/ Deu für den tschen B u ch l- a n und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. d c L Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^§111. Dienstags, den 25. December 1838. Bekanntmachung. In den Börsenverein sind als Mitglieder ausgenommen worden: Herr Franz Scheib in Prag, die Friedrich Volke'schc Buchhandlung zu Wien. Heidelberg, Leipzig und Potsdam, den 12. Dccbr. 183ö. Der Börsenvorftand Mohr. Äöhler. Niegel. Ueber Netto-Nechnung. Ucber den in letzter Zeit mehrfach ausgesprochenen Wunsch, die Rechnungen nur netto zu führen, möge auch einem Sort.-B. erlaubt sein, seine Ansichten mitzu- theilen, da es scheint, als ob die Vertheidigcc dieser Rech nungsführung Verleger seien, oder Sort.-B-, welche sich um das Praktische ihres Geschäfts wenig bekümmern. Der einzige Vortheil der Netto - Rechnung ist, nach Angabe der Vertheidiger derselben, Zcitersparniß beim Ab schließen der Rechnungen auf der Börse. Nicht läugnen läßt es sich, daß dadurch ein klein wenig Zeit erspart wird, aber diesen Vortheil, fürchte ich, werden wir nicht lange genießen, da das Börsengeschäft wohl bald sehr unbedeu tend werden dürfte, wenn es nämlich bei dem Zahlungsfuß von Pr. Cour, verbleibt. Wir Sort.-B. würden dadurch gezwungen werden, den Besuch der Messe aufzugeben, welcher ohnehin für den ordentlichen Sort.-B. ganz ohne Nutzen, wohl aber sehr zeitraubend und kostspielig ist. Also Zeit gewinnen wir in der Messe, aber wir verges sen ganz, daß wir viel mehr Zeit zu Hause verlieren. 5r Jahrgang. Jedermann wird eingestehcn müssen, daß man fast in der selben Zeit fünf Seiten einer Rechnung summirt, die in or dinären Preisen geführt ist, als deren drei einer Netto- Rechnung, und zwar aus dem Grunde, weil Erstere sich, mit seltenen Ausnahmen, in gleichen Zahlen, Letztere da gegen viel in ungleichen Zahlen und selbst in Brüchen be wegt. Doch das könnte keinen Grund abgeben, beim Al ten zu bleiben, wohl aber folgende Unbequemlichkeit und daraus hervorgehendcr Nachtheil, welcher bei dieser Neue rung nicht ausblciben wird. Die Unbequemlichkeit ist, daß wir beim Auszeichncn der eingehenden Bestellungen die Verkaufspreise in den Katalogen oder in den wöchentlichen bibliographischen Blättern suchen müssen, und welch ein Zeitverlust wird dadurch erst hervorgebracht! Könnten die Herren Commissionäre gezwungen werden, bei jeder Aus lieferung den Verkaufspreis vor der Linie zu setzen, so wäre es eine andere Sache, aber dann würden die Herren Verleger wohl genöthigt werden, bedeutend höhere Comm.- Gebühren zu zahlen, denn die Mühseligkeit des Eomm.- Geschäfts erreicht dadurch den höchsten Grad. Dieses Vor- 204