- und Ortsvercine dahin gehören, so bedarf es jedenfalls einer redaktionellen Klärung, wodurch das deutlich gemacht wird. Das ist eine Anregung, die ich geben möchte, und ich glaube, wir werden darüber beruhigt werden. Im weiteren richten sich meine Bedenken gegen die Ausführungen des Herrn Voigtländer. Es ist ja richtig, daß wir noch eine halbe Million, wie er sagt, Schulden auf dem Gebäude haben, aber, meine Herren, wir sind durch diese Schulden last wirklich nicht gedrückt. Der Rechnungs-Ausschuß hat uns nachgewiesen, daß unsere Finanzlage bereits jetzt eine so günstige ist, und es ist uns klar gemacht worden, daß sie voraussichtlich eine noch bessere werden wird, daß wir nicht dem Grund zu folgen haben, eine Mehr Einnahme von etwa 7000 Mark, die mir übrigens noch nicht sicher erscheint, zu erzielen. Was wir an Pflichten auf uns liegen haben und was wir an Schulden abzutragen haben, ist durch die ohnehin in Aussicht stehenden Einnahmen so gesichert, wie wir es nur wünschen können. Kommen wir einmal in die Lage, mehr Geld zu brauche», nun so ist auch Rat zu schaffen. Im übrigen ist ja über diese Sache schon vor Jahren so viel gesprochen und geschrieben worden, daß es hieße Eulen nach Athen tragen, wenn ich noch vieles wiederholen wollte. Es hat sich ja auch Herr Voigtländer in dieser Be ziehung eine Enthaltsamkeit aufcrlcgt, die ich nur loben kann. Er führt sachliche Erwägungen nicht ins Feld, aber ein Schlagwort stellt er hin: das ist die volle Freiheit des Handels. Meine Herren! Das ist das Schlagwort, welches die Schleudcrcr uns entgcgenhalten. (Bravo! Oh!) Indem ich darauf Hinweise, glaube ich, können wir über diese Verteidigung hinweggehen und damit schließe ich meinen Vortrag. (Lebhafter Beifall.)
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