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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1890
- Sprache
- Deutsch
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stets auf die zum Verständnis ausgchttngteu oder misgelcgtcn Proben hinweist. Mnu sieht hieraus, daß mau es mit einem planmäßig angelegten, anziehenden und belehrenden Vorhaben zu Ihn» hat, und die Redaktion kann bereits nach einem ersten flüchtigen Be such versichern, daß die Ausführung des Planes dem Besucher einen wirklichen Genuß bereiten wird, zugleich auch, was bei Ausstellungen selten verkommt, daß alles bis aufs kleinste vor der Eröffnung fertig geordnet dastand. Ueber den Nutzen der Ausstellungen im Buchhändler hause im allgemeinen hat sich Herr Generalkonsul Lorck, der von dem Ausstellungs-Ausschuß des Börseuvereius mit der Durch führung der Ausstellung betraut wurde, im Börsenblatt Nr. 90 vom 21. April d I. bereits ausführlich ausgesprochen. Wir empfehlen Freunden der Ausstellung diesen Aufsatz nachträglich zu lest», falls es bis jetzt unterlassen worden sein sollte, und beschränken uns unter dem Vorbehalt, Näheres über die diesjährige Ausstellung zu berichten, für heute ans nachstehenden Auszug aus dem Vorwort zu der uns vorliegenden Broschüre. Es lag iir diesem Jahre eine doppelte Aufgabe vor, von welcher jeder Teil eine volle Arbeitskraft erforderte. Der erste Teil bestand darin, ein Bild der buchgewerblicheu Produktion des Deutschen Buchhändlerreiches (dessen Grenzen be kanntlich viel weiter gezogen sind, als die des Deutschen Reiches) zu geben, welche ihren Ausdruck iu den neuen Erscheinungen des Jahres 1889 und der Zeit von Januar bis Ostern 1890 findet. Die Zahl dieser Erscheinungen ist, wie „Hiurichs" nachweist, eine fünfstellige. Von einer vollständigen Vorführung derselben konnte und sollte jedoch keine Rede sein. Es wurde deshalb das Zweckdienliche ausgewählt und von den Verlegern erbeten. Eine solche, selbst mit der größten Sorgfalt getroffene Auswahl konnte jedoch nicht ohne Fehl bleiben, und es hing ja außerdem von dem Willen des Verlegers ab, ob er die gewünschten Gegenstände über haupt und dann auch in einer Gestalt einsenden wollte, die für eine Ausstellung, wenn sie nützen soll, notwendig ist. Die große Mehrzahl der Verleger ist diesem Wunsche, wenig stens dem ersten Teil desselben, nachgekommen. Bei der sich passiv verhaltenden Minderheit dürften nur selten Abneigung, öfter aber Unschlüssigkeit über das „Wie", schließlich auch mitunter Gründe rein privater Natur bestimmend gewesen sein. Wenn somit in der Neuigkeits-Ausstellung (in dem Saale links) auch einige Lücken Vorkommen, so dürfte doch der Zweck, »ein lebendiges Bild des Jahresschasfens zu geben«, in der Hauptsache durch die Vorführung der etwa 1300 Nummern, darunter mehr als 220 zum Teil äußerst kostbare Prachtwerke (von den Kunst blättern, von denen weiter unten die Rede sein wird, abgesehen) er reicht sein. Zur leichteren Uebersicht fand, wie aus dem Katalog hervor- gcht, eine Einteilung in sieben Gruppen statt. Eine schärfere Ab grenzung nach vielen Spezialfächern (»HinrichS« zählt deren 22) war sowohl auf Grund des fehlenden Raumes, als der Verschie denheit der buchgewerblicheu Ansstellnngseigenschaften der Fächer ausgeschlossen. WaS die Pracht- und großen Mappenwerke betrifft, war sogar eine vollständige Ausscheidung ans der Fachgrnppierung notwendig. Diese Werke liegen, möglichst unter Beibehaltung der Folge: Kunst« (letzte Abteilung des Saales), »Knnschandwerk« (linke Langseitc), Architektur« und »Anschauungsunterricht« (erster Abschnitt des Saales) auf einer Tischfläche von gegen 100 Meter Länge aneinander gereiht, während an den über den Tischen be findlichen Mauer- oder Scheidewänden eigens zur Schonung der Kunstblätter angefertigte Rahmen hängen, in welche Illustrations- Proben aus vielen der ausgelegten Werke zur Anschauung ge bracht sind. Was den Katalog betrifft, so wird derselbe zwar seiner Be stimmung, als Orientierungsmittel für die Ausstellung zu dienen, genügen; den Ansplüchen einer strengeren Kritik vom bibliographi schen Standpunkt aus gerecht zu werden, war aus vielen Gründen für diesmal nicht möglich. Die Lösung des zweiten Teils der Aufgabe wurde durch die Ausstellung im Saale rechts (der zugleich die »Königl. Sächs. bibliographische Sammlung« und die Bibliothek des Buchgewerbe- Museums umfaßt) versucht. Sie besteht in der Darstellung der verschiedenen in der Photographie wurzelnden, so unendlich wichtig gewordenen mechanisch-chemischen Illustrations-Verfahren für den Hoch-, Flach- und Tiefdruck. Was diese Ausstellung zu einer besonders schwierigen machte, war der Wunsch, nicht nur hübsche Blätter zur Anschauung zu bringen, sondern das Innere der großen terra inoogmita für die meisten der Besucher zu eröffnen. Hierzu war erstens die Teilung in Gruppen, wie bei den Neuigkeiten, notwendig, dann aber auch — und hierin lag die Schwierigkeit — die Entstehung der Platten und die fortschreitende Entwickelung der Blätter durch die verschiedenen Druckstadien vorzuführen. Die vortreffliche, belehrende Einführung in diesen Teil der Aus stellung durch Herrn Schulz-Hencke enthebt den Schreiber dieses der Notwendigkeit, näher auf diesen Teil der Ausstellung einzu gehen. Nur sei erwähnt, daß, wie in der ersten Abteilung, auch in dieser der Raum manchmal der strengen Sonderung der Ver fahren Hindernisse bereitete. Jedenfalls dürste dieser bis jetzt erste Versuch dem ganzen Buchgewerbe ein willkommener sein. Wenn es nun uns (es ist dies weder eine Beschcidenheits- noch eine Majestäts-Mehrzahl, sondern Schreiber dieses meint damit seinen Kollegen, den Kustos des Buchgewerbe-Museums Herrn Konrad Burger uud sich selbst) gelungen sein sollte, die gestellten Aufgaben einigermaßen zur Zufriedenheit zu lösen, so haben nur dies vor allem der großen Zuvorkommenheit der Ver leger und der Kunstanstalten zu danken, die nicht nur das nötige Material liehen, sondern zum größten Teil es dem Central-Verein als Eigentum für das Buchgewerbe-Museum und für die Samm lungen des Vereins überwiesen, soweit es in den Rahmen der selben paßte. In vielen Fällen geschah dies, ohne daß eine Bitte ausgesprochen war, die der Verein in manchen Fällen gar nicht gewagt habe» würde. Der Vorstand des Centralvcreins muß sich Vorbehalten, so wohl am andern Orte die vielen wertvollen Gaben zu verzeich nen, als auch den einzelnen Gebern seinen Dank auszusprechen. Wenn hier jedoch ausnahmsweise eine Anstalt erwähnt wird, so ist es, weil dieselbe nicht eigentlich als Aussteller, vielmehr, wenn es gestattet sein kann dies Wort zu gebrauchen, als Mitver anstalter der Ausstellung zu betrachten ist. Es handelt sich um die Direktion der Reichsdruckerei in Berlin, die mit einer außerordentlichen Liberalität die vollständige Reihenfolge der Her stellungsverfahren für die Ausstellung hat anfcrtigen lassen und diese dem Bnchgewerbemnsenm als Stiftung übergab, wodurch die Lehrzwccke des Museums ganz besonders gefördert werden. Noch eine Pflicht der Dankbarkeit bleibt zu erfüllen übrig. Durch die Zuvorkommenheit des Herrn Professor Vogel, Direktorder photographischen Abteilung der technischen Hochschule in Berlin, wurde ein Zusammenwirken mit dessen erstem Assistenten, Herrn D. Schulz-Hencke in Berlin vermittelt, der eine allgemein anerkannte Tüchtigkeit mit lebhaftem Interesse für seinen Berns und mit einer seltenen Klarheit der Darstellung vereinigt, von wel cher jeder Besitzer des Katalogs sich überzeugen kann. Eine ins Auge gefaßte große photographische Ausstellung, welche der Cen tralverein zu veranstalten beabsichtigt, für den Fall, daß der Bör senverein der Deutschen Buchhändler dem Plane seine Zustimmung giebt, wird noch bessere Gelegenheit geben, die Klarheit des Herrn Schulz-Hencke in Darstellung und Vortrag kennen zu lernen. Der Herr Verfasser schließt mit folgenden Worten: »Sollen die Jahresansstellnngen ihren vollen Nutzen stiften, so ist allerdings eine Erweiterung der Lokalitäten nötig, namentlich damit die neuen Erscheinungen und Verbesserungen
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