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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18610327
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1861
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Nichtamtlicher Theil. Aufforderung zu einer allgemeinen Feier des fünfund zwan zigjährigen Einweihungstages der deutschen Buchhündlerbörse. In der Ostcrmcsse 1833 wurde der Gedanke angeregt, zur schnelleren Erledigung der buchhändlerischen Meßgeschäfte in Leipzig auf Actien ein Börsengebäudc zu errichten, dessen Bau mit Hilfe einer von der königl. sächs. Regierung gewährten Un terstützung im nächsten Jahre begann und am 26. April 1836 von den zur Ostermcsse in Leipzig anwesenden fremden und ein heimischen Buchhändlern feierlich eingcweiht ward. Gemeinsam also ward die Börse erbaut, von Allen gemein sam ward sie seitdem benutzt, deswegen geziemt sich wohl auch eine von den gesammten Mitgliedern des deutschen Buchhandels zu veranstaltende Feier zur Erinnerung an diese echt deutsche That, deren Bedeutung erstens beruht in ihrem durch die Einig keit deutscher Männer ermöglichten Ursprünge, wie zweitens in den wohlthätigen Wirkungen, die die Benutzung derselben auf die Betriebsart und die Entwickelung aller Zweige des deutschen Buchhandels mehr oder weniger ausgcübt hat, wie auch aus je ner Zeit, und zwar aus dem Jahre 1834, die Gründung des Bör senblattes datirt, welches, vom Börscnvereine hcrausgcgeben, unter einer tüchtigen Redaktion seiner Tendenz entsprechend stets als die Seele des deutschen Buchhandels betrachtet werden wird. Beweisen wir daher durch eine von Jedem in seiner Weise an seinem Wohnorte arrangirte Fcst feier, daß wir die Bedeutung dieses unser Aller Brust mit freudigemStolzc erfüllenden Tages richtig erkennen und würdigen. Durch die Börse erhielt der Buchhandel gewissermaßen einen Körper, dessen Organe, verglichen mit denen des menschlichen Körpers, in der Weise thätig erscheinen, daß des Verlegers Be ruf, durch Vervielfältigung der ihm vom Autor kommenden oder von ihm selbst angeregten Ideen auf den Gang dcr Cultur bestim mend und fördernd cinzuwirkcn, die Stelle des in Ort und Zeit vorwärts dringenden menschlichen Fußes cinnimmt, der Thätig- keit des menschlichen Armes aber die des Sortimenters nicht un ähnlich erscheint, der, um sich greifend, von demselben Geiste re giert, in Ort und Zeit anregend wirkt. Wie nun beide belebt werden durch das aus dem Herzen kommende und zum Herzen rückkehrcnde Blut, so auch öffnet der Commissionär die Schleu sen seiner Kammern und theilt die vom Verleger erhaltene Nah rung mittelst vieler Eanäle und Adern den Sortimentern mit, wodurch dieselbe ihrer schließlichcn Bestimmung, dem mit dem Publicum zu vergleichenden, launenhaften und Nimmersatten Ma gen, immer näher geführt wird. Alle Organe aber werden sich stets des besten Wohlseins erfreuen, entsprechen sie ihrer jedes maligen speciellen Bestimmung. Gehen wir zurück auf den Uranfang des menschlichen Kör pers, so bietet sich uns ebenfalls eine Parallele dar, deren behaup tete Analogie freilich gewagt erscheinen mag, nämlich die Compo- sition der vieltheiligen Zelle und die der beweglichen Lettern. DurchZellenbildung reihten sich aneinander dieThcile des mensch lichen Körpers; seit der Erfindung der beweglichen Lettern erst da tirt die Entwickelung des deutschen Buchhandels. Darf nun auch die Gründung der Buchhändlecbörse zu Leip zig bezüglich ihrer ^Dichtigkeit nicht Anspruch machen auf einen Vergleich mit der Buchdruckerkunst, die durch eine so erhebende Feier von den Gebildeten aller deutschen Lande verherrlicht ward, so ist immerhin der Einweihungstag der Börse in Leipzig ein be deutungsvoller Moment in der Geschichte des deutschen Buch handels und bietet daher bei seiner fünfundzwanzigjährigen Wie derkehr willkommenen Anlaß, in ähnlicher Weise von neuem Zeug- niß abzulcgen von dem einigen Sinne der deutschen Männer, die durch ihren Beruf, als Vermittler des geistigen Fortschritts, einen so ehrenvollen Rang cinnehmen unter Denen, die berufen sind zur Förderung der Humanität, des endlichen und höchsten Zieles der Menschheit. Werner Grosse. Die Bücher-Gesuche und Offerten im Börsenblatt, iv. *) Von den Vorschlägen zur Ausführung des monatlichen Vcr- zeichnisses würde der des Hrn. Liesching in Nr. 18. d. Bl. wohl die meiste Anerkennung finden, weil durch die Aufstellung der Werke in alphabetischer Reihenfolge, einfach mit Angabe der Num mer des Inserats im Hauptblatt, das Verzeichnißauch dem Pu blicum ohne Bedenken in die Hände gegeben werden kann. Je der Sortimenter würde das Verzeichniß, das natürlich als beson dere Beilage (in der Art wie das m on atlichcB ücher-Veczeichniß) dem Blatte beigegeben werden muß, in seinem Gcschäftslocale auflc- gcn oder auch hin und wieder einem Kunden zusenden können. Es ist dies nach meiner Meinung ein Hauptcrforderniß, wenn eine nachhaltende Wirkung damit erzielt werden soll, abgesehen davon, daß dieser Zweig des Geschäfts hierdurch ein bedeutend lebhafterer werden wird. Es ist nun die Frage, ob es nöthig ist, sämmtliche imHaupt- blatt gesuchte oder angebotene Bücher auch in das Verzeich niß aufzunehmen. So manche finden sofort Erledigung, und eine zweiteAufnahme würde ganz unnütz sein; zweckmäßiger wäre es, wcnnjederJnseccnt die betreffenden Posten, sobald sienichtErledi- gung gefunden, extra zur Aufnahme in das Verzeichniß wiederholte. Mit diesem Vcrzeichniß würde dann auch das Recensionen- Verzeichniß (das bis jetzt im Hauptblatt stand und dadurch dem Publicum nicht zugänglich gcmachtwerden konnte) inVerbindung gebracht werden können. Es würde dieses dann auch mehr wie früher seinen Zweck erreichen und nicht wieder, wie in einer der letzten Nummern des Börsenbl., als unnütz bezeichnet werden. In der bisherigen Weise hat es freilich nicht so viel Nutzen ge schafft; einem Sortimenter ist es zu zeitraubend, für seine Kunden Auszüge daraus zu machen. (Es ist mir stets ausgefallen, daß die Verleger von Fachzeitschriften nicht das Reccnsionen-Verzeichni ß zu Auszügen über die in die betreffenden Fächer gehörenden Werke für ihre Blätter benutzen; der Nutzen liegt auf der Hand.) Es wirdauch unnöthig sein, daß, wie bisher, das Rccensioncn-Verzeich- niß wöchentlich gegeben wird, ein längcrerZcitraum zwischen dem Erscheinen desselben macht cs gewiß noch übersichtlicher. Es könnte nach Bedürfniß mit dem Gesuchs- und Offertcn-Vcrzeich- niß nach je 2—4 Wochen erscheinen. A. V. Rechtsfälle. Breslau, 13. März. Vor dem königl. Stadtgericht, De putation für Vergehen, kam heute eine Anklage wegen Preßver- gehens zur Verhandlung, welche gegen den Literaten Em i l Meyer und den Buchdruckcrcibesitzcr E a r l D o u l i n hier gerichtet war. Sie waren beschuldigt, wider die Vorschrift des §. 42. des Preß- gesetzes vom 12. Mai 1851 eine Zeitung redigirc zu haben, bevor die gesetzliche Caution erlegt war. Es handelte sich um die hier in wöchentlichen Fristen erscheinende Zeitschrift: ,, die Theater- Nachrichten", welche seit demNovembcr 1859 vonEmilMcyer *) m. S. Nr. 24. 84
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