Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210520
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192105208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210520
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-20
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. Schweizerischer Buchhändlerverein. In den Schweizerischen Buchhändlerverein ist ausgenommen worden: Herr G o tt h i l f Sch m i d t i. Fa. Buchhandlung der Pilger- Mission und Brunnen-Verlag, Basel, Pfirtergassc 23.. Zürich und Bern, den 14. Mai 1921. Für den Norstand des Schweiz. Buchhändlervereins: Der Präsident: Der Sekretär: Max Rascher: vr. R. v. S t ü r l e r. Aus dem schwedischen Buchhandel. Von FelixVLrkonyi. (Schluß zu Nr. 11g d. Bbl.) Wir wollen uns nun dem schwedischen Buche zuwen den und einige Fragen, die sich mit den hohen Preisen derselben beschäftigen, in möglichster Kürze zusammenfassen. Daß nahe zu alle hierhergehörigen Auslassungen und Klagen hauptsächlich aus den Kreisen der Bücherkäufer herrllhren, zeigt, in welchem Maße die Angelegenheiten des Buchhandels innerhalb Schwe dens die Allgemeinheit beschäftigen. Es werden in der Tages presse und in Zeitschriften nicht allein die hohen oder zu hohen Bücherpreise beanstandet, sondern man beschäftigt sich auch sehr lebhaft mit den Rabatt-, Herstellungs-, Papier-und anderen Prei sen, interviewt Verleger, Sortimenter, Drucker und Papierliefe ranten und zerrt so an die Öffentlichkeit, was eigentlich die in terne Erledigung erforderte. Durch allerhand unbedachte oder fehlerhafte einseitige Auffassung der durch die Interviewer ge stellten Fragen, durch Mißverständnisse der letzteren kommen dann manchmal recht unzutreffende Nachrichten heraus, die nur schwer wieder berichtigt werden können. So hat die angesehene Zeitung »Stodwolms vagblaä« die wäh rend der Kriegsjahre und nachher so ungeheuer emporgeschnellten Bücherpreise (der Unterschied ist etwa drei- bis vierfach) aufge griffen und daraus hingewiesen, daß sich die Verleger lieber der Herstellung von guten und nützlichen Büchern, also keiner Luxus ausgaben, widmen sollten, die infolge ihres billigeren Preises auf einen größeren Absatz rechnen könnten; gleichzeitig sollten sie die Ausstattung der jetzt erscheinenden Bücher, die unnötig gut sei, durch eine einfachere ersetzen, damit auf diese Weise die Bü cher im allgemeinen billiger würden. Die Luxusausgaben und Luxuseinbände hätten auch hier ein viel zu breites Feld einge nommen und machten dem Minderbemittelten die Anschaffung unmöglich. Diese Tendenz müßte bekämpft werden, der geistige Gehalt und nicht die Ausstattung des Buches seien die Haupt sache, das Buch müsse jedem zugänglich sein. Könne man dem Bücherluxus eine gewisse künstlerische und soziale Bedeutung auch nicht absprechen, so müsse er doch innerhalb entsprechender Grenzen gehalten werden, damit er das Lescbedllrfuis des »ge wöhnlichen- Menschen nicht behindere oder gar unmöglich mache. Auch die hochstehende Zeitschrift »Lvsaslr HUsKiM» hat sich mit derselben Frage eingehender beschäftigt und die »Mißver hältnisse« aus dem gegenwärtigen schwedischen Büchermärkte her- vorgehobcn, besonders die prunkhaftc Ausstattung von gewissen kunstgeschichtlichen Werken, die infolgedessen nur als Salonzierde verwendet werden könnten und der wissenschaftlichen Welt, der sie eigentlich gewidmet sind, der hohen Preise wegen entzogen würden. Bei geringeren Ansprüchen hinsichtlich der Ausstattung würden derartige Bücher billiger und von größerem Absatz wie auch größerem Nutzen für die allgemeine Bildung sein. Wenn die Kaufkraft des Publikums so gering geworden sei, daß es sich nicht einmal die notwendigsten Bücher anschaffen könne, so müsse eben das Übel durch die Herausgabe von einfacher ausge statteten Werken, die also billiger seien, behoben werden. Auf diese Angriffe wurde aus Schiiftstellerkreisen er widert, daß heute z. B. eine Zeitungsnummer viermal so teuer sei als vor dem Weltkriege, während das Buch selten mehr als um das Dreifache verteuert wurde. Es zeigten sich übrigens Tendenzen, die auf eine billigere Herstellung der Bücher hinzielten. Die teuren kunstgeschichtlichen Werke hätten ihrerseits eine ge wisse Berechtigung, da sie sich ja nur an einen kleineren Kreis wenden und gerade durch ihre hohen Preise dem Autor wenig stens einigen materiellen Ersatz für seine Bemühungen ein brächten. Im übrigen möchten sich diejenigen Bücherkäufer, denen die neueren Schriften zu teuer seien, doch an die älteren Werke halten, die ja nur selten im Preise erhöht worden seien und unter denen sich genüg inhaltlich gediegene Schriften be fänden. Es fei ein Fehler, daß das Publikum immer nur nach den Jahreszahlen der Herausgabe statt nach dem Inhalt frage, wodurch die älteren Bücher, die vielleicht viel wertvoller sind, auf dem Lager des Verlegers liegen blieben. Und damit kommen wir auf eine andere, ebenfalls schwierige Frage: die auf das ganze Jahr proportionell verteilte Bücher- Produktion, die gleichmäßige Verteilung der Novitätenflut innerhalb des schwedischen Buchhandels. Es handelt sich hier bei um die unbestrittene Tatsache, daß die meisten Verleger ihre Novitäten erst kurz vor Weihnachten herausbringen, wo ja die Kauflust und das Interesse für Bücher, die fast von jedermann als praktische Weihnachtsgeschenke betrachtet werden, am größten ist. In dieser ungeheuren Flut verschwindet dann das Gute unter dem Schlechten, die Auswahl und der überblick werden unmöglich gemacht. Wieder war es die »Svsnslr lickskrikt«, die sich, speziell vom Standpunkt des Kritikers, gegen diese Unsitte richtete und dabei so manches Treffende herborbrachte. Infolge des riesen haften Materials, welches zu dieser Zeit dem Kritiker auf den Tisch gehäuft wird, werden die zahlreichen Literatur, und Buch« nummern der Tageszeitungen mit Inseraten und minderwerti gen, von Gclegenheitskritikern verbrochenen Bücherbcsprcchungen gefüllt, sodaß sich kein Mensch mehr auskennt und das Gute vom Schlechten nicht unterscheiden kann. Die Verleger hingegen be fürchten, wie dies bet den in dieser Sache gefragten zum Aus druck lam, daß für diejenigen Bücher, welche eventuell längere Zeit 701
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder