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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1890
- Sprache
- Deutsch
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Nur wenige Wochen später, am 30. Dezember, starb im kräftigsten Manncsalter, 52 Jahr alt, Wilhelm Ritter Non Branmüller in Wien. Auch in ihm vcrleugnete sich nicht die gute Art Thüringens, welchem sein Vater, gleich Herm. Dominicus, entstammte. Meisterlich hat er es verstanden, das ererbte um fangreiche Geschäft ans der Hohe seiner Bedeutung zu erhalten. Kanin hatte das neue Jahr begonnen, am Abend des 1. Januar, verschied in Eisenach, wohin er sich zum Besuch seiner Töchter begeben hatte, Andreas Perthes, 77 Jahre alt, ein Mann, in dem der Glanz eines großen Namens und das Verdienst ziclbewußter Arbeit sich vereinigte». Was sein Vater Friedrich Perthes mit scharfem Blick begonnen hatte, das führte er 31 Jahre lang mit sicherer Hand weiter, seit 1874 wohl von der Berufsthätigkeit ausruhend, aber rüstig weiter arbeitend ans dem Gebiete werkthätiger Liebe. Ein gnädig zu nennendes Ge schick hat ihm die Augen 14 Tage vor dem Tode seines Sohnes Johannes zugedrückt. Ein arbeits- und erfolgreiches Leben, so kurz es auch war, hat Rudolf Schürer von Waldheim am 2. Jannar zu Adbazia im Alter von 55 Jahren beschlossen. Seiner Erkennt nis der Bedürfnisse des praktischen Lebens verdankt die kauf männische und technologische Litteratnr manches ausgezeichnete Werk. Aber auch auf dem Gebiete der Künste, vornehmlich in ihrer An wendung auf die Gewerbe, war er in glücklichster Weise thätig. Als einer der letzten aus der alten Braunschweiger Schule des Buchhandels folgte de» in den letzten Jahren verstorbenen Friedrich Vicwcg und Bernhard Westermann am 3. Februar Hein rich Vieweg nach, kurz vor vollendetem 64. Lebensjahre. Ein Jahrhundert lang hat seine Familie in ausgezeichneter Weise unser», Stande wie der Wissenschaft gedient; und er, der letzte im Mannesstamm des angesehenen Geschlechtes, hat den hohen Anforderungen, welche die außerordentliche Entwickelung der Naturwissenschaften und die unbestrittene Führerschast seines Ge schäftes auf diesem Gebiete an ihn stellten, jederzeit voll und vor nehm entsprochen. ° i Am 17. Februar starb, 66 Jahr alt, in Franksnrt a. M. Carl von Hallberger, welcher während einer langen Reihe von Jahren seinein ihm im Tode voransgegangencn Bruder Eduard von Hallbcrger treu zur Seite stand, seit 1881 Mitglied und später Vorsitzender des Anfsichtsrats der Deutschen Verlags anstalt in Stuttgart, welcher er ihre hervorragende Bedeutung im deutschen Buchhandel ungeschmälert zu erhalten wußte. Wenn auch schon seit einer Reihe von Jahren unserni Ver eine nicht mehr angehörend, so doch stets mit regstem Interesse a» den Schicksalen desselben teilnehmend, starb am 14. November im hohen Aller von 81 Jahren Friedrich Wilhelm Einhorn, von 1840 bis 1874 alleiniger Besitzer der Firma E. F. Stcinackcr in Leipzig. Seinem sichern Urteil in den kaufmännischen Fragen unseres Standes verdanken wir manche bewährte Einrichtung des Börscnvcrcins, und besonders dem Abrechnungswesen hat seine Anregung und Mitwirkung die zweckmäßige Vereinsachnng gegeben, deren es sich noch heute erfreut. Lassen Sie uns das Andenken an Alle, die tbir in diesem Vercinsjahrc durch den Tod verloren haben, dadurch ehren, daß wir uns von unser» Sitzen erheben. Zu ihrem fünfzigjährigen Berufs- bezw. Geschäfts-Jubi läum hat der Vorstand in diesem Jahre die Glückwünsche des deutschen Buchhandels dargcbracht am 1. Oktober Herrn Rudolf Thomas, in Firma Theodor Thomas in Leipzig, „ 10. Oktober Herrn Ulrich Lcvysohn, in Firma W. Levysohn in Grünberg in Schlesien, „ 1. November Herrn Albert Henry Payne, in Firma A. H. Payne in Leipzig, „ 2. Mai Herrn Gustav Harncckcr, in Firma Gust. Harnecker L Co. in Frankfurt (Oder), „ 2. Mai Herrn Eduard Robert Kittlcr, in Firma Robert Kittlcr in Hamburg. In die Reihe der ehrwürdigen Firmen, die bereits das erste Jahrhundert ihres Bestehens znrückgelegt haben, sind ini ver flossenen Jahre eingetreten: am 23. Oktober Gerhard Stalling in Oldenburg, „ 13. November die Schlüter'sche Buch- und Kunsthandlung, Inhaber Will- Halle in Altona, „ 29. Dezember C. F. iSchmidt's Univcrsitätsbnchhandlnng (Friedr. Bull) in Straßbnrg im Elsaß, „ 2. Jannar Wilhelm Koch in Königsberg O/Pr., „ 10. März die Arnoldische Buchhandlung in Dresden Den derzeitigen Inhabern derselben hat der Vorstand die .herzlichsten Wünsche für das fernere Blühen und Gedeihen ihrer Firmen ausgesprochen. Auch an der Feier des 50jährigen Berufsjnbiläums des Herrn Heinrich Julius Rech, Prokurist im Hause Fr. Lndw. Herbig in Leipzig, beteiligten wir uns gern mit unser» Glück wünschen. Endlich haben wir noch der schönen Feier zu gedenken, mit welcher nicht nur das sächsische Volk, sondern auch alle deutschen Füistcn, an ihrer Spitze der Kaiser, das achthundcrtjährige Rcgierungsjubilänm des Hauses Wettin begingen. Der Vorstand hielt es für eine Ehrenpflicht, Sr. Majestät dem König von Sachsen in einer Adresse, die hnldvollst cntgegen- genommen und beantwortet wurde, die ehrerbietigen Glückwünsche des Börsenvcrcius der Deutschen Buchhändler darzubringen. Der Wortlaut der Adresse und der Allerhöchsten Antwort sind durch das Börsenblatt zu Ihrer Kenntnis gekommen. Ans Befehl Sr. Majestät des Königs ist dem Vorstand des Börsenvcreins vom Ministerium des königlichen Hauses ein Exemplar der zur Er innerung an das Jubiläum geprägten Denkmünze vor einigen Tagen übersendet worden. Nachdem die vorjährige Hauptversammlung in unzweideutiger Weise ihrem festen Willen Ausdruck gegeben hatte, die Grund- bestimmnngen der Satzungen in bezug auf den Verkehr mit dem Publikum aufrecht zu erhalten, war es die erste Amtshandlung des Vorstandes, in einer durch den ersten Vorsteher persönlich überreichten Eingabe an den Reichskanzler und Präsidenten des preußischen Staatsministerinms aus die Gefahren hinzuweisen, denen nicht nur der Provinziakbuchhandel, sondern der gesamte deutsche Buchhandel, ja die deutsche wissenschaftliche Litteratur cntgcgengehen würden, falls die obersten Reichs- und königlich preußischen Behörden fortfahren sollten, die denselben unterstehenden Behörden und Biblivthekverwaltnngcn zur Deckung ihres Bedarfs bei den mindcstfordernden Großsortimenten der buchhändlerischcn Ccntralplätzc anzuhalten. Die Eingabe des Vorstandes gipfelte in der Bitte, zu ver anlassen, daß von Seiten der zuständigen Reichsämter und könig lichen Ministerien die Provinzialbehördcn, Aemter und Institute an gewiesen werden möchten, dort, wo an den betreffenden Sitzen Buch handlungen bestehen, von diesen die zum Ankauf gelangenden bnchhändlerischen Werke zu beziehen. Der Vorstand ging hierbei von der gewiß richtigen Er wägung aus, daß alle seine Bemühungen, den Satzungen durch Verhängung der satzungsmäßigcn Strafen über Schleuderer Geltung zu verschaffen, nicht den wünschenswerten vollen Erfolg haben dürften, wenn Behörden und Bibliothekverwaltungen behufs Er langung eines augenblicklichen Vorteils weniger Prozente mit den Grossisten in Berlin und Leipzig sich in Verbindung setzten, bezw. mit denselben in Geschäftsverbindung blieben. Zn unserer Freude können wir Ihnen die Mitteilung machen, daß hohen Ortes unsere Vorstellungen gewürdigt zu werden scheinen. Von dem Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ist unter dem 10. April ein Schreiben an den Vorstand gerichtet worden, in welchen! der Minister Freiherr von Lucius mitteilt, daß er den seiner Verwaltung unterstellten Behörden und wissenschaftlichen Instituten mittels besonderen Cirknlarerlasses voni gleichen Tage ! empfohlen habe, ihren gewöhnlichen buchhändlerischen Bedarf
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