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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1891
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18910114
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258 Nichtamtlicher Teil. 10, 14. Januar 1891. Dasselbe gehört also, wenn irgend eines, zu den reellen, des gesetzlichen Schutzes würdigen Ratengeschäften. 3. Das buchhändlerische Ratengeschäft würde durch den vor liegenden'Entwurf vollständig vernichtet werden. Derselbe legt dem reellen und gewissenhaften Geschäftsmanne so viele Fallen, er setzt ihn so vielen Gefahren infolge subjektiver, unberechen barer richterlicher Auffassung und so vielen Chikanen von zahlnngsnnwilligen Käufern und boshaften Schuldnern aus, daß ihm nichts übrig bleiben wird, als den Geschäftsbetrieb aufzu geben. Das Gesetz, das sich zum Zwecke setzt, das reelle Raten geschäft zu schützen und dem unreellen cntgcgenzuarbeiten, würde also in erster Linie das reellste und verdienstvollste Ratengeschäft vernichten. Deshalb glauben die ergebenst gefertigten Corporationen die Bitte stellen zu dürfen: Das Hohe Haus geruhe, dem nun von der Hohen Regierung vorgelegten Entwurf eines Gesetzes, be treffend die Veräußerung beweglicher Sache» gegen Ratenzahlungen, in bezug auf den Buchhandel dahin abzuändern, daß die Be stimmungen desselben auf ratenweise Erwerbung von Gegenständen des Buchhandels keine Anwendung finden. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. Corporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. Vermischtes. Zeugniszwang. — Zur Frage des Zeugniszwangcs gegen Redak teure hat der Münchener Journalisten-und Schriftstcllerverein beschlossen, in ganz Deutschland eine Agitation für die Abänderung dieser gesetzlichen Bestimmung hcrvorzurufcn. Neue Bücher, Zeitschriften, Gclegenheitsschriftcn, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Vootsebsr Lnobbäncller-Lalönäsr. Unter ülitnärliunb von b'aobAs- nosssn deran8AeKebsn von Onrt IVoisobaob 11. IsbiA. 1891. II. 80. 180 8. IVeiwar 1891, Hermann Voiesbaed. Libliotbsoa Veoota. ^utig. Latalo^ von llosopb Laer L 6is. in l'raolrkllrt ailll. 8". 46 8. 955 dlrn. Lleäioin. Tbiorbeillcuocko. ^vtig. bkataloA dlo. 862 von Lirobbokk L IViALnä in 1>eiprix. 8". 78 8. 2600 Ilrn. Orieotalwobe u. oonero lävAnistilc. Lntig. LataloZ dlo. 863 von Lirebbokk L IViZanä in Iwiprix. 8^. 58 8. 1783 I4ro. Elsssioobs kbiloloAis n. Lltertdumslrnväo. II. ^ntig. Latalox M. 22 von Oarl Lurovv in 6otlra. 8". 16 8. 564 k4rn. Zoologie. Vertobrata. ^otig. Latalo^ Ho. 234 von llsinriob besser io Lroelan. 8". 1116 Hrn. Post-Zcitungsvcrkchr. — Durch Vermittelung der Reichs-Post- anstaltcn wurden im Jahre 1889 2 583 989 Zcitunns-Excmplarc mit 617 714 034 Nummern bezogen. Davon erschienen 2 504 505 Exemplare im RcichsPostgcbicte, 60 668 in Bayern und Württemberg, 4824 in Oesterreich-Ungarn und 13 992 in anderen Ländern. Von der obigen Gesamtzahl der von Postanstaltcn abgcsctztcn Zeitungsnummcrn entfallen auf Berlin (ohne Umgebung) allein schon 187 052 750 Nummern und auf Leipzig 8 859 999 Nummern. Wesentlich stärkeren Zcitungsvcrkchr als Leipzig hat Breslau mit 19 385 515 Nummern, Köln mit 21 355 059, Dresden mit 12 077 893, Frankfurt a/M. mit 18 361 958 und Magde burg mit 12 082 188 Nummern. (Lpzgr. Tgbl.) Telegraphen-Verkehr. — Im Verkehr mit dem Auslande ist die Bestimmungsanstalt befugt, wenn Telegramme eingehcn, welche in der Landessprache (also bei deutschen Tclcgraphcnanstaltcn in deutscher Sprache) abgefaßt sind und dem Sprachgebrauch zuwidcrlausendc Wort- zusammcnziehungen enthalten, den Betrag der zu wenig erhobenen Ge bühr von den Empfängern cinzuzichcn. Ein solches Telegramm wird dem Empfänger erst dann ausgchändigt, wenn derselbe die Zuschlags gebühr bezahlt hat. Verweigert er die Zahlung, so wird der Aufgeber telegraphisch durch ein Diensttclcgramm davon benachrichtigt. — Die Verweigerung der Zahlung der meistens kleinen Beträge hat also Ver zögerungen und Weiterungen, sowie Kosten für den Aufgeber zur Folge. Personalnachrichten. Eintritt in den Ruhestand. — Nach einer arbeitsreichen und unermüdlichen scchsundvicrzigjährigen Gcschäststhätigkcit zog sich mit Ende des verflossenen Jahres der ältere Mitinhaber der Firma G. D. Baedeker in Essen, Herr Julius Baedeker in das Privatleben zurück, um seinen Lebensabend in Ruhe zu genießen. Julius Baedeker übernahm vereint mit seinem Heimgegangenen Bruder Eduard am 1. Januar 1844 das von seinem Vater Gottschalk Dicdrich Baedeker im Jahre 1797 gegründete Geschäft und führte das selbe nach dem Tode von Eduard (1879) mit dessen ältestem Sohne Gustav Weiler. Das ihm so lieb gewordene Arbeitsfeld hat Julius Baedeker jetzt in die Hände seines ältesten Sohnes Dicdrich übergeben, der dasselbe gemeinschaftlich mit seinem Vetter Gustav Baedeker weiter- führcn wird. Wie angestrengt und mannigfaltig die Tbätigkcit von Julius Baedeker war, geht daraus hervor, daß derselbe fast ein ganzes Mcnschcnalter hindurch die in seinem Verlage nunmehr täglich zweimal erscheinende Zeitung, welche seit einigen Jahren den Titel -Rheinisch-Westfälische Zeitung- führt, redigierte und außerdem noch die so vielseitige Verlags- ncbst Sortiments-Abteilung des Geschäftes leitete, dabei, sowohl persön lich als brieflich, stets in regstem freundschaftlichen Verkehr bleibend mit seinen Autoren. Wir nennen von diesen nur Diesterweg, Dippel, Erk, Grecf, Hacstcrs, Huhssen, Kellner, Koppe, Krummachcr, Lccdcr, Macdlcr, Masius, Moll, Nöggerath, Spieß. «. Aus Anlaß des Austritts ihres verehrten Chefs fand sich am Neujahrstage eine Deputation der Leiter der verschiedenen Abteilungen des umfangreichen Geschäftes in der Wohnnng desselben ein, um ihm einen Schcidcgruß zu bringen und Dank zu sagen für all das Wohl wollen, welches derselbe während so vieler Jahre seinen Angestellten jederzeit zugewcndet hatte. Tief bewegt und innigst dankend nahm der Scheidende diese Worte entgegen. Mögen die an jenem Neujahrs-Vormittag so vielfach geäußerten Wünsche in Erfüllung gehen und dem hochverehrten Kollegen noch manches Jahr der Ruhe bei steter Gesundheit im Kreise seiner Familie be schicken sein. Hoftitcl. — Aus Anlaß des hundertsünsundzwanzigjährigcn Be stehens der Firma Tobias Löffler in Mannheim wurde der jetzige Besitzer Herr Horst Werner vom Großhcrzog von Baden zum Hof buchhändler ernannt. Die Inhaber der Buchhandlung Mayer L Müller in Berlin sind zu Hoflieferanten des Königs von Schweden und Norwegen er nannt worden. Gestorben: am 10. d. M. in Leipzig Herr Martin Wigand, seit 1. Januar 1874 Inhaber der Verlagsbuchhandlung Georg Wigand. Der Verstorbene, der nach ganz kurzem Krankenlager durch eine Lungenentzündung unerwartet dahingcrafft wurde, stand erst im vicr- undvierzigsten Lebensjahre. Dem Leipziger wie dem weiteren deutschen Buchhandel als Inhaber einer hochangesehcncn Firma bekannt, erwarb er sich die Achtung seiner Berufsgenossen auch durch seine langjährige gewissenhafte und förderliche Thätigkeit im Börscnvcrein. Der ihm von seinem unvergeßlichen Vater überkommenen Verlags handlung widmete er in treuer, ruhiger Arbeit eine hingcbcnde Pflege; seine umsichtige Thätigkeit brachte dem hervorragenden Verlagshause viel fache neue Verbindungen und Erweiterungen. Martin Wigand gehörte durch sechs Jahre, von 1883—1889, dem Ausschüsse für das Börsenblatt an, dessen Vorsitz er nach dem Tode vr. Rudolf Engelmanns übernahm. Seiner einsichtigen Mitarbeit und Leitung verdankt das Börsenblatt manche nützliche Anregung und Aus gestaltung. Auch auf geselligem Gebiete bethätigte er sein allezeit lebhaftes In teresse für den Börscnvcrein. In den Vergnügungs-Komitees der Kan tatemessen war er durch längere Jahre ein unschätzbares thätiges Mitglied; seinem schöpferischen Talente entsprang eine namhafte Zahl unserer besten Kantatefestlieder, deren anheimelnde Fröhlichkeit zu jener zwanglos heiteren Stimmung hinriß, die das liebenswürdige Merkmal unserer Kantate-Geselligkeit ist. Welcher die Messe besuchende Kollege erinnerte sich nicht mit Vergnügen seines heiteren Schwankes: -Der Zug nach Leipzig-, der zur Messe des Jahres 1888 im Krystallpalast eine über raschende Fülle übcrsprudclnder Laune auf die dichtgedrängten fröhlichen Hörer ergoß! Der liebenswürdige Mann, den man gestern in ein allzufrüh ihm be reitetes Grab gebettet, wird fortlcben im dankbaren Gedächtnis aller ihm im Leben Nahegcstandencn; mit ihnen wird der ganze deutsche Buch handel seinen Namen und das Andenken an sein besonnen-ruhiges Wirken in Ehren bewahren.
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