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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1855
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1855
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- Deutsch
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1129 1855.^ administrativen Bibliothek im k. k. Ministerium des Innern, Herrn vr. Sonst, v. Wurzbach (Verfasser der auch von uns zur Zeit ange zeigten „Sprüchwbrter der Polen, Ruthenen rc."), hcrrührenden ersten Versuch einer Uebersicht der polyglotten Bücher-Erzeu gung Oesterreichs hinzuweisen, als wir es hier mit einem guten Theil ausländischer—romanischer sowohl als slavischer und magyari scher — neben deutscher Literatur zu thun haben. Im Aufträge des Ministers des Innern, Freiherrn v. Bach, liefert der Verfasser seit dem Jahre 1853 in den als Beilage zur amtlichen „Wiener Zeitung" erscheinen den,, Oesterreichischcn Blättern für Literatur u. Kunst" eine fortlaufende, nach den bei dem gedachten Ministerium eingelieferten Pflicht-Erem- plaren abgefaßte Bibliographie aller im Kaiserstaate, in den verschie denen Sprachen desselben erscheinenden Druckwerke von irgend einem literarischen Interesse. Aus dieser Bibliographie ist nunmehr für den gedachten Zeitraum von sechzehn Monaten die vorliegende Uebersicht zu- sammcngestellt, welche — außer drei sehr mühsam, und zwar erstlich nach Fächern und Sprachen, zweitens nach den Kronländern und drittens nach Verthcilung der einzelnen Fächer auf die fünfzehn Kronländer gesonderte» General-Tabellen — einen nicht blos bib liographischen, sondern auch kritisch-comparativen Ueberblick der lite rarischen Leistungen der unter sich so verschiedenen Provinzen der öster reichischen Monarchie gewährt. Im Jahre 1844 hatte vr. Adolf Schmidl in den „Oesterreichi- schen Blättern für Literatur und Kunst" statistische Tabellen zur Lite raturgeschichte Oesterreichs, mit Ausnahme Ungarns, geliefert. Hier nach belief sich im Jahre 1840 die Zahl der in Oesterreich „zum Drucke bewilligten" Schriften auf 1632 in deutscher, 1471 in italienischer und 114 in böhmischer Sprache (zusammen 3217). In dem von vr. ». Wurz bach behandelten Zeiträume von sechzehn Monaten sind dagegen in Oe sterreich, mit Einschluß von Ungarn, 6874 Druckschriften,*) und zwar 2787 in deutscher, 2723 in italienischer, 428 in ungarischer, 659 in slavischer, 24 in französischer, 4 in englischer, 1 in schwedischer, 173 in lateinischer, 7 in griechischer und 14 in hebräischer Sprache, erschienen. Die Production ist hiernach, wenn wir die ungarischen Werke weg lassen, gerade um das Doppelte gestiegen, was jedenfalls von einer freieren, wenn auch vielleicht nicht überall gesunderen und tüchtigeren Thätigkeit des Geistes zeugt. Die deutsche Sprache sowohl als die ita lienische producirt jede für sich in Oesterreich ungefähr viermal so viel, als die slavischen Sprachen zusammen, und ungefähr siebentehalbmal so viel als die magyarische Sprache. Au bedauern ist, daß der Herr Verfasser nicht auch die slavischen Sprachen Oesterreichs in ihre drei großen Bestandthcilc des Czechischen, Polnischen und Slovenischen geson dert, um jedem dieser drei Bestandtheile sein Recht widerfahren lassen zu können. Die Zahl der deutschen und die der italienischen Druckschriften in Oesterreich war in dem in vorliegender Schrift behandelten Zeiträume eine beinahe ganz gleiche (2787 und 2723), und zwar ist die italieni sche Bücher-Production seit dkm Jahre 1840 in noch größerem Verhält nisse gewachsen, als die deutsche. Vergleichen wir die deutsche und die italienische mit der gcsammten Production Oesterreichs nach den ver schiedenen Fächern, so finden wir: In deutsch. In ital. In Gcsammt. Sprache. Sprache. Oesterreich. I'ransport: 1791 2042 4762 Forst-, und Jagdwiffenschast, Bergbau 152 — 154 Landwirthschaft, Gartenbau .... 140 73 245 Schöne Literatur im Allgemeinen . . 51 50 110 Gedichte 42 75 157 Theater 60 130 204 Romane, Erzählungen 345 192 729 Kunst 17 72 90 Kalender, Jahresberichte, Miscellen . 189 89 373 Karten und Pläne (ohne Rücksicht auf Sprachen) — — 50 2787 2723 6874 In deutsch. In ital. In Gcsammt» Encyklopädieen, Literaturgeschichte . Sprache. Sprache. Oesterreich. . 49 122 248 Theologie, Kirchengcschichte . . . . 101 193 419 Predigten, Erbauungsschriftcn . . . 220 224 677 Rechts- und Staatswiffenschaft . . . 219 278 630 Medicin Thierhcilkunde .... . 196 303 506 Naturwissenschaft, Chemie . - . . 171 87 295 Philosophie Pädagogik, Unterrichtswissenschaft, Ju . 10 11 27 gendschristcn . 291 174 605 Sprachwissenschaft, Archäologie . . 74 151 315 Geschichte . 202 188 434 Geographie . 80 155 255 Mathematik, Astronomie .... 14 14 39 Kriegswiffenscbaft, Marine . . . . 38 0 47 Handel und Gewerbe . 68 64 134 Bauwesen, Communicationen . . . 58 72 131 I-atu» 1791 2042 4762 Es ergeben sich aus dieser Zusammenstellung einige charakteristische Resultate. Was zunächst die cncyklopädischen Werke und die Li teraturgeschichte betrifft, so sind in in diesen Fächern mehrere Kron länder, wie Ober-Oesterreich, Salzburg, Steiermark, Krain, Kärnthen, Küstenland, Tirol, Mähren und Dalmatien, gar nicht vertreten. In eilf Vcrlagsorten von sechsundzwanzig Verlegern herausgegebcn, rcprä- sentiren sie das strengwiffenschaftliche Element der Monarchie, weshalb sie sich vorzugsweise auf die Hauptstädte verthcilen: so Wien mit fünf Verlegern, Prag mit drei, Krakau und Lemberg mit zwei, Mai land mit drei, Venedig mit fünf und Pest mit drei Verlegern. Meistens sind es die Forschungen gelehrter Vereine, und diese sind besonders in Italien zuhause, weshalb auch das lombardisch-venetianische Königreich beinahe die Hälfte aller Werke dieser Art aufzuweisen hat, die in Oesterreich erscheinen. Nicht minder ist für kath o lische Theo logie und Kirchengeschichte Italien ein viel ergiebigeres Land, als Deutsch-Oesterreich, was sich auch aus den beiden Zahlen 193 und 101 crgiebt. Was die Rechts- und Staatswisscnschaft betrifft, so be merkt Herr vr. v. Wurzbach, daß der wissenschaftliche Werth der er schienenen Werke im Ganzen gering und nur die Zahl derselben einiger maßen imponirend sei. „Es stellt sich in diesem Fache eine Buchmache rei heraus, deren sich, analog wie in England, der unbeschäftigte Rechts- candidat oder der Staatsdienst-Aspirant, nach Vollendung seiner juri dischen Studien, bedient, um zu einem Namen und durch diesen zu ge wissen Vortheilen zu gelangen, die er ohne das Hülfsmittel der Schrift stellern nicht zu erreichen glaubte." — Die Zahl der italienischen Druck schriften auf diesem Gebiete übersteigt die der deutschen um ein Bedeu tendes. Gesetzes-Compilationen kommen in Italien seltener vor, als in Deutsch-Oesterreich, dagegen desto mehr Studien und Vergleichungen fremdländischer Legislaturen, insbesondere der französischen. Auch an Zeitschriften für die Rechtspflege, so wie für die Rechts- und Staats wissenschaft, fehlt es im österreichischen Italien nicht. Die Zahl der slavischen Schriften über Staatswissenschaft und Jurisprudenz ist sehr klein; den größeren Theil derselben bilden die amtlichen, von der Staatsdruckerei herausgegebenen Uebersetzungen der Gesetzbücher aller Art. Von medicinischen Schriften, deren 303 in italienischer und 196 in deutscher Sprache erschienen, hatte das Slavischc nur zwei, die ungarische Sprache nur drei und die lateinische zwei aufzu weisen. Wien und Prag, als die Sitze der wissenschaftlichen Medicin Deutsch-Oesterreichs, haben eben so wie die italienischen Universitäts- Orte die meisten dieser Schriften verlegt, worunter sich übrigens sehr viele Monats-Hefte von Journalen befinden, die immer als Bücher mit- ^ gezählt sind. In den Naturwissenschaften leistet das deutsche Oe sterreich bei weitem mehr, als das italienische. In italienischer Sprache erscheint kein eigentlich naturwissenschaftliches Journal; in czechischer Sprache dagegen ein seit dem Jahre >853 von den Herren Purkynie und Kreyci herausgegebenes, treffliches Blatt unter dem Titel„Ziwa," welches der böhmische Name der Göttin des Lebens ist. (Fortsetzung f°lgt.> *) Zu bemerken ist, daß hierunter eine große Zahl von Journal-Hcf- ien und lieferungsweise erscheinenden Biichcrtheilcn, und zwar jedes immer als ein Buch, mirgezählt ist. Streng genommen, müssen daher alle Zahlen sehr — vielleicht aus die Halste — rcducirt werden. D. R. Ein Vorschlag. Welche Mühe macht das Aufschreiben der Firmen auf Circu- laire u- dergl., das Aufkleben der Adressen auf Wahlzettel und derartige Scripturen, welche in 2000 Ex. doch versendet werden müs sen, um jeder Handlung zu Gesichte zu kommen! Wäre es nicht ungemein zeitersparend, wenn die Leipziger Herren Eommisssonaire sich bereit erklärten, die ihnen in nöthiger Anzahl zugesendeten Pro spekte, Eirculaire, Wahlzettel -c. in eines jeden Commiltenlen Brief-
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