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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1852
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- Erscheinungsdatum
- 30.04.1852
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- Deutsch
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562 rrfolgte, dem dcrRedacteur, HerrMüller, eine Einleitung voraus, eine unbekannte Hand eine Schlußäußcrung nachsandtc, während Herr Schcitlin es noch mit einem zweiten Nachworte zu begleiten für passend erachtete. Um aber der Sache ein noch größeres Gewicht zu verleihen, hat man dem Allen ein vollständiges Verzeichniß der Mitglieder des süddeutschen Buchh.-Vereins vorangcstellt, welche sich natürlich dem Ausspcuchc der, wenn auch noch so geringen Vcreins- majorität, nolenji volen-i zu fügen haben, selbst dann, wenn auch diese Majorität nur von Stuttgarter Buchhändlern gebildet würde und ihr Ausspruch für das Ganze noch so unheilvoll dastände. Möge cs uns vergönnt sein einige Noten zu diesem Texte zu liefern. Zuerst möchten wir darauf aufmerksam machen, daß das Verzeichniß des süddeutschen Buchh.-Vereins eine Sammlung von 166 Firmen darbietet, während sich 378 Firmen, dem Buch-, Kunst-, Musikalien-, Landkarten- und Antiquarhandcl angehörig, die sämmt- lich über Süddcutschland rechnen und Commissionaire daselbst ha ben, dem Vereine ferne hielten. — Nach Ländern geordnet, stellen sich solche wie folgt zusammen: 34 Baden 98 Bayern 19 Frankfurt 4 (Frankreich) Straßburg 28 Hessen, Großhcrzogthum 5 Hessen, Churfürstenlhum 2 Hessen-Homburg 1 Luxemburg 9 Nassau 30 Oesterreich (es sind nur solche Handlungen gezählt, die über Süddeutschland rechnen und da Eommissionaicc haben. — 4 österreichische Firmen gehören dem Vereine an ) 39 Preußen (wie bei Oesterreich. — 3 Firmen zählen zu Ver einsmitgliedern) 57 Schweiz. — Das größte Contingcnt zum Verein liefert Stuttgart, indem nur 52 Württcmbergische Firmen, und diese größtentheils von unter geordneter Bedeutung, dem Vereine nicht angehören. 378. Indem wir ganz einfach diese Zusammenstellung liefern, glau ben wir genug gethan zu haben, um zu beweisen, wie wenig der süd deutsche Buchhändler - Verein berechtigt ist, sich, wie cs geschehen, als Repräsentant des süddeutschen Buchhandels, ja als dessen Gesetz geber hinzustellen. In der Einleitung führt Herr Müller an: 1) wie die Mißstim mung gegen den bisherigen Brauch im Buchhandel immer heftiger wird und bedauert zugleich, von allen Seiten eingehende Klagen und größere Aussätze zurücklegen zu müssen, weil sie nur Wiederholungen enthielten und weil Herr Engel in seinem Circular den Nagel auf den Kopf trifft. — Wie männiglich bekannt, hat es die Rcdaction wahrlich nicht fehlen lassen, fortwährend Aufsätze, darunter manche mehr als vag, gegen die bisherige Verkehrsordnung zu schleudern, sei es uns deshalb gestattet zu glauben, daß die eingegangcnen Kla gen, wie die größeren Aufsätze auch nicht weit her gewesen sein mö gen oder der Rcdaction nicht in den Kram gepaßt haben; — 2) aber müsse er doch eines Aufsatzes aus Baden gedenken, und dies ist die Hauptpointc der Einleitung, der nachwcist, daß dem Einsender die Gesamml - Spesen von Leipzig aus weit billiger zu stehen kommen, als die süddeutschen, während sich sein Verkehr mit Leipzig zum süd deutschen wie 5 zu 2 verhalte. — Erlauben Sie uns Herr Müller, Sie müssen nun schon einmal für das Gesagte einstehen, geradezu an der Wahrhaftigkeit Ihrer Worte zu zweifeln. Sie sagen wie 5 ^1? 35 zu 2 verhalte sich der norddeutsche zu dem süddeutschen Verkehr und doch betragen die Spesen des letztem mehr! Uebcrsetzen wir diese Behauptung in Zahlen. Nehmen wir an, der Verkehr mit Nord- dcutschland betrage 50 Ctr., so muß der in Süddeutschland 20 Ctr. ergeben. — Rechnen wir den Etr. Fracht von Leipzig nach Baden s 2-/?, Emballage s 1 Commissions-rc. Gebühren zu 50 so betragen die Spesen 200 oder 350 fl. Während in Süddcutsch land überall der Ctr. pr. Emballage nur höchstens ü 1 fl. 36 kr. kostet, während die Remittenden für den Absender frei sind, und ob schon der Etr. von Frankfurt, Stuttgart und Augsburg, eins ins andere gerechnet, gewiß nicht höher als auf 2 fl. zu stehen kommt, so sollen doch diese 20 Etr. höher als die 50 von Leipzig, mithin auf mindestens 350 fl. u. 1 kr. zu stehen kommen, demnach der Ctr- durchschnittlich die enorme Summe von 17^ fl- kosten. — Ei, ei, Herr Müller, mit dergleichen Absurditäten müssen Sie uns verscho nen, und was Sic selbst nicht glauben, auch nicht Andern weiß machen wollen! Uebcr den Erlaß des Engelschcn Circulars im Allgemeinen kön nen wir in Wahrheit nur unser tiefstes Bedauern aussprechcn, um somehr als anzunehmen ist, daß der größte Theil Dccienigcn, welche vermöge ihrer geographischen Lage aus dem Francaturzwangc nach Stuttgart Nutzen zu ziehen vermeinen, ihn unter Mißachtung des allgemeinen Wohles eben so freudig begrüßen werden, als dies be reits von den Herren Müller und Schcitlin in Stuttgart geschehen ist. Aber welche Verwirrung müßte cs nothwcndig hcrbeiführcn, wenn der von Herrn Engel angeregte, einseitige, revolutionäre Schritt zur Thal würde, wenn ein Theil des süddeutschen Buchhandels die alten bewährten, der andere die vorgcschlagcne, mehrfach als verderblich be- zeichnetc Verkehrsordnung Anschlägen sollte! — Voreilig war dieser unbefugte Schritt mindestens, denn jedenfalls hätte er als Mitglied des süddeutschen Buchh.-Vereins, in Aufrcchthaltung von dessen Satzungen, die nächste Generalversammlung und ihren Beschluß ab- wacten müssen. Würde der Letztere ihm nicht convenirt haben, so konnte er, nach erst vorausgegangener Austritts-Erklärung aus dem Verein, sich als Mann von Wort dagegen auflehnen. — Diese Grundsätze wenigstens predigte die süddeutsche Buchh.-Ztg. mehrfach, nun, da eine Verletzung der Vercinsgcsetze stattsindet, die aber den Beifall der Redaction und einiger Mitarbeiter hat, begrüßt man sic mit freudigem Jubel! Zur Motivirung seines Schrittes singt Herr Engel das alte Lied der Stuttgarter Buchhändler-Ztg.: „Zwei Um stände sind es namentlich, die den süddeutschen Verkehr dem des Nordens nachstcllcn: die Zersplitterung des Eommissions- und Spe ditionswesens auf 4 Plätze und die Rolhstiftmanier, die Kosten aus zugleichen! Hier kann, wie ich die Ucberzcugung habe, durchaus nicht durch kleinliche Revisionen der Tarife oder sonstige nicht ein greifende Mittel geholfen werden, sondern die einzige Möglichkeit, etwas zu erreichen, ist die Systemsändcrung, und zwar einfach in der Weise: daß für den ganzen Süden ein Haupt-Eommissions- und Speditionsplatz festgestellt werde, an welchen alle Sendungen frankirt werden und wo alle Abrechnungen und Zahlungen geschehen müssen." Unbenommen soll es dabei >edem Geschäft bleiben, auch auf anderen Plätzen Commissionaire, nach dem Vorgänge Berlins rc. zu halten. — Wir machen auf Nr. 87 des Börsenblattes von 1851 aufmerk sam, in welcher dieses Thema zur Genüge besprochen und dacgcthan ist „daß der Verkehr über einen Commissionsplatz mit Francatur- zwang weder ein wohlfeilerer, noch ein pünktlicherer und schnellerer sein kann als der bisherige, und daß gerade die mehrfachen Commis- sionsplätze dazu dienen, die Sendungen auf den direktesten, deshalb auch den wohlfeilsten Weg zu leiten. — So lange man aber nicht ein System darbietcn kann, was für den Gesammtbuchhandel Süd deutschlands wohlfeiler, schneller und sicherer ist, so lange wollen wir von keiner Abänderung wissen. Ein System aber, wo wir außer
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