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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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4446 Nichtamtlicher Teil. 206, 4. September 1889. Vom Postwcsen. — Vom 1. September ab ist das bisherige Um wandlungsverhältnis für Postanweisungsbeträge nach allen Ländern mit der Frankenwährung von 100 Frcs. — 81 auf 100 Frcs. — 81 10 H abgcäudcrt worden. Bei der Uebermittelung von Gelder» durch Postanweisung ist diese Neufestsetzung in Betracht zu ziehen nach Belgien, Bulgarien, Aegypten, Frankreich, Italien, Japan, Rumänien, der Schweiz. Tunis und den österreichischen Postanstalten in der Türkei (Adrianopel, Beirut, Salonichi und Smyrna) Der Mcistbetrag der Postanweisungen aus Deutschland nach Hawaii ist von 50 aus 100 Toll erhöht worden. Bo» jetzt ab können Postpakete ohne Wertangabe im Gewichte bis 3 kA nach Tasmanien versandt werden. Die Postpakete müssen fran kiert werden. Ucber die Taxen uüd Versendungsbedingungen erteilen die Postanstalten aus Verlangen Auskunft. Sittlichkeits-Bestrebungen. — Der Kongreß der deutschen Sittlichkeitsvereine/ der am 20. August in Kassel getagt hat, war zahlreich besucht und nahm im Anschluß an die gehaltenen Vorträge u. a. folgende These» an: Die Konferenz richtet an alle Vertreter der Polizei- u. Gerichtsbe hörden die dringende Bitte, mit Rücksicht auf die Volksgefährlichkeit und die beständige Zunahme (? Red. d. Börsenbl.) unzüchtiger Schriften Ab bildungen und Darstellungen doch bei Beurteilung derselben den strengsten gesetzlich zulässigen Maßstab anzulcgen. — Die Konferenz richtet an alle deutschen Schrifistellcr die Bitte, ihre Feder nur in den Dienst der Rein heit und der sittlichen Hebung des Familien- und Volkslebens zu stellen und alles zu vermeiden, Was irgendwie der Lüsternheit dienen könnte. — Die Konferenz richtet an alle deutschen Zeitungen die Bitte, da nachweis lich der Vertrieb der Schundlitteratur in erster Linie mit Hilfe der Presse geschieht, alle Annoncen abzuweisen, die irgendwie verdächtig sind. — Die Konferenz richtet an alle deutschen Ellern die Bitte, die Lektüre ihrer Kinder aufs strengste zu überwachen und keine sogenannte «pikante Lektüre», ob sie auch noch so sein ausgestattet sei, in deren Händen zu dulden. — Die Konferenz bittet alle Freunde des Volks, durch Errichtung und Unter stützung von Jugend-, Volks- und Gemeindebibliotheken der Kolportage- Litteratur zu wehren und anderseits unsittliche Schriften, wo sie dieselben finden, der Polizei anzuzeigen. — Die Konferenz richtet an die deutschen Künstler die Bitte, einen ideenlosen Realismus, der nur Fleisch, aber keinen Geist kennt, zu bekämpfen und bei allem, was sie schaffen, an die sittliche Wirkung aus das Volk zu denken. Von der Kolportage. — Der vor einiger Zeit im Aufträge des Central-Bereins deutscher Colportage-Buchhändlcr von Herrn F. W, von Biedermann in Leipzig zusammengestellte Entwurf einer Instruktion für selbständige Kolportagebuchhändlcr sowie deren Reisende und Expe dienten, welche den Zweck hat, die Interessenten vor Konflikten mit den Behörden zu bewahren, event. falls solche dennoch eingetreten sind, ihnen eine Richtschnur für ihr ferneres Verhalten zu bieten, ist jetzt seitens des Vorstandes des CentralMrcins im Wortlaute endgiitig festgcstellt Diese Anweisung wird in zwei Ausgaben erscheinen, einer für selb ständige Kolportagebuchhändler, der anderen jür Reisende und Expedienten. Der Centralverein giebt die Ausgaben, welche in Auflagen von 1000, bez. 5000 Exemplaren hergeslellt werden, seinen Mitglieder» zum Selbst kostenpreise ab. — Italienisches Wechselrecht. — In wechselrechtlichcr Beziehung ist die Entscheidung italienischer Gerichtshöfe, daß Wechselunterschriften von Personen, die nicht als Inhaber einer Firma dieselben zeichnen, den vollen Rufnamen neben dem Geschlechtsnamen tragen müssen, auch wenn diese Personen eine Firma per Prokura zeichnen, für die mit Italien arbeitenden Handeltreibende» von großem praktischen Interesse. Es sind dcinuach in Italien Abkürzungen des oder der Vornamen nur bei dein Namen der Firma selbst erlaubt, während der Prokurist seinen Namen voll ausschrciben muH, selbst wenn die Unterschrift eines solchen im Han delsregister des Heimatlandes ohne Vornamen eingetragen ist. Es ge nügt also, um die Sache an einem Beispiele klar zu machen, nach italie nischen Rechlsentscheidungcn nicht die Wcchsclunterschrist zu setzen: per Pr. G. und M. Weber, M. Schlegel, sondern es muß die Unterschrift lauten: per Pr. G. und M. Weber, Max Schlegel. Es weicht diese Rechtsanjchauung, wie die Handelskammer von Frankfurt a/M. bemerkt, von derjenigen aller übrigen handeltreibenden Staaten ab und ein Grund dafür ist schwer zu finden. Allein es ist die Bestimmung doch für die mit Italien arbeitenden Firmen, schon um den oft sehr unliebsamen Weitläufigkeiten aus dem Wege zu gehen, zu beachten. (Lpzgr. Tagebl.) Weltausstellung. — Allem Anschein nach wird der amerikanische Kontinent im Jahre 1892 zwei große Weltausstellungen aufzuweisen haben. Der Tagespreise entnehmen wir hierüber folgende Mitteilung: Während sich die Städte der Vereinigte» Staaten Nordamerikas um die Weltausstellung im Jubiläumsjahre der Entdeckung Amerikas, 1892, streiten, hat man schnell entschlossen in Buenos-Ayres dieJdee zu einer solchen gefaßt und bereits Schritte zur Verwirklichung derselben gethan. Unter dem Vorsitze des Herrn Juan Videla hat sich ein Jnitiativ- Komitce gebildet, und es werden, wie verlautet, zwei Abgeordnete in den ersten Sitzungen des Kongresses eine bezügliche Vorlage einbringen und einen vorläufigen Kredit von 2000000 Doll, beantragen. Preisrätsel in Zeitungen. — Die Ausschreibung von Preis rätseln, deren Gewinne für die Zeitungsabonnenten durch den Zu fall bestimmt werden, ist Veranstaltung einer öffentlichen Lotterie und als solche ohne obrigkeitliche Erlaubnis nach Z 286 R.-Str.-G.°B. strafbar, weil in dem Abonnementspreise ein Einsatz geleistet wird, für welchen das Recht, im Wege der Lotterie bezw. Auslosung bestimmte Vermögens objekte zu gewinnen, erlangt wird und weil die angeklagten Redakteure nicht etwa ihren Abonnenten eine Gratisleistung haben gewähren wollen, vielmehr ihre Absicht dahin gegangen ist, ihren Zeitungen durch Ge währung einer Gewinnchance neue Abnehmer zuzuführen, d. h. durch Aus sicht auf Gewinn die Spiclleidenschaft öffentlich anzuregen, was gerade ohne vorgängige Genehmigung und Zustimmung der Behörde durch tz 286 R.-Str.-G.-B. verboten ist. Reue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. krrtaluA äer Dauptivsclcs über k-ipierkabrilcation. Icl. 8°. 8 8. 8t. LetorsburA 1889, Oarl Riobsr. 10 H bar. kataloA «1er neueren Intteratur des OesammtAsbietss der Lboto- Arupbie. Von.Larl Kielcer in 8t. LstersburA. Icl. 8". 26 8. 20 bar. Hand-Katalog: dss 8ortimentsrs kür Lnzsr und kuudsuvsricebr. Vsrrsiebuis einer Lusivabl littsrarwebsr lirsebeinun^en der lotsten ea. 25 .labre nseb 8ebInAvvorteu Zeordvet unter kernolcsiobtixunA der prulctisobsn Lsdürknisso. kerana^SAvben von Hermann lVeissbaob. 4. LnkinAS der «külkstabells des Lortimentore». Ar. 8°. VII, 296 8. äVoimnr 1888, Horm. PVeissbaeli. I'reis A«b. 10 ^ bar. Ootralblatt kür Libliotbelcsivsssv. llrsA. von 0. IlartiviA, 1889, 8sptbr. LoipsiA, Otto Karrasaoevits. Inbalt: Vsrseiebnia der Kölner Inlcunaboln in der OrossbsrsoA- lieben Ilokdibliotbelc sn Oarrvatadt von I)r. kiobard Lussb. — LiblioAupbis inilitairs belzo. Lames 1887 par k. van Ortroz' (8nits et tiii). — Reeeusiousn und LnseiAsv. — blittbeiluvAsv LU8 und über Libliotbelcen. — Vsrmisebts blotissn. — Heue KrseksinunAsn auk dem Oobiete des Libliotbslcsivsssns. -- Lnti- guarwolls kataloAs. — kereovalnaobriobtsu. kxport-dournal. LuAust 1889. (Voll. III. 2.) LsipsiA, O. Iledslsr. Inbalt: kleus krsodeinuoAsn. — 8ebildsrunAev bsrnbwter Os- 8obäkt8bäu8or. XV. .1. O. 8obe1ter L Oiossolce, LeipsiA. — Verseiobnie vou öibliotbelcon mit über 50 000 Länden von ?. K. kiebtsr, Libliotbelcar an der Kgl. Libl. in Dresden, (Korks.) — kaobseitsvbrikton. (Uonatliobs Inbaltsübsrsiobt.) — Latsvt- lists. — Heubeiton-LsspreebunAsv. — bleue 8obriktsn. — Lns- stellunAen. — Lost- und 2ollnaebriobtsn. — kleinere Llit- tlieilunAou. — Xoue kirineu. — LussÜAg aus Laebssitsekrikten. — 8eblaAivort- Katalog. 1883—1887. Loarb. von Oarl OeorZ und Leopold Ost. 12. u. 13. Ltz. Ar. 8". 8. 449—512. (Lasual- reden — LeiobsubostattunA.) Hannover 1889, kr. Oruse's Lueb- bandluvA (Ost L OoorA). OataloAus illustrs des colleetions d'ouvraAös nationaux publies par Lleetor Nanesaux, imprimour-editenr, ä lllons. duillist 1889. 4°. 104 8. Gegen den Handel der Lehrer und Schuldiener. — Der «Nationalzeiluug» entnehmen wir folgenden Bericht: Eine Versammlung der Berliner Papier- und Schreibwarenhändler, welche vornehmlich auf Bedarf der schulpflichtigen Jugend angewiesen sind, fand am Donnerstag Abend im Feuerstein'schcn Restaurant, Alte Jakob straße 75, statt, um zu dem Handel der Schullehrer mit Schulbüchern rtsp. der Begünstigung einzelner Händler durch dieselben und zu der Unsitte der Zugaben an Schulkinder Stellung zu nehme». Die Ein berufung dieser Versammlung ist von dem Verein der Berliner Papier- und Schreibwarenhändler ausgegangen, der bis jetzt 55 Mitglieder zählt. Die Versammlung zählte dagegen über 100 Teilnehmer und wie die erregte, fast vierstündige Debatte ergab, war die Versammlung so zahlreich beschickt worden, weil die Händler in der Abschaffung oder dem Fort bestand der belegten Uebelständc ihre Existenzfrage erblicken. Wie vom Vorsitzenden des Vereins und verschiedenen Vorstands mitgliedern desselben ausgcführt wurde, hat das Unwesen -handelnder» Lehrer und der oft recht zweifelhaften, manchmal sogar demoralisierend auf die Kinder einwirkenden Zugaben den Verein schon lange beschäftigt, leider ohne Erfolg. Erst eine Audienz, welche die Vorstandsmitglieder im letztenFrühjahrbeimKultusminister v. Goßler hatten, scheint ein Aenderung hervorgebracht zu haben; denn bald danach (am 24. Mai) ging der städtischen Schuldeputation von der königlichen Steucrdirektion ein Schreiben zu, worin letztere milteilt, daß über den nicht besteuerten Handel hiesiger
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