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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.09.1890
- Sprache
- Deutsch
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218. 13. September 1890. Sprechsaal. 4827 Noch einmal: »vu OKNKv,6rIo88rii'inm«. Herr» H. Wetters Entgegnung auf unsere Veröffentlichung vom 2. d. M. (vcrgl. Bbl. 177) giebt uns Veranlassung, auf betr. Angelegenheit selbst noch einmal genauer einzugehen. Die Vorgeschichte der Manipulationen mit I)n Osnxs, Olossarium, auf welche Herr Wetter zur Begründung seiner Handlungsweise be sonders Gewicht legt, ist unseres Erachtens für die praktische Bedeutung der Sache ganz gleich gültig. Herr Weiter mußte, wenn er sich der Beihilfe des Buchhandels zum Vertrieb seiner Verlagswerkc bedienen wollte, demselben wenigstens nach dem Rücktritte seiner Konkur renten irgend ein Aequivalent für seine Be mühungen bieten. Das ist doch einmal der all gemeine Brauch zwischen Verlegern und Sorti mentern. An Stelle dessen bietet Herr Wetter beständig und zuletzt wieder im Augustheft des -Hermes- seinen vu (längs dem Publikum genau unter denselben Bedingungen d. h. bis zum 31. Juli d. I. für 80 Fr., nach diesem Termine für 100 Fr. loco Paris an, wie dies auch im Börsen blatt für den deutschen Buchhandel geschieht. Wenn Herr Weiter beabsichtigte, dem Buchhandel irgend wie entgegenzukommen, so bot dieser Preiserhöhungstermin vom 31. Juli hierzu vor trefflich Gelegenheit. Vielleicht findet Herr Weiter in diesen unseren letzten Auslassungen ein Körnchen Wahrheit, wir hoffen sogar, daß Herr Wetter Veranlassung nehmen wird, hier Abhilfe zu schaffen. Berlin, 20. August 1890. Heinrich L Kemke. Die Ankündigungen der Firma H. Weiter in Paris. Herr H. Wetter in Paris versucht im Börsen blatt täglich den deutschen Buchhandel mit dem -Orssor äs Obronologis von Nss Ostrie» für 50 Fr. zu beglücken. Ich erhielt dieser Tage eine Anfrage über dieses Werk von einem meiner Kunden. Nachdem das Porto 5 Fr. beträgt, offerierte ich dasselbe für 65 Fr., was einem gewiß bescheidenen Nutzen von 15 Proz. ent spricht. Statt der Bestellung zeigte mir nun mein Kunde einen Antiquariatskatalog der Firma Weiter vor, in dem das Werk dem Publikum genau zunr Nettopreise von 50 Fr. offeriert wird. Ein Einblick in den Katalog, der laut Aufdruck in 5000 Exemplaren verbreitet wird, belehrte mich, daß Herr Wclter dieselbe Praxis auch bei allen seinen andern Offerten, wie -Ou Oangs», »Os. Ourns äs 8b. Oslsz-s eto.« einhält. Seine vor kurzem auf einen diesbezüglichen An griff betr. -I)u Osngs- vorgcbrachtc schwache Rechtfertigung kann Herr Wclter bei dem hier in Frage kommenden Werke nicht anbringen, da er selbst verkündet, daß er in diesem Falle mit einer Konkurrenz nicht zu rechnen hat. München, 27. August 1890. I. Schweitzer. Erwiderung. In meinem Mitte August durch die Bestell anstalt allgemein verteilten Rundschreiben habe ich die Verkaufspreise meiner in Rede stehenden Verlagswcrke Wie folgt festgesetzt: Llss-Ostrio: (100 kr.) 50 Ir. orä., 45 Ir. no.; 2 Oxplre. 85 Ir. no.; 5 Oxplrs 200 Ir. uo. Ou tlsuAs: (300 kr.) 125 kr. orä., 100 kr. no. Osoarve: (150 kr.) 75 kr. orä., 07 kr. 50 v. uo. loco Paris, mit Portoberechnung von 30 o. pro Kilo bei Lieferung franko Leipzig. (Für das Publikum sind die Portospesen meinerseits höher angesetzt worden, und, da das Börsen- -s- Sprechsaal, -r- blatt nach wie vor auch von Privaten gelesen zu werden scheint, habe ich in meinen Anzeigen an dieser Stelle für Nss-Ostris nur den Preis von 50 kr. genannt.) Ich muh es allen Firmen, denen für Be stellungen, welche durch mich selbst veranlaßt Wurden, die Provision von 10—20"/^ ein un genügendes Aequivalent für ihre Arbeit zu sein scheint, anheimgeben, ob sie solche Bestellungen ausführen wollen, oder nicht, kann mich aber nicht veranlaßt sehen, für das Publikum Preise anzusetzen, welche den Erfolg meiner Manipu lationen fraglich machen müßten, oder den Herren Sortimentern Bedingungen einzuräumen, die es ihnen ermöglichen würden, billiger als ich selbst an das Publikum zu verkaufen. Die Herren Sortimenter verlangen von ihren Pariser und anderen ausländischen Komm ssionären, gegen eine Provision von 5"/g weit schwierigere Dienstleistungen, als cs die Ausführung einer ihnen durch teure Verlegermanipulatwnen ins Haus gebrachten Bestellung mir zu sein scheint. Die Beilagen für diverse Zeitschriften, so auch diejenige für Hermes, sind im Juni her gestellt und versandt worden. Wenn einzelne später in die Hände des Publikums gelangten, als ich erwartet hatte, geschah das gegen meine Absicht. Ich selbst habe seit 1. August von Privaten einlauscnde Bestellungen zu den alten Bedingungen mit der gedruckten Mitteilung beantwortet: Os Oiosssrium äs Du OsnAs staut presgus spuies, «ou prix a ste Porte s 125 kr. uet. Dies mein letztes Wort in dieser Angelegenheit. z. Z. Frankfurt a. M., 5. September 1890. H Wetter in Paris. Zur Warnung des Herrn Strauß. (Vgl. Bbl. 183). -Die Botschaft hör' ich Wohl Allein mir fehlt der Glaube!» Der Sortimenter soll aus Furcht, dem Schleuderer eine Blöße zu zeigen, nicht rechnen, d. h. er soll vergessen, daß er arbeitet, um sein Brod zu erwerben, wenn ihm bei einem Artikel statt des ihm gebührenden bürgerlichen Vorteiles nur ein Trinkgeld geboten wird, soll sich der Angstmeierei vor Maßregelungen seitens einer Behörde hingeben, statt dieser vorzurechnen, daß sie billigerweise dasselbe Porto auch ihm zu ver güten habe, welches sie zahlen müßte, wenn sie vom Verleger direkt beziehen wollte. Ich habe mich gern in vielen wichtigen Fragen mit Herrn Emil Strauß auf gleichem Boden gesehen: diesmal aber stehen wir weit von einander ent fernt, und ich bin nicht im stände, den Sprung bis zu ihm über die gähnende Kluft hinweg machen zu können, in die er hinunterzeigt, indem er die -willkürliche Erhöhung» eines von der Neichsbehörde festgesetzten Ladenpreises als so vielfach bedenklich auslegt — doch halt! die Kluft ist ja eigentlich, wenn man genau hinsieht, gar nicht vorhanden, er hat sie nur zu erblicken ge glaubt, weil er einmal für einen Augenblick nicht in gewohnter Weise die Augen geradeaus nach vorwärts richtete, oder das Gähnen der Kluft hat (wie jedes andere) inzwischen aufgehört; zum mindesten giebt Herr E. S. selbst das Rezept an, sie auszusüllen, so daß man nicht zu ihm hinübcrzusetzen braucht, daß vielmehr er be quem wieder zu seinen Freunden stoßen kann, ohne sich im Springersport versuchen zu müssen: Er warnt vor -Erhöhung des Ladenpreises- — nun das wollen wir ja ohnehin unter lassen, doch hält er für zulässig, -dem Arznei buch-Käufer die Bezuzskosten anzurechnen-, und das, nichtsanderes wollen wir ins Werk setzen, möge er nur auch mitthun, das verbietet uns weder § 12 der Verkehrsordnung, noch die Be sorgnis vor irgendetwas oder irgendwem. Freilich geht die Sache so nur dann, wenn die Kollegen jeder einzelnen Stadt sich auf Ehren wort gegeneinander verpflichten, keine Aus nahme zu machen: widerstrebt eine einzige Firma aus irgend einen, Grunde und läßt sich nicht des Bessern überzeugen, so bleibt nichts übrig als entweder Mit Verlust zum Spott- Ladenpreise zu verkaufen oder Aufträge auf das Arzneibuch abzulehnen. Beides ist aber ungut; darum haben diejenigen Stimmen recht, welche den Wunsch ausfprechen, es möchte eine grund sätzliche Bestimmung, wie sich in ähnlichen Fällen der Sortimenter zu helfen habe, in die Verkehrs ordnung ausgenommen, anderseits aber von den Verlegern, welche nur ein Trinkgeld an bieten können, nicht vergessen werden, daß sie auch Artikel haben, zu deren Absatz sie den Sortimenter etwas mehr brauchen als zu diesem oder jenem amtlichen, bei dem der Obsieger im Wettbewerb (ich würde daS glauben, auch wenn es nicht eingewandt worden wäre) vielleicht schließ lich selbst kaum einen anderen Gewinn behält als das Bewußtsein, den Fang nicht andern Händen gelassen zu haben. — Ob es möglich wäre, auf die Behörden, welche derartige Artikel zu vergeben haben, eine Einwirkung auszuüben in dem Sinne, daß bereits von ihnen aus das Interesse des Sortimenters Berücksichtigung findet? Ich lasse diese Frage hier unerörtert, empfehle aver die andere der Erwägung, ob der Verleger einer amtlichen Veröffentlichung trotz aller Verpflich tungen aus einen bestimmten, dem Sortimenter bestenfalls keinen Gewinn lassenden Laden- und Nettopreis nicht doch in der Lage ist, diesem Sortimenter, den er im übrigen oft genug um Aufmerksamkeit für seinen Verlag anzugrhen An laß nimmt, einigermaßen entgegenzukommen. Ich trage kern Bedenken,mit Ja zu antworten: der Verleger kann direkte Sendungen an den Sortimenter machen, sogar beim ersten Er scheinen des Buches; er kann ablehnen, Be stellungen aus den Reihen des Publikums selbst zu erledigen: er kann diesem Publikum zu wissen lhun, daß es im Falle direkter Bestellung bei ihm das Porto für die Sendung zu tragen habe und auch der Sortimenter ihm das selbe aufzurechnen berechtigt sei; er kann Auf träge des Sortimenters, an gegebene Adressen unter Nachnahme zu expedieren und ihm das Trinkgeld gutzuschreiben, zur Ausführung bringen: er kann zulassen, daß ihm der Betrag der Bar faktur vor oder nach Abgang der Sendung direkt eingesandt werde u. s. w. Indem ich diese Möglichkeiten, dem Sortimenter entgegenzukommen, aufzähle, will ich nicht unterlassen zu bemerken, daß bei vielen Verlegern bereits Brauch ist, was ich da erwähne; nur bei der ersten allgemeinen Versendung eines Artikels gilt derselbe fast nie — warum aber nicht? Warum nicht zum mindestens bei Artikeln wie das Arznerbuch, wo es für den Verleger als eine moralische Ver pflichtung erscheint, den offenbaren Nachteil, mit welchem der Sortimenter arbeiten soll, vermeiden oder doch nach Möglichkeit vermindern zu helfen? Ich möchte als Grund nicht Mangel an gutem Willen oder an Rücksicht bei den Verlegern (ich betone, daß ich nicht den vorliegenden einzelne» Fall, sondern die fast Regel zu nennende Ent haltsamkeit der Verleger im allgemeinen im Auge habe), sondern die Macht der Gewohnheit bezeichnen, welcher sich zu entziehen in solchen Fällen aber sicher ein Verdienst um die Gesamt heit wäre; ein solches Verdienst würde zwar den betreffenden Verleger allemal ein geringes Opfer an Mühe und Zeit kosten, aber keineswegs an barem Gelds, während er dem Sortiment das sonst unvermeidliche Geldopfer, ja zum Teil auch sich selbst bare Auslagen erchart, insofern er für die ihm direkt zugehenden Beträge die Prornsion an den Kommifsionär umgeht. Was ich für heute sonst etwa noch zu sagen
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