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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1915
- Strukturtyp
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- 1915-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1915
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- Deutsch
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BSrsenV'Ltt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 293, 17. Dezember 1915. düngen auf 148 Tafelseiten vereinigt — steckt eine nicht geringe Mühe und Arbeit, und eine stattliche Reihe von Bibliotheken ist zu diesem Zwecke durchmustert worden: die Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und das Buchgewerbemuseum in Leipzig, das Ehorhcrrenstift in Klosterneuburg, die k. u. k. Fideikommiß-Bibliothek, die Albertina, die Stadtbibliothek und die Bibliothek der k. k. Kunst- gcwerbeschule in Wien, das Germanische Museum und die Stadt bibliothek in Nürnberg; auch Buchhändler und Private haben Beiträge geliefert, wie der Antiquar Emil Hirsch in München und der Sammler Josef Wünsch in Wien, der einen reichen Schatz der schönsten alten Holzschnitte sein eigen nennt, wie man das in der Leipziger Buch gewerbeausstellung zu bewundern Gelegenheit gehabt hat. Was nur immer in Betracht kommen kann für die Schmückung des gedruckten Buches, ist in ausgiebigster Weise berücksichtigt. Die schönsten Initialen werden in vielen Hunderten, durch das ganze Werk verstreut, im Bilde vorgeführt; manchmal in vollständigen Alpha beten, öfter in größeren und kleineren Gruppen, zuweilen auch ein zeln als Füllsel eines freien Raumes. Die kunstvolle Gestaltung des Satzes wird ebenso allenthalben gezeigt, in Titeln, in über- und Unter schriften, im Textsatz, auch mit den rings darum angeordneten An merkungen, in Inhaltsverzeichnissen und Registern. Der Holzschnitt in der Buchillustration nimmt einen breiten Raum ein. All die Künstler namen, die uns in dieser Hinsicht lieb und teuer sind, kehren bald hier, bald da wieder: Holbein, Dürer, Cranach, Weiditz, Hans Baldung Grün, Wohlgemut, Pleydenwurff, und wie sie alle heißen; natürlich auch die Ausländer, Franzosen, Italiener und Spanier. Dann sind die kleineren Schmuckstücke des Buches zu erwähnen — sie sind dabei oft die kostbarsten und kunstvollsten —, die Titel- und Seitenumrah mungen, die Kopf- und Zierleisten, die Schlußstttcke und die Buch drucker- und Verlegersignete. Es gibt einzelne derartige Tafeln, die ganz besonders hübsch geraten sind: Tafel 61 und 62 mit italienischen und französischen, Tafel 96 und 124 mit deutschen Bordüren; Tafel 56 und 110 mit Zierleisten und Zierstücken von Peter Flettner (Flötner) und Ehr. Sichern d. I., Tafel 117 und 118 mit Buchdruckerzeichen aus Leipzig, Basel, Paris, Wien, Lyon, Zürich und Augsburg. — Ziemlich eingehende Berücksichtigung erfahren schließlich die Einbände mit ihren Decken-, Rücken- und Schnittverzierungen. 23 Tafeln (Nr. 10, 38, 45, 70, 99, 127—142, 145 und 146) sind ihnen gewidmet, und manchmal ist ihrer eine ganz bedeutende Anzahl auf einer Tafel ver einigt, bis zu dreißig Stück und darüber. Es sind vom 16. Jahr hundert angefangen sehr hübsche Beispiele aus allerhand Ländern, darunter viele aus der Sammlung Becher (früher in Karlsbad, jetzt im Buchgewerbemuseum zu Leipzig). Mit den zahlreichen Wiener Biedermeier-Einbänden kommt der Herausgeber auch in das neun zehnte Jahrhundert hinein. Im übrigen hat der nachahmenswerte Buchschmuck sein Ende viel früher erreicht, und zwischen ihm und seiner neuerlichen Wiedergeburt klafft eine Jahrhunderte weite Lücke. Das alles ist nicht langweilig in ein System gebracht und eins hübsch nach dem anderen eingereiht und angeordnet worden, sondern wird zumeist in einer bewunderungswürdig dekorativ gestalteten Mischung dargeboten. Bei der Fülle der Abbildungen, die auf 148 Tafeln unterzubringen waren, und bei dem nicht gerade sehr großen Quartformat des Werkes ist es ganz natürlicherweise nicht möglich gewesen, die Vorlagen in ihrer wirklichen Größe wiederzugeben. Nur die Initialen und manche Zierleisten machen davon wohl ziemlich durchgehend eine Ausnahme. Doch kommen auch hier manchmal wesentliche Verkleinerungen vor, wie auf Tafel 27, wo eine köstliche Reihe verschnörkelter und mit grotesken und witzigen Einfällen des Zeichners verzierter Anfangs buchstaben erscheint, unter denen das übcrwiegt. Sie stammen wie das Tafelverzeichnis sagt, aus französischen Drucken des 15. Jahr hunderts; der französische Artikel (1e, 1a) eignet sich ganz besonders zu solcher Schmückung. In ihren Originalen füllen sie unter Um ständen eine ganze Titelseite aus, wie das erste L (links oben) und ein anderes mit einem sich küssenden Liebespaar (das zweite von oben auf der rechten Seite), die beide aus Drucken von Verard entnommen sind (»I^a mer ckss ü^8toir68« und »I^e liure de K1atk6olu8«). Han delt es sich aber um die Wiedergabe ganzer Seiten aus größeren Folianten, dann ist die Verkleinerung oft noch viel bedeutender. Ein mal kann man das so ungefähr vergleichen. Auf Tafel 49 findet sich die Eingangsseite zu dem leider VI. Oseretalium des Bonifacius (Paris: Ulrich Gering L B. Nemboldt 1503) mit ihrer herrlichen Um rahmung ziemlich klein, auf Tafel 50 der obere Teil derselben Seite in bedeutend größerem Maßstabe wiedergegeben. Gerade hier aber wird man erkennen, daß die Verkleinerung, die für die Ab schätzung der ungefähren natürlichen Größe ja doch nicht hinderlich ist, dem ganzen Werke nur zum Vorteil gereicht. Denn es kam hier darauf an, in einem handlich bleibenden Bande eine bedeutende Menge buchgewerblicher Vorbilder zu vereinigen, und mau kann dem Vor redner des Buches unbedenklich beistimmen, wenn er es in diesem Sinne ein »Korpus der alten Buchkunst« nennt. Dem schönen und im Verhältnis zu seinem Reichtum auch gar nicht teuren Werke ist eine weite Verbreitung zu wünschen und wohl auch gewiß; es geht den Bücherfreund ebenso an, wie den Buchhändler, den Künstler und alle anderen schon genannten im Buchgewerbe tätigen Berufsstände, es wird in den Fachschulen ausgiebig benutzt werden müssen, ihren Jüngern als Prämiengabc unendliche Freude uud Anregung bringen und, das paßt gerade jetzt, ein herrliches Weih nachtsgeschenk abgeben für alle, die das »alte Buch« schätzen und lieben. Berlin-Wilmersdorf. Philipp Rath. Kleine Mitteilungen. Für die Beförderung von Postkarten mit Abbildungen nach dem Ausland (vgl. Bbl. Nr. 287) treten infolge des in der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 1. Dezember 1915 erlassenen und in, Reichsanzeiger Nr. 284 vom 2. Dezember 1915 veröffentlichten Aus- und Durchfuhrverbotes auf Grund des § 5 der Postordnung vom 20. März 1900 folgende einschränkende Bestimmungen in Kraft: Verboten sind: Postkarten mit Abbildungen von Städten, Stadtteilen, geographisch genau bestimmbaren Ortschaften und Land schaften, besonders hervorragenden Baulichkeiten und Denkmälern Deutschlands, Österreich-Ungarns, der Türkei, Bulgariens und der von den verbündeten deutschen, österreichisch-ungarischen, türkischen und bulgarischen Heeren besetzten feindlichen Gebiete. Nicht unter das Verbot fallen: Postkarten mit Abbildungen der bezeichnten Art a) nach Österreich-Ungarn, der Türkei, Bulgarien sowie den von deutschen oder von mit Deutschland verbündeten Truppen be setzten feindlichen Gebieten, wenn die Abbildungen Städte usw. des Bestimmungs-Landes oder -Gebietes der Postkarte dar- stcllen; b) im Felbpostverkehr an Truppen usw. oder Militärbehörden in feindlichen Gebieten. Niederländische Zeitungen. — Gegen den Redakteur des Amster damer »DeleAraal«, Schroeder, ist Anklage auf Grund des Artikels 120 des Strafgesetzbuches, Gefährdung der Neutralität im Falle eines Krieges anderer Staaten betreffend, erhoben und seine Verhaftung verfügt worden. Wie die meisten niederländischen Zeitungen und Zeitschriften hat der »leleKraal« seit Beginn des Krieges eine deutschfeindliche Haltung beobachtet und die Schuld auf die mittel europäischen Mächte zu wälzen gesucht. In erfreulichem Gegensätze dazu steht die Zeitschrift »De Naa8booä6«, die sich wiederholt in deutschfreundlichem Sinne ausgesprochen hat. Frachtermäßigung im Verkehr mit dem Balkan. Da mit dem Freiwerden der Strecke Belgrad—Nisch—Pirot und der unteren Donau sich für Handel und Industrie Gelegenheit bietet, die infolge der zutage getretenen Schwierigkeiten bei der Beförderung über Ru mänien bisher zurttckgehaltenen Güter aller Art jetzt ihrer Bestimmung zuzuführen, insbesondere aber auch die Möglichkeit zur Aufnahme lebhafterer Handelsbeziehungen zu den Balkanstaaten gegeben ist, be antragte die Handelskammer Leipzig bei der Königlichen Sächsischen Staatseisenbahnverwaltung, den Warenverkehr namentlich nach Bul garien und der Tiirkei durch eine Frachtermäßigung zu fördern. Hierbei wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben, eine etwaige Ermäßi gung der Frachten auch auf den Umschlagsverkehr mit den unteren Donauumschlagplätzen eintreten zu lassen. Personalnachrichten. Richard Cramer f. — Am 5. Dezember ist in Leipzig der Schrift steller Richard Cramer gestorben, der unter dem Pseudonym Rudolf Lavant schrieb. In der 1890 herausgegebenen Sammlung von Ar beiterdichtungen war er mit einem Bändchen Gedichte vertreten. Stephen Phillips f. — Aus England wird berichtet, daß dort Stephen Phillips, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Drama tiker, im 50. Lebensjahre verschieden ist. Seine bekanntesten Stücke — »Orpheus«, »Nero«, »Herod«, »Davids Sünde«, »Paul und Fran ziska« — haben auf dem englischen Theater zahlreiche Aufführungen erlebt. Der Tod überraschte den Autor bei der Arbeit an einem Werke: »Johannes der Täufer«. 1640
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