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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18900528
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189005284
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Also dieses bisher billige Jnsertionsmittel möchte ich für den kleineren Verleger erhalten wissen, und deshalb bin ich gegen die Wiedereinführung der Jnseratenfreiheit. Man stelle doch die Sache nicht so dar, als ob die großen Verleger dadurch wirklich beeinträchtigt wären. Als ob sie nicht in der Lage wären, für ihre Werke in ihrer Weise Reklame zu machen! Sie haben und behalten es ja in ihrer Hand, den Sortimentsbuchhandel mit ihren Reklamen, Anzeigen, Riesen- Cirkularen rc. mit nachdrücklicher Wucht über ihre Verlagsunternehmungen zu belehren. In dieser Beziehung brauchen wir also nicht zu ängstlich zu sein. Dem großen Verleger wird durch die Beibehaltung der bisherigen Beschränkung nichts entzogen, dem kleinen Verleger aber würde durch die unausbleibliche Steigerung der Jnsertionskosten das Leben nur noch sauerer gemacht, als es jetzt schon ist. Das ist meines Erachtens der Hauptgesichtspunkt und derjenige, der die meisten unter uns bestimmen muß, dagegen aufzutreten. (Bravo!) Herr Franz Wagner-Leipzig: Ich muß, meine Herren, noch einmal in meiner Eigenschaft als Schatzmeister das Wort ergreifen und möchte die geehrte Versammlung recht dringend ersuchen, die finanzielle Seite dieses Antrags doch nicht so leichthin beiseite zu schieben. Das Börsenblatt ist das hauptsächlichste Vermögensobjekt unseres Vereins, es ist, wenn ich mich eines populären Ausdrucks bedienen darf, die Henne, die die goldenen Eier legt. Suchen Sie dazu beizutragen, daß diese nützliche Eigen schaft nicht verschwindet! Die Sortimenter wollen immer fort und fort, daß das Börsenblatt mehr liefern soll: auch heute sind wieder mehrere Anträge gestellt worden, die unter Umständen vielleicht einen großen Aufwand herbeiführen. Aber, meine Herren, der Buchhandel besteht doch nicht allein aus dem Sortimentshandel und kleinen Verlegern, er besteht auch aus sehr großen Verlegern. Und warum wollen Sie diesen die Freiheit nehmen, ihre Inserate, die sie uns teuer bezahlen wollen, nicht auch in großem Maßslcib drucken zu lassen? Daß dadurch das Lesen des Börsenblattes erschwert würde, möchte ich doch sehr bestreiten, im Gegenteil, ich habe an mir selber die Erfahrung gemacht, daß gerade die großgedruckten Inserate sehr viel mehr gelesen werden. Und vom finanziellen Standpunkt aus möchte ich dringend bitten: werfen Sie eiHe Einnahme nicht weg, die wir in künftigen Zeiten noch sehr gut brauchen können. Wenn auch unser finanzieller Zustand sehr gerühmt wird — er ist sehr gut —, immerhin aber als gute Haushalter müssen wir dafür sorgen, daß wir unsere Schulden so rasch wie möglich los werden. (Bravo!) Herr Carl Winter-Heidelberg. Meine Herren! »Dem einen ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern die milchende Kuh, die ihn mit Butter versorgt!« (Heiterkeit.) — Wir haben die Aufgabe, hier diese beiden Standpunkte zu vereinigen. Ich verachte den finanziellen durchaus nicht, aber das Börsenblatt ist vor allen Dingen das Organ unseres Vereins und soll nicht zu einer reinen Geldquelle und zu einem Annoncenblatt herabgewürdigt werden. (Bravo!) Auch im äußeren Ansehen ist es absolut notwendig, daß das Vereinsorgan diesen Charakter bewahrt. Wir haben über die Sache selbst schon so oft gesprochen, und ich kann weder in dein finanziellen Standpunkt, den wir jetzt einnehmen, noch sonst eine Ursache finden, die einspaltigen Inserate wieder in Seiteninserate abzuändern; denn wir lesen das Börsenblatt — wir haben die Erfahrung gemacht — so viel leichter. Das Börsenblatt kostet uns viel Zeit, und wenn die großen Inserate wieder eingeführt werden — viele der Herren, die es schon durchgemacht haben, werden sich erinnern, was für Zeit und Mühe es gekostet hat, und welche Konfusion gerade durch diese ungeheure Vielseitigkeit entstanden ist. Es ist viel die Rede gewesen von der Freiheit, meine Herren! Wir alle haben doch auch schon die Erfahrung ge macht, daß mit diesem Worte »Freiheit« viel gesündigt worden ist. Ich glaube nicht, daß die Freiheit beeinträchtigt wird, wenn wir hier in unserem Verein etwas beschließen und uns Gesetze und Ordnungen geben, die uns Wohlgefallen. Dadurch wird die Freiheit im Handel und Verkehr in keiner Weise geschädigt. Wir wollen für uns die Freiheit in Anspruch nehmen, daß wir bei einem Blatt wie das Börsenblatt das erhalten, was wir für gut, bequem und in der Ordnung finden, und das ist die jetzige Einrichtung der Inserate. Es liegt meiner Ansicht nach absolut gar. kein Grund vor, zu den früheren Seiten inseraten u. s. w., diesem Durcheinander, zurückzukehren, an die ich nur mit Grauen zurückdenke. Ich habe auch einen kleinen Verlag und mir genügen die einspaltigen Inserate vollständig. Sie werden durch das Börsenblatt die Cirkulare niemals abschaffen, es ist auch gar nicht nötig. — Meine Herren! Ich empfehle Ihnen meinen Antrag zur Annahme. (Bravo!) Herr N. Voigtländer-Leipzig: Meine Herren! Nur noch wenige Worte. Ich möchte hauptsächlich den Aus führungen des Herrn Strauß dahin widersprechen, daß hier in dieser Beziehung der kleine Verleger gegen den großen aus gespielt werde. Ich glaube nicht, daß das der Fall ist, denn das Inserieren der Verlagsartikel im Börsenblatt hat absolut nichts damit zu thun, ob die Inserate von einem großen oder kleinen Verleger ausgehen, sondern die Kosten der Inserate werden einfach in den Artikel hineinkalkuliert. Der kleine Verleger kann große Inserate für notwendig finden, der große Verleger kann sich mit kleinen begnügen, ganz nach den Verhältnissen. (Sehr richtig.) Dann habe ich allerdings noch Herrn Winter in einigen Aeußerungen zu widersprechen. Herr Winter meint, mit Grauen habe man ... Herr Winter-Heidelberg: Ich habe sie mit Grauen betrachtet, ich nehme die Freiheit in Anspruch. Herr Voigtländer-Leipzig: Ganz recht. Also Herr Winter betrachtet die ganzseitigen großen Inserate mit Granen«, er meint, ihm persönlich genügen auch kleine Inserate. Meine Herren! Herr Winter — es tbut mir leid, meinem sehr werten Kollegen hier entgegentreten zu müssen —, aber in seiner eigenen Geschäftspraxis macht sich die Sache doch ganz anders. Hier ist ein Jnseratenauftrag der Firma Julius Groos in Heidelberg, welcher Herr Winter doch recht nahe steht, auf ein ganzseitiges Inserat in einer von den heute im Börsenblatt geltenden Jnseratvorschriften ganz abweichenden Ausstattung. (Bewegung und große Heiterkeit.) Das Inserat hat von der Geschäftsstelle leider Herrn Winter zurückgereicht werden müssen mit dem Hinweis, daß es nach seinem eigenen, vor drei Jahren durchgebrachten Antrag nicht zulässig sei. (Große Heiterkeit.) Herr Winter-Heidelberg: Meine Herren! Ich weiß nicht, ob es statthaft ist, aus der Geschäftspraxis hier etwas derartiges mitzuteilen. (Sehr richtig!) Da es nun aber erwähnt worden ist, so gestatte ich mir eine Antwort. Darf ich vielleicht um das Inserat bitten? Herr Voigtländer-Leipzig. Bitte. Herr Winter-Heidelberg: Ja, das Inserat ist allerdings ein stereotypiertes Inserat von einer Seite, wie wir sie allgemein versenden, das zweispaltig ist, aber nicht mit großen Lettern, sondern viele kleine Titel enthält und das das
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