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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1891
- Sprache
- Deutsch
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flotte, — ihre Aetzung aber ist, wenigstens bei einigen derselben, eine — österreichische, denn mehrere der Cliches trugen das Mono gramm von Angerer L Göschl! — Der Rest der Illustrationen besteht teils aus Holzschnitten, teils aus Zinkätzungen; beide bieten nichts Bemerkenswertes. Beigegeben ist ein chromolitho graphisches Extrablatt im Formate von 55:82'^ em, Im Leins ckes Loses, eine ideale Frauengestalt mit einigen Theerofen im Schoße, ein Blatt von großer Schönheit und Sauberkeit der Ausführung. Die Lovns Illustrse, eine seit fünf Jahren bestehende Halbmonatsschrift, hat auch eine Weihnachtsnummer heraus gegeben; ihr Format ist Großqnart, und ihre Illustrationen be stehen nur aus Holzschnitten und Zinkätzungen, abgesehen von zwei nur in zwei flachen Tönen und Schwarz ausgeführtcn Farbenblätteru, entworfen von demselben Zeichner, welcher das Umschlagsbild der »Illustration« geschaffen, denen man zwar eine kühne Linienführung nicht absprcchen w:rd, die aber gleichwohl kalt lassen. Unter den elfteren finden sich mehrere schön durch- gearbeitcte Stiche, sowohl Vollbilder, als auch Bilder im Text, doch herrscht bei der Mehrzahl der Schnitte die glatte Linie allzu sehr vor; sie ist allerdings nach photographischen Ueber- tragungen, gewischten oder getuschten Zeichnungen am leichtesten zu schneiden, läßt aber auch sehr leicht das Bild eintönig und einer reizvollen Modulation entbehrend erscheinen. — Dieses Weihnachlsheft besitzt eine eigenartige Beilage: die erste Nummer eines neuen Modenblatts, das sich Laris-Uoäs nennt, in dem wir aber sofort einen alten Bekannten, die Wiener Mode, wiedererkennen, selbst ohne vorher ans dem Titelbilde den Namen Meisenbach, anfWeinem Holzschnitte die halb weggestochene Firma des Holzschneiders Paar, aus einem Clichs das Monogramm von Angerer L Göschl in Wien entdeckt zu haben. Unsere deutschen Damen aber glauben leider noch immer, die echteste, wahrste, schönste, neueste Mode könne nur aus Paris kommen! Nach dem Umweg über London, Newyork und Paris kehren wir zurück in unsere deutsche Kaiserstadt, die uns auch mit einer Weihnachtsuummer im Formate der großen illustrierten Blätter beschenkt hat. Richard Bong, der Herausgeber der »Mo dernen Kunst«, hat eine Festausgabe von derselben veran staltet. Wir befinden uns dieser Nummer gegenüber in einer etwas schwierigen Lage. Ihr Herausgeber hat es sich, so wird versichert, schwere Mühe und viel Geld kosten lassen, den Aquarell- Faksimiledruck in der »Modernen Kunst« zu verwenden, und die jetzt vorliegende Weihnachtsnummer soll in dieser Hinsicht den derartigen älteren fremden Erzeugnissen völlig ebenbürtig sein; bei aller Anerkennung aber, die man für das Bongsche Streben haben mag, bei den besten Wünschen, welche man demselben entgegenbringt, wird, wer soeben den L,g;g.ro illustre, sowohl dessen diesjährige, wie frühere Weihnachts-Nummern durchblätterte, der Ucberzeuguug sein müssen, daß Herr Bong die rechten chromo- typographischen Künstler noch nicht gesunden hat. Die Boussvd- Valadon, die Draeger L Lesieur, die Friedrich Jasper sind freilich sehr selten, — vielleicht gelingt es ihm »och, sich solche kunstbewährle Männer heranzuziehen für den Druck der modernen typographischen Aetzungen; zur Zeit erfreuen uns aber vor allen Dingen in seiner »Modernen Kunst« und in deren Weihnachts nummer seine Holzschnitte von unzweifelhafter Meisterschaft, und wir würden für einige solche Blätter mehr gern die gebotenen bunten Beilagen dahingegeben haben. Was die Weihnachts nummer an Holzschnitten enthält, gehört zu den besten Leistungen der Bongschen xylographischen Kunstanstalt. Der letzte der uns vorliegenden für Weihnachten bestimmten Drucke ist das Weihnachtsheft der von Velhagen L Klasing herausgegebenen »Neuen Monatshefte«. Ihr Format ist bekannt, ebenso ihre gewöhnliche Ausstattung; das Weihnachtsheft leistet indes Ungewöhnliches, wozu auch fein Umschlagtitel in lithographischem Buntdruck mit stark amerikanisierender Zeichnung gehört; effektvoll ist letztere ohne Frage, auch ist ihre technische Ausführung gut; ob sie aber deutschein Geschmack entspricht, dac! ist eben eine andere Flage. Referent kann auch das au! dem chromolithographischen Titelbiide dargestellte liebliche Mädche,! noch nicht recht als »Genesen« betrachten, — seine müden Augeil und die ganze matte Haltung lassen es vielmehr noch als rech! krank erscheinen, im übrigen aber kann er dem ganzen weitere,! graphischen Inhalte des Heftes nur freudige Anerkennung ent! gegenbringen. Seine sehr zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt/ Autotypie und Zinkätzung, mögen sie nun bunt, schwarz oder in Tonfarben gedruckt sein, sind in Schnitt, Aetzung und Druck vorzüglich; die Abbildung des ans Seide gemalten Fächers, bei dessen Herstellung Holzschnitt und Zinkographie zusammengewirkt zu haben scheinen, ist ei» kleines Meisterstück des Farbendrucks; nicht minder schön ist das typographische Aquarell »Am Weih nachtsabend vor dem Bahnwärlcrhaus«, und die Skizze »Luxus papier« läßt als chromozinkographische Textillustration kaum etwas zu wünschen. Summa Summarum: wir haben es hier mit einem Hefte zu thun, das sich neben allen anderen Weihnachts nummer» mit Ehren sehen lassen darf. Mögen die hier besprochene» Weihnachts-Publikationen recht vielen Lesern zur Freude gereichen, mögen sie von recht vielen Weihnachtslichtern bestrahlt worden sein! Vermischtes. Schutz des Urheberrechts in den Vereinigten Staaten N.-A. — Wie mir mitgcteilt haben, wurde am 3. Dezember v I vom Kongresse in Washington eine Bill angenommen, welche »ichtamcrika- mschen Urhebern unter Voraussetzung geübter Gegenseitigkeit des eigenen Landes oder Angehörigkeit des letzteren zu einer Lilterar-Konvcntion, der die Vereinigten Staaten beitretcn können, einen Schutz ihrer Rechte zu sagt. Der ganze Wortlaut der Bill liegt noch nicht vor; nach dem, was bisher bekannt geworden, dürfen die Hoffnungen deutscher Urheber und Verleger nicht zu weit gehen lieber die wesentlichsten Bestimmungen des Gesetzes verlautet bis her folgendes: Der Verfasser, Erfinder, Zeichner oder Eigentümer irgend eines Buches, einer Karle, dramatischen oder musikalischen Komposition, eines Stiches, Holzschnittes, einer 'Photographie oder deren Negatives, eines Gemäldes, einer Zeichnung, eines Farbendrucks, eines Erzeugnisses der Bildhauerkunst oder eines Modells für Statuen u. s w. und die Erben oder rechtmäßigen Repräsentanten einer solchen Person sollen, wenn sie den nachfolgenden Bestimmungen Genüge leisten, das alleinige Recht haben, jene Erzeugnisse zu vervielfältigen, zu verbessern, zu vollenden oder zu verkaufen. Bei dramatischen Werken haben die Verfasser oder deren Rechtsnachfolger das ausschließliche Aufführungsrecht, während fremde Schriftsteller, welche ein amerikanisches »Oop^rigbl» erlangt haben, sich damit das ausschließliche Recht sichern, ihre Werke zu dramatisieren und zu übersetzen oder dramatisieren und übersetzen zu lassen. Alle Fremden sollen das volle Recht haben, ihr -OopzriAÜt» aufs weitere 14 Jahre zu erneuern s? Red ), wenn sie sechs Monate vor Ablauj der ersten Schutzfrist die nötigen Schritte thun und innerhalb der erstem zwei Monate nach Erlangung des neuen --LupzriAbt,. das erlangte Certi! fikat in einer Zeitung der Vereinigten Staaten vcröffewlichen. Um ^ -Oopz'rigbt» zu erlangen, ist cs notwendig, daß der Schutzsuchcnde d..H Bibliothekar des Kongresses einen Abdruck des Titels des Buches, d.* Tafel, der dramatischen oder musikalischen Komposition oder eine Be schreibung des Kunstwerks einrcicht, sür welches er das ausschließliche Bcsitzrcchl beansprucht, oder diese Urkunden vor Veröffentlichung seines Werkes in einem Postamt der Vereinigten Staaten an den Bibliothekar adressiert. Außerdem muß vor dem Lage der Vertzssen lichung jeder Schutzsuchcnde zwei Exemplare des betreffenden Buches u s w., bei Kunstwerken zwei Pholvgraphicen desselben, dem Bibliothekar einrcichen. Bei Büchern müssen die beiden dem Bibliothekar übergebenen Exem plaren von Typen gedruckt sein, welche innerhalb der Verei nigten Staaten gesetzt wurden oder von Stereotyp-Platten, die von so gesetzten Typen abgegossen sind. Grillparzer-Ausstellung. — Zum hundertjährigen Geburts tage Grillparzer's veranstaltet die Stadt Wien in den Räumen ihres historischen Museums im neuen Rathause eine großartige Grillparzer- ausstcllung, die in chronologischer Folge alles von Handschriften, Drucken, Bildern u. s. w. umfassen wird, was irgend zu Grillparzer in Beziehung steht. Auch Leipzig wird auf der Ausstellung vertreten sein; auf Ersuchen des Magistrates der Stadt Wien sind zwei Ausstellungsgegenstände von hier nach Wien abgcgangen. Die Stadtbibliothek hat das von Anton Grass gemalte Originalporträt des ehemaligen Leipziger Ratsherrn und Obcr- hofgcrichlsrates Heinrich Blümner cingesandt, der Verein für die Geschichte
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