Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1861
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- 25.03.1861
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- Deutsch
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36, 25. März. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 599 Remittur nun erst im Juli und August statt, so wird die außer gewöhnliche Rücksendung vor der Messe um so häufiger be ansprucht werden. Bücher aber, welche nicht gehen, an deren längerem Besitz wird auch dem Sortimenter nichts liegen, dafür spricht schon das üblich gewordene Motiv: „Retour wegen Man gel an Raum!" Doch die Ansichten sind verschieden, zumal im Buchhandel. Viele stimmen dessen ungeachtet für das „Je länger je lieber", und ich gebe zu, daß auch dies Princip sich vcrtheidigen läßt, zu mal wenn man bedenkt, daß von vielen Sortimentern dem Pu blicum nur das vorgelegt werden kann, was sich ohne Risico s cond. beziehen läßt. Wie ist in diesem Falle nun zu helfen? Einfach dadurch, daß die betreffenden Verleger die Novitäten, welche im Oclobcr bis Decbr. zur Versendung kommen, auf neue Rechnung notiren, oder Disponenten derjenigen Artikel, welche sie entbehren kön nen, nicht ver- sondern erbitten, Auf beiderlei Art wird der als so dringend bezeichnete Wunsch um längere Zeit zur Verwendung in entsprechendster Weise gewährt, ohne daß der bisherige Ge schäftsusus umgcstoßen zu werden braucht. Der Mißbrauch der Disponenden sollte nimmermehr den rechten Gebrauch aufhe- ben. Der Anspruch auf-gänzliches Wegfallen der Disponenden in der projcctirten August-Messe wird kaum allgemeine Beachtung finden. Wer wüßte nicht, bei nur einiger Erfahrung im Buch handel, wie schwer, ja rheilweise unmöglich cs ist, eine derartige Maßregel im Buchhandel consequcnt durchzuführen, ich erinnere nur an das Rcmittiren fest verlangter Artikel. So ist auch ge wiß, daß wir die aufgestellte Bedingung: „dann aber auch keine Saldoübertcäge" von einem großen Theil Firmen respcctirt, von einem noch größeren Theil aber trotzdem total ignorirt sehen werden. Es bedarf keines Prophctcnblickes, um vorherzusagen, daß dieOrdnung der Conti sich dann bis in den NovembcrundDe- cember, also gerade in die geschäftsrcichsteZeit verschleppen werde, da bekanntlich Gleichgültigkeit in Rcchnungssachen eine im Buch handel weit verbreitete Krankheit ist. 4. Wie stehts nun aber mitHaudlungen, die in der August- Messe n i ch t zahlen, aber bereits in n euc r Re chnu ng für so und so viel neue Verlagslieferungen erhalten haben? Welchem Verleger sollte diese schmerzliche Betrachtung bisher erspart wor den sein! Je später der Abschluß, desto später erfährt man auch, ob man einer Firma ohne Gefahr neuen Credit eröffnen darf oder vielmehr hätte eröffnen dürfen! 5. Zum Schluß: Wo bleibt dem Verleger und Sortimenter Zeit zu den nöthigen Jnven t urar b ei te n, die doch jedenfalls erst »ach der Messe vorgenommen werden können, wenn nach derselben unmittelbar die geschäftsreicheZeit Wiedereintritt? Je dem ordentlichen Geschäftsmann ist doch auch diese Frage nicht unwichtig, wenngleich sie manchem Buchhändler aus bekannten Gründen überflüssig erscheinen mag. So ist ferner für den Ver leger das Resultat der Messe vielfach der Maß stab zu neuen Unternehmungen. Erhält er dieses Resultat erst im Spät sommer oder gar im Herbst, so ist für ihn ein gut Theil Zeit für Verlagsherstellungsacheiten verloren gegangen. Unter Berücksichtigung dieser Punkte muß ich mich entschie den dafür erklären, daß es viel vortheilhafter ist, es in Betreff der behandelten Frage beim Alten zu lassen, obgleich ich nicht zu Denen gehöre, die das Alte darum lieben, weil es alt ist. — . " I-F. ix. Die Unterzeichneten schließen sich den in Nr. 22. u. 28. d. Bl. ausgesprochenen Ansichten über die Verlegung der Abrech nung auf Ende August in allen ihren Theilen an. Jeder Sorti menter, dessen Wirkungskreis sich nicht nur aufseinen Wohnort beschränkt, weiß, wie viel Novitäten fast unbenutzt zurückgehen müssen, weil sie in der kurzen Zeit, die man vom Empfange bis zur Messe, resp. bis zum Ordnen des Lagers hat, absolut nicht bei den sich dafür Jnteressirenden circuliren können. Wir wollen nur einen Zweig der Literatur hervorheben, den medicinischen. Jeder Sortimenter wird es wohl bestätigen, daß gerade von den Herren Aerzten Ansichtssendungen nur nach mehrfachem Verlan gen zurückzubekommen sind, daß also die Circulation an sich schon sehr langsam stattsindet, und daher derartige Novitäten, die zum größer» Theil erst Ende October bis November eintreffen, nur den kleinsten Theil des betreffenden Kundenkreises durchlaufen können. Wir haben z. B. mit einigen 30 Aerzten zu thun, die regelmäßig Ansichtssendungen von uns bekommen; davon erhal ten die am Orte wohnenden fast alles Neue, die übrigen, die auf wenigstens 15 Orte, Städtchen und Dörfer, zerstreut sind, er halten erheblich weniger, weil eine Menge Neuigkeiten, der Nähe der Remission halber, nicht mehr versandt werden können, wenn man dem Verlangen der Herren Verleger, durchaus nichts zu disponiren, entsprechen will. Und, wie es bei uns geht, so wird es bei Hunderten von Handlungen der Fall sein. Doch dies nur ein Moment von den vielen, die für die Verlegung sprechen; möchten baldigst noch recht viele Beitrittserklärungen erfolgen, damitzur bevorstehenden Cantate-Versammlung ein dahin zielender Beschluß gefaßt werden kann und derselbe nicht.erst wieder noch auf ein weiteres Jahr hinausgeschoben wird! Möchten, um dies zu erreichen, die beiden Hauptfactorcn des Buchhandels nicht vergessen, daß beide einige Opfer bringen müssen! Meiningen, 17. März 1861. Brückner L Renner. X. Mit Bezug aus den Vorschlag des Hrn. Müller in Bremen, die Zustimmungserklärung zu dem Vorschläge des Hrn. Heinr. Brockhaus betreffend, halte ich es im Interesse der Sache für wichtig, daß diese Erklärung einen etwas weiteren Spielraum, als in der vorgeschlagcnen Weise, erhält. Die Vvrtheile, welche ein späteres Rcmittiren dem Sorti menter zunächst und — wenn den Saldoüberträgen der Proccß gemacht werden kann — in zweiter Reihe dem Verleger bietet, liegen so klar zu Tage, daß schwerlich sich gewichtige Einwendun gen dagegen machen lassen. Dahingegen möchte Manchem der Abrechnungstermin in dem Brockhaus'schen Vorschläge zu weit hinausgeschoben erscheinen. Nach Beginn des neuen Schuljahrs, also Ende April, gewinnt der Sortimenter freie Hand und kann in den folgenden 2 Monaten die Remiltur und Aufstellung der Zahlungsliste leicht bewältigen. Mitte Juli könnte also das Ab rechnungsgeschäft in Leipzig füglich vor sich gehen. Für den Sortimenter böte dies Arrangement den Nutzen einer früheren Räumung des Lagers und ersparte das sonst an vielen Stellen nothwcndig werdende „wegen Mangel an Raum Rcmittiren". Der Verleger könnte sich dann auch eher noch zur Vergütung einer Prämie für pünktliche Zahlungen, vielleicht Procent, herbeilasscn, die als Provision dem Commissionär zusiele, sofern er das Zahlungsgcschäst für seinen Committenten besorgt. Die Verständigung mit Drucker und Papierhändler aber würde unter solchen Umständen minder schwer halten, und bei manchem, rasch Absatz findenden Verlagsartikel die Ungewißheit, ob eine neue Auflage zu veranstalten sei oder nicht, früh genug gehoben wer den, um keine Störungen und andere Jnconvenienzen zu veran lassen. Für kleinere Verleger — größere, namentlich Zeitschrif- ten-Berleger sind in dieser Beziehung günstiger gestellt — ergibt sich noch das Bedenken, daß je weiter der Zahlungstermin hin-
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