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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1891
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- Deutsch
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299, 28. Dezember 1891. Nichtamtlicher Teil. 7735 »och unablässig, nachdem er im übrigen aus dem geschäftlichen Tagesgewühl langsam sich zurückgezogen hat. Zahlreichen talentvollen Autoren bahnte er den Weg in die Ocffentlichkeit. Der Bachem'sche Verlag, der gerade auf dem Gebiete der besseren Belletristik Hervorragendes leistet, hat schon manche Perle des Büchertisches auf den Weihnachtsmarkt ge bracht und zur Veredelung des Geschmackes wesentlich beige tragen. So kann der Jubilar in erfreulicher körperlicher Rüstigkeit und seltener geistiger Frische aus ein von schönen Erfolgen ge kröntes, arbeitsreiches Leben zurückschaueu. Möge ihm ein otium eum äiAuitato ad wultos aunos beschicken sein. s —ö — Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum — Neu ausgestellt ist eine Anzahl englischer Acctdenzdruckc, die das Museum als Geschenk von Herrn Theodor Goc be l in Stuttgart erhalten hat. Die Arbeiten sind sehr charakteristisch für den Fortschritt, den der Accidenzsatz während der letzten Jahre in England gemacht hat. Tclcgraphenvcrkehr mit Oesterreich-Ungarn. — Bekannt machung Vom I. Januar 1892 beträgt die Wortgebühr für Telegramme nach Oesterreich-Ungarn 5 Die Mindestgebühr für ein Telegramm beträgt 50 Berlin IV., den 17. Dezember 1891. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts von Stephan. Zum Buchdr uckcr st reik. — Die Civiikammcr des Stuttgarter Landgerichts wies kostenpflichtig die Beschwerde des -Unterstützungsvcr- cins Deutscher Buchdrucker- gegen die Beschlagnahme der Kasse behufs Verhütung ihrer Verwendung zu Streikzwecken ab und hielt die Beschlag nahme ausrecht. Verantwortung für Preßvcrgehen. — Die gesamte Presse hatte sich, wie erinnerlich sein wird, vor einiger Zeit über die strafrecht liche Verfolgung des Korrektors eines Blattes wegen Beihilfe bei einem Prcßvergchcn mit Recht aufgeregt, worüber s. Z. auch in diesem Blatte berichtet morden ist. Da jener Fall auch dem Reichsgerichte Vorgelegen hatte, so wurde sehr mit Unrecht auch dieses dem allgemeinen Lorwurf ausgesetzt, was mehrere, zum Teil auch hier abgedrncktc Entgegnungen aus Rcichsgerichtskrciscn zur Folge hatte Die hierin den Staatsan waltschaften nahegclcgte Enthaltung von allzu buchstäblicher, vom Gesetz geber nie gewollter Auslegung des Gesetzes scheint leider nicht überall Beachtung gesunden zu haben, wie die nachstehende Mitteilung der National- Zeitung beweist. Das Blatt schreibt: -Wir haben heute über eine Anwendung des Prcßgesctzes zu be richten, welches über alles hinausgeht, was aus diesem Gebiete bereits den allgemeinen Widerspruch innerhalb Deutschlands und das Erstaunen des civilisicrten Auslandes hcrvorgerufen hat. Es ist früher erwähnt worden, daß gegen den »Kladderadatsch» eine Anklage wegen angeblicher Beschimpfung von Einrichtungen und Gebräuchen der katholischen Kirche erhoben ist, die durch Acußerungen und bildliche Darstellungen betreffs der Ausstellung des -heiligen Rocks- in Trier veranlaßt ist. lieber diese Anklage wird das Gericht zu entscheiden haben; nicht sic selbst ist cs, womit wir cs hier zu thun haben, sondern die Auswahl der Personen, gegen welche die Anklage erhoben ist. Nämlich nicht nur, wie selbst verständlich, gegen den Verantwortlichen Redakteur, Herrn Trojan; nicht nur außerdem gegen den Zeichner der inkriminicrtcn Bilder, Herrn Jüttncr — sondern auch gegen den Maschinenmeister der Druckerei, in welcher die technische Herstellung des genannten Witzblattes erfolgt! Wir wollten, als uns dies berichtet wurde, nicht an die Korrektheit der Mitteilung glauben; infolgedessen liegt uns jetzt der Beschluß der Straf kammer II des königlichen Landgerichts I über die Eröffnung des Haupt- verfahrens vor. Es heißt darin wörtlich, dasselbe werde gegen den Maschinenmeister Dctcr eröffnet, weil er hinreichend verdächtig erscheine, -dem Jüttncr und Trojan zur Begehung des Vergehens durch That wissentliche Hilfe geleistet zu haben, indem er die bildliche Darstellung und die Artikel zum Druck brachte-. Wie uns weiter mitgctcilt wird, waren von der Staatsanwaltschaft s. Z. in der Hcmpcl'jchen Druckerei Nachforschungen angestcllt worden, wer von dem Personal mit dem Druck der inkriminierten Nummer zu thun gehabt hatte. Als Thäter wurde Deter ermittelt. Mit diesem Vorgehen der Staatsanwaltschaft scheint uns das Maß dessen überschritten zu sein, was an zweckloser Belästigung einer unent behrlichen Institution des öffentlichen Lebens, der Presse, noch allenfalls erträglich war; cs ist notwendig, daß der Reichstag nach seinem Wicdcr- zusammentritt die Handhabung des Prchgcsctzcs überhaupt, und daß das Abgeordnetenhaus nach der Eröffnung der Session insbesondere das Verhalten der preußischen Staatsanwaltschaften in dieser Beziehung in Erwägung zieht. Das Blatt, gegen welches das oben berichtete Ver fahren sich wendet, und das angebliche Vergehen desselben kommt dabei nicht in Betracht; cs handelt sich um eine gemeinsame Angelegenheit aller Parteien, die gleichmäßig daran interessiert sind, daß die Erfüllung der der Presse obliegenden Aufgaben nicht in Frage gestellt werde. - Der Maschinenmeister hat die fertige Druckform in die Maschine zu bringen und dann diese in Bewegung zu setzen, um die Exemplare zu drucken; auch falls er etwa aus Neugierde den Inhalt vor dem Druck kennen gelernt, ist er selbstverständlich völlig außer stände aus die Veröffentlichung irgend einen Einfluß zu üben; er hat seine Pflicht zu thun, oder er wird sofort entlassen. Es ist völlig unver ständlich, warum die Anklage, wenn gegen den Maschinenmeister erhoben, bei diesem stehen bleibt, warum nicht die Setzer, warum nicht die Falzer, warum nicht die Boten mit angcklagt werden, welche das fertige Blatt verbreitet haben - Die Berliner Buchhändler-Gesellschaft feierte am Sonntag, den 15. November ihr drittes Stiftungsfest im -Norddeutschen Hof.- ' Während die beiden früheren Gedenktage dieser Art nur unter den Mitgliedern, gewissermaßen im engsten Kreise begangen worden waren, war für das dritte Stiftungsfest ein wcitergehendcs Programm ausgestellt worden, dessen Erledigung der Vorstand übernahm und glänzend durch- sührte. In dem prächtig erleuchteten Festsaale vereinigte sich abends eine stattliche Anzahl Mitglieder und Gäste an der blumcnbekränztcn Tafel, und der Vorsitzende, Herrvr. Weidling, konnte in seiner Begrüßungs rede mit besonderer Genugthuung seiner Freude über die lebhafte Be teiligung an diesem Ehrentage des jungen Vereins — dem u. a. auch der Vorsteher der Korporation Berliner Buchhändler, Herr H. I. Mei ding er, nebst Familie beiwohnte — Ausdruck geben. Mit den Tafelgcnüssen wechselten Reden, Toaste und Lieder in bunter Reihe ab; einen besondern Erfolg durch Text und Melodie erzielte das -Korridor-Lied», das die Erlebnisse der Bcrcinsmitgliedcr beim letzten Kantate-Essen in ergötzlicher Weise schilderte. Gleichen Beifall fand das von den Damen des Vorstandes als besonders notwendiges Requisit gestiftete, äußerst zierliche Banner, das auf dreifach blauem Grunde die Jnitialien des Vereins -v. L. 8.- trägt und zu deren Deutung durch -blau, bläuer, ganz blau- Veranlassung gab. Dann erfolgte durch den Schriftführer, Herrn Worms, die Vorlesung einer (später zur Ver teilung gelangenden) schön ausgcstattetcn Festzeitung, deren reicher, witziger Inhalt mit zahlreichen Anspielungen auf die Vcreinsmitglieder und kleinen Bosheiten gewürzt war, unterstützt von einer Reihe der wunderbarsten Illustrationen. Bei den zahlreichen Toasten erhielten die Damen, deren reicher Flor den Hauplschmuck des Festes bildete, ihr »voll gerüttelt und ge schüttelt Maß-, und ihnen galt auch der Rest der Feier, die sich bei Tanz. Verlosung und Aufführung einer tollen Parodie noch viele Stunden ausdchnte und eine große Zahl der Festteilnehmer bis in den Morgen hinein zusammenhiclt. Die Berliner Buchhändler-Gesellschaft kann mit Stolz aus dieses dritte Stiftungsfest, dessen Verlauf in jeder Beziehung befriedigend war, zurllckblickcn und sich angesichts der vielen Sympathiebezeugungen bei dieser Gelegenheit zu den besten Hoffnungen für die Zukunft berechtigt halten. Verein -Alte Hallenser- in Berlin. — Ein schönes Winter fest feierte die Vereinigung jüngerer Buchhändler -Alte Hallenser- in Berlin am 2. Dezember in den Festsälen des Deutschen Hauses. Nach einem launigen Prolog des Vorsitzenden, der die zwcihundert- köpsige Zuhörerschaft in angeregte Stimmung versetzte, trug die jüngste dramatische Künstlerin von Berlin, Fräulein Erna Zimmermann vom Deutschen Theater eine Scene aus dem zweiten Teil von Goethes Faust vor, und hiernach die Konzertsängerin Fräulein Bielitz eine Arie aus Figaro Ein von der königlichen Sängerin Fräulein Barena gesungenes Lied -Ach schließ in dein Gebet mich ein- machte einen überwältigenden Eindruck, wie auch zwei von der Hofschauspielerin Fräulein Dom wert gesprochenen Gedichte zündenden Beifall halten. Der zweite Teil des Programms brachte vorzüglich einstudiert das Neßmüller'schc Liedcrspiel -Die Zillerthaler-, von den jüngeren Buch händlern mit ihren Damen eine Leistung, die weit über dm Rahmen des gewöhnlichen Dilettantismus hinausging. — Aus dem vortrefflich dekorierten Theatcrsaal der Schlaraffia begab man sich in den prächtigen großen Tanzsaal, wo der hcranbrechcndc Morgen die frohe Gesellschaft noch beisammen fand. Die gesamte Durchführung des Festes, das neben einem durchaus feinen Charakter auch ein prächtiges Bild der Herzlichkeit und der ungezwungenen Gemütlichkeit bot, fand so ungeteilten Beifall, daß die junge Vereinigung ihren guten Ruf aufs neue bekräftigt sehen kann. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschristen, Kata loge re. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. LostsIHraleudor kür Luosibändisr 1892. 4". (2uw ^brswssn.) Zittau, Verlag vom Versandtbursaa dss Lsstelllcalendsrs k. Laobkändlor (^V. bTsdlor). ?rovinriai-, 8tädtg- u. OrtsASsediedts Oouts:klauds. Vntiga. LataloZ I7r. 210 von Riollard Lisbsrt iu Lsrlin. 8". 35 8. 1212 k7ru. 1044'
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