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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1861
- Sprache
- Deutsch
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654 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 39, 3. April. darüber wird gewiß eine sehr lebhafte, verschiedene Mangel und Krebsschäden des Buchhandels erörternde werden. Schon dieses Umstandes wegen wäre zu wünschen, daß der Antrag allseitigc Unterstützung finde. Die Verleger mögen bei der Debatte die Gründe geltend machen, die gegen eine Verlängerung des Credits sprechen, und die Sortimenter mögen dabei darthun, unter welchen Bedingun gen sic überhaupt den Credit als verlängert anschcn können, und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um den Vorthcilen zu entsagen, die ihnen die jetzige Einrichtung gewährt. Der Antrag des Hrn. Brockhaus fordert vom Sortimenter: 1. Aufgeben der Disponenden im Principe, 2. Vcrzichtlcistung auf das Mcßagio, und 3. Verzichtlcistung auf den Usus des Uebcrtragcns. Als Gegenleistung gewährt er dem Sortimenter die nomi nelle Verlängerung des Eredits um circa 3!4 Monat. Die Nova sollen in der Regel nur bis Ende Oktober, und die Eontinuationcn bis Ende Dccember in alte Rechnung ver sandt werden; und die Zeitschriften sollen nur bis Ende März in alte Rechnung gestellt werden dürfen. Welches sind aber die Garantien dafür, daß diese Termine nicht überschritten und durch Zurückdaliren der Facturen nicht umgangen werden? Welches wirksame Mittel hat der Sorti menter, um sich des Unfugs der Vorausberechnung einer Anzahl von Heften oder Lieferungen, die vielleicht erst bis Ende August alle erschienen sein werden, zu erwehren? und wer bürgt dem Sortimenter dafür, daß die Baarpackete sich nicht in demselben Verhältniß vermehren, als nominell länger Credit gewährt wird ? Es ist gewiß eine sehr große Wohlthat für den Sortimenter, die Meßarbeitcn später, mit mehr Muße und namentlich unab hängig von dem Zusammentreffen von wandelbaren Kicchenfesten erledigen zu können; deshalb allein kann er sich aber positiver Vortheile nicht begeben. Selbst für den Sortimenter ist daher der Brockhaus'sche Antrag ohne Garantie der Voraussetzungen, auf welchen er be ruht, ein Geschenk von sehr unzuverlässigem Werthc, und sicher würden die Sortimenter, den unwahrscheinlichen Fall vorausge setzt, daß die Mehrzahl der Verleger ihm zustimme, ohne diese Garantie bald beklagen, ihn angenommen zu haben. Aber ich wiederhole, Unterstützung eines Antrags ist nicht Annahme desselben, dennals mehr denn Unterstützung kann doch füglich der Beitritt zu einem Anträge, ehe er zur Discussion ge langte, nicht gelten. Die Hauptsache ist, daß die diesjährige Can- tate-Versammluug eine recht zahlreiche wird, und daß Vorbespre chungen cingelcitet werden, um den Gang der Debatte in dersel ben zu erleichtern. Alle Jene, welche sich für die angeregte Sache interessiren, mögen daher, wenn immer möglich, in diesem Jahre die Messe persönlich besuchen. thuung habe ich nun die Aufsätze VIll., X. undXI. gelesen, welche mehr oder weniger auch meine Gründe hervorheben, welche in den früheren betreffenden Aufsätzen des Börsenblattes fast gar nicht zur Sprache gebracht sind. Sei cs erlaubt, diese Gründe kurz zusammenzufassen und dann der Collegenschaft einen andern Vorschlag zu machen. Bei Verlegung der Messe auf Ende August würde also: 1. der Verleger in den meisten Fällen erst nach 20 Monaten zu einem Resultate über seine betreffenden Unternehmungen ge langen, ja man kann sagen, erst nach 21 Monaten, denn nach der Messe muß man doch mindestens vier Wochen dazu haben, um die Resultate zusammenzustellen. 2. Ersieht der Verleger im ersten betreffenden Jahre erst nach 20 Monaten, wer von den Sortimentern zahlungsfähig ist oder nicht. In den spateren Jahren würde dies allerdings nach wie vor in einem Jahre sich Herausstellen, der Credit ist aber auch dann 20 Monate lang gewährt! 3. Ohne Zweifel würde seitens der Sortimenter, die nicht auf festen Füßen stehen, gar oft über ihre Zahlungsfähigkeit den Verlegern Sand in die Augen gestreut werden, weil sie bei einem so langen Credit zum Theil die Mittel zur Deckung ihrer Ver bindlichkeiten benutzen würden, die sic schon aus neuer Rech nung eingenommen haben! Andere Sortimenter würden sich zur Augustmesse bei sehr voller Casse glauben, während dies ef fektiv nicht der Fall ist, sich also sclbstSand in die Augen streuen. 4. Die Disponenden werden nie und nimmer ganz sorlfal- len, selbst wenn wir die Abrechnungszeit noch viel weiter hinaus schöben. 5. Papier- und Druckpreise würden natürlich steigen und dadurch nothwendige Consequenzcn für Verleger, Sortimenter und Publicum entstehen. Verlängerter Credit bei den Papierfa briken und den Herren Buchdruckern würde schon zu erlangen sein, weil ja auch bei diesen eine bedeutende Concurrenz stattfin- dct, ich glaube aber nicht, daß Hr. Heinrich Brockhaus, als Chef der Buchdruckcrei von F. A. Brockhaus, dieselben Preise bei ei nem Credit von 18 Monaten stellen würde, als bei einem solchen von 12 Monaten. 6. Den Sortimentern kann nichts daran gelegen sein, die ihnen unbrauchbaren Commissionsartikel so lange unnütz auf La ger zu haben. Meine Vorschläge gehen nun aber, da unter allen Umstän den eine Fixirung der Messe für den Sortimenter wie für den Verleger zweckmäßig erscheint, dahin: 1. Man stelle den Abrcchnungstermin auf die letzte volle Woche des Juni fest. 2. Nova dürfen nur bis Ende October versandt werden, ! später ausgegebene gehen auf neue Rechnung. 3. Das Mcßagio werde auf 1U Proc. erhöht. XXl. So gern ich mich damit einverstanden erkläre, daß der Ab rechnungstermin im Buchhandel auf bestimmte Tage fixirt werde, und ich eine solche Fixirung als eine wesentliche Verbesserung in der Organisation des Buchhandels begrüßen würde, ebensowenig kann ich mich aber damit einverstanden erklären, daß dieser Ter min auf Ende August festgesetzt werden soll, wie cs Hr. Heinr. Brvckhaus in Vorschlag bringt. Meine Gründe gegen Fixirung der Messe auf Ende August hatte ich in letzterer Zeit gegen einen meiner hiesigen Herren Col lege» gesprächsweise ausgesprochen und fanden bei diesem volle Billigung, obgleich derselbe Sortimenter ist, also auf einem andern Standpunkte sich befindet, als ick. Mit wahrer Genug- Motivc: sä 1. Bei diesem Termine kann der Sortimenter mindestens zwei Monate länger als bisher in seinem Interesse und dem der Verleger für die Neuigkeiten wirken, und sollte ick meinen, daß damit beiden Factoren des Buchhandels ihr Recht zuthcil würde. Die Sortimenter können dann lange nach Ostern, nachdem also die Schulbüchcrzeit vorbei ist, rcmittiren. Für alle Thcile des Buchhandels ist dieser Termin auch deshalb angenehm, weil ge rade der Schluß des Semesters in vieler Beziehung geeignet ist, den Abschluß der Handlungsbüchcr zu bewerkstelligen. sä 2. Diesen Modus erheischt das Interesse der Sortimen ter und Verleger. Selbst aber solche Nova, die erst Ende October erscheinen, bleiben lange genug in den Händen der Sortimenter. Weiter vorgerückt könnte dieser Termin nicht gut werden, da zwi-
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