Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1891
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18910209
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189102099
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18910209
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-09
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verschiedenfarbige Glasplatten, sie sind durch Drähte mit den Ma schinen derart verbunden, daß sie bei jeder zweiten Umdrehung der Presse verlöschen und von neuem erglühen. So kann sich der Leiter jeden Augenblick darüber Gewißheit verschaffen, ob die Maschinen, die in einem entfernten Gebäudejfftehen, mit der vor- geschricbenen Geschwindigkeit arbeiten. Der Firma Kühl L Co. in Frankfurt a/M. wurde ein Verfahren zur Herstellung von Lichtdruckplatten für Buch- nnd Steindruck patentiert. Hierüber verlautet folgendes: Gewöhnliche photographische Negative lassen sich zur Er zeugung von Buch- und Steindruckplatten nur dann verwenden, wenn man die Halbtonwirkung durch Zerlegung der Vorlage in netzförmig gestellte Punkte zerlegt. Allerdings bietet der Licht druck die Möglichkeit, ohne Zerlegung in Punkte Druckplatten herzustellen; man konnte aber bisher die Lichtdrucke nicht aus Stein- und Buchdruckplatten übertragen, weil man zum Ueber- tragen Papier verwendete, wodurch die Bilder an Schärfe be deutend einbüßten und die Halbtöne größtenteils verloren gingen. Kühl L Co. vermeiden nun diesen Uebelstand dadurch, daß die eingefärbte Lichtdruckplatte unmittelbar mit der Buch- oder Stein druckplatte in Verbindung gebracht und das Bild somit ohne Umdruckpapier übertragen wird. Die Lichtdruckplatte hierzu besteht aber nicht aus Glas, sondern aus Blech, welches mit Chromgelatine überzogen war. Die Uebertrngung ist angeblich sofort zum Druck brauchbar. Man kann auf diese Weise eine Reihe von Abzügen auf einen gemeinsamen großen Stein machen und gleichzeitig drucken. Die so hergestellte Druckplatte ist, nach Angabe der Erfinder, bedeutend dauerhafter als die Chrom gelatineplatte und hält Tausende von Abdrücken aus. Für den Buchdruck wird sie natürlich hoch- oder tiefgeätzt. Kühl L Co. wollen durch ihr Verfahren auch das übliche lithographische Buntdruckverfahren umgestalten. Man könne von einer nach demselben hergcstellten Druckplatte sämtliche Ab stufungen einer Farbe drucken, wozu früher mehrere Platten er forderlich waren. Die lithographischen Farbplatten könnten jetzt in Halbtönen hergestellt werden, während sie bisher nur in Flächen-, Strich- und Kornmanier zu benutzen waren. Somit vereinige das Verfahren die Vorzüge des Lichtdrucks — ge naue Wiedergabe der Vorlage, rasche Herstellung der Platten, Wiedergabe sämtlicher Abstufungen — mit denen des Steindrucks, die hauptsächlich in dem schnellen und billigen Druck größerer Auflagen bestehen. Für Besitzer von Steindruckereien, wie auch für Verlags buchhändler, die Steindruckarbeiten anfertigen lassen, von Interesse ist das zur Patentierung angemeldete Verfahren von Hyll und Klein in Barmen, um Ueberdrucke auf ausgedruckten Steinen ohne vorheriges Schleifen zu machen Man überstreicht den ausgedruckten Stein mit Terpentin und stößt die auf dem Stein haftende Farbe mit Bimstein fort. Alsdann wird der Stein wieder mit einer Salpeterlösung, sowie nach Trocknen mit einer Flüssigkeit überzogen, deren Zusammensetzung noch geheim gehalten wird. Nach sünf Minuten hat diese Stein schleiftinktur gewirkt, und es ist der Stein zum neuen Ueber- druck fertig. Den Stein kann man immer wieder auf die gleiche Weise benutzen. Auch benötigt der Steindrucker keiner besonderen Umdruckfarbe. In der rPapierzeitung« macht B. Kopisch auf den be dauerlichen Umstand aufmerksam, daß deutsche Papierfabrikanten und Händler nur selten auf schöne Wasserzeichen halten, d. h Zeichen, die im nassen Papierblatt markiert werden, zum Unter schied von den rohen Zeichen, welche man durch nachheriges Eindrücken hervorbringt. Diese letzteren bleiben stets eine plumpe, wertlose Nachahmung eJn Frankreich, Italien und namentlich England, von wo auch die erforderlichen Walzen kommen, lege man mit Recht großes Gewicht auf schöne Wasserzeichen bei Brief- wie bei Druckpapieren. Diese Zeichen werden jetzt in einer staunenswerten Vollendung hervorgebracht. Es kommen nicht bloß gewöhnliche Figuren oder Namen vor, sondern auch Bildnisse, deren Licht und Schatten so zart abgetönt sind, daß sie üst wie Reliefs aussehen. Tie Herstellung solcher Wasserzeichen erfordere freilich große Geschicklichkeit und ist ziemlich teuer. Unter den neueren Erzeugnissen der Firma F. S oennecken in Bonn interessiert den Buchhändler wohl die Goldfüllfeder am meisten. Diese zeichne! sich durch den Wegfall der Not wendigkeit des häufigen Federwechsels aus, welcher Wechsel die tete Brauchbarkeit, also den einen Hauptvorzug der Füllfeder, beeinträchtigte. Dies erreicht Soennecken durch Anwendung einer Feder aus einer elastischen Goldlegierung, die nicht oxydiert. Außerdem besteht die Spitze der Feder aus Iridium, d. h. aus dem härtesten Metall. Sie ist also nahezu unverwüstlich. Der Erfinder verbürgt jedoch die Dauerhaftigkeit der Feder nur bei Verwendung einer von ihm hergestellten, leichtflüssigen Tinte, von welcher er zwei Arten verkauft, eine Schreibtinte und eine Kopier tinte. Eine solche Goldfüllseder haben wir seit einiger Zeit im Gebrauch und wir sind damit recht zufrieden. Sie ist stets chreibsähig. In das von manchen Sortimentern gepflegte Schreibwaren- Fach schlagen gleichfalls die Briefumschläge mit Siegel- markcn von Jos. Schnickmann in Köln. Diese Umschläge ollen den Briefverschluß besser sichern, als es bisher geschah. Zu dem Zwecke ist die Spitze der Verschlußklappe als Siegelmarke ausgebildet, dergestalt, daß etwa die Hälfte des Siegels mit der Klappe in Verbindung bleibt, während die andere, mit Zacken versehene Hälfte ausgestanzt ist und frei vorsteht. Die Klappen ränder, der Körper der Siegelmarke, sowie die Zacken sind gummiert. Nicht die Marke selbst, sondern die Stelle, auf welche diese trifft, wird angefeuchtet Bei einem etwaigen Versuch un befugten Oeffnens bieten die leicht abreißenden Zacken ein erstes Hindernis. Außerdem ist um die Siegelmarke eine Reihe Löcher gestanzt, unter welchen ein farbiger Faden läuft, der bei Ein wirkung von Feuchtigkeit abfärbt und damit in seiner Umgebung Spuren erzeugt. Ein ähnlicher, ebenfalls getränkter Faden läuft um den ganzen Briefumschlag. Er tritt an einer Ecke hervor und dient zum Ausreißeu seitens des Empfängers. An gewissen Stelle» ist der Faden unter einer Reihe von sünf Löchern sicht bar und hier der Einwirkung der Feuchtigkeit zugänglich. Der Umschlag, von dem uns ein Exemplar vorliegt, dürfte den Zweck der Verhinderung des unbefugten Oeffnens gut erfüllen. Alles ist besser als unsere jetzigen Umschläge, deren Gummiverschluß meist so schlecht ist, daß es zum unbefugten Oeffnen nicht einmal der Einwirkung von Feuchtigkeit bedarf. G. von Muyden. Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind die bis jetzt erschienenen hundert Blatt des von der Direktion der Reichs- druckerei unter Mitwirkung von F. Lippmann herausgegebenen Werkes: »Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister in Nachbildungen». Mappe I und II, Berlin 1889—90 (Geschenk der Reichsdruckerei zu Berlin). Wir konnten bei Erscheinen der ersten Mappe durch das Nebeneinander stellen einer Reihe von Originalen und Kopieen daraus Hinweisen, wie außerordentlich gelungen die Faksimilereproduktionen der Reichsdruckerei seien. Bei einigen Blättern der zweiten Mappe hat sich die Reichsdruckerei selbst übertroffen; namentlich die Nachbildungen Rembrandt'scher Radierungen, so z B. des Hundertguldenblattes, sind das vollkommenste, was bis jetzt auf diesem Gebiete geleistet worden ist. Von den hundert Kartons ent halten sechzig Nachbildungen von Radierungen und Kupferstichen, vierzig Nachbildungen von Holzschnitten. Nach Schulen geordnet verteilen sich die Kartons folgendermaßen: deutsche Schule 47 Blatt, niederländische und holländische Schule 28 Blatt, italienische Schule 15 Blatt, fran zösische Schule 10 Blatt. Vom Postwcsen. — Britisch-Nord-Bornco ist dem Weltpostverein bcigetrcten. Die Briefscndungcn im Verkehr mit dieser britischen Kolonie unterliegen in Deutschland fortan den Vercinstaxcn. ^li.Fcrnsprechwesen. — Mit Bezug auf die hier mitgeteiltcn Be strebungen des Handclsstandes, die kürzlich auch im Reichstage zur Er örterung gelangten, daß nämlich die Telegraphcn-Verwaltung bei An-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder