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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1890
- Strukturtyp
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- Band
- 1890-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1890
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- Deutsch
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3614 Nichtamtlicher Teil 154, 7, Juli 1890. Denselben großartigen Maschinenbetrieb finden wir in der Schriftgießerei; auch hier ist der Handgnß durch den Maschinen guß ans den meisten Gebieten verdrängt und dessen höchste Ver vollkommnung sehen wir wieder in den Komplettmaschinen, in den Apparate», die vollkommen ohne menschliche Hilfe arbeiten, und von denen die Lettern fix und feriig geliefert werden Den selben großen Fortschritt, wie die Rotationsmaschine gegenüber der alten Handpresse, bedeutet die Koniplettmaschine gegenüber dein Handgnß Auch die Erzeugnisse der Schriftgießerei selbst haben sich namentlich in Bezug ans Bücherornamcntik zu be deutender Höhe aufgeschwungen, so daß die deutschen Schriftgießer in ihrem überreichen Schatz an schönen Verzierungen auf der Erde die erste Stelle einnehmen und die typographischen Werk stätten aller Länder zu ihren Abnehmer» zählen. Gleich bedeutende Faktoren für die Entwicklung des Buch gewerbes waren die Vervollkommnung des Papiers und der Druckfarbe, welche Fabrikationsbranchen in ihien Fortschritten sich den vorher erwähnten an die Seite stellen können Wenn wir, die wir alle die großen Segnungen der Buch druckerkunst als etwas ganz Selbstverständliches hinnehmen, uns daran erinnern, aus welchem kleinen Keim sich der wcltüber- schattende Baum entwickelte, dessen Pflanzung uns als etwas so Einfaches erscheint, daß man fast nicht begreift, wie die scharf sinnigsten Kulturvölker des Altertums vergehen mußten, ohne den Gedanken des Lettcrndrucks zu fassen, so erfüllt es mit um so größerem Stolz, daß gerade einein Deutschen die Erfindung gelang. Es ist ja häufig schon darauf hingewiesen worden, wie nahe die Völker an ihr vorbeistreiften, so daß es fast den Eindruck macht, als ob sie immer in dem Augenblick mit Blindheit geschlagen wurden, wo sie die Hand darnach ausstrecken wollten. So ging es nach Plutarchs bekannter Erzählung z. B. dem Spartaner könig Agesilans, der das Abdrucken verkehrter Schrift mit scharf sinniger Berechnung zur Belebung des Mutes seiner Soldaten in Anwendung brachte. Bor dem Beginn einer entscheidenden Schlacht ließ er das Opfertier zubereiten, schrieb sich heimlich mit Farbe das Wort »lllkkl« (Sieg) verkehrt auf die flache Hand, trat dann zum Altäre, um wie es Brauch war, den Aus gang des Kampfes in den Eingeweide» des Tieres zu lesen, ergriff begeistert die Leber des Tieres, drückte sie mit der Hand, und schien in tiefes Nachdenken versunken, bis er aus seiner Verzückung zu erwachen schien und mit triumphierender Miene als ein glückliches Omen seinem Volke das Wort »Sieg« auf der Leber zeigte. — Und doch wurde der anscheinend so leichte Schritt vorwärts nicht gethan! Das blieb Gutenberg Vor behalten, — und wenn auch in diesem Jahre seiner That nicht in der Weise gedacht wurde, wie wir es ihr immer wieder schuldig sind, so braucht cs doch auch hinwiederum nicht äußerer glänzender Feste, wie diesenigeu der vierten Säkularfeier, um uns die Erinnerung an jene große That wachzurusen, — diese lebt in dem Herzen jedes echten Gutenbergjüngers zu jeder Stunde, wo er sich an einem neuen Werk seiner Kunst erfreut 0. 8. Vom deutschen Musilmlienhandel. Den Mitlheitungen des Vereins der Deutschen Musikalienhändler entnehmen wir folgenden Aufruf: An den Deutschen Musikalienhandcl Kurz vor der Ostermesse dieses Jahres ward an die Deutschen Musi kalienhändler die Aufforderung gerichtet, dadurch Klarheit und Sicherheit in die Handhabung der Rabattbestiminungen für den Deutschen Musikalien- yandel zu bringen, daß sie als Verleger oder Sortimenter Erklärungen unterschrieben, welche auf Antrag des Vorsitzenden des Vereins der Berliner Musikalienhändler, des Herrn Robert Lienau, angenommen worden waren. Die große Mehrheit der Deutschen Musikalienhändler hat die eine oder die andere dieser beiden Erklärungen, je nachdem die Sortimenter- vdcr Verlcgerthätigkcit bei ihnen überwog, unterschrieben und damit be kundet, daß sie ernstlich bedacht ist, geordnete Verhältnisse im Deutschen Musikalienhandel einzusühren und namentlich das Musikaliensortiment für das ersprießliche Gedeihen des M isikalicnverlages vertriebskräftig zu erhalten. Inzwischen hat die diesjährige Hauptversammlung des Vereins der Deutschen Musikalienhändler »diese Erklärungen nebst denRabattbestimmungen des Vereins der Deutschen Musikalienhändler einstimmig als für die Bereinsmitglieder bindend angenommen, unter der Betonung, daß die in Z 3 vorgesehenen Ausnahmesälle möglichst cinzuschränken seien-. Die Liste derjenigen Handlungen, welche sich bisher zu de» Erklärungen freiwillig bekannt haben, ist nachstehend abgedruckt. An diejenigen, welche die Erklärung noch nicht unterzeichnet haben, ergeht das Ersuchen, sich noch ausdrücklich zu erklären, namentlich auch an diejenigen Verleger, welche zunächst abwarten wollten, ob in der That der Sortimcntsmusikalicnhandel sich zur Selbsthilfe und Selbstbeschränkung aufraffen würde, wie nun in erfreulicher Weise geschehen ist. Es ist zu Wünschen, daß auch diejenigen Verlagskollegen, welche bis her sich in solcher Weise zuwartend verhielten, nicht länger zurückhaltcn. damit das Verzeichnis künftig nicht nur das gesamte solide Musikalien sortiment, sondern auch denjenigen Musikalicnverlag enthalte, für welchen sich das solide Sortiment in Dankbarkeit für den gewährten Schatz zu verwenden hat. Möge, nachdem nicht nur Berlin und Leipzig, sondern auch fast der gesamte Provinzial-Musikalieuhandel sich bereit erklärt hat, jeder Musi kalienverleger, der ein Herz für seinen Stand und offenen Sinn für den Wert des großen Sortimcnts-Vertriebsnetzes hat, auch ausdrücklich sich durch Erklärung zum Schutze dieser Bestimmungen bereit erklären, dasern er aber eigenwillig sich der Allgemeinheit entzieht, sich unter Erklärung seiner Gegengründe offen zur Verantwortung für die Schädigung eines geordneten Musikaliensortiments bekennen. Die Zahl solcher wird eine geringe sein, denn Wir sind gewiß, daß auch die dem Vereinsleben Fern stehende» nach Klarlegung der Verhältnisse gern bereit sein werden, den Erklärungen mit den ihre eigene Stellung nunmehr freier gestaltenden Bestimmungen über Partielieserungen zuzustimmen. Unterzeichnete Erklärungen sind an den Vorsteher des Vereins ein zusenden. Leipzig, 24. Juni 1890. Der Verein der Deutschen Musikalienhändler, vr. Oskar von Hase, Vorsteher. Erklärung. Nachdem auf Antrag des Vorsitzenden des Vereins der Berliner Musikalienhändler, des Herrn Robert Lienau, der Verein der Deutschen Musikalienhändler in seiner Hauptversammlung vom 2k. Mai 1889 auf Grund der Satzungen beschlossen hat, zu den vorstehend verzeichnet«» Rabattbestimmungen die (christliche Erklärung der Deutschen Musikalien händler einzusordern und so alle soliden Musikalienhandlungen zur all gemeinen Durchführung der Bestimmungen zu vereinen, verpflichte ich mich, gemäß den beiliegenden Beschlüssen des Vereins der Deutschen Musikalienhändler vom 21. Mai 1889, die fest gesetzten äußersten Rabattgrenzen beim Kundcnrabatt von Musikalien nicht zu überschreiten. Alt L Uhrig, Köln. — Andro, C. A., Frankfurt a./M. — Ascher, F. L., Wien. — Auerbach, William, Leipzig. — Augustin, Fritz, Berlin. — Bachmann, Ehr., Hannover. — Baensch, Emil, Nachf. C. E. Klotz, Magde burg. — Banger, Nich., vorm. A. Ritter, Würzburg. — Becker, Ernst (Stritter L Keßlers, Heilbronn. — Bellmann L Thümer, Potschappel. — Bertram's Hofbuchhdlg., Friedr., Sondershausen. — Beyer, Paul, Leipzig. — Böck, W. Nürnberg. — Bote, Ed., L G. Bock, Berlin. — Bote, Ed. L G. Bock, (S. Sluzewskis, Posen. — Braams, Herrn, Norden. — Brauer, Adolph, Dresden. — Vrcitkopf L Härtel, Leipzig. — Bursik L Kohout, Prag. — Buwa, Joh., Graz. — Challier, Ernst Rudolph's Nachf., Gießen. — Challier, C. A., L Co., Berlin. — Chmel, Julius, Wien. — Cohen. Gustav. Bonn. — Coppag L Skert, Görz. — Disfert's Buchh., H. (Moritz Liebe), Cottbus. — Dietrich, Wilhelm, Leipzig. — Döblinger, Ludwig (Beruh. Herzmanskh), Wien. — Dörffel, Alfred, Leipzig. — Dorn'sche Buchhandlung, Ravensburg. — Drobegg, C., Koblenz. — Ebbecke, Friedrich. Lissa. — Ebner'sche Hof-Musikalienhandlung (Otto Hirsch), Stuttgart. — Eckelmann, P. <d Co-, Leipzig. — Ehlers, H. (Johs. Jbbeken), Einbeck. — Ernst, A. L., Wiesbaden. — Falckenberg, O„ Koblenz — Fechncr, Gustav, Berlin. — Fiedler, Fritz (vorm. Ernst Fries). Görlitz — Finster, Arthur, Görlitz. — Firnberg, B-, Frankfurt a./M. — Fischer, A.E., Bremen. -Forberg, Otto, Leipzig. — Forbcrg, Robert, Leipzig. — Fournier L Haberler, Znaim. — Friedmann, Heinrich, Berlin. — Fricd- richstädtische Buch- u. Musikalien-Handlung (Felix Bagel L Ad. Schnei der), Düsseldorf. — Fröhlich, W., Bielitz. — Glock, Carl L Sohn, Bad Kreuznach. — Gnevkow L v. Gellhorn, Kiel. — Gradenwitz, Georg, Liegnitz. — Graser, Hermann, Annaberg. — Groß, Johann. Innsbruck. — Gründel, Emil, Leipzig. — Gutmann, Albert I., Wien. — Gutten- bcrger, G., Heidelberg. — Halbreiter, Otto, Minchen. — Hamel'sche Buchhandlung, Düren. — Hanfs, Jean, Berlin. — Hartman», B., Elber feld. — Hasdenteufel, A., Mannheim. — Hang, E., Pforzheim. — Hein- richshofcn's Sortiment, Magdeburg. — Heinrichzhofensche Buchh (F Schrveter), Mühlhausen. — Henkel's Musikhdlg., Th. (A. Stamm), Frank
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