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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1842
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- Deutsch
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579 21 580 neuen ersten Abtheilung seiner Vorschule zu ersehen, für dem Gegenstände gewachsen. — Es giebt kein detaillirteres Geschäft als den Buchhandel: einen Leitfaden für denselben zu schreiben ist daher eine nicht leichte Aufgabe. Wir ver langen nicht, daß man ganz allein aus demselben nur den praktischen Betrieb des Buchhandels kennen lerne: — ohne eigene Thätigkcit im Geschäfte selbst ist dies nicht mög lich. Aber neben dieser während der junge Mann unter Leitung eines tüchtigen Prinzipals im Geschäfte arbei tet, soll diese Vorschule ihn in allen den Hilfswissenschaften gründlich belehren, die zu kennen ihm durchaus nöthig, im Drange des Geschäfts umfassend ihm beizubringen aber nicht möglich ist. Wir denken uns, daß ein solcher Leitfaden dem jungen Manne bald nach seinem Eintritte in den Buchhandel in die Hände zu geben ist, er wird über Manches dann schneller aufgeklärt werden, wozu, es ausführlich zu entwickeln, in einem lebhaften, besonders Sortimentsgeschäfte, der Prinzi pal nicht die Zeit hat. Es muß eine solche Vorschule das ganze Gebiet des Betriebes des Buchhandels umfassen, sic darf keine Unrichtigkeiten enthalten und die Darstellung nicht schwerfällig sein. Wir haben diesen allgemeinen Maaßstaab der Bcur- theilung an die vorliegende Arbeit des Hrn. H. gelegt, mit welchem ungefähr übereinstimmend der Vers, selber in dem Vorworte sich ausspricht. Der Verfasser hat das ganze Werk in drei Thcile getheilt: den m e rkan ti li sch e n, technischen und literari schen. Wir haben es hier zunächst mit dem merkan til i sch en zu thun, welcher, als der jedenfalls zunächst ge kannt sein wollende, ganz richtig zuerst gegeben ist. Der Verf. schickt demselben in der Einleitung eine kurze Darstel lung der Geschichte des Buchhandels voraus, um hauptsäch lich aus derselben die Bedeutendheit des jetzigen Buchhan dels gegen den von früher klar zu machen und zu zeigen, wie jetzt viel mehr Kenntnisse zu seinem Betriebe nöthig sind. Diese kurze geschichtliche Darstellung ist ganz am Orte: Einiges nur hätten wir auszusetzcn. Wo der Wendung der Büchcrmessc von Frankfurt a/M. nach Leipzig kurz Erwäh nung geschieht, sollte auch der G ru n d dieser Veränderung angeführt sein, nack welchem zu fragen auf der Hand liegt, und welcher hauptsächlich in den überstrengen Censup- maßrcgeln zu suchen ist, mit denen im Anfänge des 17. Jahrhunderts der Buchhandel in Frankfurt a/M. bedrängt wurde. Der Verf. will über die Eensur am Schlüsse des ganzen Werkes sprechen: er kann dort vielleicht dieser harten Frankfurter Eensur und deren traurigen Folgen für den dor tigen Buchhandel gedenken. Auch was der Verf. kurz über den franz. Buchhandel sagt (p- Vlll-): „„Gegenwärtig scheint jedoch der Buchhandel in Frankreich zu sinken, woran nächst den hohen Preisen der Bücher hauptsächlich der bel gische Nachdruck Schuld sein soll"" ist nickt ganz rich tig : — die hohen Preise der französischen Bücher sind erst eben eine Folge des Nachdrucks! Dem genaueren Eingehen in die Hilfswissenschaften läßt der Verf. einen kurzen Abriß des Organismus deS deutschen Buchhandels vorausgchcn, welcher, wie er sagt, zum Theil aus Schiebe's Lcxicon entnommen ist. Der Abriß ist klar und deutlich und wohl geeignet, dem Neulinge ein ungefähres Bild vom Gange des Geschäftes und von dessen Einrichtungen zu geben. An einzelnen Stellen, z. B. wo der Verf. sagt: „„Alle späteren Sendungen (als Schluß des Jahres) werden auf neue Rechnung gemacht w."" hätte wohl Einiges beigcfügt werden können. In den allgemeinen Abhandlungen, die der Verf. den einzelnen Ge genständen vorausschickt, hätten wir überhaupt etwas mehr Kritik und festeres Urtheil gewünscht; wir wissen wohl, daß die Vorschule kein Handbuch, sondern ein Lehrbuch ist, indes sen müssen auch in diesem stets feste Principicn aufge stellt, und deren Verletzung zurückgewiefen werden. Uebcr den süddeutschen Buchhandel ist der Verf. etwas z u kurz. Der süddeutsche Buchhandel und seine in so vieler Hinsicht von dem Gange des norddeutschen abweichende Ein richtung verdient auch schon in diesem kurzen Abrisse mehr Beleuchtung: wir erlauben uns, den Verfasser darauf auf merksam zu machen, um, wenn er an den technischen Theil des Werkes kommt, hier nachzutragen. Im Falle er selber aus eigner Anschauung den süddeutschen B. nicht kennen sollte, wird ihm einer der vielen tüchtigen Männer dort gewiß gern mit Materialien w. an die Hand gehen. Die merkantilischen Hilfswissenschaften theilt der Verf. in 1) die Geld- und Münzkunde, 2) die wichtigsten Lehren aus der kaufmännischen Arithmetik, 3) die Wcchselkunde, 4) die Eorrespondcnz, 5) die Buchhaltung, 6) die Kenntnis? der specicllcn Beschäftigungen im Buchhandel. Diese Einthei- lung gilt uns als Beweis, daß der Verf. seinen Gegenstand reiflich durchdacht und sich bemüht hat, ein richtiges System in die Darlegung desselben zu bringen, was ihm wohl gelun gen ist. — Also 1) die Geld- und Münzkunde. Die Ein leitung , die auch dieser vorangeht, holt etwas gar zu weit aus. Daß man vor dem Metallgelde das Vieh als Aus tauschmittel gebrauchte, gehört nicht hierher — und daß pe- cuilin von pec„8 hergeleitet, weiß wohl Jeder. Wir glauben im Interesse der Sache dergleichen Breiten, die etwas Pe dantisches an sich haben, tadeln zu müssen, wenngleich wir nicht verkennen, daß sie wohl mehr nur eine Folge der sonst wieder viel Lob verdienenden Genauigkeit des Verf. sind. Es läßt sich aber Kürze mit Genauigkeit wohl verbinden. Die Lehre vom Gelde und den Münzen ist sonst deutlich gegeben. In den „vermischten Bemerkungen", die dem Eapitel nachgeschickt sind, sagt der Verf.: (Seite 23) „ „der Staat hat allein das Recht Geld zu schlagen, er garan- tirt aber auch den Werth desselben." " Die Buchhänd ler im Reiche, wo die Coburgcr Münzen in Coucs waren, werden, fürchten wir, hier widersprechen! Die Staatspapier-, Actien- und die Bankenkunde ist auch nicht vergessen: Bescheid mit denselben zu wissen, wird dem Buchhändler wohl zu gute kommen. Was der Verf. (Seite 31) über die Actien sagt: „„für den Buchhändler ist es durchaus nicht ralhsam, sich überhaupt mit dem Acticn- handel zu befassen, denn erstens braucht er sein Geld zu buchhändlerischen Unternehmungen weit nöthiger, und zwei tens bleibt ihm viel zu wenig Zeit übrig, um das merkantil. Wesen und Treiben darin mit Vortheil stets verfolgen zu können. Doch darf dem Buchhändler der Grundbegriff von Actien um so weniger (?) mangeln, als ja der Buch-
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