Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18900505
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189005056
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18900505
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-05
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2132 Amtlicher Teil. äS 102, 5. Mai 1890. gegenwärtig an die Deutsche Buchdrnckcr-Bcrufsgcnossenschaft ver mietet sind, frei und wird daun in sehr erwünschter Weise einem Zustande abgeholfcn werden können^ der in letzter Zeit fast zu einem Notstände sich verschlechtert hat. Es wird dann nämlich der Redaktion des Adreßbuchs, die bisher ans eine Portierloge angewiesen war, ein zweckentsprechender Raum zur Verfügung ge stellt werden können. , Schon im Eingang dieses Berichtes konnte der Vorstand Ihnen mitteilen, daß der Eindruck, den er von der jetzigen Lage des Buchhandels ans Grund der cingcgangene» Berichte empfangen hat, ein durchaus günstiger sei. Allerdings hat es an häufigen Klagen über Geschäfts-Beeinträchtigungen, über drohende oder bereits eingetretene Gefahren trotzdem nicht gefehlt. Aber die uns gemeldete» Verstöße gegen die Satzungen waren im großen und ganzen weit leichterer Natur als früher. Der haupt sächlichsten und gefährlichsten, weil rücksichtslosesten Schleuderer scheint sich der Börsenverein bereits entledigt zu haben. Diesen gegenüber ist der Verein, wenn sie in ihrem sich selbst und ihre Kollegen so schwer schädigenden Gebaren fortfahren, weitere Strafen in Anwendung zu bringen allerdings nicht in der Lage. Aber wir wissen es ans besten Quellen, daß die Behauptung, die Sperre könne ihnen nichts anhaben, sie seien nach wie vor im stände, jedes Buch zu denselben niedrigen Preisen und mit dem selben Nutzen für sich selbst zu liefern, eine leere ist. lind sollte es auch einem oder dem andern gelingen, eine Zeitlang eines gewiß nicht ganz unentgeltlich arbeitenden Vermittlers sich be dienen zu können, schon um den einen Umstand wird sie niemand beneiden, daß sie ihre Geschäfte auf Umwegen betreiben, ihre Ver mittler aber in die schwierigste Lage bringen. Von der Erwägung ausgehend, daß nichts die Feinde unsrer uns selbst gegebenen Ordnung besser in Schranken zu halten vermag, daß nichts den satzungstreuen Sortimentern einen sicherer» Schutz angedeihen läßt, als die Thatsache, daß eine stattliche Anzahl angesehener Verleger gemeinsam für die Be strebungen des Börsenverelns einstehe, haben wir beschlossen, alljährlich ein- bis zweimal die Liste der verbündeten Verleger znsnmmenznstcllen und zu veröffentlichen und sprechen denselben für die hierdurch dem Sortiment dargereichte kräftige Unter stützung den Dank des Börsenvereins aus. Nachdem von den zur Anzeige gekommenen Klagen die jenigen als hinfällig in Wegfall kamen, denen entweder keine oder nur ungenügende Beweise zur Seite standen, ferner diejenigen, welche sich auf Zuwiderhandlungen vor In krafttreten der Satzungen bezogen, nachdem endlich der Vorstand solchen Satzungsvcrletznngen, denen nur eine unrichtige Ansfassung der Satznngsbestimmungen oder der Tragweite derselben, also eine einmalige unbedachte, nicht geflissentliche, Handlung zu Grunde lag, auf gütlichem Wege, d. h. durch Verwarnung und Forderung einer ausdrücklichen schriftlichen Verpflichtung (u. a. auch mit Stellung eines Pfandes) entgegengctreten war, blieb nur eine ge ringe Anzahl von Klagen übrig, deren Aburteilung satzungsgemäß durch den Vereinsausschuß zu erfolgen hatte. Auf die Beschlüsse dieses Ausschusses hin, der auch im ver flossenen Jahre seine schwere, verantwortungsvolle Arbeit in aus gezeichneter Weise gelöst hat, mußte der Vorstand über vier Firmen die Sperrmaßregeln verhängen. In der Erwägung aber, daß der Zweck des Strafens mit der Unterwerfung des Bestraften und mit der Sicherung des Rechtes erreicht ist, hat der Vor stand, nachdem ihm durch Ausstellung einer Verpflichtung diese Sicherung erreicht schien, die Maßregeln gegen eine in diesem Jahre und gegen drei im Vorjahre gesperrte Firmen wieder auf gehoben, so daß die Zettelliste um nichts gegen das Vorjahr znge- nommen, noch abgenommen hat. Eine weitere große Aufgabe ist dem Vexeinsausschusse durch den Hauptversammlnngsbeschluß des Jahres 1888 erwachsen, daß eine erstmalige erneute Prüfung und etwaige Ergänzung der Verkehrsordnnng spätestens im Jahre 1890 durch den Vereins- ausschnß zu veranlassen sei. Wenn nun auch Zweifel darüber bestehen können, ob der Wortlaut des von der Hauptversammlung beschlossenen Antrags es durchaus verlange, daß die Revision der VerkehrSvrdnung bereits der heutigen Hauptversammlung zur Beschlußfassung vorgelegt, oder ob er cs znlasse, daß die er neute Prüfung und Ergänzung erst im Lause dieses Jahres durch den Vereinsausschuß in Angriff genommen werde, so glaubte der Vorstand doch durch die damalige Begründung des Antrags und durch den der Hauptversammlung des Jahres 1889 erstatteten Geschäftsbericht des damaligen ersten Vorstehers, Herrn Parey, gebunden zu sein, den Beschluß in der Weise zur Ausführung zu bringen, daß er den Vereinsausschuß ersuchte, schon jetzt an die Prüfung der Verkehrsordnung zu gehen. Die Vorarbeiten sind im besten Gange. Nicht nur die Kreis- und Ortsvereinc, deren Mehrzahl in dankenswertem Eifer der Bitte des Vorstandes entsprochen haben, sondern auch viele bedeutendere Firmen sind ersucht worden, an der Lösung der schwierigen Aufgabe sich zu beteiligen. Und auch von dieser Stelle ans wollen wir ein jedes Mitglied des Börsenvercins gebeten haben, seine auf Erfahrungen oder Erwägungen beruhenden Verbesscrnngsvorschläge dem Aus schüsse nicht vorzuenthalten. Im Juni schon soll derselbe, ergänzt durch ein Mitglied des Vorstandes, zu seinen Beratungen zusammentreten und cs darf, trotz des außerordentlich umfang reichen Materials, trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse, die hierbei berücksichtigt werden müssen, gehofft werden, daß der nächsten Hauptversammlung ein wesentlich verbesserter Entwurf wird vorgelegt werden können. Die Revision der Verkehrsordnnng legt nun dem Vereins- ausschusse zu seinen übrigen Pflichten soviel neue Arbeit ans, daß er sie zweckentsprechend und ohne zu starke Neberlastnng nur dann zu erledigen vermag, wenn er vollzählig an dieselbe herantritt. Nach Rücktritt des seiner Zeit vom Vorstande gewählten Herrn Herrn. Hoefer hat Ihr derzeitiger Vorstand es sich angelegen sein lassen, den Berliner Verlegerverein zur Abordnung eines seiner Mitglieder in den Vercinsausschuß zu vermögen. Er ist mit seiner Aufforderung jedoch ebenso abgcwiesen worden, wie von einzelnen Berliner Verlegern, an die er sich mit der Anfrage ge wandt hatte, ob dieselben bereit wären, den Berliner Verlags- bnchhandel im Vereinsausschusse zu vertreten. Erst als alle diese Versuche gescheitert waren, glaubte er dem häufig und dringend ausgesprochenen Wunsche des Vereinsausschusses nach Zuführung seines neunten Mitgliedes durch Ernennung eines außerhalb Berlins wohnenden Verlegers entsprechen zu sollen und hat, in Gemäßheit des Z 47 der Satzungen, nunmehr Herrn Johannes Stettner in Freiberg i/S. hierzu ernannt, dessen opferfreudiger Gemeinsinn sich bereits in sechsjähriger Mitarbeit an den Ausgaben des Rechnungs-Ausschusses bewährt hat. Herrn Moritz Abendroth, den zu unserm Bedauern Rücksichten auf seine Gesundheit ge nötigt haben, sein Mandat niederzulegen, und au dessen Stelle die vorgestrige Wahlmänner-Versammlung Herrn Joh. Alt in Frank furt a/M. als einen der Vertreter der Kreis- und Ortsvereine in den Vercinsausschuß gewählt hat, sprechen Sie gewiß mit uns den aufrichtigen Dank für seine während seiner Amtsthätigkcit bewährte Hingebung aus. Die Historische Kommission hat auch in diesem Jahre einen Band, den 13., des Archivs für Geschichte des deutschen Buchhandels ausgehen lassen. Je schwieriger sich die Ansamm lung des zur Geschichte des deutschen Buchhandels durchaus not wendigen, aber allerorten versteckten Materials gestaltet, um so dankenswerter sind die im Archiv niedergelegten Vorarbeiten und um so willkommener werden der Redaktion des Archivs alle, selbst die unscheinbarsten Mitteilungen sein, die sich ans die Anfänge des deutschen Buchhandels beziehen. Wie Sie aus dem Vorwort zum 13. Bande des Archivs ersehen haben, giebt die Historische Kommission Mitteilungen über den Fortgang der Studien und Arbeiten des Herrn Professor Or. Ad. Koch für den zweiten Band der Geschichte des deutschen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder