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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1891
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- Erscheinungsdatum
- 23.02.1891
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- Deutsch
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1114 Nichtamtlicher Teil. 44. 23. Februar 1891. Bibliographen, Konvolut von 48 Briefen von 31 Bibliothekaren». s. w. — Nr. 334. Buchhändler des 17. und 18. Jahrhundert 6 Stück. — — Nr 561 W. Häring (Wilibald Alexis) schreibt 1843 aus Berlin.... »Das ist das einige Deutschland, wo cs ein ungeheures Glück ist, wenn von einem gutem Roman bis 500 Exemplare abgchen! Man muß Mode dame sein, um die Deutschen in Bewegung zu setzen, entweder Frau von Paalzow oder Gräfin Hahn, oder Bettina« rc. — Nr. 577. Heinrich Heine -Schriststellernöthcn. Offener Brief des vr. Heine an Herrn Julius Campe, Inhaber der Hoffman» und Campcschcn Buchhandlung zu Hamburg.» Das merkwürdige, 29 Quartsciten umfassende Stück ist von Paris, 3. April 1839 datiert und enthält viele ungedruckte Stellen und Acndcrungcn, welche Campe den deutschen Behörden zu liebe fortließ. — Nr. 578. Heinrich Heine. Sarkastisches Schreiben, 3 Seiten 4", -Erklärung» unterzeichnet -Hektar, Jagdhund bey Hoffmann et Campe in Hamburg». Nr. 751—753. Felix Mendelssohn-Bartholdy, 3 geschäftliche Briese an seinen Verleger Kistner. Nr. 884—900. Friedrich Rückert, 40 Briefe von 1833—51 a» seinen Freund und Verleger Salomon Hirzcl, Mitbesitzer der Wcid- mannschen Buchhandlung in Leipzig gerichtet. Der Dichter verlangt für den -Koran» 1000 Rhein. Gulden, die ihm nach einem Vermerk Hirzcls bewilligt werden. Für den -Brahmanen» hatte er von einem Stuttgarter Verleger 500 fl. beansprucht, überließ ihn aber Hirzcl. Nr. 930—943. Nicht ohne Interesse sind die Mitteilungen über Honorarfragcn u. s. w., welche wir in den umfangreichen Briefschaften von Chris! ophinc Schiller finden, der Gattin des Bibliothekars Rcinwald in Meiningen. Der Katalog verzeichnet über 40 Briese, die des Dichters älteste Schwester an ihre Schwester Dorothea Luise richtete, die Gattin des Pfarrers Franckh in Möckmühl. Chrislophinc schreibt u. a.: »Es bekommen noch des B(rudcrs) Kinder wahrscheinlich ein großes Vermögen durch die Erlaubniß des Königs die Schriften des Vaters <dcs Dichters) selbst zu verlegen, wo bisher Cotta den Profit hatte ...» »Du wirst auch wissen, daß der König von Preußen den Söhnen des Bruders das Privilegium, des Vaters Schriften selbst zu verlegen geschenkt hat auf 25 Jahr. Es hat Ernst schon ein Buchhändler dieses Pr. abkaufcn wollen und hat 70 000 Gulden dafür geboten. Ernst gicbts aber nicht». Am l6. August 1827 schreibt sie: -Die Kinder Schillers sind durch das Privilegium wirklich sehr wohlhabend geworden. Cotta hat so gleich dem Ernst für dieses Privilegium 82,000 fl. geboten und versprochen, in vier Terminen das Geld sogleich auszuzahlen, Ernst hat auch den Akord abgeschlossen und es bleibt dabcy. Unparteiische Menschen sagen, daß andere Buchhändler mehr geben wollten, aber die Familie will ein mal Cotta - Nr. 1085—86. Der berühmte Maler Benjamin Vautier teilt mit, daß er für sein Bild »Der Advokat- 3000 Thalcr erhalten hat; In einem andern Schreiben beansprucht er für sein Gemälde -Begräbnis» 10000 Thaler. Nr. 1087—90. 56 Briefe des berühmten Mathematikers und Militärs Georg von Bega an Reich in Leipzig, höchst wertvoll zur Gclehrtengeschichtc jener Zeit, und reich an interessanten Mitteilungen und Beobachtungen aus dem Kricgslebcn, wie über den Fortgang des berühmten Logarithmcnwerkes. Ebenso wichtig für die Litterärgeschichtc des letzten Jahrhunderts ist eine Sammlung von 185 Briefen <Nr. II4I—16) I. G. Zimmer manns an Reich. Elfterer teilt seinem Freunde und Verleger Reich zwei Briese von Lentz aus Straßburg mit. Lcntz sagt darin: -Es hat mich gefreut und geschreckt, daß die Soldaten schon gedruckt worden . .. Nur Hab' ich höchst wichtige Ursachen . . . meinen Namen nicht bekannt werden zu lassen . . . Auch bitte ich den Herrn Reich, meinen Namen nie zu nennen, denn Buchhändler schweigen nicht gern ...» Zimmcrmann bemerkt dazu -e'sst cs guo je nie». — Dann in einem Briefe von 1776 über Lavaler: -Sic haben mich in absicht aus die mir gantz unbegreif lich gewesene Wenigkeit der Einkünfte, die Lavatcr als Autor hat, gantz zurecht gesctzct. Sic verfahren gewiß überaus edel und großmüthig mit unscrm Freunde . . . .» lieber Zimmcrmanns Buch -Von der Ein samkeit» erfahren wir, daß die Fracht des Papiers von Holland 128 Thlr. kostete: er beklagt sich dann über die Korrektur dieses Werkes: -Sie wenden so großes Geld an um mein Buch mit einer Pracht drucken zu lassen wie noch kein Buch zuvor in Deutschland gedruckt worden ist . aber Sie unterlassen eins . . und dadurch wird dieses prächtig gedruckte Buch zur Makulatur! Die Corrcctur, liebster Freund, vernachlässigen Sic ....« Ein Brief von 1783 enthält einen heftigen Protest gegen den Leipziger Korrektor Zollikvfcr, den er beschuldigt, ihm seine -Gott- schedianismen- aufdrängen zu wollen. Die Nrn. 1118—1201 umfassen ausgedehnte Gclchrten-Korre- spondcnzcn mit Reich, wir zählen viele Hundert Briefe von über 50 verschiedenen Gelehrten, zum größten Teile aus dem letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts. Unter andern Gelehrten sind vertreten: Chr Gottl. Heyne, der große Philolog, mit gegen 300 Briefen, der Historiker Ludw. Hacusser mit 18, der Historiker und Orientalist I. G. Eichhorn mit 90, u. s. w. — Nr. 1202. Vergleich zwischen Johannes von Müller, der Cotta'schcn Buchhandlung in Tübingen und dcr Weidmannschen Buchhandlung in Leipzig, betreffend Müllers Geschichte der Schweiz. Nr. 1244. Ein Brief von Goethes Schwager, Chr Aug.Vul Pius, vom Jahre 1825: »Zu der Entreprise zu Goethes Werken haben sich schon 6 Buchhändler gemeldet. Erst kürzlich kam deshalb einer von Berlin hierher gereisct. Cs werden 40 Bde.; man bietet zu bundcrt- tauscnden. Er selbst (Goethe) erklärt sich noch für gar nichts und scheint sicher noch etwas in petto zu haben. Wer ihn kennt, weiß davon gewiß noch nichts positives zu sagen. Das Privilegium des Bundestages geht sicher noch aus mehr, als man sich denkt. In solchen Sachen ist er gar sehr verschlossen » x^. Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind die 60 Tafeln von Dürer, vier Holzschnittfolgcn, phototypisch nachgcbildct in der Größe der Originale. Leipzig, E. Zehl's Verlag E. Haber land (Geschenk des Herrn Verlegers). Die vier Holzschnittfolgcn Dürers, die Apokalypse, die große Passion, das Marienleben und die kleine Passion, sind in der vorliegenden Publikation nach den im Kupfcr- stichkabinett zu Berlin befindlichen vortrefflichen Originalen in Zink ätzung reproduziert und von dem Herausgeber der Sammlung, Professor Bruno Meyer mit einer Einleitung versehen worden. Deutsche Ausstellung in London. — Die erste Raumverteilung der Ausstellung deutscher Kunst- und Industrie-Erzeugnisse in London 1891 findet am 25. Februar statt, da bereits eine große Anzahl An meldungen erster deutscher Firmen vorlicgt. Betreffs der Ausstellung mehren sich täglich die Anzeichen für einen in jeder Weise günstigen Verlauf. Dem deutschen Ehrcnkomitec sind auch jetzt der Obcr-Präsidcnt vr. Rudolf von Bennigsen, Hannover, Geheimer Kommcrzien-Rat E. von Langen, Köln, vr. Robert Schwcichel, vr. Friedrich Spiclhagen, E. Wichcrt, Vorsitzender des Vereins Berliner Presse, Berlin, bcigctretcn, während dem Komitee für die schönen Künste noch die Professoren Carl Becker, (Präs, der Königlichen Akademie der Künste), Reinhold Begas, Eugen Bracht, Hans Gude, Otto Lcssing, Ludwig Knaus, Or. Ad. Menzel, Paul Mcycrheim, C. Saltz- mann, Fritz Werner, Berlin, Geh. Hofrat Prof. vr. Niepcr (Präs, der Königlichen Akademie der Künste), Leipzig, bcitraten, so daß dasselbe jetzt aus dreißig der namhaftesten Künstler besteht, welche nicht nur selbst ausstellcn, sondern auch ihre ganze Kraft cinsctzcn, um einen wirklichen Erfolg zu erzielen. Garantieren schon solche Namen, daß auch die deutsche Kunst auf der Ausstellung ihrer würdig vertreten sein wird, trotzdem verschiedene Kunstgcnossenschaftcn zu ihrem Bedauern eine offizielle Beteiligung wegen der vier in Deutschland stattfindcnden Kunst ausstellungen ablehncn mußten, so ist es noch um so erfreulicher, daß cs gelungen ist, für die Direktion der Kunstabteilung den Hof-Kunst- händlcr Fritz Gurlitt, Berlin, zu gewinnen, welcher als Vertreter des deutschen Ehrenkomitees für die schönen Künste während der Dauer der Ausstellung in London anwesend sein wird. (Reichsanzeigcr.) Pariser Preise für Gravierungen und Zeichnungen. — Ucbcr dieselben macht Herr C. Motteroz, der Direktor der großen Pariser Gesellschaft der Vibrairies et Imprimeries rsunies, in dem Fachblatte »Imprimeris» vom 31. Januar Mitteilungen, welche, verglichen mit den bei uns für solche Arbeiten berechneten Preisen, besonderes Inte resse gewähren. Er schreibt: Die Preise für die verschiedenen Gravicrverfahren zeigen große Unterschiede. Einfache Gillotagc- oder Relief-Autographie, d. h. nach Umdrucken gemachte Zinkätzungen, erhält man schon zu 5 Centimes (4 den Ouadratcentimctcr. Photozinkographiccn von Gegenständen in linearer oder punktierter Ausführung oder nach Zeichnungen auf Schabpapier werden mit 10 Cen times der gem bezahlt. Photozinkographic mit nach Angabe des Zeichners durch Hand- gravicrung punktierten Stellen, 20 Centimes. Autotypicen nach gewischien oder getuschten Zeichnungen, nach Ge mälden oder Naturaufnahmen, 25 Centimes. Holzschnitt, sei cs nun Faksimilcschnilt oder nach Tuschzeichnungen, Photograpbie rc, wird je nach Ruf und Geschick des Tylographcn be zahlt, und zwar von 30 Centimes an der gom bis zu 3 Franken. Für lausende Arbeiten erhält man indes schon den cxem zu 1 Frank von ersten Künstlern und in bester Ausführung geliefert. Die Preise für Zeichnungen weisen auch die größten Unterschiede auf. Von Dors war man während der letzten Jahre seines Lebens froh Zeichnungen von halber Seitengröße*) für 500 bis 1000 Franken zu erhalten, Blätter, für die ihm sein erster Verleger Bry 10 bis 20 Franken gezahlt hatte. Zeichner, die heute in erster Reihe stehen, berechnen 100—200 Franken die Seite: minder gesuchte sind schon mit 25—50 Franken dasür zu- *) Der Verfasser bezeichnet nicht näher, welches Format er unter einer halben oder ganzen Seite meint- cs ist indes anzunchmen, daß er hierbei das Format der »Illustration» als maßgebend im Auge hatte.
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