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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1861
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1861
- Sprache
- Deutsch
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6V, 8. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 957 Die verhängnißvollen Jahre 1848 und 1849 hatten auch auf unfern Verein einen höchst verderblichen Einfluß ausgeübt, und der Vorstand sah sich daher genöthigt, einen Bericht abzufassen und unter dem 10. Juni 1850 allgemein mit der dringenden Bitte um größere Betheiligung zu versenden. Er sagte darin: „Leider könne er keine erfreulichen Mittheilungen über die Thcilnahmc an dem Vereine machen, denn von etwa 400 Mit gliedern, die derselbe früher als höchste Anzahl zählte, seien ihm nur 206 Mitglieder geblieben, so daß der letzte Abschluß an baar eingegangencn Beiträgen von Mitgliedern nur eine Summe von 241 Thlr. 25 Sgr. ergäbe. „Wenn es nun dem Vorstände trotzdem möglich gewesen sei, in den letzten Jahren nicht allein bei weitem mehr an Untcr- st.ützungcn auszuzahlen, als die jährliche Beitcagssumme der Mitglieder betrüge, so hätte er dieses Resultat nur dadurch erzielen können, daß der löbl. Börsenverein, vom Jahre 1848 ab, dem Untcrstützungsvereine jährlich 300 Thlr. bewilligt habe, und daß in den letzten Jahren nicht soviel in den Reserve-Fonds gelegt worden wäre, als statutenmäßig hinein gehört haben würde, dergestalt, daß der laufende Unterstützungs-Fonds damals dem Reserve-Fonds noch 300 Thlr. geschuldet hätte. Bessere Zeiten für den Verein, die hoffentlich nicht lange ausbleiben würden, könnten erst den Vorstand in den Stand setzen, dicseSchuld an denselben abzutragen." Der Vorstand empfahl nun der allscitigcn Beachtung und Prüfung die Abschlüsse, Berichte, Ucbersichten und Tabellen über die Thätigkcit des Vereins und sprach die zuversichtliche Hoffnung aus, daß diese Berichte recht Vielen und namentlich auch den Herren Gehilfen eine Veranlassung sein werde, dem Vereine als Mitglieder beizutrcten, den ehemaligen, jetztaus- geschiedenen Mitgliedern aber, in denselben wieder zurückzutrcten, und daß überhaupt wieder dem Vereine im erhöhten Maße Zuwendungen und Geschenke zufließen würden. Diese Hoffnung rechtfertigte sich dergestalt, daß der Verein 1851 mehr Mitglieder (447) zählte, als je zuvor, mit einer jährlichen Beitcagssumme von circa 760 Thlr., während an Geschenken das Jahr 1850 90 Thlr. und das Jahr 1851 dagegen schon 491 Thlr. aufwies. An den Reserve-Fonds konnte nicht allein die schuldige Summe ersetzt werden, sondern cs erhielt derselbe seit dem Jahre 1849, wo er 2350 Thlr. betrug, einen Zuwachs von überhaupt 1150 Thlr. Auch wurde die Verfassung nach dreima liger Statutenänderung und nach vielfachen Verhandlungen mit dem Börsen verein endlich festgestellt. - Von da ab darin ein froheres Jahrzchcnd für den Verein. Er ist bis auf das Jahr 1860 in stetem Wachsen geblieben, und nur dies letzte Jahr gab wiederum eine geringe Verminderung. Nach dem letzten Berichte am 7. April 1861 zählte der Verein 1596 Mitglieder (darunter 623 Gehilfen mit 634 Thlr.) in Summa mit 2364 Thlr. Jahresbeitrag, und konnten im Jahre 1860 an Unterstützungen 4087 Thlr. ausgegeben werden, während im Jahre 1851 nur 777 Thlr. verausgabt werden konnten. Der Reserve-Fonds aber zeigte damals nur 3500 Thlr. auf, während er beut nahezu 13,000 Thlr. im Nominalwerth beträgt. Der Geschiedenen müssen wir mit Wchmuth, aber auch mit Stolz gedenken. Gropius gab uns die Idee, Enslin ver danken wir die Verfassung, Schultze die Ordnung der Arbeiten. Alle haben mit Liebe und Aufopferung gearbeitet, und wir rufen ihnen tief bewegt ein: „Friede sei ihrer Asche!" nach. — Aber auch einem noch Lebenden ist der Verein zum bleibenden Danke ver pflichtet. Es ist dies der Mann, der nach 19jähriger treuer Thätigkcit im Vorstande am 7. April d. I. aus demselben zurückge treten ist: Ludwig Oehmigke. Seiner anregenden Thätigkcit hat der Verein das materielle Aufblühen zu verdanken. Keine Arbeit, kein Wort, kein Weg war ihm zu diesem Zwecke zu schwer. Jedem wußte er das Herz anzufassen und zu erwärmen für das, wofür er selbst rastlos strebte. Sein Andenken wird bei Allen, Nahen und Fernen, Gebenden und Nehmenden, stets ein gesegnetes bleiben, und die Saat, die er gesäet hat, wird fortwachsen. Er bleibt dem Vorstande als Ehrenmitglied erhalten. Dank haben wir aber auch zu sagen den Mitgliedern des Revisions-Ausschusses, die zu verschiedenen Zeiten in demselben stets mit gleichem Interesse für die gute Sache wirkten, und denen wir manchen trefflichen Wink, der zur Förderung der Sache bei trug, verdanken. Es waren die Herren E. Hcymann, F. Duncker, I. Springer und I. Gu ttcn tag, und sind jetzt die Herren H. Kaiser, D. Reimer und F. Lobeck. In den Vorstand trat am 7. April d. I. Herr B. Brigl ein und übernahm das Amt eines Prüfungs-Eommissarius, während Herr G e o r g e W i n cke lma nn, der bisher Prüfungs-Eommissar gewesen war, dieses Amt mit dem des Schatzmeisters an Herrn L. Oehmigke's Stelle vertauschte. Ein Gesammtübcrblick des Geleisteten seit dem Bestehen des Vereins ist in Folgendem gegeben: Einnahme. Beiträge der Mitglieder . . . - des Börsenvercins . . - der Berliner Corporation Geschenke und Zuwendungen Zinsen des Reservefonds. . . 23,695 Thlr. 5 Sgr. 3 Pf. 12,680 - — - — - 650 - . — - — - 4,735 - 11 - 2 - 3,463 - 11 - — - 45,223 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf. Ausgabe. An Unterstützungen - den Reservefonds b aar . - Unkosten 32,287 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf. 12,097 - 14 - 11 - 838 - 13 - — - 45,223 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf. Von den Beiträgen wurden etwa 19,000 Thlr. von den Prinzipalen und etwa 4700 Thlr. von den Gehilfen aufgebracht. Sämmrliche Einnahme-Posten zeigen von dem regen Interesse an dem Vereine. Nicht nur den einzelnen Beitragenden, nicht nur der Munisicenz des Börsenvercins, der jetzt jährlich 1500 Thlr. beiträgt, und der Berliner Corporation, die jährlich 100 Thlr. steuert, sondern auch vielen Geschenkgcbern, die oft in demüthig dankbaren Herzen und im Rückblick auf böse und gute Tage uns ihre Gabe darreichtcn, gilt unser ebenso tief gefühlter Dank. Möge Gott weiter freudige Geber erwecken und mögen die -lchtundzwanzigster Jahrgang. ' 131
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