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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1890
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- 1890-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1890
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- Deutsch
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162, 16. Juli 1890. Nichtamtlicher Teil. 3783 W/rNein, Weist, c/er 7ke/e»e»!t/ai'. (VerxsrA, Äers«,ie-.) Ledrstoi», Lrnst, Der Rokeroudai. Lovollo. Usev Vnk, 11. Nunro, 1889. e. 16 p. (j. paz>., 16 o. Rrozda^, Oustav. Der Lronprinn U. die doutsoke Laiserkmnv. Rrinne- runj-sbl älter. Herr Vork, 11. Nuuro. o. 17 >n pap., 10 o. Ilanlk, IV., Das Kalle Herr. Närebou, Herr Volk, 11. Halt L 6o. 61 p. il. D. pap., net. 20 e. //toni/neir/, Bare r>ou Volle». (VeipLrA, 70e,Rs TVac/«/".) Deimburx, IV. spsead. kor Lertba Lobreuss, Denare Von Vollen. Herr Vorli, 0. Llunro. 4—217 p. 1). pap., 20 e. TVi/xe, Van/, /dl» der ck. IRe/t. (Ver/iu, /7erlr.) De^se, I'aul. Irilider der IVelt, Roman in seobs kläokern. KDIrraukee, Ms., 6. bl. Laspar, 1889. 2 v., 365; 335 p. 8. ol., 1 S. Vo/rar, 7>V, cl. 6otieib»iA. (Dei/tn, Vaei/ce.) dvkai, Naurus, Oie dottorbur^. Historischer Roman. Nerv Vnrk, 6. Nnnro, 1890. o. 31 p. y- pap., 20 e. Vindan, Vau!, Kprtse». (Ktut/Aart, Verron.) Lindau, Raul, 8pitren. Roman. Nerv Vorlr, 11. Nunro, 188'. 58 p H. pap. 20 o. Venter, Vr., /rer» VüsittiA. (IR'isnrar, //r'ustar//'.) Reuter, Rritr, Lein llüsuv^. Nilrvaukee, VVis., 0. H. Laspar. 222 p. 16", ol., 50 e. — /Ranne IVnte. (siR/snrar, //Instor//.) - Hanne nute un de lütte Rudel Nilrraukeo, IVis., 0. L. Oaspar. 196 p. 16», vl., 50 e. — nt inrne 8lro»ilr7l. (IRisniar, //rnstor//'.) — Dt uduo stromtid. lllilrvaukee, IVis, 0. L. 6aspar. 2 v., 201; 436 p. 8. «I., 1 S. ,N7ieir, V., Tl/re/w!. (Ve/priy, -4be/.) 8ederr, lud. Niobe!, Oeseiiiellle eines Doutsebcu unserer Leit. Nil- rvaulcee, Ms., 6. L. 6aspar, 1890. 2 v„ 176; 148 p. 16", ei., 1 K. Kpre/ZiaALn, V., //ammer rr. Nmboss. (VerpLrA, Vtaae/cmann.) 8piell>a^en, R , Hammer und Lwboss. Roman. Nilrvaulree, Wis., 6. L. 6asxar, 1889. 2'v., 488; 400 x. 8. ei., I S. Vermischtes. Geselliges von der Süddeutschen Buchhändlermesse. (Verspätet.) — Nachdem ein uns in Aussicht gestellter Bericht über die Festlichkeiten der Stuttgarter Buchhändlermcssc uns leider bis jetzt nicht zugegangcn ist, entnehmen wir nachfolgenden ansprechenden Bericht einem dortigen Blatte: Am Sonntag den 15. Juni abends versammelten sich die einheimischen und von auswärts herbeigeeiltcn Standesgcnossen in dem kleinen, aus der Terrasse des Stuttgarter Sladtgartcns gelegenen Saal, nachdem die un günstige Witterung den Aufenthalt im Freien nicht gestattet hatte. Die Ge sellschaft war kaum grost zu nennen; wir zählten etwa fünfzig Anwesende; aber die alten Getreuen, die Stuttgart mit seinen Festtagen jenen groß artigeren Leipzigs unbedingt verziehen, waren bis auf wenige vertreten, und der Hauch jenes Frohsinns, den die -Fachsimpelei- dem Buchhandel nun und nimmer rauben kann, lag herzerwärmend über der Tafelrunde. Be kanntschaften wurden gemacht und erneuert, Vorkommnisse des Jahres und Tages eingehend erörtert, ja sogar schon zwei größere Ansprachen gehalten, und nur eines konnte aus Augenblicke eine verdrießliche Stimmung Hervorrufen, daß nämlich das Pergnügungsprogramm der beiden wackeren Vertreter dieses Teiles des Messe, der Herren F. Grub (i. Fa. A. Koch L Co.) und A. Werlitz (I. B. Metzlersiche Verlagsbuchhandlung) im wahren Sinne des Wortes zu Wasser werden könnte. Denn für Montag galt es eine musikalische Unterhaltung mit obligatem Tanz auf der Silbcrburg und für Dienstag einen Ausflug nach Hohenheim, welch letzterer als ein besonders glücklicher Gedanke gepriesen wurde. Nach den Generalversammlungen des Süddeutschen und des Württem- bergischen Bereins und einem gemeinsamen Frühschoppen in den behaglichen Räumen des Kaiserhofs fanden sich am Montag die Vereinsmitglieder mit einer nicht geringen Anzahl geladener Gäste (Autoren, Künstler u. s. w.) um Uhr im Oberen Museum zu dem gemeinsamen Mittagessen zu sammen. Eine zahlreichere und froher gestimmte Tischgesellschaft hat der süddeutsche Buchhandel Wohl kaum je gesehen; eine gute Musik und vor treffliche Speisen und Getränke erhöhten die Stimmung des Tages und ergänzten sie. Aus den Toasten, die ausgebracht wurden, gedenken wir vor allein dessen des Herrn Werlitz aus des Kaisers Wilhelm und Königs Karl Majestäten, die er in beredten, warmen Worten als Hüter des Friedens, Förderer des Handels und Beschützer von Kunst und Wissen schaft pries. Nach ihm begrüßte Herr W. Spemann die Gäste von fern und nah, in deren Rainen Herr C. Wi nt er-Heidelberg dankte. Herr Ncdarteur Rosen thal-Bonin pries die -todesmutigen» Verleger, die immer von neuem dem Wagnis sich unterziehen, durch den Verlag neuer Bücher Geld verdienen zu wollen. Dekan Paul Lang-Ludwigsburg ließ in improvisierter gebundener Rede den Stand des Buchhandels, die Einig keit zwischen ihm und den Autoren leben, und Herr Sch ult Heß-Zürich toastete auf das fernere gute Verhältnis Deutschlands zur Schweiz. Folgendes ist der Wortlaut der tief empfundenen und mit großem Beifall aufgenommenen Tischrede des zuletztgenannten verehrten Bcrufs- und Festgenossen: M. H.l Am heutigen Festmahle möchte ichJhnen wiederum Grüße aus der nahen Schweiz, von seiten der am 2. d. M. in Zürich stattgehabten General-Versammlung des Schweizerischen Buchhändler-Vereins bringen — und gleichzeitig hcrvorheben, wie nahe wir Schweizer deutscher Zunge eigentlich den Süddeutschen, speziell dem Stamme der Schwaben stehen. Den engen Zusammenhang des Buchhandels zu betonen'ist un nötig, den zeigt uns ja der tägliche Verkehr. Mit besonderer Sym pathie aber begrüßen wir Schweizer das Emporblühen süddeutscher Firmen und zollen volle Anerkennung der Energie, dem Unter nehmungsgeist, dem Fleißc unserer Nachbarn, zumal auch der Stadt, die uns heute wieder so freundlich in ihren Mauern aufnimmt. Möge die Blütezeit fortdaucrn! Und nun etwas zur Begründung der nahen Stammverwandtschaft des größer» Teiles des Schweizervolkes mit den Schwaben. Nach dem Verfall des Römerrcichcs zu Anfang des 5. Jahrhunderts wunderten aus dem Norden, aus der Lausitz und von der Spree her, bekanntlich die Alamannen in Süddeutschland, der Nord- und Ostschweiz ein. Ein Zweig dieses großen Stammes waren die Sueven oder Schwaben. Diese zerfielen wieder in kleinere Stämme mit be sonderen Dialekten, daher das eigentümliche -Schwyzcr-Dütsch«. So sind wir Nord- und Ostschwcizer eigentlich eben so gut Schwa ben, wie unsere Nachbarn diesseits des Rheins. Neben der Sprache beweisen dies auch die ähnlichen Ortsnamen, Sitten und Gebräuche. Im Westen der Schweiz dagegen hatten sich die Burgunder nieder gelassen, also ein Stamm romanischer Zunge, im Südosten be haupteten die alten Rhätier ihre Sitze und im Süden (Tessin) waren Italiener. Ich kann Ihne» die gewaltigen, geschichtlichen Wandelungen im Laufe des Jahrhunderts nicht schildern. — Nur so viel: Im I I. Jahr hundert erfolgte die Auflösung von Schwaben und Burgund. — Es gelangten die Zähringer und Stauffer zu Macht und Ansehen. Dann aber fand ein großartiger Prozeß der Auflösung statt, welchen im 13. und 14. Jahrhundert die Schweiz benützte, um sich selbstän dig zu machen als eine Eidgenossenschaft. Aber auch in Schwaben, im Elsaß und in den Rheinlandcn gärte cs, es entstanden mächtige Städtebünde gegen den Grafen von Württemberg, die Herzoge von Bayern und besonders gegen Oester reich. Da hieß es in süddeutschen Gauen: »Die Städter sind gekommen, der Bauer hat sein Gut Zum festen Ort geflüchtet und hälts in tapfrer Hut,» und im Württcmbergerlande: -Bald sieht Graf Ulrich drüben der Städter Scharen stehn Von Reutlingen, von Augsburg, von Ulm die Banner Wehn.» Während aber die Schweiz sich zu einer selbständigen Republik herausbildete, war der Gang der Ereignisse hier ein anderer. Die Fürsten und der Adel siegten. Das heilige römische Reich deutscher Nation blieb bestehen, um lange Zeit nachher wieder zu zerfallen, und endlich im Jahre 1871 neu aufzucrstehen als ein einiges großes Deutschland, abgclöst von Oesterreich und vermehrt durch zurück eroberte Provinzen im Westen. Sind nun auch die politischen und Verfassungsverhältnissc Deutsch lands und der Schweiz andere, war der Entwicklungsgang der Völker ein verschiedener — so sind wir gleichwohl eines Stammes und wollen die nationalen Schätze bewahren, die wir mit Strömen Blutes, wir Schweizer in der Vorzeit, Sie Deutsche in der Gegen wart, errungen haben. Unsere gemeinsame Aufgabe wird eine doppelte sein: Auf der Wache und gerüstet zu bleibe», gegen Feinde von außen und die Ordnung aufrecht zu erhalten gegen Feinde von innen. Meine Herren! Für die kleine Schweiz ist letztere Aufgabe nicht »linder groß, als einen bevorzugten Sammelplatz aller möglichen fremden Wühler und Hetzer, dunkler Existenzen, die sich zu Hause nicht mehr zeige» dürfen, und die nun anderswo den Samen der Unzufriedenheit und Zwietracht geflissentlich ausstreucn. Möge in dieser Beziehung der neue deutsch-schweizerische Niedcrlassungsvertrag wohlthätig wirken! Ich schließe mit dem Wunsche, daß zur Erreichung des gemein samen Zieles es Deutschland und der Schweiz bcschiedcn sein möge, Hand in Hand zu gehen in allen Wirren, welche uns die dunkle Zukunft bringen mag. Daraushin, auf dieses Einig gehen und Einig bleiben Deutsch lands und der Schweiz hin, meine Herren, lassen Sic uns anstohen! Es flössen die Stunden schnell dahin, und nachdem noch Hr. Witter- Neustadt das südliche Deutschland und vor allem Württemberg und Stutt gart in warmen Worten gefeiert hatte, schloß Hr. O. Petters-Heidel- berg den Reigen, indem er die auf den Stand parodierte Kapuzinerpredigt aus -Wallensteins Lager» vortrug und zugleich die Gelegenheit benutzte, für die Armen und Elenden des Buchhandels zu sammeln. — Etwa gegen 6 Uhr entfernten sich die letzten Genossen der Tafelrunde und fanden sich bald darauf mit ihren Angehörigen ziemlich zahlreich in den, mit farbigen Lampions reich geschmückten Silberburggarten wieder, um dort dem Konzert zu lauschen und am Tanz sich zu erfreuen, der bis tief in die Nacht hinein dauerte. Mit dem folgenden Dienstag brach ein Tag über Stuttgart an, der
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