Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18900505
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189005056
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18900505
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-05
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
äs 102, 5. Mai 1890. Amtlicher Teil. 2431 künftig möglichst allgemein von den an ihrem Sitze bestehenden Sortimentsbuchhandlungen zu entnehmen. Seitens der übrigen Ministerien stehen die Antworten noch aus, doch hat insbesondere der Kultusminister vr. von Goßler Ihren beiden Vorstehern in einer denselben vor wenigen Wochen gewahrten Audienz wohlwollendste Erwägung der Eingabe zugesagt. Daß inzwischen die Vergehungen gegen die Verkaussbe- stimmungen der Satzungen weniger zahlreich und namentlich weniger schwer geworden sind, daß die öffentlichen Preisunter bietungen fast ganz aufgehört haben, das sind Thatsachen, die in voller Uebereinstimmuug stehen mit den Berichten, die wir aus den verschiedensten Vereinsbezirken bezüglich der Durchführung geringerer Nabattsütze erhalten haben. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der Provinzialbuchhandel wieder zu erstarken an gefangen hat, und es darf der begründeten Hoffnung Raum ge geben werden, daß die vorteilhaftere Gestaltung des Verkehrs mit dem Publikum auf den Verkehr des Verlegers mit dem Sor timenter in günstigster Weise rückwirken werde. Man darf Wohl mit einigem Rechte die Thatsache, daß im vorigen Jahre die An zahl der Konkurse im Verhältnisse zu den bestehenden Firmen sich verringert hat, in diesem Sinne der eingetretenen Gesundung auffassen. Trotz des soeben gekennzeichneten erfreulichen Umschwungs hatte sich, kurz nach Beginn unseres Vereinsjahres, infolge des bekannten Beschlusses der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börscnvereins mancher Vereinsgenossen die Furcht bemächtigt, auswärtige hohe Nabattofferten könnten noch mehr als früher in ihre Geschäftskreise eindringen und die Provinz-Sortimenter wür den, durch die Verkaufsnormen ihres Gebietes an der Gewährung gleich hohen Rabatts gehindert, genötigt sein, ohnmächtig und mit gebundenen Händen den Verlust zahlreicher Kunden über sich er gehen zu lassen. Diese Befürchtung fand ihren Ausdruck in den Beschlüssen einiger Kreisvereine, an ihren Verkaufsnormen zwar nichts zu ändern, die Ueberschreitung derselben aber weder durch Verhängung der in den Satzungen ihres Kreisvereins angedrohten Strafen zu ahnden noch zur Anzeige bei dem Vorstände des Börsenvereins zu bringen, sobald es sich erweisen ließe, daß in die Gewährung unerlaubten Rabattes nur behufs Abwehr gleich hoher Anerbietungen von auswärts gewilligt worden war. Dein gegenüber mußte der Vorstand in Wahrung der Satzungen aus den durch diese vorgeschriebenen Weg Hinweisen. Er that dies mittels eines an die Kreis- und Ortsvereins- Vorstände gerichteten vertraulichen Rundschreibens und erbat sich von den letzteren die Beantwortung der Frage, ob das Be dürfnis einer Aenderung der betreffenden Orts- und Kreis- Vereins-Satzungen im angcdeuteten Sinne vorläge und, bejahenden Falles, die Stellung eines Antrages auf Aenderung der be treffenden Satzungen. Gleichzeitig stellte er die Anfrage, ob nach den in den einzelnen Vereinen gemachten Erfahrungen die fernere Verfolgung der auf Beseitigung des Schleuderrabatts ge richteten Bestrebungen durch den Börsenverein zwecklos erscheine. Er fügte bei, daß, wenn diese Ansicht in einer erheblichen An zahl von Vereinen die herrschende wäre, er die Konsequenzen dieser Sachlage ziehen und innerhalb der durch die Satzungen vorgeschriebeuen Zeit einen Antrag auf Abänderung der be treffenden Bestimmungen der Börseuvereins-Satzungen für die heutige Hauptversammlung stellen werde. Von den sämtlichen angefragten 23 Orts- und Kreisvereinen hat nicht ein einziger geantwortet, daß eine Abänderung der Börsenvereins-Satzungen wünschenswert sei; 13 Vereine haben erklärt, auch ohne Aufnahme einer Ausnahmebestimmung in ihre Vereinssatzungen die von auswärts kommende Schleuderei bekämpfen zu können, und npr 9 Vereine befanden sich in der Notwendigkeit, von der satzungsmäßigen Schutzwaffe ein- tretendeu Falles Gebrauch zu machen und darauf hinzielende Anträge zu stellen, während ein Verein, der Schweizerische, ent sprechende Ausnahmebestimmungen bereits besaß. Der Vorstand ist in Erwägung über diese Anträge getreten und wird sich in seiner nächsten Sitzung über dieselben schlüssig machen. Ein Hauptgrund für die eingetretcne Besserung aus dem Rabattgebiete liegt unverkennbar in dem festen Zusammenschluß der Mitglieder des Börsenvereins in Kreis- und Ortsvereine und in dem regen Leben, das sich in diesen Vereinen entfaltet. Würde durch die gemeinsame Behandlung und Besprechung der den Mitgliedern eines Kreisvereins gemeinsamen Angelegenheiten, durch die häufigere persönliche Aussprache und durch die in jedem Vereinsleben gebotene größere Rücksichtnahme auf die Interessen der Berufsgenossen nichts gefördert werden als der kollegiale Sinn, nichts gestärkt werden als das Standesbewußtscin, dies allein schon wäre als außerordentlicher Gewinn zu betrachten. Von diesen Erwägungen ausgehend, hat der Vorstand auch gern seine Genehmigung dazu erteilt, daß sich der große Verein der Hamburg-Altoncier Buchhändler als Organ den bereits be stehenden Kreis- und Ortsvereineu im deutschen Buchhandel au schließe. Die den einzelnen Ausschüssen satzungsgemäß zufallenden Arbeiten wurden in gewissenhafter und zweckentsprechender Weise erledigt. Der Rechnungsausschuß wird seine Anträge, die Ihnen durch das Börsenblatt bereits bekannt gegeben worden sind, durch seinen Vorsitzenden alsbald stellen und erläutern. Die gute Organisation, zweckmäßige Geschäftsordnung und geschickte Leitung des Wahlausschusses hat es ermöglicht, daß die nach dem ersten Tage der vorjährigen Hauptversammlung notwendig gewordenen Neuwahlen iu den Vorstand in glatter Weise vorgenommen werden konnten. Der Verwaltungsausschuß, welchem oft die schwierige Aufgabe gestellt ist, die so wünschenswerte Erzielung guter Er träge aus der Vermietung des Hcmses in Einklang zu bringen mit dessen Würde, hat mit Recht vorgeschlagen, diese schönen Räume nur zu Zwecken vornehmerer Geselligkeit, patriotischer Versammlungen oder heiterer Veranstaltungen der Vereinsgcnosse» herzugeben und dagegen dein Pächter einen Teil des Mietzinses zu erlassen. Für die Feuersicherheit ist durch Anschaffung von Lösch granaten, für die pflegliche Instandhaltung durch Anbringung von Doppelfenstern und durch Erneuerung des Fußbodens in diesem Saale gesorgt worden, dessen Decke im Laufe des Sommers durch einen neuen Anstrich in bessere Verfassung gebracht werden soll. Es ist Hoffnung vorhanden, daß gleichzeitig die Stirn wände öurch bildliche Darstellungen des Herrn Professor Wolde- mar Friedrich einen köstlichen Schmuck erhalten werden, mit welchem, wie Sie wissen, Herr Franz Lipperheide iu Berlin in hoch herziger Weise den Börsenverein zn beschenken gedenkt. Die Entwürfe haben den vollen Beifall des Vorstandes gefunden; die endgiltige Gutheißung derselben ist in die kunstverständigen Hände des Herrn Stifters und des von demselben mit der An gelegenheit betrauten Herrn Carl Müller-Grote gelegt. Zu einer weiteren Zierde gereicht dem Hauptsaal die schöne Statue der vervielfältigenden Kunst, das höchst dankenswerte' Geschenk eines Leipziger Berufsgenossen, den zu nennen uns leider untersagt ist, während die Erzbüste unsres berühmten Staudesgenossen Göschen, von dem gegenwärtigen Schatzkanzler Goschen dem Börsenverein gestiftet, den Vorraum schmückt und wie jene Statue zu ähnlichen hochherzigen und hochwillkommenen Schenkungen beredt auffordert. Das Druckereigebäude, dessen bisherige Räume zu einer raschen Herstellung und pünktlichen Ablieferung des Börsenblattes nicht genügen wollten, hat einen neuen Zwischenstock erhalten, ohne daß durch diese nicht sehr kostspielige bauliche Aenderung dem einheitlichen Charakter des Gebäudekomplexes Abbruch ge schehen wäre. Der Mietzins, den die Druckerei zahlt, erfährt hier durch eine Steigerung um 800 Mark. Vom Herbste dieses Jahres an werden die Räume, welche 328'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder