Erscheint jeden DinStag u. Freitag; während der Buchhändler, Messe zu Ostern, täglich. D mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börscnvercins der Deutschen Buchhändler. Leipzig, Montag am 14. Mai. 1840. Amtlicher Th ei l. Verhandlungen der Generalversammlung des Börsenvereins am 6. Mai 1849. Vorsteher Frommann: Ich muß zuerst die Ordner ernennen und bitte Herrn Voigt auf der schwachbesehten Rechten und Herrn Mainoni auf der Linken das Amt als solche zu übernehmen. Vorsteher: Meine Herren! Voriges Jahr mußte ich die Versammlung beginnen mit einer Klage, daß wir mit beklommenen Herzen und schwachem Geldbeurel auf der Messe wären, aber dieses Jahr scheint es noch schlechter zu stehen. In politischer Beziehung waren wir voriges Jahr wenigstens sehr hoffnungsreich, jetzt sind aber auch diese Hoffnungen herabgestimmt. Allein das darf uns nicht abhaltcn, hier unsere Pflicht zu thun und das Uebrige Gott zu überlaffen. Zuerst erinnern wir uns derer, die aus unserem Vereine geschieden sind: Hey mann: Bevor wir weiter gehen, möchte ich mir erlauben, einen Antrag zu stellen. Es scheint mir angemessen, die Gene ralversammlung auf einen Abend zu vertagen. Die Theilnahme ist heute so überaus gering, daß die wichtigen Beschlüsse, welche wir zu fassen haben, nur durch eine sehr kleine Anzahl Mitglieder gefaßt werden könnten und die Beschlußnahme fast eine illusorische sein würde. Ich stelle daher den Antrag, uns auf einen der nächsten Abende zu vertagen. Denn ich bin der Meinung, daß Mancher der Anwesenden lieber noch einmal zurückkehren wird, als die heutige Versammlung als eine Generalversammlung zu betrachten, was sie bei der geringen Zahl der Anwesenden kaum sein dürste. Vorsteher: Ich muß die Entscheidung hierüber der Versammlung überlassen, will aber nur bemerken, daß in der Regel an diesem Tage die meisten Mitglieder etwas später kommen und daß wir Gefahr laufen, durch eine Vertagung noch weniger Theilnehmer zu finden, als heute, denn wir wissen nicht, was morgen und übermorgen geschieht. G- Reimer: Ich glaube auch, daß wir darüber nicht hinwegkommen, daß dieses Jahr die Versammlung eine weniger zahlreiche sein wird und daß wir durch eine Vertagung keine bessere Aussicht gewinnen werden. Wäre dieß nicht der Fall, so würde ich mich diesem Antrag des Herrn Heymann auch anschließen, denn es ist z. B. heute der größte Theil unsrer Leipziger Kollegen durch Kommunalgarden dienst abgehalten, zu kommen. Vorsteher: Ich muß darauf entgegnen, daß dieß in den Abendstunden noch weit mehr der Fall sein dürfte. Mainoni: Es würde am besten sein, heute nur das Minderwichtige vorzunehmcn. Vorsteher: Ohnedieß wird das Minderwichtige im Anfänge verhandelt. Ich bitte nun Diejenigen, die den Antrag des Herrn Hey mann unterstützen, sich zu erheben. (Es erheben sich nur wenige Mitglieder.) Der Antrag ist also nicht unterstützt und wir gehen zur Tagesordnung über. Es sind aus unscrm Verein im Laufe des vorigen Jahres durch den Tod abgerufen worden: Wi lh. Besser in Berlin, Rob. Friese in Leipzig, Wwe. Hennings in Gotha, Aug. Hirschwald in Berlin, Mor. Fried r. Jasper in Wien, Friedr. Aug. Jülienin Sorau, Ludw- Christ. Kehr in Kreuznach, Karl Reinhold Kersten in Halle, Hermann Lange (Besitzer der Gebauer'- schcn Buchh.) in Berlin, Friedr. Mq,uke in Jena, Heinr. Friedr. Müller in Wien, Friedr. Herm. Nestler in Hamburg, Ro bert N eim ann - Arn o ld in Dresden, vr. v. Seidel in Sulzbach, Karl Friedr. Wigand in Preßburg. Sechszehnter Jahrgang. 81 ' M 47. für den und die Beiträge für da- Börsen, blakt ssnd an die Nedac. tions — Inserate a» die Eopedition desselben - z zn senden. eutschen Buchhandel 8 n