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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1921
- Strukturtyp
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- 1921-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1921
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- Deutsch
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x° 118, 24. Mai 1921. Redaktioneller Teil. daraus einen Vorwurf zu machen, das; sie Schriften von Haeckcl, Carus Sterne, W. M. Meyer, Straus;, Harnack, Delitzsch, religions- wissenschaftlich« Volksbücher und »Natur und Gcisteswelt« empfahl. Die Angelegenheit verlief natürlich, der grosjcu Z^edcutung dieser Schriften entsprechend, im Sande. Die Gesellschaft hat sich weder durch Lob, noch durch Tadel von dem abbringen lassen, was sie für recht erkannte, um der Volksbildung wirkliche Hilfe zu leisten. Sie hat dabei immer die bereitwillige Unterstützung des deutschen Buch handels gefunden. Das drückt sich, ganz abgesehen von den guten persönlichen Beziehungen zwischen der Geschäftsführung und einer Reihe von Verlegern, anch dadurch aus, das; eine Menge deutscher Ver lagsbuchhandlungen Mitglieder der Gesellschaft für Volksbildung sind. Wenn nun die Gesellschaft in die zweite Hälfte ihres ersten Jahr hunderts hineingcht, dann ist ihr zu wünschen, daß sie auch weiter hin eiuer unserer erfolgreichsten Stoßtrupps für bas gute Buch sei. Zur wirtschaftlichen Lage des Buchhandels. Von Kurt Schroeder, Bonn, in »Die Westmark«, 1. Jahr gang, Nr. 3, 1. März 1921. Verlag der Westmark G. m. b. H., Köln a. Rh., Sedanstr. 20. Einzelheft ^ 6.50. Die genannte neue »Rheinische Monatsschrift für Politik, Wirt schaft und Kultur«, die unter Mitwirkung einer großen Reihe bekann ter Namen aus politischen, wissenschaftlichen, Wirtschafts- und Lite raturkreisen ins Leben trat, will zum Gedankenaustausch über alle Gegenwartsfragen anregen und zu deren Vertiefung und zur Über windung von Schlagworten beitragen. Durch Bekämpfung materia listischer Lebensauffassung will sie, unter besonderer Betonung der rhcinländischen Interessengebiete, dem geistigen Wiederaufbau Deutsch lands dienen. So hat sie sich hohe und wichtige Ziele gesteckt, Ziele, die ganz besonders in dem — außer von Negern und Kasfern — auch von französischer Kulturpropagauda heimgcsuchten Rheinland verfolgt werden müssen. Um sich den von der »Westmark« ausgestellten Idealen zu nähern, ist vor allem eins notwendig: gegenseitiges Verständnis aller deut schen Schichten, Überbrückung von — oft nur gedanklich bestehenden — Gegensätzen. Dem Verständnis der Bücherkäufcr für die Schwierig keiten des Buchhandels, besonders des wissenschaftlichen, vermag der Aufsatz von Kurt Schroeder in vorzüglicher: Weise zu bienen. Er ver weist zunächst auf den Unterschied zwischen der Steigerung der all gemeinen Lebenshaltungskosten (10- bis 12fach) und der Vücherpreise (6- bis 7fach), obwohl sich die Herstellungskosten der Bücher teils ver zehnfacht, teils verzwanzigfacht haben (Papier!). Als Gründe für die relativ geringe Verteuerung der Bücher werden angegeben: Preis zuschläge auf ältere Lagerbcstände sowie Exportgewinne infolge der Valutaordnuug, deren prinzipieller Gegner Schroeder ist, trotzdem er ihre Wichtigkeit für die Verbilligung des inländischen Büchcrabsatzes nicht verkennt. Die Notwendigkeit der Sortimentcrzufchläge zwecks Kapital-Erneuerung, entsprechend der Geldentwertung, und die sich daran anschließenden Kämpfe im Buchhandel werden kurz dargelegt. Sodann weist Schroeder darauf hin, das; die seit mehreren Jahren üppig ins Kraut geschossene Schundliteratur nichts mit dem regulären Buchhandel zu tun hat, am allerwenigsten mit dem schwer leidenden wissenschaftlichen. Als typisches Beispiel für dessen Notlage zitiert Schroeder die Mitteilung eines Erlegers, der bei seinen fünf wissen schaftlichen Zeitschriften im Jahre 1920 den Betrag von 100 000 Mark zusetzte, sich aber im Interesse der Wissenschaft nicht entschließen kann, diese Zeitschriften eingehcn zu lassen. Schroeder schildert treffend die Gründe, die es unmöglich machen, eine weitere Preiserhöhung dieser Zeitschriften zur Deckung des Defizits cintretcn zu lassen. Dieses Beispiel ist sehr gut geeignet, breiteren Bevölkerungs kreisen klarzumachen, das; der Buchhandel, speziell der wissenschaftliche, nichts weniger als auf Rosen gebettet ist, sondern ebensosehr unter der Ungunst der Zeiten leidet wie die Akademiker, di« sich manchmal als vom Buchhandel »ausgebeutet« betrachten. Mit der Ausbeutung steht es hier wie bei Marx: nur völlige Einseitigkeit kann sie erblicken; von einer höheren Warte aus sieht man die Parallelität der Interessen, nicht den Gegensatz. Diese höhere Warte zum allgemeinen Blickpunkt zu erheben, ist die Aufgabe der »Westmark«, und die Schroederschen Ausführungen tragen für den Buchhandel das ihrige dazu bei. Sie sind daher als Tefensivmaßnahmeu eines Buchhändlers im Interesse des ganzen Standes warm zu begrüßen und der Nachahmung zu empfehlen. Besonders sympathisch berührt das Schlußwort, das einen drin genden Appell an die Öffentlichkeit richtet, überall für die Unter stützung der Wissenschaft beizutragen und zu werben. »Es ist nicht schön, betteln zu gehen . . .«, sagt Schroeder, leider aber ist die deutsche Wissenschaft dahin gelangt, daß die staatlichen Beihilfen für ihre Förderung nicht ausrcichen, sondern daß private Kreise durch Zuschüsse und Beteiligung an wissenschaftlichen Gesellschaften und Unternehmungen nach Möglichkeit helfen müssen. So ist der Cchrocdcrsche Artikel nicht nur berufen, der Verstän digung zwischen Publikum und Buchhandel zu dienen, sondern darüber hinaus betont er das gemeinsame Interesse von Wissen schaft und Buchhandel. G. A. D e l b a n c o. Mine Milteilungkn. Pfingsten im Buchhändlerheim. — Der Vorstand des Erholungs heims für deutsche Buchhändler im Ostscebaö Ahlbeck hatte sehr klug gehandelt, daß er das Heim in diesem Jahre bereits vor Pfingsten er- ösfnete, denn zu den Feiertagen setzte ein Zustrom ein. wie er in keinem Jahre zu verzeichnen gewesen war. Fast das gesamte umfangreiche Heim war von Besuchern gefüllt, die das schöne Wetter und die Psiugst- ferientage zu einer kurzen Erholung benutzten, und sie taten recht daran! Prächtiger Sonnenschein, blauer Himmel, vormittags ruhige, nach mittags bewegte Sec, belebt von zahlreichen Ruderbooten, Seglern und Nügendampfern, ließen alle Sorgen des Alltagslebens schwinden. Das Schönste aber, neben der See, sind jetzt im Frühjahr die direkt binnen- wärts an Ahlbeck anschließenden herrlichen Laub- und Nadelwälder, die das Ziel vieler Ausflügler bildeten. Auch der Magen der Gäste kam durch Mutter Fcldmann völlig auf seine Rechnung. Eine ausgezeichnete und besonders sehr reichhaltige Kost sorgte für das leibliche Wohl un serer Buchhändler. Und der Preis?! Wenn man selbst gesehen hat, was das Heim bietet, und mit dem Pensionspreis und denen der anderen Privatpensioncn und Hotels Vergleiche zieht, so muß man sich fragen, wie es dem Vorstand möglich ist, unter den jetzigen Verhält nissen mit einer Summe von 18.— pro Kopf und Verpflegungstag auszukommen. Wer seinen Urlaub wirklich genußreich und vorteilhaft für Körper und Geist gestalten will, der schwanke nicht in der Wahl der Sommerfrische, sondern entscheide sich sofort für das Buchhändler- Heim im Ostsecbad Ahlbeck. Anmeldungen zur Mitgliedschaft und für das Heim nimmt Herr Heinrich Heise, Berlin-Schöneberg, Stuben rauchstraße 7, entgegen. H. G. Tarifvertrag für die Angestellten im Leipziger Buchhandel. — Di« Geschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfcn-Ver- baudcs zu Leipzig teilt mit: Der Allgemein« Angestclltenbund (Zen- tralvcrband der Angestellten, Bezirk Leipzig, Fachgruppe Buchhandel, und der Angestclltenvcrband des Buchhandels, Buch- und Zeitungsge- wcrbes »Eule«, Ortsgruppe Leipzig), der Gewerkschaftsbund der Ange stellten, Fachgruppe Buchhandel, der Gesamtverband Deutscher Ange- gestellten-Gewerkschaften (Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgc- Hilfen-Verband, Fachgruppe im D. H. V., und Verband der weiblichen Handels- und Büroangcstelltcn) und der Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig haben beantragt, die zwischen ihnen und dem Arbeitgeber verband der Deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Leipzig, Abtlg. Verlag, Sortiment und Zwischeubuchhandel, am 22. März 1921 abgeschlossene Vereinbarung zum allgemein verbindlichen Tarifvertrag vom 24. August 1920 zur Regelung der Gehalts-Bedingungen der Angestellten im Buchhandel und in buchhändlerischen Betriebsabteilungen für das Gebiet der Amtshauptmannschaft Leipzig für allgemein verbindlich zu erklären. Antrag auf Verbindlichkcitscrklärnng des Berliner Angestcllten- tarifs. — Wie uns der Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Berlin, W. 35, Potsdamerstraße 30III, mitteilt, haben die mit ihm im Tarifvertragsvcrhältnis stehenden Angestellten verbände beim Neichsarbeitsministerium beantragt, das am 7. April d. I. getroffene Abkommen, das die Zahlung einer einmaligen Wirt schaftsbeihilfe vorsieht (vergl. Bbl. Nr. 102 vom 3. Mai 1921. S. 648), als allgemein verbindlich für den gesamten Buchhandel in der Cin- heitsgemeinde Berlin zu erklären. Einsprüche gegen die Verbindlich keitserklärung sind bis zum 25. Mai unter dem Aktenzeichen VI I) 480 an das Neichsarbeitsministerium, Berlin NW. 40, Scharnhorststr. 35, zu richten. Postpaketverkehr mit Obcrschlcsien. — Gewöhnliche und einge schriebene Pakete sowie Wertpakete bis 500 Mark nach Orten Ober schlesiens westlich der Oder sowie nach Orten an und nördlich der Eisenbahnstrecke Oppeln-Kreuzburg sind wieder zugelassen. Pakete nach Luxemburg. — Vom 1. Juni an erhöhen sich die Ge bühren für Pakete nach Luxemburg. Einschreibpakete sind von diesem Tage an nach Luxemburg nicht mehr zugelassen. Bei Paketen mit Wertangab« nach Luxemburg ist der Wertbetrag fortan in Franken währung anzugeben. Uder alles Weitere erteilen die Postanstalten Auskunft. 719
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