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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1861
- Sprache
- Deutsch
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34 Börsenblatt für den deutschen Buächandel. 3, 7. Januar. den, alle — so zu sagen — Hrn. Arnim zu Gute gerechnet und nach vollen Druckseiten gezahlt habe. Auch hier erbiete ich mich, von jeder Seite der gedachten Ab teilung (Sc. 188-—312) mit Ausnahme der eben bezeichnetcn (Sc. 188 —190, 200 u. 311—312) den Beweis zu liefern, daß sic ganz oder — in einer kaum bemerkenswerten Minderzahl — nur grossentheils Hrn. Vehsc angchört. Als Beispiele massen haften Plagiats mit unwesentlichen Veränderungen und kleinen Sprüngen nach rückwärts und vorwärts führe ich nur an: Sc. 194 —199 (die Erlangung der preußischen Königskrone, bci Vehse II. 19—24), 200—404 (die Krönung Fciedrich's I., bei Vchse II. 26—29), 258 — 265 (der Sturz Kolbe's von Wartcnberg, bei Vehsc ll. 80—86), endlich 301 — 309 (der ausdrücklich von Vchse verkürzte und modcrnisirte Bericht des Hofpoecen Bester über die Hochzeit der Prinzessin Louise, II 128—138). Dies Letztere führt mich auf das Eapitel von den Akten stücken. Hr. Abelsdorff hat in seiner ,,Erwiderung" mich dar über belehrt, daß, „seitdem es Geschichtschreiber gibt, der jün gere von dem Fleißc des älteren Nahrung gesogen hat, und daß Reden, Edicte, Briefe und Kernsprüche berühmter Herrscher u. s. w. nicht das Eigentum eines einzelnen Schriftstellers sind, und daß ich wohl nicht berufen sei, hierüber ein Anderes feflzusetzen". Gewiß, in dieser Rede ist viel Grund, doch hat das „Nahrung saugen", wie es Hr. Abclsdorff sehr treffend benennt, auch seine Grenzen, und man weiß, wie im gemeinen Deutsch die Leute be nannt werden, die nur Nahrung saugen aus dem, was andere sich gesammelt. Hr. Arnim hat nun aber alle „Reden, Edicte, Briefe und Kcrnsprüche", ja sogar die Auszüge aus Geschichtschreibern, Reiseberichten u. s. w. mit Ausnahme weniger Bruchstücke aus den Briefen der Herzogin von Orleans (S. 103— 107), die, wie ich glaube, in einer andern Section des Vchse'schen Werkes zu finden sind, sämmtlich für diesen ersten Band aus Vehse's 1. und 2. Theil gesogen. Ich verweise hier nur auf die Briefe des großen Kurfürsten und Decflinger's (bciArnim Se. 92 —95, bei Vehsc l. Se. 214—217), auf die Briefe der Herzogin von Or leans (bei Arnim Se. 107 —111, bei Vehsc I. Se. 144—153), auf die Mitteilungen aus zum Theil sehr seltenen Büchern (bei Arnim Se. 125 —126, bei Vehsc I. Se. 170—172; beiA.Se. 150—1-53, bei V. I. Se. 180—183; bei A. Se. 137—139, bei V. I. Se. 241—242; bei A. Sc. 238—239, bei V. II. Se. 66 —67; bei A. Se. 296—298, bei V. II. Se. 204—208; bei A. Se. 289—292, bei V. II. Se. 119 — 222), — alle wörtlich nach gedruckt, der zahlreichen Briefe der Köngin Sophie Eharlotte und des Philosophen Leibnitz nicht zu gedenken, da Hr. Arnim dieselben aus dem französischen Original, wie sie Vchse gibt, ins Deutsche übersetzt hat. (Schluß in Ro- 4.) Nachträge zu Heinrich Hcine's Werken. In der festen Ueberzeugung, daß sowohl die angckündigte Verteidigung des Hrn. vr. Steinmann, wie die bevorstehende Erscheinung der Briefe Hcine's, die Wahrheit siegreich hcrvor- rretcn lasten werden, halten wir uns verpflichtet, die im Börsen blatt vom 10. Deccmber v. I. aus einem uns bisjetzt unbekann ten Blättchen übernommenen, gegen uns gerichteten Anschuldi gungen durch die Mitteilung der Art und Weise, wie wir zu der Herausgabe des obigen Werkes gelangt, zu entkräften. Aus der Schrift u. d. T.: „H. Heine. Denkwürdigkeiten und Erlebnisse aus meinem Zusammensein mit ihm, von Fried rich Steinmann. Mit dem Portrait und zwei Autographcn H. Hcine's" (Prag 1857, Kober), ersahen wir, daß Hr. Stcinmann jm Besitz mehrerer ungedruckten Manuskripte Hcine's und mit der Veranstaltung einer Ausgabe dieser Schriften seines verstor benen Freundes beschäftigt war. *) Gestützt aus den Umstand, daß gegen dieses vor mehr als drei Jahren öffentlich und offen ausgesprochene Vorhaben von keiner Seite, soweit uns bekannt ist, ein Protest erhoben wurde, oder eine Warnung ausgegangen ist, wie es Pflicht gewesen wäre, wenn Jemand sich dazu berechtigt glaubte, wandten wir uns, da wir eben im Begriff standen, einen deutschen Verlag zu errichten, durch Vermittelung eines Freundes, der wußte, daß die Hei- niana, welche Hr. Stcinmann besitzt, echt sind, an den Verfas ser der Denkwürdigkeiten, über dessen Ehrenhaftigkeit wir vor her die genügendsten Erkundigungen eingezogen, dessen Name von gutem Klange in der neuesten deutschen Literatur, und der sich in seinem Bucbe als einen wahren Freund Hcine's bewiesen, mit dem Ersuchen, uns seine Hciniana zum Verlag zu überlassen. Hr. Steinmann kannte uns vorher nicht, und wäre er wahr scheinlich auf unser Gesuch so leicht nicht eingcgangen, hätten wir ihm dasselbe nicht durch seinen Freund zugehen lassen. Nachdem wir die Hciniana nun zur Einsicht erhalten und dieselben dem Urtheil verschiedener berühmter Männer Deutsch lands zur Prüfung unterworfen, welche alle einstimmig erklärten, daß Heine darin nicht zu verkennen ist, und nachdem wir den Rath mehrerer.im Buchhandel bewanderter Personen cingeholt, schrit ten wir ruhig zu diesem Geschäfte. Gewiß hätte sich unter solchen Umständen und nach der ka tegorischen Erklärung eines bekannten Ehrenmannes, rücksicht lich der Herkunft der Manuskripte, jeder vernünftige und solide Verleger zu deren Herausgabe entschlossen. Jedermann wird jetzt erkennen, daß Hr. Steinmann uns nicht zu der Herausgabe der Nachträge ausersehen, weil wir die übrigen Werke Hcine's nachgedruckt. Was indeß den Nachdruck anbctrifft, so wollen wir ob gleich dieser Gegenstand mit dem fraglichen durchaus in keiner Beziehung oder Verbindung steht — auch darüber nicht schwei gen. Zwar hatten wir früher — und es war die einzige, die wir je von einem deutschen Werke unternommen — eine wohlfeile Taschenausgabe der Werke Heinrich Hcine's im Verlag. Dieselbe war jedoch bloß für die Niederlande bestimmt und in lateinischer Schrift gedruckt. Mit unserm Wissen oder durch unsere Ver mittelung ist kein einziges Exemplar weder in Deutschland, noch in denjenigen Ländern, womit letzteres Verträge hinsichtlich des literarischen Eigcnthums unterhält, in den Handel gekommen. Wir glauben, daß kaum ein Buchhändler in Deutschland diese Taschenausgabe kennt. Hr. Steinmann kannte sic gewiß nicht. **) Vom literarischen und landcsgesetzlichen Standpunkte war das Unternehmen durchaus gerechtfertigt. Die Ausgabe der Ham- burgischen Verleger, die sich bestimmt erklärt, keine wohlfeile Ausgabe veranstalten zu wollen, war bei den Käufern der Ta schenausgabe hier nicht unterzubringen. Es fand also nicht ein mal eine Concurrenz statt; sie hatten also durchaus keinen Scha- *) .^Besonders kalligraphisch schon von seiner Hand ausgestattet, be sitze ich noch zwei größere Gedichte, die er mir von Hamburg aus bei seiner letzten dortigen Anwesenheit zusandte, die ich indeß ihres Inhalts wegen zur Zeit nicht veröffentlichen kann." (Denkwürdigkeiten. Vor wort Sc. XI u. XII.) ,.Dis Anwesenheit der Sängerin Catalani in Göttingen, kurz vor seinem Abgänge von dort, veranlaßtc Heine zu einem Artikel in glän zendem humoristischen Stole; er ist in meinem Besitz und wird in der von mir zu veranstaltenden Sammlung seiner ungedruckten Schriften seine Stelle finden." (Ebcnd. Se. 112. Anmerk.) **) Daß er sie nicht kannte, wird am klarsten bewiesen durch den Umstand, daß er in seinen Denkwürdigkeiten wohl der beiden amerika nischen Ausgaben von F. W. Thomas und I. Wcik, der unserigen aber nicht erwähnt. (Se. 289.)
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