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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1858
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1858
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- Deutsch
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M 106, 25. August. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1563 I. Perthes ,n Gotha. 6020. Ltsst, der preussisctie. 11 «olor. Karten inKptret. 2..4u0. k^ol. Lsrt. * 3 ^ Priebatsch's Bu-Hh. in Ostrowo. 6021. Tabelle zur Vergleichung d. neuen Preuß. Gewichts m. dem Peters burger. Tabelle zur Vergleichung d. Petersburger Gewichts m. dem neuen Preußischen. I Bog. in qu. Fol. ^ ^ Nuhl in Leipzig. 6022. Stern, E., die Blumen der Heiligen Schrift. 6. Hst. 8. * I/, ^ Schäfer in Leipzig. 6023. ^delsrolls, illllstrirte deuteelie, tl. 19. äslirliunderts. Vollstän digste 8smmlß. derIVsppen d. deutscksn ^dels in sutkent. Ab drücken v. den Orig.-IVsppen. 2. 1,tg. gr. 8. Leb. * ^ ^ IchwcrS'sche Buchh. in Kiel. 6024. ?snum, k>. I,., pk^siologiscbe Lntersucknngen üb. das 8eben m. rveei 4ngen. gr. 4. Leb. *2^12 Teubner i» Leipzig. 6025. Kurz, H., Geschichte der deutschen Literatur m. Proben aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller. 34. Lsg. Lex.-8. Geh. 9N-f 6026. — dieselbe. 2. Ausl. 2. Abth. 29. u. 30. Lsg. Lcx.-8. Geh. s 6N^ Weber in Leipzig. 6027. fremden-!?iikrer, scllvveireriscbe. Hrsg. v. U. ^1. Lerlepscli. VI. gr. 16. Leb. ' Der Klleinkall, der Lüriel» 8ee u. der VVsUea 8ee. Lin kükrer k. fremd« v. tt. Lerlepsck. O. Wigand in Leipzig. 6028. Reiche, die drei, der Natur. 1. Abth. Die Naturgeschichte d. Thier reichs. Hrsg. v. C. G. Giebel. 7. Hst hoch 4. * ^ 6029. LblemLiill, NA., Hsndbucb der gessinmten äg^ptiscken >1Itei>- tbumskunde. 4. 1kl. Oie b.iterstur der alten ^eg^pter SN Lei spielen erklärt u. erläutert, gr. 8. Leb. * l"/z>^ C. F. Winter'sche Vcrlagsh. in Leipzig. 6030. Pilz, C-, Bilder aus dem Muttcrleben nach Wahrheit u. Dichtung entworfen, gr. 8. Geh * 1 ^ N i ch t a m t l i Karl Reimer. Es war nicht selten in den schlimmsten Perioden der deutschen Geschichte, in Perioden des Zerwürfnisses und der Mutlosigkeit, daß wohlgesinnte Männer, um das Volk zu erheben, aus die innere Kraft und Tüchtigkeit der deutschen Natur hinwiescn, die sich mit der Zeit Bahn brechen und unter besseren Sternen auch das allge meine Leben wieder erfüllen müsse. Man hat über diese Odcndichtcr und Redner nicht selten die Achsel gezuckt, weil es freilich leichter ist zu weissagen als in den Fortgang der Dinge thätig einzugrcifen; aber jener Verherrlichung eines möglichen Vaterlandes lag doch nicht blos das lyrische Bcdürfniß zum Grunde, sondern ein richtiger Jnstincl für die Wirklichkeit. Die Liebe zu unscrm Valerlande und den Glauben an dessen Zukunft entnehmen wir weder aus der Ge schichte noch aus den öffentlichen Zuständen, beide sind problema tisch; wir schöpfen das Recht dazu aus der Anschauung einzelner Kreise, einzelner bedeutender Charaktere, deren Kern durchweg et was enthält, was man als spccisisch deutsch bezeichnen muß. Solche Männer findet man nicht immer in dem Glanz der ersten Kreise, man muß in die mittlere Schicht des Lebens steigen, um die Gesund heit und Elasticitär unserer Natur zu erkennen und jenen Lebensmuts) zu gewinnen, der sich nicht in stoffloser Stimmung, sondern in fol gerichtiger Wirkung ausgibt. Karl Reimer, der Besitzer der Wcidmann'schcn Buchhandlung, den ein frühzeitiger Tod den Freunden und dem Vatcrlandc entrissen hat, gehört in die erste Reihe jener Männer, bei deren Anschauung einem wohl wird und die in >edem Herzen, das etwas auf sich hält, das Selbstgefühl Hervorrufen: auch ich bin ein Deutscher! — Rei mer ist außerhalb der buchhändlcrischen Kreise wenig bekannt, und cs konnte das äußere Ansehen auch Niemanden gleichgültiger sein als ihm; was er seinen Freunden war, läßt sich nicht leicht wiedcrgeben und hat auch für das Publicum kein Interesse, was aber das Vater- ^ land an ihm verloren hat, darüber wenigstens einige flüchtige Notizen, ! Es ist eine häufige Klage, daß die Buchhändler nur Kaufleute sind und ihr Geschäft lediglich vom industriellen Standpunkt trei ben: wahrscheinlich um diesem Ucbelstand abzuhelfen, ist man neuer dings auf die Idee gcrathen, daß auch die Schriftsteller industriell werden und ihre Aufgabe als eine Industrie betrachten sollen. Wenn jene Klage insofern ungegründct ist, als jeder ehrliche Mann nicht blos das Recht, sondern die Verpflichtung hat, sein Geschäft so zu treiben, daß es ihm Segen bringt, so ist es freilich eine traurige Wahrheit, daß die ungeheure Mehrzahl der Buchhändler lediglich cher Theil. auf die gemeinsten Bedürfnisse der Menge spcculirt und um des augenblicklichen Gewinnes wegen auch das Unsaubere nicht vermei det: ein Vorwurf, der übrigens nicht blos die Buchhändler trifft. Wenn es nun so stände, daß dem Guten das Nützliche entgegenge setzt ist, so würde freilich jeder Geschäftsbetrieb eine gelindere Form der Gaunerei sein. Aber so steht es nicht. Das wahrhaft Gute ist auch nützlich, und umgekehrt, jeder einsichtsvolle solide Kaufmann wird auch aus das ausgehen, was nicht mit der Mode des Tages ver fliegt, sondern was dauerhaften Segen verspricht. Der Buchhänd ler ist allerdings ein Kaufmann, aber seine Aufgabe ist um so schwie riger, je mehr Bildung und Scharfblick es erfordert, den echten geist igen Gehalt seiner Waare zu ermessen. — Die Firma Weidmann genießt den seltenen und ehrenvollen Ruf, daß ihr Name nur auf chrenwcrthcn und bedeutenden Werken steht; es ist ferner bekannt, daß ihre Unternehmungen folgerichtig incinandergreifen und einen bestimmten, den Bedürfnissen des großen Publicums wie den Fort schritten der Wissenschaft entsprechenden Zweck verfolgen. Wir ma chen nur auf eine Reihe dieser Unternehmungen aufmerksam, auf die Ausgabe der Elassiker und die Schriften zur Erläuterung des Alterthums, die durch Mommscn's römische Geschichte eröff net wurden. Was aber weniger bekannt ist und was in Erstaunen setzen muß, wenn man erwägt, wie schwer deutsche Gelehrte sich re gieren und zu einem verständigen Zweck bestimmen lassen, ist, daß Karl Reimer die Seele aller dieser Unternehmungen war, daß von ihm nicht blos die erste Anregung ausging, sondern daß er in stetem lebendigen Wcchsclverkchr mit jenen Gelehrten, die zugleich seine Freunde waren, bald treibend bald hemmend, Alles zum Guten und Schicklichen kehrte. Durchaus stand er auf dem bedeutenden Platz zwischen Wissenschaft und Leben, vielleicht ohne sich der Großartig keit seiner Stellung ganz bewußt zu sein, beide überschauend und mit seinem unvergleichlichen Treffer erkennend, was noth und nütz- ^ lich sei; das zerstreute Treiben der Gelehrten centcalisircnd, die Stu- dirstube popularisircnd. immer im Besonderen das Allgemeine, im Ideal den bestimmten Zweck festhaltend. So war er ein deutscher Bürger in der gesunden Bedeutung des Worts. Er war es aber noch in einem höheren Sinn, in einer Richtung, die leider unserem Bürgerthum noch immer zu fern liegt. Er konnte sich das Leben nicht denken, ohne eine ernste und unermüdliche Bctheiligung am Staat. In den schweren Jahren, die wir durchgemacht, hat er nicht einen Augenblick abgclassen, nicht einen Augenblick dem Mißmuth nachgcgcbcn, und wenn er jenes Feuers, jenes edlen Zornes über das Schlechte im hohen Grade fähig war, dessen Abwesenheit mit- 214*
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