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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1921
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- 1921-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1921
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vörsendlatt f. d. Dlschn. vuchhandel. Redaktioneller Teil. X- 137, 15, Juni 1921, weiß nicht, ob darüber bereits Erwägungen stattgefunden haben; ich habe jedenfalls nichts darüber gehört. Also bevor die Herren uns nicht sagen können, datz sie den Rabatt erhöhen, daß sie insbesondere aber den A 17 der Verlehrsordnung zur Anwen dung bringen, das heißt ohne Verpackungsgebühr liefern wollen, wird das Sortiment nicht auf Zuschläge verzichten können. Ich nehme an, datz wir uns über kurz oder lang über die Sache unterhalten werden und dann zu einem Ergebnis kommen. Je denfalls wie die Verhältnisse heute liegen, wird das Schulbücher geschäft nicht auf den Teuerungszuschlag Verzicht leisten, (Bravo!) Max Kretschmarin (Magdeburg): Meine Herren! Die So- zialisierinig oder Kommunalisierung des Schulbüchergeschäfts ist in meiner Vaterstadt beinahe zur Tatsache geworden. Die Stadt verordnetenversammlung hatte nämlich beschlossen, den Magi strat zu ersuchen, die Volksschulbücher der Bevölkerung unter Ausschluß des Zwischenhandels zu Einkaufspreisen zu liefern, und der Magistrat hatte nun darüber Beschluss zu fassen. Die Vereinigung Magdeburger Buchhändler hat in dieser Sache fol gendes unternommen: Sie hat sich zunächst an die Handels kammer gewandt, ferner auch an den Kreisverein und an den Börsenberein, und hat gebeten, sie möchten die Aktion der Ver einigung, diesen Beschluß der Stadtverordneten nicht anzuer kennen und nicht zur Ausführung zu bringen, durch private Ein wirkung auf den Magistrat verstärken. Die Eingabe der Ver einigung Magdeburger Buchhändler an den Magistrat hatte zwei Teile: der erste Teil behandelte die Unwirtschaftlichkeit der Kom munalisierung im allgemeinen, und der zweite Teil beschäftigte sich mit den Kosten, die tzem Magistrat daraus erwachsen wür den, Dieser letztere Teil hat durchschlagend gewirkt. In ganz kurzer Zeit bekam ich von dem Dezernenten den Bescheid, ich möchte doch einmal auf sein Zimmer kommen und mit ihm über die Sache sprechen. Diesem Wunsche habe ich entsprochen; im Beisein des Stadtschulrats haben wir uns über die Angelegen heit unterhalten, und er sagte mir dann: Schön, ich glaube Ihnen vollkommen, daß ein Nutzen für den Magistrat daraus nicht er wachsen wird, möchte Sie aber bitten, die Sache vor dem Aus schuß, der für den Einkauf von Schulbüchern eingesetzt ist und aus Stadtverordneten, Magistratsmitgliedern und Sachver ständigen besteht, zu vertreten. Ich habe mich dazu bereit erklärt, und der Dezernent und Verhandlungsleiter hat mir dann in der Ausschußsitzung gleich zu Anfang das Wort zu einem Refe rat über die Verhältnisse des Schulbüchergeschäfts gegeben. Da ist uns nun eins zustatten gekommen, was gerade hier von meinem Herrn Vorredner bemängelt worden ist: ich konnte ihnen näm lich sagen, datz unsere Vereinigung bereits im Februar be schlossen hatte, aus sozialen Rücksichten auf Zuschläge für die Volksschulbücher zu verzichten (Sehr richtig I), und ich muß Ihnen gestehen, daß das an sich schon einen großen Eindruck machte und datz ich dadurch das Ohr der Versammlung in viel höherem Maße für meine übrigen Ausführungen gewonnen hatte. Ich habe den Herren weiter die Schwierigkeiten aufge zählt, die sie haben würden, wenn sie diese Kommunalisierung vornehmen wollten. Ich habe ihnen gesagt — gestatten Sie, daß ich das hier etwas ausführlicher behandle, weil hier sozu sagen ein Schulfall vorliegt, der doch für viele andere auch einmal nutzbar werden kann — ich habe also gesagt: »Meine Herren, Sie müssen sehr umfangreiche Räume haben, um die Schulbücher, die Sie bekommen, aufzunehmen; Sie müssen auch einen sehr geschickten Sekretär haben, der fähig ist, die Unter scheidung zwischen den Schulbüchern, den einzelnen Ausgaben und Heften zu machen; der mutz auch die Bearbeitung der Be stellungen, die von den Schulen einzeln einzuholen sind, über nehmen und sie dann an den Verlag weitergeben; er mutz die Ballensendungen in Empfang nehmen, prüfen, sie ordnen, in das Lager stellen und nun an eine Verteilung der Bücher gehen. Meine Herren, Magdeburg ist ja keine Weltstadt, aber es hat doch immerhin Vorstädte, die ziemlich weit abliegen. Schon die Zustellung der Sendungen würde ungemein hohe Kosten verur sachen, Nun beginnt aber die Schule mit ihrer Wirksamkeit, sie muß dazu auch einen genügenden Raum haben, Denken Sie sich eine Volksschule von 9M bis 1900 Schülern, und wenn Sie 816 in Betracht ziehen, datz es sich bei dem Vorschläge nicht nur um Schulbücher gedruckter Art, sondern auch um Schreibhefte, Zeichenblocks, Bleistifte und alle diese Utensilien handelt, so können Sie sich vorstellen, daß für jede Schule ein ganz bedeu tender Raum zur Verfügung stehen muß, um diese Sachen erst einmal aufzunehmen. Natürlich muß auch jemand, der fähig ist, die Unterscheidung zu machen, der auch gewissenhaft ist und für die Richtigkeit der Rechnung einzutreten hat, der die Gewähr übernehmen mutz, daß nichts gestohlen wird, am besten also ein Lehrer, zur Verfügung gestellt werden. Dann würde also das Geld an den Magistrat abzufllhren sein, und der Magistrat hätte es dann an den Schuibuchverlag zu zahlen,« Nun stellte sich bei der Unterredung heraus, daß die als Sachverständige zugezogenen Herren, vorwiegend Lehrer, er klärten, diese Tätigkeit nebenamtlich nicht ausführen zu können; das wäre doch bei den vielen Kindern eine so gewaltige Arbeit, datz sie gezwungen wären, hierfür eine besondere Persönlichkeit zu engagieren; denn die Lehrkräfte seien nicht in solcher Zahl vorhanden, daß hierfür eine Kraft zur Verfügung stände. Von sozialistischer Seite wurden vielfache Einwendungen gemacht, die aber alle entweder durch mich, durch die Sachverständigen oder durch andere Stadtverordnete der bürgerlichen Parteien entkräftet werden konnten, und das Resultat war, daß der Aus schuß beschloß, dem Magistrat zu berichten, daß es unwirt schaftlich wäre, die Schulbücher von dem Verlag zu beziehen und sie auf diese Weise der Bevölkerung zugänglich zu machen, da nach ihrer Auffassung nicht eine Verbilligung, sondern wahr scheinlich eine Verteuerung eintreten würde. Der Magistrat hat dann schließlich auch, wie ich gestern gelesen habe, den Antrag abgelehnt. Ich möchte Ihnen also nur empfehlen, meine Herren, in ähnlichen Fällen es ebenso zu machen, wenn die Sache an Sie herantritt. Lassen Sie den Mut nicht sinken, sondern gehen Sie ebenso energisch vor, wie ich es den Magdeburger Herren vor geschlagen habe und wie wir es mit Erfolg getan haben; ich bin auch bereit, Ihnen mein Material zur Verfügung zu stellen. Allerdings muß ich ja sagen, daß Herr Nitschmann vollkommen recht hat, daß an dem Volksschulbllchergeschäft ohne Zuschlag nichts verdient werden kann, (Sehr richtig! und Zuruf: Im Gegenteil, zusetzen!) Aber wir müssen auch die soziale Seite nicht aus dem Auge lassen und müssen danach trachten, die Leute nicht aus dem Laden heraus«, sondern sie in den Laden hineinzugewöhnen, um ihnen auch andere Sachen verkaufen zu können und sie zum Kaufe anderer Sachen zu erziehen. Ich möchte Ihnen also doch empfehlen, den Volksschulbücherberlag unbedingt von dem Zuschläge freizulassen, denn sonst wäre uns wahrscheinlich der Erfolg, den wir gehabt haben, nicht beschieden gewesen, (Bravo! — Herr Paul Nitschmann: Aber doch für höhere Schulen!) vr, Alfred Giesecke (Leipzig): Meine Herren! Ich bitte Sie, die wiederholte Mahnung des Verlags an das Sortiment, auf die Schulbücher keinen Aufschlag zu erheben, als nichts anderes denn einen guten, im Interesse des Sortiments erteilten Rat zu be trachten, Es ist unmöglich, datz die Schulbücher mit einem höheren Aufschlag als 25"/° belegt werden; wir erleben sonst, daß der direkte Bezug sich immer mehr ausdehnt und das Schul- büchergeschäft dem Sortiment allmählich vollständig verloren geht, ohne datz der Verlag daran auch nur das geringste ändern kann. Ich will mich auf Einzelheiten nicht einlassen, aber es unterliegt keinem Zweifel: für eine Gebühr von 25"/° vom La denpreise muß das Schulbuch auf irgendwelchem Wege vom Verleger an die Schulkinder gebracht werden. Kann und will das Sortiment das nicht tun, so muß es auf den Schulbuchver- trieb verzichten; will es das nicht, so muß es sich, wie gesagt, mit den 25"/° begnügen. Wir erkennen andererseits an, datz eine Berechnung von Verpackungsspesen dann nicht erfolgen darf (Hört! hört! Sehr richtig!), und wir werden auf unsere Kol legen mehr und mehr dahin zu wirken suchen, daß diese Berech nung dann nicht erfolgt (Bravo I), unter der Bedingung aber, daß keine Zuschläge erhoben werden, Hermann Lazarus (Berlin): Meine Herren! Ich möchte mir im Interesse der Sache ein kurze Bemerkung erlauben. Wir
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