für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Amtliches Blatt d *1- 53 Dienstags, Aufklärung. In No. 35 d-Bl. wird eine Anzeige der Löber'schen Musik handlung in Cassel mitgetheilt, wonach diese 60 bis 75 ?o Rabatt von Musikalien dem Publicum anbietet. Zur Erklärung dieser auffallenden Erscheinung diene Folgendes: L. hat sich im vorigen Jahre für zahlungsun fähig erklärt und seinen Gläubigern 20 dt, geboten, welches Anerbieten wohl von vielen Musikverlegern angenommen worden sein mag. Der Einsender that es wenigstens zur Vermeidung des kostspieligen gerichtlichen Verfahrens, dessen Erfolg wahrscheinlich noch geringer gewesen wäre. Daß L- indessen nur auf kurze Zeit und nur von den bei ihm vor- räthigen Werken so hohen Rabatt geben kann, ist begreif lich, und wird das End-Resultat seiner Handlungsweise nur Verlust für ihn sein, da sich bei einem Verfahren wie das vorliegende wohl Niemand zu weiteren Lieferungen an ihn verstehen wird. Zur Warnung. Wie sehr sich der Verleger bei Verlagsspeculationcn vor Täuschungen zu hüten hat, zu der jetzigen Zeit namentlich, wo so viele Verlagsanträge von weiter Ferne oder doch von Unbe kannten zu Dutzenden den Buchhändlern cinlaufen, hat auch der Unterzeichnete, kaum 1 Jahr etablirt, bereits schmerzlich erfah ren- Vor einiger Zeit kündigte ich ein „Tagebuch eines katho lischen Schullehrers" an und liefen auf die gemachte ausführ liche Anzeige in dem bei mir erscheinenden „Katholischen Wo chenblatte" binnen wenigen Wochen über 250 feste Bestellungen bei mir blos aus den hiesigen Provinzen ein. Bei einer der letz ten kleinen Bestellung aber auch eine kleine Notiz eines mir be freundeten Geistlichen, daß er das von mir in der Anzeige mit- getheilte Fragment bereits in „Münchs Vademecum" (Augs burg, Kranzfelder) gelesen habe. Ich ließ hierauf den Verfasser meines Manuscr., einen in der Nähe wohnenden Schullehrer, zu mir kommen und fragte nochmals, ob das Buch auch sein Werk sei, worauf er wiederholentlich betheuerte, daß es seine mühselige zehnjährige Arbeit sei und er nur hin und wieder einmal fremde Gedanken benutzt habe, wie ja fast jeder Schriftsteller kkr Jahrgang. es Vörsenvereins. den 4. Juni. 1844. ... thue. Und als ich ihm vorstellte, daß, wenn ich fremdcs Eigen thum Nachdrucke, ich in gesetzliche Strafe genommen würde, er klärte er mir die Sache so schön als sein, alleiniges Eigenthum, als seine langjährige Erfahrung, daß ich ihm glaubte. Um mei. ner Sache jedoch ganz gewiß zu sein verschaffte ich mir „Münchs Vademecum" und da finde ich denn, daß das pädago gische Tagebuch Wort für Wort, § auf § die reine Ab schrift des Malmannschen Tagebuchs aus dem Ba de m e c u m i st. Der angebliche Verfasser ist der Lehrer Frost in Joedanken bei M. Mögen sich die Herren Collegen bei Ver lagsanträgen von dieser Seite hüten und möchten auch andere Verleger ähnliche Fälle zur Kenntniß ihrer GeschäftSgcnoffen bringen. Es versteht sich von selbst, daß das angekündigte Tagebuch nicht erscheinen wird. Aehnliche Fälle passiren gewiß öfterer. Namentlich entsinne ick mich eines solchen, der vor wenigen Jahren einem in der Nähe wohnenden tüchtigen Verleger mit einem Buche über Brandt weinbrennerei widerfuhr, wobei der Verfasser noch die Kühnheit Halle, den Verleger wegen des bedungenen Honörars zu verklagen, und irre ich nicht sehr, so verlor der Verleger noch den Prozeß. Marienburg, 23. Mai 1844. E. I. Dormann- Börse in Leipzig skurre Sich». » Monat. 3 Monat. am 3. Juni 1844. im V,'crzehnthalcr-Fuß. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Amsterdam . . . . i4i z - — — Augsburg . . . . — I02j — — Berlin - Wz — — Bremen — 112 — — Breslau — ss; — — zrankfurt a. M. . . 57 — — — Hamburg . . . . l5oz — 149; - — — London -— — — — 6.24 — Pari» «oz - 79Z — 79j — Wien 105 — — Louisdor 11j, Holl. Duc.6^ .Aaiserl.Duc.6j , BreSl.Duc. 64 Paff.-Duc. 6;. Conv.-SvecieS u. .Gulden 4,, Conv. Zehn-u-Zwanzig-Ar. 4;. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle. 110