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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1852
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1852
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- Deutsch
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740 die Schuhe ausgetreten bekommen, wie die Frankfurter von den Stuttgartern; denn allem Anschein nach werden die Letzteren ihren Wohnort als alleinigen süddeutschen Commissionsplatz erhoben sehen. Zur Rubrik Unordnung im Buchhandel. Alljährig wiederholen sich dieselben Klagen, daß von den meisten Handlungen gebundene Bücher in einem erbärmlichen Zustande remitlirt werden, u- das Verbot von Disponendcn nicht beachtet wird, was bei Artikeln, deren Voccath gering ist, oder die in neuer Auflage er scheinen, für den Verleger stets mit Verlust verbunden ist. — Warum verbindet sich nicht eine Anzahl Verleger zur Geltung der Norm: gebundene Bücher nur in fester Rechnung zu versenden, und solche, deren Disponiren sie untersagt haben, wenn cs dennoch geschieht, nicht mehr zurückzunehmen?! — Breuer s Katalog über Käufe aus zweiter Hand oder Verzeichniß solcher Bü cher, die aus dem Original-Verlage in großen Partien oder ganzen Vorräthen mit oder ohne Verlagsrecht in fremde Hände übergc- gangen sind, nebst Angabe der früheren und der jetzigen Bezugsquellen und Bezugsbedingungen. — Als Manuscript gedruckt für Buch händler. — Berlin, Brandis'sche Buchhandlung. Wer im lieben deutschen Buchhandel, wie Res-, unzählige Male sich selber mit einem rcsignirten Stoßseufzer die unangenehme Wahrheit hat zugestehcn müssen, daß es absolut unmöglich aus dem Wust von Circulaircn, Offerten, Parthiekäufen, Verlagssverändc- rungcn u. s. w-, durch den wir uns Tag für Tag duccharbeitcn müs sen, dem Gedächtnisse in vielen Fällen auf die Dauer etwas Wei teres zu retten, als eine unsichere Rcminiscenz, die den geplagten Sortimenshändler natürlich vielfach grade in dem Augenblicke, wo er sie endlich zu seinem Nutzen verwenden könnte, tückisch im Stiche läßt; — wer, wie Res-, oftmals ein eilig bestelltes Werk von dem im Hinrichs'schcn oder Kapser'schen Catalog angegebenen richtigen Ver leger mit „Eilt! Eilt!" verschrieb und dasselbe nach mehrmaliger Wiederholung endlich ein paar Monate später aus einer ganz ande ren Weltgegend mit der Notiz empfing: „verlangten Sie irrig von N. N., von dem ich den ganzen Vorrath gekauft," und schließlich nun mit dem baar cingelöstcn Buche sitzen blieb, weil der Besteller, einer seiner besten Kunden, erklecklich entrüstet über die „nachlässige" Besorgung, inzwischen gänzlich von ihm abgesprungen ist und cs nicht mehr annimmt; — wer, wie Res-, mehrfach in den Fall gekom men, ein Buch im guten Glauben vom Verleger selber etwa zu 2-/§ zu beziehen und seinem Abnehmer demgemäß zu berechnen und in Folge dessen wegen „enormer Uebertheurung" ins Gerede gebracht zu werden, weil sein Concurrcnt Amcyer, der zufällig die Reminis- ccnz an ein vor Jahren eingegangenes blaues Zcttelchcn des Herrn Bmeyer, einen Parthiekauf betreffend, besser wie er im Gedächtniß behalten, gleichzeitig ein Exemplar desselben Buchs zu 22^ S-s gelie fert hat; — wer, wie gesagt, auch nur Ein Mal, unter der Last die ser sogenannten „kleinen", factisch aber großen, sehr großen Leiden des buchhändlerischen Lebens geseufzt hat (und cs dürften unter der stattlichen Schaar von sortimentführenden Einwohnern des Schuli schen Adreßbuchs nicht gar Viele sein, die sich, Hand aufs Herz, mit einem stolzen „ich bin nicht wie dieser Zöllner" davon freisprechen können) — der wird, gleich dem Res., den Bccuer'schcn Catalog freudig willkommen heißen. In der Thal hat der gestimmte Sortimentsbuchhandel alle Ur sache, dem ;ungen Collegen für das neue, und, wie nun einmal durch die Masse der Verlags- und Partie-Verkäufe unser Geschäft sich heute gestaltet hat, absolut unentbehrliche Hülfsmittel, das derselbe ihm in diesem Cataloge geliefert hat, zu größtem Danke verpflichtet zu sein; zu um so größerem, als es jedem Sachkenner klar ist, wel- ^ 5Z eher Grad von Aufopferung und unermüdlicher Ausdauer erforder lich ist, um eine gediegene Arbeit, wie die vorliegende, so zu sagen aus dem Nichts, ohne das Vorhandensein irgend einer Vorarbeit, irgend einer Basis, auf der hätte weiter gearbeitet werden können, zu schaffen. Der Catalog wird sich Jedem, je mehr und genauer er densel ben prüft und >e öfter er ihn zu Rathe ziehen wird, als eine höchst umsichtige, gründliche und nutzcnbringendc Arbeit erweisen; der Druck desselben ist höchst praktisch und übersichtlich, ganz in der Art und Weise des Mcßkatalogs, eingerichtet und erleichtert das Nach- schlagcn ungemein, und Referent glaubt nicht zu irren, wenn er dem Herrn Herausgeber des Prognostiken stellt, daß scine verdienstliche Arbeit sehr baldinjedemSortimcntsgeschäftcdie ihm gebührende StcllencbenHinrichs undKanser einneh- mcn wird, um so mehr, als sic durch den kürzlich erschienenen Mcrtens'schen Catalog (der sich nämlich mehr den Zweck gesetzt hat, die Preisherabsetzung von Büchern, auch wenn sie im ur sprünglichen Verlage geblieben, zu verzeichnen) keineswegs entbehr lich gemacht wird, sondern sich mit diesem gegenseitig ergänzt. Aber nicht bei den Sortimentshändlcrn allein wird der Catalog unter den nothwcndigen Handbüchern zum Geschäftsbetriebe seine Stelle finden: — auch dem reinen Verleger wird das Studium des selben von Nutzen und Interesse sein; er wird in den so sauber, harmlos und ansprechend aussehcndcn Zeilen dieses Catalogs, vor ausgesetzt, baßer zwischen ihnen zu lesen versteht, so manchen er sprießlichen Rath, so manche gute Lehre entdecken, die nicht mit Geld auszuwiegen ist. Sapionti sst. — Und so sei denn diese anerkenncnswcrthc bibliopolischc Arbeit dem gestimmten Buchhandel zur Kenntnißnahme angelegentlich em pfohlen! kl. kn. London, 29. Mai. Die Buchhändler und Verleger versammelten sich gestern in Erster Hall, um den Comitebericht der letzten Verhandlungen in Empfang zu iiehmcn. Das Comite erklärte in Bezug auf Lord Campbell's schiedsrichterlichen Ausspruch, daß dieser das Comite nur als Gesammtheit binden könne, und daß dadurch jeder weitere Ver mittelungsvorschlag einzelner Mitglieder nicht ausgeschlossen sei. Das Meeting war sehr stürmisch; die ersten Firmen waren vertreten. So weit die Angelegenheit bis jetzt gediehen ist, steht cs jedem einzelnen Verleger frei, sein Verhältnis zu den Sortimcntsbuchhändlcrn nach eigenem Gutdünken festzustellcn- Wir bringen hierüber Ausführlicheres in einer unserer nächsten Num mern. D. Redact. Ein Jubiläum. Am 7. Juni d. I. feiert mein alter Principal, Wilhelm Hoff- mann, sein bOjährigcs Jubiläum als selbstständiger Besitzer seiner Buchhandlung. Der Jubilar, ein heiterer, rüstiger Greis, steht noch immer seinem Geschäfte mit großer Thäligkcil und Umsicht vor und arbeitet noch von früh bis Abends inmitten seiner Untergebenen, die alle mit großer Liebe an ihm hängen. Manchem alten Freunde des Herrn Hoffmann wird die Mit theilung dieser Thatsache willkommen sein. G. Voigt. Nöthige Berichtigung. In meiner „offen en Mittheilung aus dem Rhein.- Westph. Kreisverein inSachen desVercinsvonH. K. Bor romäus," (vergl. Nro. 49. des Börsenblattes vom 21. Mai) ist am Schlüsse falsch gedruckt worden: „Denn nicht so sind alle Sta tuten nutzlos" rc.; was heißen soll: „Wenn nicht, so" rc. Düsseldorf, den 25. Mai 1852. Julius BuddeuS.
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