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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1891
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- Deutsch
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nicht erspart bleiben; er trug dieselben mit Geduld, bis ihn ein sanfter Tod in der Morgenfrühe des 6. März erlöste. Otto Marquardt war einer der regelmäßigsten Besucher der Leipziger Buchhändler-Messe und ein allgemein beliebter und ge schätzter Kollege. Viele Freunde und Verwandte gaben ihm das letzte Geleit. Sanft ruhe seine Asche. U. 8. Carl Ferdinand Reinwald s. — Carl Ferdinand Rcin- wald, dessen Tod wir vor kurzen, gemeldet haben, war am 19. Februar 1812 in Frankfurt a/M. geboren. Bis zu seinem achtzehnten Jahre war er in der Schmcrbcrischcn Buchhandlung daselbst thätig. 1830 ging er für diese Handlung nach Leipzig zur Buchhändlermesse, wo er die Bekanntschaft des berühmten Buchhändlers Ambroisc Firmin Didot machte, der als tüchtiger Menschenkenner in dem bescheidenen achtzehnjährigen Manne außergewöhnliche Fähigkeiten ahnte. Dieses Zusammentreffen entschied Rcinwalds Laufbahn. Er folgte Didots Rus nach Paris und widmete nun während sechzehn Jahren dem Hause all seine Thätigkeit, Umsicht und Intelligenz. Unter seiner Mitwirkung nahm das Haus Didot einen großen Aufschwung. Als im Jahre 1849 in Paris alles Geschäft darnicderlag, machte er sich selbständig und verließ zum großen Bedauern des Herrn Didot eine sichere und glänzende Existenz. Sein freier Geist und der Drang nach Ausklärung ließen ihn sich ausschließlich mit wissenschaftlichen Werken beschäftigen, und so bahnte seine Thätigkeit zunächst den grundstürzendcn Anschauungen einer un befangenen freien Wissenschaft ihren Weg in Frankreich. Durch die Heraus gabe der Werke Darwins, Haeckels, Büchners, Huxlchs, Gegenbaurs, Vogts und anderer Männer hat er sich ein großes Verdienst um die Ver breitung der wissenschaftlichen Erkenntnis in Frankreich erworben. Er sah nicht auf den Gewinn, den ihm ein Werk bringen konnte, sondern betrachtete einzig seine Bücher als die Boten der wissenschaftlichen Wahrheit. Groß ist die Zahl der Werke, die während der letzten vierzig Jahre in Rcin walds Verlage erschienen sind. Wir nennen von ihnen: Diotionoaire äe In lan^ns krsnfaiss von Poitevin (1856—1859), Io Uoväs tsrrestrs von CH. Vogel, la Revue ä'^ntbropolo^is, hcrausgcgeben von Broca, los Llewoires ä'^ntbropolo^is desselben Verfassers, Iso ^rebives äs rooloxie erperimsntals von H. de Lacaze-Duthiers, die Werke von Desor, Darwin, Carl Vogt, Haeckel, Büchner, Gegenbaur, Hcrtwig, Kölliker, Gorup-Besanez, Romancs, Wiedershcim und vieler anderer berühmten Vertreter einer gewissenhaften und vorurteilslosen Forschung Außer den Naturwissenschaften widmete Reinwald nament lich auch der Geschichte und Archäologie seine Vcrlagsthätigkeit, nicht minder der Philosophie. Auch aus diesen Gebieten begegnen wir aus schließlich Namen von bestem Klange, wie Fricdländcr (Iso woeurs ro- mainss äa re^ns ä'Xugusts ä la ün äes Antonios), Schlicmann (Ti- o^vtds), Gubernatis, Lange, Lctourneau, Mantegazza, Maudslcy, Müller, Soun,, Strauß Ttzlor. Ein besonders hervorragendes Unternehmen, das aus der Initiative des Verlegers hervorging, war seine Ribliotksgus äes soisnees contemporainss, an der sich Männer wie Ives Guyot, Andre, Lesävre, Lctourneau, de Lanessan, Mortillet, Hovelacque, Jssaurat beteiligten. Große Verdienste erwarb sich Reinwald um den französischen Buch handel durch sein mit deutscher Gründlichkeit ausgearbcitctes Bulletin msnsllsl äs Is librairis kranqaise, das, im Jahre 1858 begonnen, noch heute fortgesetzt wird, und durch seinen Oataloxus auvuel äs la librairis kravqaiss (1858—1869). Der Verstorbene hat als buchhändlerischer Kommissionär stets enge geschäftliche Beziehungen mit dem Auslande, namentlich mit dem deutschen Buchhandel unterhalten, und die Zahl der deutschen Buchhändler mit Namen von bestem Klange ist groß, die seiner persönlichen Unterweisung einen wichtigen Teil ihrer buchhändlerischcn Ausbildung verdanken. Nach cinundsechzigjähriger uncrmüdcter Tätigkeit entschlief er, ein achtzigjähriger Greis, körperlich und geistig in fast vollkommener jugend licher Spannkraft und nie auch nur eine Stunde von den Beschwerden des Alters hcimgesucht, in Nizza am 20. Februar d. I. Der Tod über raschte ihn mitten im vollkräftigen Leben und nahm ihn sanft aus einem heiteren, ungetrübten Alter hinweg. Sein Name wird im Kreise der Berufsgenosse» unseres Nachbarlandes unvergessen sein und auch im deutschen Buchhandel allezeit unter den besten genannt werden. 4- Sprechsaal. ^ Post-Zeitschriften-Debit. Vor einigen Jahren ging durch den Buchhandel eine Bewegung, bie auch siegreich durchgekämpft wurde, die Bewegung gegen den Postbuchhandcl; und doch läßt sich derselbe Geschäftszweig alljährlich große Summen entziehen mittels Lieferung von Zeitschriften durch das Reichsinstitut Da nun die Post nur gegen Vorausbezahlung liefert, der Buch handel darin aber weniger rücksichtslos ist, so abonniert der prompt zahlende Teil des Publikums bei der Post, während die säumigen Zahler die doch auch einige Zeitschriften halten wollen, auf den Sortimenter zurückkommen. Warum wird nun aber dieser Verdienst dem Sortimenter entzogen? Für die Einführung einer Zeitschrift thut die Post nichts; diese nimmt wohl Bestellungen an, bemüht sich aber nicht um neue Abonnenten, da muß der Sortimenter einspringcn. Wenn die Zeitschrift bekannt geworden ist, dann arbeitet sie für sich selbst und — die Post bringt den Verlegern die Bestellungen. In früheren Jahren, wo Buchhandlungen nur an den größeren Plätzen sich befanden, mögen dadurch den Verlegern im besonderen aus lcinercn Orten manche Bestellungen zugcgangen sein; heute aber, wo fast jeder Ort eine Buchhandlung oder dergleichen besitzt, ist es mit Ausnahme der aus dem platten Lande Lebenden jedermann möglich, Zeitschriften durch eine Buchhandlung zu beziehen, so daß also durch die Aufhebung des Postdebits den Zcäschriftcnverlegern gewiß kein Abbruch geschieht. Man spricht so viel davon, daß das Sortiment kräftig unterstützt werden müsse, um diesen für den deutschen Gcsamtbuchhandel wichtigen Geschäftszweig lebensfähig zu erhalten. H'ver wäre ein Punkt, wo dem selben geholfen werden könnte und zwar ohne irgendwelche Schädigung der eigenen Interessen des Verlegers. Für den Verleger wäre damit keine Schmälerung des Absatzes, wohl aber eine bedeutende Arbeitsersparnis verknüpft. Dieser hätte dann nicht mehr nötig, die Exemplare für jedes Postamt und für eine Anzahl Buchhandlungen desselben Ortes einzeln zu packen und abzuscndcn, sondern die betreffenden Buchhandlungen erhielten in derselben Sendung nur die aus sic entsallcnde Anzahl mehr. Es wäre vielleicht eine dankbare Ausgabe, wenn die diesjährige Hauptversammlung des Börsenvercins dieser Frage näher treten wollte; Verleger wie Sortimenter würden gewiß einig sein in dem Rufe: Fort mit dem Postzcitschristcn-Debit! Vocativus. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Geschiiftsverlkguiig. slI123j k. R. Mit Gegenwärtigem beehren wir uns die ergebene Mitteilung zu machen, daß wir, ledig lich um dem Unternehmen eine größere Aus dehnung zu geben, vom 15. März d. I. ab unser Geschäft unter unveränderter Firma nach Köln a/M verlegen und uns ganz und gar dem Reisebuch handel widmen werden. Wir bitten daher, uns über alle Erscheinungen Ihre Rundschreiben zu übersenden, dagegen un verlangte Sendungen zu unterlassen. Hochachtungsvoll Trier. Lichkherz, Grotzmann L Lomp. Verkaufsanträge. s10309j Ein angesehenes Berliner Sorti ments- und Antiquariatsgcschäft soll wegen Kränklichkeit des Besitzers für 28000 ^ mit Anzahlung von 20 000 ^ möglichst bald verkauft werden. Nachweislicher Reingewinn 4000 ^ durchschnittlich, Wert des Lagers 27000 — Anfragen erbeten unter 8. 6. 1000 an Herrn K. F. Kochlcr in Leipzig. (11097) tzut «inxkkiidrtvs Lsrien-Doternskmeo (Aebnpksnnix-Rällä- oben), mit bisbsrixer Runtinuation von äurob- sobuittlieb 6000 pro 6äcbn., ist ve^sn be- sonäe rer Dwstäväe ru verbauten, 8awevt. lieb kür solobe Verlaßsbuobdänälsr Sseixiiet- l äis aueb Drucker um! AsitunAsbositrer sioä Hsrvorragenäer Uassevartibsl mit xlänrenäsr 2ubuvkt. ^Il^emeiv als trsküicli anerkanntes Rroßraivw! RigsnartiAsr Inssiatsoav- baiiA, äer äis Rentabilität srköbt unä von einem AeituvAsbesitösr leiedt^ ausßeäebnt ver- äen bann. Risksriger ^bsatr unxekäbr 170000 Ltück, augsoblicblioder Vorrat etva 150000. Duternsdinungslustigs, rübrißs Reüsktenton vollen ibre Adressen unter „lVsrtvoll" 11097 an äie dsscbäktsstells äes 8.-V. ssväsn.
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