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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1921
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- 1921-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1921
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Redaktioneller Teil. X- 118, 21, Mai 1921. hin, daß die einzelnen Arbeiten kurz charakterisiert würden, und daß vor allem die Standardwerks und neue Resultate der Wissen schaft genügend gekennzeichnet würden, Schöne Literatur, Lehr bücher usw, schließt er aus. Besondere Aufmerksamkeit widmet er auch der Frage der ausländischen Zeitschriften, diesem be sonders schwierigen Kapitel der Bibliotheken. Er hofft auch, diese monatlichen Bulletins für den Austausch der wissenschaft lichen Produktion nutzbar machen zu können, ein Gedanke, der vielleicht für den von der Notgemeinschaft der deutschen Wissen schaft geplanten Austausch einmal von Wichtigkeit werden könnte, Herr Samzelius übersieht dabei auch die Schwierigkeiten nicht, die seinem Plane in den Ländern mit stärkerer Produktion entgegenstehen. Doch bemerkt er mit Recht, daß die Vorteile für diese Länder auch bedeutend größer sein würden. Als aussllh- rcnde und auswählende Organe nennt er die Bibliothekare einer großen, den Einkauf besorgenden Zentralbibliothek, denen fast die gesamte Produktion ihres Landes vorliegen werde. Seine Berechnungen für Schweden ergeben, daß von den 1000 im Jahre 1919 erschienenen Schriften nur 500 für das Ausland in Betracht kommen, was bei einer deutschen Produktion von 26 000 Wer ken (1919) etwa 3000 ergeben würde: allerdings für den aus ländischen Käufer «ine große Erleichterung, An dein Plane begrüßen wir vor allem den kühnen Ent wurf für eine neue Zusammenarbeit der Wissenschaft der Welt, obwohl wir als Deutsche einige Skepsis gegenüber diesen Hoff nungen äußern dürfen. Aber auch ganz abgesehen davon, daß noch immer Mars die Stunde zu regieren scheint, so stehen der Ausführung ja auch recht große Schwierigkeiten gegenüber. Viel leicht werden wir in Zukunst ja nicht mehr mit dieser überfülle der Buchprodukiion zu rechnen haben. Der Grundgedanke des Samzeltusschen Plans scheint in der Luft zu liegen, denn gleich zeitig sind ähnliche Unternehmungen aus privater Initiative auf den Plan getreten und zum Teil bereits in die Wirklich keit überführt. Von einem andern Gesichtspunkt aus beabsichtigte Prof, Maas vom Potsdamer Reichsarchiv die Nöte der deut schen Bibliotheken mit der Erfassung der ausländischen Pro duktion zu beseitigen. Allein für die Bedürfnisse der deutschen Bibliotheken und allein mit deutscher Arbeit wollte er ein syste matisches Verzeichnis der wissenschaftlichen Literatur des Aus lands aufstellen und drucken, um das Halten der teuren aus ländischen Bibliographien an allen Bibliotheken überflüssig zu machen. Eine Nutzbarmachung der Arbeit für das Ausland und eine Zusammenarbeit mit dem Auslände war nicht vorge sehen, Dieser Plan ist bisher der Öffentlichkeit noch nicht vorgelegt, sondern nur vor einem wissenschaftlichen Publikum vor getragen worden. Vielleicht kann dieser Maassche Plan in ver änderter Gestalt wieder aufleben in Verbindung mit den um fänglicheren Samzeltusschen Plänen, Wir müssen auch noch die Aufmerksamkeit auf zwei andere Publikationen lenken, welche bereits ähnliche Ziele verfolgen. Seit Januar dieses Jahres erscheint in Deutschland die Zeit schrift »DasDeutscheBuch«, herausgegeben von der Deut schen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, welche neben einem Textteil bibliographische Übersichten über einzelne Fachgebiete enthält. Ähnliche Ziele verfolgt die Publikation der »rinonim» Illbrsria Itslisim»: »II 1-idro itslisno-, welche quartalsweise in Turin erscheint (auch mit deutschem Titel: Das Italienische Buch), Beide Publikationen haben aber den Nachteil, daß sie keine erschöpfende und Wohl nicht immer rein objektive Auswahl geben, da die noch nicht angeschlossenen Verleger schwerlich ihre Werke hier anzetgen werden. Auch der Umfang dieser Zeitschriften läßt für größere allgemeinwissenschaftliche und Spezialbibliotheken eine Beschränkung auf sie bei der Auswahl des zu Kaufenden nicht als tunlich erscheinem Das Ideal einer wissenschaftlichen Orientierung und zugleich einer praktisch buchhändlerischen Formung würde vielleicht er reicht werden, wenn man aus den vorliegenden Vorschlägen und Versuchen zu ihrer Verwirklichung di« fruchtbringenden Gedanken herausnimmt und sie verbindet. Der schwedische Vorschlag be rührt sich mit Prof. Maas in seiner Forderung nach Jnternatio- nalität und wissenschaftlicher Auswahl durch wissenschaftliche Kräfte mit den schon bestehenden Zeitschriften »Das Deutsche 718 Buch- und »Das Italienische Buch-, indem er die Auswahl auf die Literatur des Heimatlandes des Wissenschaftlers beschränkt. Im Gegensatz zu diesem wünscht S, die Vereinigung des Re sultats der Auswahl in einer Zeitschrift. Es ist vielleicht nur «ine Frage der Praxis, ob man die bereits bestehenden Zeit schriften so ausbauen soll, daß sie auch den wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, und gleichzeitig in den übrigen Ländern ! ähnliche Publikationen ins Leben rufen soll, die im Gegensatz l zu den bereits seit Jahrzehnten bestehenden buchhändlerischen Anzeigenorganen das Prinzip der Auswahl aus ihre Fahne schreiben, oder ob man die Zentralisation dieser Auswahl aus der Literatur der Welt in einem Bulletin erstreben soll. In beiden Fällen wird sich leicht eine Einigkeit über die zu tref fende Auswahl erzielen lassen. Das große Ziel einer sicheren Orientierung über die wertvolle Produktion der verschiedenen Länder könnte sowohl durch einen Ausbau der schon bestehenden Unternehmungen wie durch Neugründung eines Zentralorgans er reicht werden. Vielleicht ist der erste Weg vorzuziehen, und man könnte durch Aufnahme von Abteilungen für die schöne Literatur und das bibliophile Buch den bisherigen Abnehmerkreis erhalten, , indem man sowohl die Buchhändler als auch die Wissenschaftler ! als dauernde Abnehmer der Zeitschrift denkt. Vielleicht gelingt ^es hier, dem Zusammenwirken von Buchhändlern und Biblio thekaren, wie es sich in Deutschland in den letzten Jahren durch die Deutsche Bücherei verheißungsvoll anbahnte, ein mustergültiges Vorbild zu schassen, das im Verein mit gleich artigen Publikationen der übrigen Kulturländer einen Über blick über die gesamte wertvolle Produktion der Welt darbieten wird. Jur Gründungsfeier der Gesellschaft für Volksbildung. Von Walther Günther. Am 28. und 29. Mai beacht die Gesellschaft für Volksbilduna in i Berlin die Feier ihres 50jährigen Bestehens. Sie ist am 14. Juni 1871 von Männern wie Schulze-Delitzsch, von Gneist, Kalle. Harkort, l vr. Franz Lcibing gegründet worden, erfreute sich sehr bald regen Zuspruchs und hat cs von den ersten Jahren ihres Bestehens an für ^ihre Pflicht gehalten, bei ihrer Bildungsarbeit dem guten Buche den ^^eg zu bahnen. Die Gesellschaft hat dann, vor allem während der Geschäftsführung des jetzigen Generalsekretärs I. Tews, durch die Einrichtung von Wanderbllchereien und Leihbüchereien dem guten Buchhandel beste Vorarbeit geleistet, indem sie es ermöglichte, auch in die einfachsten Verhältnisse hinein gute Bücher zu bringen. Die Wander- und Leihbüchereien gehen von dem Gedanken aus. das; der Bildungsbcflissenc, der zu arm ist, sich Bücher zu kaufen, nicht auch so arm ist, sich gute Bücher zu leihen. Das gilt sowohl für den ein zelnen Leser als für Leserkreise, und so ermöglichte es die Gesellschaft Pfarrern und Lehrern, durch Zahlung einer Leihgebühr, teilweise für den Eigenbedarf, in der Hauptsache aber für den Bedarf von Ge meinden, Volks- und Klassenbiichereien, später auch Schiffs-, Wacht- stuben- und Kascrnenbücl)«reicn einzurichten. Vor dem Kriege, als die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft es noch erlaubte, konnten die Bücher gegen Zahlung von zwei Dritteln des in dem Bncherlisten an gegebenen Wertes nach Gebrauch in den Besitz der Leser übergehen. ^ Diese Vergünstigung kann die Gesellschaft heute natürlich nur noch in Ausnahmesällen gewähren. Die Auswahl selbst wurde und wird nach einem in vielen Hunderttausenden von Stücken verbreiteten Verzeichnis »Deutsche Volksbücherei« getroffen. Dabei ist immer Wert darauf ge legt worden, daß bcr Leser bzw. der Büchereiverwalter selbst die Aus wahl treffe, um jeden Einfluß von irgendeiner Hauptstelle aus zu vermeiden. Mit seinen zurzeit 2219 Nummern enthält das Verzeich nis fast durchweg bestes deutsches und ausländisches Schrifttum und gibt — und das ist das Wichtigste für den Buchhandel — so Anleitung zur Vervollständigung der Bücherei. Diese Anleitung hat sich denn auch in Zehntausendcn von Fällen bewährt. In den meisten Orten sind die Lesergemeindcn zur Eigenbücherei fortgeschritten, haben sich all mählich Buch um Buch bazugekauft und teilweise auf diese Art sich recht stattliche Bücherbestände geschaffen. Ergänzend tritt die Nickert- stiftung dazu, die bisher an Büchereien ungefähr 96 000 Bände ver geben hat. Im ganzen beträgt die Leistung an Unterstützungen bisher ungefähr eine Million Bände. Die Gesellschaft hat dabei mancherlei gute, auch mancherlei böse Erfahrungen gemacht. So hielten es im Jahre 1907 manche Kreise und auch eine Bezirks-Regierung für angebracht, der Gesellschaft
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