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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1863
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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1300 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. das Vereinsvermögcn macht, sind dabei so gering, besonders Aus gaben gegenüber, bei denen es sich lediglich um Repräsentation handelt, daß wir die Bewilligung nicht warm genug empfehlen können. — 4. Der Mcßkatalog. Vorwärts! Vorwärts! rief der Blücher, Vorwärts! klinget frisch und freudig. Vorwärts! hauet scharf und schneidig, Vorwärts! schreitet kühn und sicher! Von welchem mächtigen Einfluß der Meßkatalog auf den geistigen Verkehr Deutschlands und weit über seine Grenzen hin aus war, wissen wir Alle. Obgleich er seit seinem Entstehen treulich geholfen hatte, die geistige Leibeigenschaft abzulösen, so wollte ec doch de» alles neu durchdringenden Nus „Vorwärts!" nicht verstehen, obwohl er sah, wie unsere Väter mit diesem Rufe und ihrem Blute den deutschen Namen zu neuer Ebre brachten. Ktirz gesagt, er verstand seine Zeit nicht und allmählich verküm merte der einst so schöne Früchte spendende Baum. Dollen wir aber nun den so segensreichen Baum verfaulen lasten, wo uns zu seiner Wiederbelebung und Erhaltung so reiche Mittel und tüchtige Kräfte zu Gebote stehen? Das Jahr 1864 bringt uns seine 300jährige Jubel feier! und kann wohl der deutsche Buchhandel diese Feier wür diger begehen, als wenn er den Meßkatalog gleich einem Phönix neu aus seiner Asche hervorruft? Bei guter Pflege wird uns ge wiß frische Blüthc und herrliche Frucht reichlich lohnen. Ich würde Vorschlägen, solchen in folgcnderWeise erscheinen zu lasten: 1) Als Titel würde i<h Wclt-Karalog für passend halten, alle bedeutender» Erscheinungen der ganzen Welt sollten dar in Aufnabme finden. Wahrscheinlich würde dadurch Leipzig der Mittelpunkt des geistigen Weltverkehrs, nehmen doch schon jetzt die Verbindungen Leipzigs mit dem Ausland von Jahr zu Jahr größere Ausdehnung an- 2) Der Katalog sollte Eigenthum des gesammken Buchhan dels werden, was sich wohl schnell und sicher durch Errichtung eines Acticncapitals von 10,000Thlr. (vielleicht lOOOActien von 10 Thlrn., damit sich Jeder daran bethciligen kann) erreichen ließe. 3) Der Katalog erscheint nur jährlich etwa 8 Tage vor der Jubilate-Meste, viel z w eckm ä ß i g e r w ä r e freilich September oder Oclober, wo das Publicum kauflustiger ist, als in den heißen Monaten. Abkürzungen und Namenscinrichtung wie in Kirch- hoff's vortrefflichem 5jährigen Katalog. 4) Der Katalog sollte folgende Abteilungen enthalten: s) Bücher, b) Musikalien, o) Kunst, <i> Landkarten, o) künftigeEr- scheinungen, 1) Anzeigen gegen mäßige Berechnung. Ist es möglich, daß die hier ausgesprochene Idee und deren Ausführung und Nützlichkeit weitere Besprechung findet, so bin ich selbst gern bereit, alles zu thun, was zur Verwirklichung bei tragen kann, solange es meine kurze Zeit gestattet. 8—r. Miscellen. Berlin, 17. Juni. Das preußische Haupibankdircccorium macht heule bekannt: „Soeben wird bei der Hauptbankcasse die erste Nachbildung der neuen B a n k n o t c n ü 50 T h l r. entdeckt. Sie ist nach dem Gesammteindruck den echten ähnlich, aber bei einiger Aufmerksamkeit, namentlich an dem lappigen Papier, dem unsauber«, dickcrn Drucke und dem nicht geprägten Eonkrolstempel von denselben leicht zu unterscheiden. Wir machen deshalb das Publicum auf die dringende Notwendigkeit auf merksam, in seinem Interesse die Noten vor deren Annahme genau zu prüfen oder sich den Einzahler jedesmal zu merken." M 78, 22. Juni. Curiosum zum Handelsverträge mit Frank reich. — Das „Schweizerische Bundesblarl" enthält in einer seiner jüngsten Nummern einen amtlichen Bericht über die schwei zerischen Handelsverhältnisse im verflossenen Jahre, in welchem u. a. folgende beachtenswerte Stelle zu lesen ist: „Es sind uns in neuerer Zeit einige Falle zur Kenntniß gelangt, die über die Sicherung des Transits durch Frankreich gewisse Bedenken erregen, denen wir hier Ausdruck geben wollen. Wiederholt ist es nämlich vorgekommen, daß Sendungen von Musikdosen, für den überseeischen Markt bestimmt, in Frankreich mit Be schlag belegt und einer gerichtlichen sehr harten Beurteilung unterworfen wurden, weil auf jene Musikdosen Melodien über tragen waren, von welchen französische Verleger das Eigen thumsrecht beanspruchten! Wir fanden uns zwar nicht ver anlaßt, deshalb officiell zu proclamiren, sind indessen der Ansicht, daß die Anwendung des französischen Gesetzes über den Schutz des künstlerischen und literarischen Eigenthums in solchen Fallen und in so strenger Weise, wie es geschehen ist, leicht dem Transit eine andere Richtung geben könnte, da letzterer unantastbar sein sollte, um sich in denjenigen Eondilionen zu befinden, die für sein Gedeihen und seine Erhaltung auf den gegenwärtigen Linien notwendig ist. Wir werden den Anlaß der gegenwärtig schwe benden Unterhandlungen über einen Handelsvertrag mit Frank reich dazu benützen, um auf diesen Ucbelstand aufmerksam zu machen und auf Abhilfe hinzuwirkcn." Personalnachrichten. Aus Berlin. (DurchZufall verspätet.) Am 29. Mai waren es sechzig Jahre, daß Herr Eommerzienrath Earl Duncker (Duncker cd Humblot) in den Buchhandel eingerreien ist. Vor 10 Jahren ist das fünfzigjährige Jubiläum seines geschäftlichen und bürgerlichen Wirkens in würdiger Weise gefeiert worden. Den an jenem Ehrentage ausgesprochenen allseitigen Wunsch: daß dem Senior des deutschen Buchhandels noch eine lange, gleich segensvolle Dauer seines Wirkens beschicken sein möge, hat der Himmel gnädig in Erfüllung gehen lasten. Nach Verlauf von 10 Jahren sehen wir unfern Freund in seinem 83stcn Lebens jahre fort und fort tätig an der Spitze seines Geschäftes; tätig mit dem allen, echt buchhändlerischen Fleiße, in ungetrübter Ge sundheit und Lebenskraft, teilnehmend an allem, was die Zeit und die Menschen um uns bewegt, an allem, was dem Leben des Menschen seinen Werth gibt. Der Vorstand der Berliner Buch- Händler-Eorporalion, an der Spitze dessen Vorsitzender Hr. Georg Reimer, brachte dem Jubilar zu der sechzigjährigen Wiederkehr des Tages seine Glückwünsche. Unser Freund hatte des seltenen Tages kaum gedacht; die Berliner Eollegen trafen ihn in der gewohnten Thätigkeit in seinem Geschäfte, an seinem Arbeits tische. Die Glückwünsche des Vorsitzenden knüpfte» in herzlichster Weise an dieses beste Zeichen ungeschwächter Wirksamkeit an, — gaben ein kurzes Bild dieser langjährigen, vielseitigen Wirk samkeit selbst, — gedachten, daß, wenn wir sonst gewöhnlich das hohe Alter um seiner Gebrechen und Lasten willen beklagen müß ten, wir bei unserem Jubilar im Falle wären, es fast zu benei den, und schlossen mit erneuerten Wünschen eines ferneren glück lichen , gesunden Lebensabends. Gott hat in seltener Weise unser» Freund gesegnet; mit tiefer Rührung sprach der Jubilar dies aus. Sei Gottes Segen mit ihm bis ans Ende! Herr Joh. Peter Himmer, Besitzer der Matth. Ricger'- schen Buchhandlung in München, ist zum Universirätsbuchhändler ernannt worden.
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