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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1891
- Sprache
- Deutsch
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Hans ei» Besitztum von recht zweifelhaftem Wert ist, indem der Grund und Bode», nuf dem es steht, nur im bedingten Besitz des Vörsenvereins sich befindet. Noch der Schenkungs urkunde des Rotes der Stadt Leipzig sek. B.-Bl. 1885, Nr 107) hat der Rat an die »Schenkung« folgende Bedingungen ge knüpft: »Das Areal darf nur zu dem vorangegcbenen Zwecke benutzt werden. Der Börsenverci» ver pflichtet sich ferner der Stadt Leipzig das ge schenkte Areal wieder frei von allen Lasten und Schulden eigentümlich znrückzugcben, sobald das errichtete Gebäude, sei es durch Verlegung des Sitzes des Vereins nach einem anderen Orte, sei es ans anderen Gründen, für die Zwecke, für welche es bestimmt ist. nicht mehr verwendet wird.« Man kann nun einwendcn, daß dieser Fall nie eintretcn wird, doch brauche ich nur an die alte Buchhändlerbörse zu er innern. Als diese eingeweiht wurde, dachte wohl niemand daran, das; die Raume schon nach fünfzig Jahren zu eng werden würden, und hätten wir danials nicht den Grund und Boden erb und eigentümlnch besessen, so wären wir jetzt um 300 000 ^ ärmer. Bei diese» eigentümlichen Verhältnissen ist es, ich muß cs wiederholen, doppelte Pflicht, richtige Abschreibungen vorzunehmen und möglichst bald mit der Schuldentilgung zu beginnen, statt uns durch papierene Ueberschüsse in den schönen Traum eines illusorischen Besitztums wiegen zu lassen. Der Rückgang in unseren Einnahmeguellen: Buchhändler haus, Adreßbuch und Börsenblatt — selbst diese melkende Kuh hat seit der letzten Jnseratpreiserhöhung vom 1. Juli 1387 keinen so niedrigen Gewinn erzielt wie 1890 — führt mich zu der Erwägung, wie für die Folge ein günstigerer Abschluß zu erzielen sei. Aus dem Hause sind wohl in den nächsten Jahren erheb liche Mehreinnahmen nicht zu erwarten. Die Mieter werden um so weniger zu einer Erhöhung des Mietzinses geneigt sein, als sie durch die hohen Heizungskosten schwer belastet werden. Ob der Minderertrag des Adreßbuches, der gegen das Vorjahr 3200 ^ beträgt, nur ein vorübergehender ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Der Gewinn am Börsenblatt könnte ja leicht durch eine abermalige Erhöhung der Jnseratpreise vermehrt werden; zu diesem Mittel will ich indes nur im äußersten Notfall raten. Da ich erhöhte Einnahmen nicht zu entdecken ver mag, so möchte ich verminderte Ausgaben Vorschläge», und da sind es zwei Konten, die wohl einer Einschränkung fähig wären: Das Spesen-Konto und das Buchverlags-Konto. Das Spesen-Konto hat in den letzten 5 Jahren die Summe von l 12 695 ^, also durchschnittlich jährlich 22 535.// verschlungen; hierzu kommt noch die Geschäftsstelle mit ca. 9800 ^ Wir geben also für die Verwaltung jährlich ca. 32 300 aus, obgleich die zahlreichen Männer, die an der Spitze unseres Ver eins und in de» Ausschüssen sich befinden, ihre Stellungen als Ehrenämter bekleiden und keine Honorierung für die aufgcwandte Zeit und Mühe erhalten Sollte ans diesem Konto nicht viel gespart werden können, namentlich durch Vereinfachung unseres schwerfälligen Vcrwaltungsapparatcs? Die verschiedenen Ausschüsse, deren Mitglieder in den entferntesten Gauen Deutschlands und auch des Auslandes wohnen und die sich wiederholt zu Sitzungen in Leipzig zusammenfinden, verschlinge» an Diäten und Reise kosten Tausende. Sollte nicht hier mehr, als es bisher viel leicht geschehen ist, nuf schriftlichem Wege abgemacht werden können? Das Buchverlags-Konto zeigt in den letzten 5 Jahren nach Abzug der geringfügigen Einnahme eine Ausgabe von 27 510 ^//. Den Hauptanteil hieran hat wohl das »Archiv«. Fragen wir aber die Kollegen, die sich das Archiv regelmäßig kommen lassen, ob sie es auch gelesen, ob sie auch nur eine» Blick hineingeworfen haben, so werden die meisten ehrlich mit nein antworte». Man mache den Versuch, man berechne den Band des Archivs den Mitgliedern mit nur einer Mark, wie wenige diese eine Mark auswenden! Ich kann den Nutzen, den das Archiv bisher gestiftet hat, nicht für so groß halten, um den Aufwand einer so bedeutenden Summe, wie dasselbe seit seinem Bestehen verschlungen hat, zu rechtfertigen. Es wäre wohl an der Zeit, das Archiv, für welches im nächsten Vor anschlag wieder 3000 ^ ansgeworfen sind, eingehen zu lassen. Wir haben in den letzten Jahren sehr große Ausgaben gehabt, die teilweise hätten vermieden (werden können, unsere Vermögensvcrhältnisse haben sich durch den Bau des Hauses wesentlich verschlechtert, wir besitzen eine Schuldenlast von 500 000 nuf deren allmähliche Tilgung wir mit allem Ernst hinarbeitcn sollten. Wir haben also allen Grund zu einer vor sichtigen und sparsame» Geschäftsführung. —s. Erwiderung. Die vorstehenden unverkennbar wohlmeinenden Betrachtungen sind mir, wie in solchen Fällen üblich, vor dem Abdruck zur Kenntnisnahme vorgelegt worden. Der Verfasser wünschte sie sofort im Börsenblatt ausgenommen zu haben, was durchaus unbedenklich ist. Ich bin leider bei dieser Eile und bei der Neberhäufung mit Geschäften aller Art aber nur im stände einige flüchtige Erläuterungen hinzuzusügen. Es ist ja stets dankbar anznerkennen, wenn Mitglieder des Börsenvereins, was sonst selten der Fall ist, auch dem Vereins vermögen ihre Aufmerksamkeit zuwenden und sich bemühen, durch Rat und Winke in Betreff der Verwaltung die bessernde Hand anzulegen. Ich bin solchen Bestrebungen stets sehr zugänglich. Ich teile ganz die Ansicht des Einsenders, daß es Pflicht eines sorgsamen Verwalters ist, danach zu streben, das Vermögen soweit möglich zu vermehren. Der Börsenverein hat dies auch »ach Kräften gethan. Wenn trotzdem das Stammvermögen im letzten Jahre nicht so rasch angewachsen ist, als ich selbst es ge wünscht hätte, so liegt dies daran, daß viele Ausgaben zu be streiten waren, die zum größten Teil noch als eine Folge der gewaltigen Umgestaltungen zu betrachten sind, die der Börsen verein, um sich selbst neu zu beleben, vorgenommen hatte und die mit Schluß des verflossenen Jahres, wie bestimmt zu hoffen, ihr Ende erreicht haben. Der Verfasser scheint die Neigung zu haben, die Dinge von der üblen Seite zu nehmen und ans unerheblichen Wahrnehmungen das Schlimmste ableiten zu müssen. Ihm sowohl als auch allen, die dies lesen, kann ich als alter ergrauter Verwaltungsmann die beruhigende Versicherung geben, daß die finanzielle Lage des Börsenvereins eine durchaus gesunde ist, daß sogar, wenn ver ständig weiter verwaltet wird, der Weg zu dauernder Wohlhabenheit, ja man kann wohl sagen, znm Reichtum ihm ge ebnet ist. Dies ist ja auch das lobenswerte Ziel, das der Ein sender erstrebt. Das Buch händlerhans macht demselben Sorge. Er findet eine große Gefahr in einer Bestimmung in dem Vertrag mit der Stadt Leipzig wegen des Besitzes am Grund und Boden. Man könnte diese Befürchtung teilen, wenn man nur die Sätze zu lesen bekommt, die in dem vorstehenden Anssatz wörtlich ans dem Vertrag entnommen sind Ohne Zweifel hat der Verfasser nicht vollen Einblick in die Quellen gehabt, die hierbei in Frage kommen Er hat den folgenden Absatz wcggelasscn, weil er ihn sicherlich nicht kannte Derselbe lautet: »In diesem Fall (nämlich wenn der Börsenverein seinen Sitz verlegt oder das Haus zu anderen als de» ursprünglich bestimmten Zwecken verwendet werden soll) soll der Rat berechtigt sein, das Gebäude gegen eine Entschädigung zu übernehmen. Diese Entschädigung soll in der Weise be stimmt werde», daß der Rat entweder nach seiner Wahl den Preis bezahlt, wie solcher im Vermögen des Vereins 272»
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