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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1926
- Strukturtyp
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- 1926-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1926
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- Deutsch
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Dnzslgcnprelss lm lnnenio»: «Umfang ganze 6eite^ 3ö0 ^ tKleinere als Viertels. Dnzelqen sind im 2N. Teil nicht zu- o.'rsUliVr's.' 39^'^'^ s.^20!- .^chttni!^ u Ä5Ädis Aeiie.^Ld^rc^G^vÄ o'.7^^8v»^,Ä^ ^ ^isderpreis^ Die ^eile 0.50^ '/, S.14^0.—^^ S. 76.—>, »» Mit^i. «N^ch^itg^. ^3^.0.35^c. Dundste^ ^mittelste Seiten ^ ft Nr. 11 lN. 7). Leipzig, Donnerstag den 14, Januar 1926, 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Es ist festgestellt worden, daß die Firma in Bafel' deutsche wissenschaftliche Werke mit einem Nachlaß von 20?S an Studenten liefert und damit gegen die buchhändlerischen Ver laufsvorschriften verstößt, Leipzig, den 11, Januar 1926, Geschäftsstelle des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Vr, Heß, Generaldirektor, Neujahrsbetrachtungen eines Sortimenters. Von Friedrich Reinecke, Herr Eugen Diederichs hat »müder einmal (Bbl, 284) einen Weckruf ausgcftoßcn, der aber leider, wie fo oft, zu einem Kampf ruf geraten ist. Die Mannen, die sich um ihn scharen, neigen schweigend das Haupt, Auch sie, die einst die einzige Hoffnung fein sollten, den Buchabsatz zu fördern, scheinen heute nicht mehr zu genügen. Wo sind sie geblieben? Sind sie etwa auch der An sicht geworden, daß es mit dein Kopf nicht durch die Wand geht? Sie, die einst auf den geschulten Buchhandel hinabsahen, ja ihm feine Unfähigkeit, Bücher zu verkaufen, offen ins Gesicht sagten, O, Ochs vom Laucnstein, bist auch du abtrünnig geworden? Und wir anderen, die wir nun einmal nichts gelernt haben, sollen auch wir schweigen? Nein, wir wollen uns lieber einmal die wirtschaftliche Notlage mit offenen Augen und offenem Herzen betrachten, ehrlich gegeneinander sein und uns sagen, wo wir jetzt stehen. Die Fragen hat Herr Eugen Diederichs gut gestellt; aber wir wollen nicht unbedingt jedes uns Überlieferte zerbrechen, wir haben an genug Beispielen erfahren, daß diese jungen Stürmer auch nicht weiter gekommen sind und wollen nicht ohne weiteres das Gute zum alten Eisen oder zu den alten Knochen werfen. Jedesmal, wen» ich mit Kollegen über die Überproduktion spreche, sagen mir diese: warum fängt der Rufer im Streit damit nicht selbst an? Und unwillkürlich muß ich immer an die Ab rüstung der Völker denken. Jeder rät es dem anderen und Ivill selbst der Schlaue sein, der nicht mitmacht. Aber die Anzeichen sind jetzt vorhanden, daß der Verlag allgemein bald zum Einstcllen der Überproduktion gezwungen wird; dann erst werden wir gesun den, nicht aber mit Kampsansagungcn an das schlafende Sorti ment! Die ins Riesige gestiegene Ncuproduktion muß erst einmal lahmgelegt sein, bis der Verlag zur Besinnung kommt und vor altem das graphische Gewerbe mit seinen ungeheuren Forderungen, Forderungen, die der Lage eines verarmten Volkes nicht ent sprechen. Haben wir immer noch nichts gelernt? Sehen wir heute nicht die zahllosen Bankbeamten seit Monaten unbeschäftigt auf der Straße liegen, aber jetzt bereit, weit unterm Tarif jede nur sich bietende Arbeit anzunehmen, nur um erst einmal über haupt wieder an das Verdienen heranzukommen? Muß es soweit auch erst mit dem graphischen Gewerbe kommen? Fast scheint cs so! Kurz nach der Revolution hat mir ein kommunistischer Be triebsrat gesagt: »Und wenn wir nur wöchentlich eine Stunde arbeiten, so muß uns die Fabrik für diese eine Stunde soviel zahlen, daß wir mit unserer Familie gut davon leben können!« An ein Mehrarbeiten wird auch heute noch nicht in vielen Kreisen gedacht, nur immer an ein Mehrverdienen, Früher kostete ein Roman von etwa 30 Bogen 4 bis b Mark ord, Im vergangenen Jahr ist ein Roman von etwas über 20 Bogen zum Preise von 0,— Mark ord, (nicht in Diederichs Verlag) erschienen! Das schlägt unsrer verarmten Zeit geradezu ins Gesicht! Muß denn jeder Roman verlegt werden? Muß sich immer einer finden, der jedes verlangte Honorar zahlt oder irgend andere unberechtigte Forderungen zum Schaden des deutschen Buches von anderen tragen läßt oder selbst mehr verdienen will? Welche Ursachen es auch immer sein mögen, in solchem Falle, deutsches Sortiment, sei stark und lehne den Vertrieb derartig im Preise hochgetriebener Bücher ab, mögen sie auch noch so oft preisgekrönt und in den Himmel gehoben sein! Die Klassikerverlegcr haben ein Überein kommen über die Preisbildung geschlossen. Wem ist das förder lich? Niemand reizt den anderen, billigste Preise zu bringen, und der Erfolg: die Klassiker liegen wie Blei beim Verlag und Sortiment als totes Kapital, das uns belastet, Herr D, steht weit ab von dem, was heute wirklich im Sorti ment vorgeht. Nicht nur in den Ortsvereinen wird die wirt schaftliche Lage besprochen, weit mehr noch in vertraulichen Zu sammenkünften der Buchhändler in den Großstädten und benachbarter Provinzstädte, Das haben die von Herrn D. viel geschmähten Vereine fertiggebracht, daß sie immer wieder auf diese Zusammenschlüsse hinwiesen und sie allmählich auch erreicht haben, in denen nicht nur »einstimmige Beschlüsse« gefaßt werden, sondern in denen offen und ehrlich über die Lage, die Nöte der Zeit, über Erfolgsmöglichkeiten und vieles andere gesprochen und danach gehandelt wird. Aber auch da, wo sich die Mitglieder an ihren bei Herrn D, so unbeliebten Bercinsvorstand wenden, sind sie in der Regel gut aufgehoben. Gerade vor Weihnachten konnten wir uns einiger kleineren Erfolge im Verband erfreuen in Angelegenheiten, die für den Bezirk zu einer großen Gefahr werden konnten, wenn es nicht gelungen wäre, sie abzuwcnden. Wir rühmen uns dessen keineswegs, sondern halten cs für unsere Pflicht, im stillen zu arbeiten und zu sorgen und es mit allen Mitteln zu versuchen, andere von ihren selbstherrlichen Plänen abzubringen, sobald sie den regulären Buchhandel iin Verbandsbczirk stören, schädigen oder gar seinen Bestand untergraben. Um so mehr aber bedauern wir natürlich, wenn es uns nicht gcliirgt, selbst ein Mitglied des Verbandes von einem ähnlichen Plan abzubringen. Wenn der Diederichs Verlag das Land, das heißt die Privatkundschaft des Sortiments, mit Motorradfahrern bereisen lassen null, um zu zeigen, daß das Sortiment noch nicht genug arbeitet und wir schließlich den Wunsch aussprechcn, dieses Experiment wenigstens nicht im Verbandsbezirk zn unternehmen, so bedeutet die Ablehnung doch auch nur eine Kampfansage gegen das Sortiment, die gerade in den jetzt so schweren Zeiten nicht gern ausgenommen wird und zur Selbsthilfe nötigt. SS
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