für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 16. - Freitags, den 22. Februar 1839. Association gegen säumige Zahler. Im höchsten Grade erfreulich sind die in Nr. 10 dieses l Blattes mitgetheilten Nachrichten von den ersten th ur sächlichen Schritten der Berliner Handlungen gegen das! vielbesprochene AahlungS: oder vielmehr Nichtzahlungs- Unwesen; sehr bedeutungsvoll und beachtungswerth die sachkundigen, daran geknüpften Betrachtungen. — Nachdem der Vorsteher des Börscnvereins in Nr. 1 dieses Blattes öffentlich erklärt hatte, von Seiten des Bör senvorstandes könne iu xuuoto xuucti keine Maßregel aus gehen, war der von den Berliner Handlungen eingeschla gene der einzig mögliche und richtige Weg. Eine Erörte rung der Frage, ob und in wiefern cs nicht, ungeachtet der Deduktionen des Herrn Böcsenvorstchers, dennoch in der Berechtigung oder Verpflichtung des Börscnvorstandes liegen dürste, in dieser organischen Angelegenheit als Een-! tralpunkt der Gesammheit des Deutschen Buchhandels auf- zutceten, wird vielleicht von einer andern Seite augestellt' werden, daß aber von der G esa m m t h ei t etwas gesche-i hcn muß, wenn der Zustand im Deutschen Buchhandel nicht in förmliche Anarchie ausarten und der Solide m i t dem Lump zu Grunde gehen soll, das ist Jedem klar, der in den letzten Jahren die im Buchhandel immer mehr zu nehmende Unsolidität, Geschäfts- und Taktlosigkeit mit aufmerksamem Blick betrachtet und die besonders seit voriger O.-M. in dieser Beziehung veröffentlichten Aufsätze ge lesen hat. Als Anfang und erster Schritt zu einer solchen a l lge - meinen Association zur Aufrcchthaltung der Geschäftsordnung im Deutschen Buchhandel (wie ich die Vereinigung zu taufen Vorschlägen möchte) nun, 6r Jahrgang. sind die Maßregeln der Berliner Handlungen sehr erfreulich. Sehr wünschenswert!) aber ist cs, wie auch der Herr Ein sender in Nr. 10 andeutct, daß noch vor der Ostermesse wenigstens in Breslau, Dresden, Frankfurt a. M., Ham burg-, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart gleiche oder ähnliche Vereine sich bilden. Diese hätten bis zur Messe noch Zeit, sich über die Art und Weise ihrer zu nehmenden Maßregeln zst vereinigen, und diese ihre Beschlüsse bildeten hinwieder die Grundlage zu den Schlußbcrathungcn in der Ostermesse bei Constituirung der G esam mt-Association. Denn nur durch eine solche allgemeine Vereinigung gewinnen erst die Ortsvereine ihre eigentliche Bedeutung fürs Ganze, welches doch bei dieser Angelegenheit vor Allem im Auge zu halten ist. Denn wenn auch jedes einzelne Mit glied der Association die Absicht haben muß, zunächst sich selbst durch dieselbe für Vergangenheit und Zukunft vor Schaden und Verlust soviel möglich zu schützen, so ist doch nach meiner Ansicht der höhere, allgemeine Zweck der: den Buchhandel von unwürdigen Subjekten zu befreien und, auf allgemeine Grundsätze basirt, möglichst allgemein Ord nung und Takt in den buchhändlerischcn Geschäftsbetrieb zu bringen, — und dies kann unmöglich ohne allseiti ges Zusammenwirken erzielt werden. Daß Leipzig der Centcalpunkt des Vereins sei, scheint mir nothwcndig, sowie, daß an diesem Platz (wie in Ber lin geschehen) ein geschäftsführendes Comite gewählt werde. Einen eigenen Geschäftsführer aber dafür vorzuschlagen, wie bereits geschehen ist, halte ich meinerseits ni cht für rätblich, glaube vielmehr, daß sich eine der Leipziger Hand lungen bereitwillig finden lassen werde, gegen angemessene (gegen eine, einem eigenen Geschäftsführer zu bewilligende