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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1863
- Sprache
- Deutsch
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65, 20. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1075 Geographischen Institut in Weimar; der zuletzt genannte dürfte alle früher erschienenen s. z. s. ausstechcn, so erschien es uns wenigstens. Trotz dieser Dürftigkeit der Quantität nach, müssen wir hinzufügen, lag ein Kartenwerk in seinen Anfängen vor, welches einen enormen Erfolg haben muß. Wir meinen damit die 3 Probeblätler von Schade's Schulatlas, welcher hier in der Kunstanstalt von Payne erscheint. Dieser Schulatlas wird aus 33 Karten bestehen, hat ein höchst praktisches Format und ganz neue Anziehungspunkte für den Unterricht, welche durch Aus führung und Arrangement geboten werden; dabei kostet er complet nur 1 ^ 14 N-s und es gehört wahrlich kein großes prophetisches Talent dazu, um zu behaupten, daß genannter Schulatlas viel fach in Schulen Einführung finden wird, sobald er complet ist. Nun kommen wir zu den ausgestellten Globen und Re liefkarten. Da waren dieses Jahr hauptsächlich die von Schotte ck Eo. in Berlin vorhanden, außer diesen aber noch 2 von O. Wigand ü 20 ^ (besten Commissionsartikel) zu sehen, ebenfalls von Letzterem noch eine Reliefkarte von England, 15-/?, dann Keil's Reliefs von Salzburgs Umgebung, 6-^, Gastein, 14 -/? (zu beziehen von der Mayrischen Buchh. in Salzburg). Die Schottischen Reliefgloben und Karten zeichnen sich durch ihre Billigkeit und Arbeit aus; zu einem von ihnen ausgestellten sogenannten Riesenglobus, 25 Zoll Durchmesser, 40 -/?, fanden sich urplötzlich 25 Liebhaber, welche um diesen Globus das Loos zogen, nachdem jeder Teilnehmer einen Einsatz geleistet. Feine Buchbinder-Arbeiten waren durch Crusius,Her zog,Ackermann LCo. von hier vertreten; auswärtige Buchbinder hatten sich d. I. nicht bethciligt. Die beliebten D i ap h a n i c n, d. i. colorirte und eigens zu diesem Zwecke präparirte Bilder zwischen zwei Glasscheiben, wo durch solche die Glasmalerei ersetzen, durch die Zeh'sche Buchh. in Nürnberg zu beziehen, fanden ihre Liebhaber und wird Hr. Zeh nächste Messe mit neuen und ansprechenden Bildern beziehen. Daß wieder Proben von Xylographien, Kupferstichen auslagen, ist selbstverständlich; wir können in Beziehung auf Xy lographie nennen; Ade in Stuttgart, Sichling, C. H. Schulze, F. O. Schmidt, Klitsch L Rochlitzer in Leipzig, Rud. Geißler inNürnberg; alle lieferten kunstgerechteProben, doch können wir nicht unterlassen, auf Ade in Stuttgart noch besonders aufmerk sam zu machen; dieses Institut war uns neu, nach den ausgestell ten Proben muß es aber schon einen bedeutenden Wirkungskreis haben, und der gebührt auch solch' sauberer und cxacter Arbeit, denn alle Blätter machen den richtigen Effect, möchten Hrn. Ade, jedoch nur hier und dort, einen etwas wcichern Ton empfehlen. Merkwürdiger Weise war nur Ein Lithograph vertreten, aber dafür ein recht tüchtiger, nämlich Hr. Schütze von Berlin, dessen Leistungen ich im vorjährigen Berichte hervorhob, und ich habe die Genugthuung gehabt, daß man sich wirklich infolge mei ner Empfehlung an Hrn. Schütze wandte, und daß diejenigen Ver leger, welche mit ihm in Verbindung traten, mir dieses Jahr für meinenWink gedankt. Hr. Schütze liefert lithographischeArbcitcn in Kreide- und Steinstich-Manier, wie sie so gut noch nicht dage wesen und die Hrn. Professoren Weber und Roßmäßlcc hier es offen anerkennen. Proben von Druck erei en waren in den verschiedenen Ver lagswerken vorhanden, als Specialität ist nur nochHr. I. Klink- hardl zu erwähnen, welcher sich mit aller Macht auf den Noten druck durch die Presse gelegt hat und darin Vorzügliches leistet. Seine Notcntypen, sein sauberer, makelloserDruck empfiehlt sich von selbst. Ohne irgend eine heitere Zeile in meinen Bericht verwebt zu haben, darf ich doch wohl nicht zum Ende eilen, man ist das von mir so gewohnt und ich will auch meine Leser d. I. in dieser Beziehung nicht täuschen- So sei denn noch erwähnt, s) daß Hr. Staats von Lippstadt zu Nutz und Frommen derHerrcn Verleger undEommissionäre eine Musterkartc vonStricken undBindfaden jeglicher Stärke ausgelegc, die sich zu mannigfachem Gebrauche empfehlen, theils um damit zu binden und zu knebeln, oder um die aufgehäuften Rcmittenden in Ordnung zu bringen, und b) daß die lieblichste Erscheinung in der Ausstellung' mir mein Freund Lampart von Augsburg war, der glückliche Verleger des „Lebendi gen Bilderbuches". Die behäbige Physiognomie des Hrn. Lam part, als er zu mir ins Ausftellungslocal trat, werde ich nie ver gessen, das Feuer seiner Augen war gehoben rc., das Lebendige Bilderbuch hat ihn selbst lebendiger und ihn urgemüthlich ge macht. Das Glück ist doch ein mächtiger Hebel zu einer günsti gen, angenehmen Gemüthsstimmung und gerade meinem Freund Lampart gönne ich sie von Herzen. Das Lebendige Bilderbuch lag in der 2. Auflage, verbessert und vermehrt, vor, der Verleger aber auch selbst in einer verbesserten Gemüthsstimmung. Diese 2. Auf lage, nämlich des Bilderbuches, wird noch besser gehen als die erste, weil die Provinzialismen daraus entfernt sind und oas Buch selbst um ein Blatt vermehrt wurde, auch dasselbe einen festern Einband erhielt und die Ziehmaschinerie eine dauerhaftere gewor den ist. Leipzig, den 17. Mai 1863. E. Wengler. Miscellen. Von Lampact's Lebendigem Bilderbuch, dessen ori ginelle Illustrationen bekanntlich so viel Aufsehen auf dem vor jährigen Christmarkt gemacht haben, wird gegenwärtig eine Aus gabe mit ungarischem Texte für die Hrn. Lauster cd Stolp in Pcsth vorbereitet. Wie nach der beifälligen Aufnahme der deut schen Ausgabe zu schließen ist, so steht auch diesem neuen Unter nehmen ein glücklicher Erfolg in sicherer Aussicht. Professor Samwcr hat in den Grenzboten vor kurzem eine ausführliche Abhandlung „über Unechtheit und Ursprung der „LI st ineS8 roxslss"" veröffentlicht,welche in der National-Zei- tung als „die Frage endgültig erledigend" bezeichnet wird. Den Ursprung der unterschobenen Schrift verlegt Samwec an den französischen Hof, insbesondere in dieUmgebungChoiseul's. Der älteste Druck der „Llatiness" ist vom Jahre 1766, die bisher be kannte älteste Erwähnung derselben (in einem Briefe von Quin- tus Jcilius an den preußischen Ministerpräsidenten in Hamburg) vom März desselben Jahres. Preuß nahm daher an, daß die an Friedrich den Großen von Grimm geschickte Abschrift 1766 übersandt sei. Auf der Gothaischen Bibliothek befinden sich aber zwei um ein Jahr ältere Abschriften; Grimm schickte sie an die Herzogin Luise Dorothea von Gotha, und sein Brief (vom 15. April 1765) stellt die Chronologie und den Entstchungsort der „LIstinvss" fest: sie circulirten in Paris schon Anfang 1765, möglicherweise Ende 1764; schon ein Jahr vor dem ersten Druck haben sic handschriftlich in den diplomatischen Kreisen von Paris Verbreitung gehabt. In einem kürzlich erschienenen Buch über das Ballspiel: „Irails äu jsu äs psums", von Boichard, erzählt der Verfasser, daß an dem Verlust mehrerer Fragmente derDekaden des Livius — das Ballspiel Schuld trägt. Der Ballschlägcl wurde nämlich zum größten Theil mit Pergament überzogen, und da letzteres im 16. Jahrhundert selten war, so warf man sich in der Spielwuth auf eine Menge kostbarer Manuskripte, die leider von unwissen den Mönchen nur zu leicht den Verfertigern jener Schlägel über lassen wurden. Mehrere Fragmente des Livius gingen auf diese 152'
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