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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1844-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1844
- Sprache
- Deutsch
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3051 91 3052 man dieselbe Sache, um die man sich eben so grimmig stritt, zum Fenster binauS. Kaum erschienene Werke, für welche einzclne Angeführte hohe Preise bezahlt haben, werden zu Spottpreisen vertrödelt, um wieder Geld zu gewinnen zu neuer — Belustigung dcS Publikums, aber nicht zur Ehre des Geschäfts. Was nützen uns Kayser und Heinsius, Hin- richs und Thun? Sind ihre Preise noch richtig? sind Ver leger- und Orts-Namen richtig ? O nein, o nein! nicht zur Halste mehr. In diesem Labyrinth kann nur das treue Ge dächtnis, noch Führer sein. — Statt leset N-s, statt x und > und 2 leset Frankfurt bei 0., Leipzig bei 8., Berlin bei U. u. s. w. — Ist der Eine billig, ist's der Andere noch mehr; aber das Publicum dankt Euch diese Billigkeit nicht, weil hinter derselben die größte Unbilligkeit steckt; es weiß gar wohl, daß Ihr nicht seinetwegen billig seid, eS verliert die Lust zu kaufen, das Vertrauen zu Euch und die Achtung vor dem ganzen Geschäft. Ich habe schon oft Gelehrte und Ungelehrte über den Buchhandel klagen hören, aber sehr selten über den Sortimentsbuchhandel, den bedauert man nur, als den Träger so vieler Sünden des Verlagshandels. Ich könnte noch Manches ansühren: die Unduldsamkeit und Lieblosigkeit; die süßen, lockenden Versprechen von größ ter Dankbarkeit für thätige Verwendung vorher und größt möglicher Ehikane hinterher; die Münchhausladen über Ab satz und dergleichen Dinge mehr. Doch genug. Das ist ein Bild in düstern Farbentönen, grau in grau; aber es ist leider viel Wahrheit darin. Den wackern Verle gern, welche sich bewußt sind, daß obige Schilderungen sie nicht berühren, rufe ich von Herzen zu: Nichts für ungut, Ihr Herren, Euch gilt cs nicht! Mein Wort ist hauptsächlich gegen die gerichtet, die so gern sich hören lassen über den Verfall des Buchhandels und die selbst die größte Schuld an diesem Verfall haben, gegen die, die so gern Buchhändler sein und heißen wollen, aber gleich hinter das Schild des „Kauf manns" treten, wenn sie Höckern und trödeln. Vor solchen bewahre uns Gott! Brr! Hat der Sortimenter bei Brandunglück für das Commissionslagcr zu haften? Bei meiner letzten Anwesenheit in Leipzig vor einigen Monaten wurde von beachtenswerther Seite meine Ansicht bestritten, daß der Sortimentsbuchhändler bei ihn betreffen dem Brandunglück billigcrweise nicht unbedingt für das Eom- missionslager haften könne; man hielt denselben unter allen Umständen zur Bezahlung der bei einem solchen Falle ver brannten, verdorbenen und abhanden gekommenen Eommis- sionsartikel verpflichtet. Der hiesige große Brand vom 15/16. v. M. giebt mir besonderes Interesse bei der gewiß wünschenswecthen Fest stellung eines allgemein anzuerkennenden Pcincips im Buch handel, wie bei einem Brandunglück Verleger und Sorti menter gegen unbillige Verluste gleichmäßig geschützt wer den, und glaube ich, daß die Mittheilung meiner dahin schlagenden Verhältnisse vielleicht einen der Berücksichtigung werthcn Beitrag bei näherer Prüfung der betreffenden Frage zu bieten geeignet ist. In der Gothaer Bank habe ich mein zur Buchhandlung und Buchdruckerei gehöriges Eigenthum gegen Feucrsgefahr versichert, nicht aber meine erst vor zwei Jahren eingerichtete Sleindruckerei und weder mein Mobiliar noch das Commis sionslager, und zwar letztere Theile nicht, weil ich wegen der, hier jeder andern Bedachung vorzuziehendcn Schindeldeda- chung meines sonst bei Feuersgefahr sehr günstig gelege nen Wohnhauses die hohe Prämie von IsäLH zahlen muß. Mein Eommissionslager theilt also auf Rechnung der betreffenden Verleger die Gefahr eines bedeu tenden TheileS meines Eigenthums und, nach meiner Ueber- zeugung, billigerweise. Dabei halte ich mich übrigens verpflichtet, durch die Geschäftsbücher Nachweis über die vom Eommissionslager debilict gewesenen Artikel zu geben, wenn ich irgend in der Lage war, die Geschäftsbücher retten zu können, wie im andern Falle, daß letztere nicht gerettet werden konnten. Mehr kann nach meiner Ansicht der Verleger vom Sortimenter mit Billigkeit nicht verlan gen, und ich würde mich selbst außer dem Scheine auch der leisesten Unbilligkeit halten, wenn ich Ansprüche zum Ersatz Verbrannten, beim Retten und Bergen Verdorbenen oder Abhandengekommcnen ab- und in den Weg Rechtens ver wiese, wo kein derartiger Anspruch auf einigen Erfolg zu rechnen hat. Obgleich mir die Gefahr bei dem Brande vom 15/16. v.M. so nahe kam, daß zu möglicher Rettung meines Wohn hauses und Geschäfrslokales mein daran glänzendes zweites Haus eingerissen wurde, die Noth mich mithin zum Aus räumen zwang, ist mein Verlust am Eommissionslager doch nicht so bedeutend, daß ich mich entschließen könnte, das davon Gestohlene und bei dem unter starkem Regen stattge- fundcnen Ausbringen und Bergen im Freien gänzlich Ver dorbene den betreffenden Verlegern zu belasten und müssen die oben ausgesprochenen Grundsätze deshalb um so mehr als meine reinste Ueberzeugung angesehen werden- Clausthal, 7. Oktober 1844. Ad. Schweiger. In Hannover wurde verboten: Bausteine, von Ilr. Karl Grün. Darmstadt, Leskc. Börse in Leipzig Kurze Listir. 2 Monat. S Mono«. am 14. Octobcr 1844. im P>erjch,»halcr.Fuß. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Amsterdam . . . . i4vz — — — — — Augsburg . . . . . 102z — — — — Berlin — — — — — Bremen iiiz — — — — — Breslau — 99- — — — — Aranksuri a. M. . . — 57 — — — — Hamburg . . . . — I5V-; - 149z — — London . — — 6.231 — Paris — - 79z - 79z Wien l04A — — — — Louiödor 11Holl.Duc. 6^ Kaiserl.Duc.6tz , Brest.Tue. 6z, Paff.-Duc.61 Conr.-Species u. -Gulden 4z Conv. Zehn-u.Ziranzig-Kr.4j. Verantwortlicher Redakteur: I. de Marie.
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